Pirastro Preispolitik
liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich versuche, auf diesem Wege in Erfahrung zu bringen, ob noch jemand ausser mir die Preise für Darmsaiten des Herstellers PIRASTRO ziemlich unverschämt findet. Ich spiele schon seit einigen Jahren EUDOXA und habe bei meinem Geigenbauer immer so ca. 550,- Mark dafür bezahlt, sie waren es mir auch wert. Im Zuge der Umstellung auf Euronen will der jetzt 500,- Euro pro Satz und verweist darauf, dass er damit schon 10 % unterm Listenpreis liegt und sich Ärger einhandelt. Ich sage jetzt nicht, dass es billiger geht, damit Pirastro nicht alle Händler an die Wand fährt. Es gibt welche, die den Wahnsinn nicht mitmachen.
Grob über den Daumen gepeilt hat Pirastro die Preise für Darmsaiten in den letzten 1 1/2 Jahren um 50 - 100 % erhöht. Amerikanische Saitenhändler verkaufen einen Satz Eudoxa für im Schnitt 250 USD und damit für rund die Hälfte des hiesigen Kurses. Bestellversuche in den USA meinerseits wurden jedoch mit dem Hinweis, Pirastro verbiete das Versenden in Länder der EU, leider abgelehnt.
Der Fall ist klar: Pirastro kontrolliert den Markt, es gibt kein vergleichbares Produkt, Alternativen sind nicht in Sicht, und wer im Profiorchester spielt, reicht die Rechnung an den Orchesterwart weiter und interessiert sich nicht für das, was da drauf steht. Für mich als Freiberufsspieler bedeutet die Preiserhöhung jedoch, dass ich in Zukunft andere Saiten werde spielen müssen, und ich habe schon jetzt überhaupt keine Lust auf monatelanges Rumprobieren.
Frage an alle: wie wäre es mit einer über dieses Forum bzw. die GEBA organisierten Protestnote an Pirastro? Wir könnten bei Kollegen und Schülern Unterschriften sammeln und Pirastro vielleicht darüber informieren, wer alles in Zukunft Saiten anderer Hersteller spielen wird, weil man sich´s nicht mehr leisten kann. Ich glaube nicht wirklich, dass es sie interessiert, aber einen Versuch sollte es wert sein.
Bin mal gespannt auf die Antworten.....
Grüsse: CHRISTOPH