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orthopädische frage....

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Zugeordnete Kategorien: Gesundheit

philipp Profilseite von , 31.03.2004, 08:26:06
orthopädische frage....
ich bin vermutlich sowas wie ein weltrekordhalter.... ich hab vor ein paar tagen eine diagnose über einen bandscheiebnvorfall in der lendenwirbelsäule bekommen, wobei das bemerkenswerte ist das ich erst 19 lenze zähle.....
naja eigentlich wollt ich schon gerne anfangen kontrabass zu spielen, nu frag ich mich aber ob das wirklich noch allzuviel sinn macht überhaupt erst anzufangen um dann evtl nach nen paar jahren wegen schmerzen aufhören zu müssen... wenn irgendjemand mir nen paar infos bezüglich bandscheibenvorfall bzw. rückenprobleme und kontrabassspiel geben könnte wäre ich echt sehr dankbar

mfg
philipp
Frank S. Profilseite von , 31.03.2004, 08:50:26
Hi Philipp,

ich entbinde mich jetzt mal selbst von meiner ärztlichen Schweigepflicht:-)) Laß uns über unsere Zipperlein reden:

Bei mir ist vor Jahren ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert worden. So richtig mit Therapie (klar, bringt Kohle) Und weißt Du was: Ich habe wohl auch einen Weltrekord aufgestellt, denn ich trainiere seit meiner Jugend ohne Probleme (!) Taekwondo (heute noch aktiv, mit 40 Jahren!), spiele einen schweineschweren eBass (Warwick thumb V, auch noch kopflastig) und habe beim KB-Spiel NULL Probleme. Wenn das ein richtiger Vorfall war seinerzeit, bin ich wohl ein Genesungswunder...

Was will ich damit sagen? Mit Rückendiagnosen ("das ist die Bandscheibe") sind manche Herrschaften schnell dabei, leider auch mit , wie ich finde, vorschnellen Operationsentscheidungen(Anmerkung: Selbst Aufnahmen mit dem Kernspin/ CT weisen Fehlerquoten von bis zu 20% und damit entsprechende Diagnosen auf!) Sieh' zu, dass Du eine weitere Diagnose einholst und gib' Deinen Optimismus nicht auf. In Deinem Alter hast Du dazu nämlich keinen Grund, da es ausreichend (sportliche) Möglichkeiten gibt, den Rücken optimal zu stärken und zu stützen.

Zum KB-Spiel: Wie hier im Forum schon mal diskutiert, kommt es auf die richtige Haltung an, die ein guter Lehrer von Anfang an zum regelmäßigen Bestandteil der Ausbildung machen sollte. Das gilt nicht nur für die Fingerlein, sondern natürlich auch für die Körperhaltung. Wenn Du die richtig vermittelt bekommst und beibehältst, sehe ich keinen Grund, warum Du nicht KB spielen solltest. Es sei denn, Du hängst ihn Dir um :-))

Also, gute Besserung und laß Dir Dein Ansinnen, KB (in der richtigen Haltung) zu spielen, nicht versalzen, gell?

Grüße, Frank
Jonas Lohse Profilseite von , 31.03.2004, 14:15:19
Man kann den KB auch sehr gut im Sitzen spielen, was den Rücken etwas schont. Ist nicht jedermanns Geschmack, und vorallem viele Jazzer spielen lieber im Stehen, aber gesünder ist es bestimmt.
dave2 Profilseite von , 13.09.2004, 11:08:48
hallo Jonas L., die bassistInnen in meinem Umkreis spielen znehmend im Sitzen. Beliebt ist der IKEA Barhocker, oder aber alle abenteuerlichen Sitze vom Drummerstühlchen bis zu der Hausfrauen-Bügelhilfe. Alles Notbehelfe und anti-orthopädisch.

Es gibt doch sonst alles für Bassspieler, z.B. ca. 200 Saitenarten oder 40 verschiedene Hüllen.

WARUM NICHT EINEN SITZ?? Der folgenden Ansprüchen genügen müsste: - Wirklich ergonomische Sitzfläche (Sattel),
- mit Fussrasten,
- leicht zu transportieren,
- bezahlbar.

Das kann doch nicht schwieriger sein als eine Mars-Sonde?

vielleicht kennst Du jemand, der sich mit so einem Produkt dumm und dämlich verdienen möchte? 4000 BassistInnen warten...

dave2
Carsten Profilseite von , 01.04.2004, 16:32:45
Hi Philipp,

ne, du bist kein Weltrekordhalter. Ich glaube, ich war damals 18. Der akute Schmerz lässt nach meiner Erfahrung irgendwann nach. Und dann ist es einfach nur wichtig, alles das zu machen, wozu man Lust hat, und möglichst viel Bewegung. Es gibt verschiedene Arten und Intensitäten von Bandscheibenvorfällen und die meisten machen nach einiger Zeit keine Probleme mehr. Allerdings hat ein Bandscheibenvorfall in der Regel eine Ursache: eventuell falsche Körperhaltung oder falsche Bewegungen oder gar keine Bewegung. Also: die eigene Körperhaltung überprüfen, selbst beim Zähneputzen oder Abwaschen. Wenn der Schmerz nicht nachlässt, geh mal zum Neurologen, es kann sein, dass „nur „ die Nerven gereizt sind, was allerdings ohne Behandlung sehr langwierig sein kann.

Also, ich kann dir nur raten, weiter zu machen, egal was!! Ich bin zwar eher E-Bassist als Kontrabassist aber allgemein gesagt: zu vorsichtiges Verhalten und sich einschränken machen es nicht besser und zudem kein Spaß. Aber immer die Haltung überprüfen. Unüberlegtes schweres Heben von Gegenständen (Bassverstärker oder so) oder langes falsches Sitzen (lange Autofahrten) können übel sein.
Das Leben geht weiter, ehrlich.


Gruß, Carsten
Axel Profilseite von Axel, 01.04.2004, 19:56:20
Hallo Philipp,

ich habe seit vielen Jahren Probleme mit meinem Rücken.
Unter anderem gibt es da 3 Bandscheibenvorfälle, von denen einer operiert wurde, weil er wirklich nicht anders in den Griff zu kriegen war. Gegen die Beschwerden, die die beiden anderen Vorfälle machten, half Gymnastik, Gymnastik, Gymnastik....
Ich spiele seit 1 Jahr Kontrabass, überwiegend im Stehen, und zwar ohne Probleme. Ein guter Lehrer wird in der Lage sein, Dir eine korrekte Körperhaltung zu vermitteln.
Das Schlimmste, was Du deinem Rücken antun kannst, ist Bewegungsmangel, man kann aber auch beim KB-Spiel in Bewegung sein.

Also,
nur nicht aufgeben und viel Spaß beim Kontrabass Üben,

Axel
Dave Profilseite von Dave, 13.04.2004, 23:50:57
Ich gebe den Vorrednern uneingeschränkt recht:
Hatte in Deinem Alter entsetzliche Rückenschmerzen. Ich bemerkte, dass die beste Therapie war: Wenns irgend geht, nicht sehr drauf achten (ich weiss, das geht manchmal nicht ohne Schmerzmittel), und "man ängstige sich nicht und lebe wie gewöhnlich". D.h. wenn möglich keine Schonung, sondern Bewegung in vieler Form.
Heute bin ich über 64, hab schon längst keine Rückenprobleme mehr und kenne nix Schöneres als Kontrabass-Spielen. Lass Dich nicht entmutigen!!!
dave
Pit Profilseite von Pit, 24.05.2004, 19:02:38
Hallo Philipp,
wie die Vorredner möchte ich Dich bestärken Dich nicht abbringen zu lassen, sondern nach Deinem Weg zu suchen. Als Profi spiele ich seit Jahren mit Schmerzen wg. Arthrose, so zumindest diagnostiziert, in meinen Fingergelenken und immer wieder mit Rückenschmerzen, die jetzt, nach einem akuten Schub, sich zurückentwickeln durch: Yoga, Shiatsu, langjährigen Fleischverzicht, Entsäuerung des Körpers mittels basischer Fussbäder, Bewegung !!. Mir wollte ein Prof. für Handchirurgie sogar das Zeigefingergelenk der rechten Hand versteifen. Also Vorsicht ! Da sind harte Jungzz unterwegs. Die meisten, nicht alle Beschwerden, jedoch die meisten sind auf Muskelverspannungen zurückzuführen, so meine eigene Erfahrung.
Bin natürlich kein Arzt .... In Berlin gibt's ne Anlaufstelle für Musikererkrankungen. Die TAZ hat mal darüber berichtet. Mit denen war ich mal in Kontakt. In Freiburg behandelt ein Professor speziell Musiker mit Akupunktur.
Ich habe auf meine älteren Tage meine Technik verändert. Gibt eine schöne CD Rom von Francois Rabbath, in der er seine Technik erklärt. Ebenso wie er steht z.B. Renaud Garcia Fonds mehr hinter dem Bass, einem Cello-Spieler ähnlich. Vorteilhaft für Sound, Intonation und den Körper. Dazu brauchst Du einen andern Stachel. Und einen guten Lehrer der diese körperlichen Belange des Kontrabassspiels berücksichtigt weil kennt.

Romanende. Vielleicht ist was für Dich dabei dass Dir einen Impuls gibt.

Freundlich grüsst

Pit
dr.bigbass Profilseite von dr.bigbass, 06.09.2004, 15:45:25
Hi, ich habe die Einträge mit Interesse gelesen. Als Bassist und angehender Arzt interessiere ich mich natürlich für Musikerspezifische Probleme und Krankheiten. Mit dem Thema Bandscheiben ist das so eine Sache. Nach 4 Wochen an einer Neurochirurgischen Klinik weiss ist zumindest so viel: Es gibt klare 100% Vorfälle, von denen muss als Notfall ein Teil operiert werden (wenn es Lähmungen, Blasenstörungen oder Gefühlsstöreungen gibt), der Großteil kann operiert werden, oder man versucht es vorher mit Schmerztherapie......... Rückenschmerzen sind aber nicht immerBandscheibenvorfälle und nicht immer ist alles 100%, d.h: auch ein Vorfall kann schwer zu diagnostizieren sein, Rückenschmerzen können viele Ursachen haben.... Ein erfahrener Neurochirurg oder Orthopäde sollte da helfen können, im Zweifelsfall immer den Arzt wechseln oder eine weitere Meinung einholen. Ich hatte auch eine Zeit lang Rückenschmerzen, wusste nicht warum und habe dann einfach an der Haltung und Spielart gearbietet. Jetzt keine Probleme mehr. Die Haltung von Rabbath kenne ich aus einem Workshop bei ihm, medizinisch macht sie Sinn, man braucht dafür allerdings , um sie 100% zu spielen, einen speziellen Stachel und auch dann ist Sie nicht jedermanns sache. Ich kenne auch genügend bassisten, die "altmodisch" nach Streicher spielen und keine Probleme haben. Zusammenfassend: Bassspielen sollte keine Rückenschmerzen machen, wenn doch, an der Technik arbeiten, bzw. beim Transport darauf achten, den Bass richtig zu tragen. Nicht in/mit dem Schmerz üben und ihn ignorieren, dann kann der Schmerz chronisch werden und ist viel schwieriger zu behandeln. Eher mal wenn möglich 1-2 Tage Pause( empfiehlt auch Rabbath), dann neue Haltung probieren oder Haltung kontrollieren...... Zur Entspannung oder Schmerzbehandlung gibt es unzählige Möglichkeiten, sehr viel aus der "alternativen" Ebene, verschiedenste Formen der Krankengymnastik, Medikamente.....etc! Ob Schulmedizin oder Alternative Medizin, KG oder Yoga......da muss man einfach ausprobieren was einem persönlich liegt und hilft. Vorsicht nur bei "Wunderheilern" die mit "ihrer eigenen methode" große erfolge versprechen und sauteuer sind. Sinnvoll ist es natürlich, sich nach Ärzten oder Therapeuten umzuschauen, die mit Musikern Erfahrung haben. Ala Tip kann ich allen Musikern die wirklich nicht weiterwissen und das Gefühl haben, mit ihrem Arzt/Therapeuten nicht zurechtzukommen, folgende Adresse empfehlen (ich bin nicht verwandt oder verschwägert und auch nicht auf der Gehaltsliste, kenne den Namen lediglich aus der Musikspezifischen Medizinischen Literatur) Hochschule für Musik und Theater Hannover Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin Hohenzollernstr. 47 30 161 Hannover 0511/31 00 552 http://www.immm.hmt-hannover.de/ Bässte Grüße Ulf
Neuester Beitrag philipp Profilseite von , 26.09.2004, 15:08:22
soooo
mein beitrag is nu nen halbes jahr alt....
erstma danke für die zahlreichen beiträge :)
aber eigentlich wollte ich nur von meinen positiven erfahrungen berichten....
ich hab jetzt nach ner langen trainingspause wieder angefangen und trainiere nun wieder aktiv und 3x die woche kampfsport und einmal die woche muskelaufbautraining... weiterhin fahr ich quasi jeden tag 50-60km rennrad oder jogge eine stunde lang ;)
schmerzen hatte ich seit langem keine mehr bzw nur dann wenn ich zu viel/falsch trainiert habe... seltsamerweise ist das einzige was wirklich schnell schmerzhaft wird barfuß in der halle zu joggen... die experten hier wissen vielleicht warum....
jedenfalls is bassspielen im stehen und nach streicher (wenn das die mehr seitliche stellung zum bass ist) auch nach 1-2 stunden zwar schweisstreibend aber schmerzfrei
das ist dann auch alles was ich loswerden wollte....

mfg
philipp
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