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Ich soll mir zur nächsten Unterrichtsstunde das Stück "Blue Bossa" ansehen. Und wie ich mir da eine einfache Begleitung mit "Band-in-a-box" basteln will, stolpere ich über den Akkord D0(null)7. Dazu meine Fragen: wie ist dieser Akkord aufgebaut, wie "funktioniert" er? Und wie gebe ich ihn in das Programm ein? D-0-7 akzeptiert es nicht, und in der Tabelle aller möglichen Akkorde finde ich auch nichts entsprechendes.
Gruß,
Stefan
Im Takt 5 und 13.
Gib ein Ddim ein, dass ist eine uneindeutig festgelegte Akkordbezeichnung, sie wird sowohl für halbvermindert als auch für hartvermindert (Deine Akkordbezeichnung) verwendet, obwohl das ein erheblicher Unterschied eigentlich ist, auf jeden Fall generiert BiB dann einen hartverminderten Akkord bestehend aus D ( in der Basslinie) sowie F As und H im Klavier, zumindest im Herbie Hancock Stile tut es das. Ich glaube aber übrigens auch, dass im Blue Bossa ein halbverminderter Akkord besser klingt, auf jeden Fall aber gebräuchlicher ist. Probier es aus mit Ddim und D7b5 (=halbvermindert) und im Zweifelsfall lässt Du an dieser Stelle einmal die 7 ganz weg man muss nicht beweisen, dass man jeden Akkord kennt, indem man ihn ständig komplett bricht, sowas nutzt sich ab und wirkt dann schematisch und nervtötend, zumindest auf mich. Ciao Roland
Das steht ein D halbvermindert. Kann man auch an der Melodie erkennen: Im D° gibts kein C.
Der D halbvermindert ist ein Vorhalt zum G7. Der G7 ist die Dominante zum Cm.
Natürlich ist das die Subdominantparallele, aber eine jede Subdominante an sich ist von der Stimmführung her eine Art Vorhalt und zwar zur Dominante hin. Nicht zur Tonika, wie im ersten Beitrag behauptet.
Wenn Du jetzt D°7 spielst, wird da nicht mehr viel vorgehalten, sondern eher vorweggenommen, bzw. übergangen. Was vorhaltsmäßig passiert ist, dass das C vom Dm7b5 zum B vom G7 geht. Wenn Du das B vorher bringst klingst halt wie eine Dominante mit Quintbass.
Außerdem kommt das B erst mit dem G7 rein, vorher ist da eigentlich ein Bb, theoretisch.
Praktisch auch, denn: Schaut halt mal auf die Melodie!
Was ein Solist beim Solo macht ist Geschmackssache und deshalb für eine Musiktheoretische Analyse unerheblich. Ein B hat da erstmal nichts verloren.Na da muss ich kleiner Klugscheisser auch nochmal meinen Senf dazugeben
D7b5 waere ein alterierter Dominantakkord, mit F# nicht F. Roland, Du meintest wahrscheinlich D-7b5 bzw in Jonas Terminologie Dm7b5 oder Dø (alles das gleiche).
Wenn der dim Akkord irgendwo auftritt, dann meistens entweder als Durchgangsakkord oder als Vertreter eines Dominantseptakkords mit kleiner Nonenerweiterung. Also wenn man bei Blue Bossa den dim Akkord spielen wuerde, wuerde man einfach die im naechsten Takt stehende Dominante vorwegnehmen. Also die wichtige Guideline der o.g. Vorhaltsaufloesung weglassen, d.h. die Aufloesung der Septime des II-7b5 Akkords in die Terz des V7 Akkords (es ist ja eine 2-5-1 in Moll). D dim, F dim, Ab dim und B(natural) dim enthalten uebrigens alle die gleichen Toene, und das sind die Toene von G7b9 ohne Grundton G. Dagegen enthaelt D-7b5 die gleichen Toene wie F-6, das spielt hier (Blue Bossa) zwar keine Rolle fuer die Analyse, kann aber ganz hilfreich sein sich auf den Griffbrett zu orientieren.
Drittens, Skalenmaessig kann man aber durchaus ueber die gesamte Verbindung die Verminderte TL spielen (Ganzton-Halbton beginnend auf D) -- jaja, ich hoere schon die Proteste der Jazztheorieinquisition, OK, es hoert sich halt etwas schraeg an, aber der einzige Grund sich mit Skalen auseinandersetzen ist doch nun, die lehrbuchmaessigen stets zu vermeiden...oder?
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