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Amen, Brother!
o yeah....
Ist nicht ganz das selbe. Wenn der Sound direkt aus dem Bauch heraus kommt, da wo der Bass ist, und nicht aus einer Kiste irgendwo nebenan, dann ist das ein grossartiges Gefühl. Leider kann ich dies nur manchmal geniessen, wenn ich mit einem Pianisten in einer Bar spiele. Doch ich liebe es.
Dafür habe ich sogar einen eigenen Pianisten, mit dem ich das 14täglich mache (in seinem Wohnzimmer)- würde ich jede Probe für sausen lassen!
Tja Leute...offenbar ist das auch nur in Kleinstbesetzung möglich. Ich kann nicht glauben, daß Charlie Mingus gegen Jazzkombos und ganze Orchester akustisch angespielt hat...oder ist das ne Legende? Gibt es heute Kollegen, die es so laut können? Oder hab ich da was falsch verstanden? Greez...maddin.
Es gibt Leute die unverstaerkt recht laut spielen koennen.
Beispiel ist Londoner Free Bassist John Edwards. Er spielt eine sehr hohe Saitenlage, Thomastik Mittel Spiros, hat sehr dicke Hornhaut und haut bei Dynamikhoehen tierisch rein. Wahrscheinlcih ist sein sehr perkussiver Sound von all diesem beeinflusst. Ich habe zweimal gesehen wie ihm waehrend des Gigs eine Saite gerissen ist. Wenn er mit dem London Improvisors Orchestra spielt, in dem es auch noch andere Bassisten gibt, die normalerweise alle akustisch spielen, ist er klar lauter als die anderen, womit ich aber nicht sagen will, dass er unsensibel spielt oder so - im Gegenteil, er setzt sich halt nur im Gesamtsound etwas besser durch.
Ich habe eine Zeitlang versucht, ihm nachzueifern, aber das war es dann doch nicht. Erstmal fehlt mir dazu die gewisse Haerte, und dann gibt es halt Vor- und Nachteile. Mit sehr hoher Saitenlage gewinnt man in meiner Erfahrung an Sound in den unteren Lagen - in den mittleren und hohen aber verliert man an Sustain und Sound und es kostet halt tierisch Kraft.
Aber was oben gesagt wird zum Kontext (wie spielen die anderen, wie ist das Publikum) stimmt schon - auf grossen Gigs oder mit lauten Drummern spielt auch John verstaerkt.
Ich selber spiele auch lieber unverstaerkt - aber manchmal geht's halt nicht - nutzt ja alles nichts, eh man sich was an den Sehnen holt und dann doch nicht gehoert wird.
Ich habe mal die Obligatos ausprobiert. Sie waren wesentlich leiser als das Setup, das ich normalerweise spiele: E und A Spirocores mittel, D und G Golden Spirals Darm Nilon-umsponnen, die es leider leider nicht mehr gibt, und obwohl meine mehr als 10 Jahre alt sind, tönen sie immer noch besser, als alles andere, was ich als Ersatz ausprobiert habe.
Dann gibt es laute Bässe und leise Bässe. Meiner ist laut: 4/4 mit 111-Mensur und flachem Boden.
Noch was zu Mingus: Auch er war nicht immer mit seiner Bühnenlautstärke zufrieden. Eine Zeit lang hatte er ein eigenes Label (Debut-Records), produzierte Live-Aufnahmen, unter anderem mit Parker, Gillespie und Roach, bei denen er seinen eigenen Basspart ein zweites Mal nachträglich drauf spielte. Und zwar penetrant laut. Ich glaube nicht, dass das seinen Mitmusikern gefallen hatte.
Hatte wieder nen Gig mit meinem Bass/Boden/Barhocker Trio..und n MiniAmp mit MiniLautstärke (quasi zwei Kontrabässe). Das is auch sehr schön...aber wie schon erwähnt..dieses warme holzige, mit all seinen Obertönen...det jeht nua akustisch!Gruß..maddin.
In der Bar, wo ich regelmässig mit einem Pianisten spiele (rein akustisch selbstverständlich), nahmen wir letzthin einen Schlafzeuger hinzu. Dessen Set war sehr reduziert - Hi-Hat, Becken und Snare-Drum - und gespielt hat er ausschliesslich mit Besen. Ich stand mit dem Bass zwischen Flügel und Schlafzeug und fühlte mich pudelwohl. Der Sound war Klasse, alles sehr transparent, und ohne grosse Anstrengung konnte ich den Bass so spielen, dass er überall zu hören war. So muss sich LaFaro im Village Vanguard gefühlt haben, obwohl ich es nie wagen würde, mich mit ihm zu vergleichen.
Nächstes mal nimmt der Schlafzeuger seine Bass-Drum und die Sticks mit. Schauen wir mal...
Deine Erfahrung ist meine Erfahrung: Ja, es geht! Ich wünsche Dir, dass Dein Schlafzeuger trotz Stöcken in seiner Basswahrnehmung nicht verkrüppelt! Bitte berichte!
PS. Beim unverstärkten Bassspiel ist es wirklich wichtig, den akkustisch günstigsten Spielort herauszufinden (genau so wie man den optimalen Standort für den Verstärker in jedem Raum finden muss). Wie oben schon gesagt sind zur "Verstärkung" der Basstöne Rückwände, Ecken, hohle Podeste,... sehr hilfreich.
heißt das, du solierst damit die stücke länger werden?
Die grosse Frage: Basssolo warum und wieso? Bassist 14 supponiert, dass Jörn basssoliert um die Stücke länger zu machen - eine für mich neue und interessante These! Ich glaube aber Jörn zu verstehen; verhalte mich in solchen Grösserformationen ebenso bescheiden bassdienerisch, verzichte gern auf "mein" Solo im Sinne der Stringenz; sprich Schlüssigkeit der Musik. (Irgendwann soll so ein Stück ja auch zu Ende gebracht werden.)
Ich glaube, wir sollten mal ganz generell über Sinn und Unsinn von Basssoli diskutieren!
an Bassist14
Gerade nicht. Ich spiele mittlerweile nicht mehr gerne in großen Besetzungen, bzw. nur dann, wenn sie nicht aus Egozentrikern bestehen. Es gibt keine grundsätzlichen Vorbehalte, wohl aber faktische. Zum einen gibt es bei vielen Musikern eine angenommene Solier-Pflicht im traditionellen Reihenfolgendiktat, was die Stücke eintönig, langweilig und lange macht. Noch schlimmer wird es, wenn der erste ein langes Solo macht und alle anderen das als Anlaß sehen, den ersten noch an Länge und Aussagearmut zu übertrumpfen. Ich vermute, daß die meisten Jazzbassisten das Gefühl kennen, mit einer Jamey-Aebersold-CD oder dem Band-in-a-Box verwechselt zu werden. Wenn ich eine viertel Stunde lange schon so einen Schocker wie Night and Day bei Tempo 120 spiele, alle Saxes, Trompete, Gitarre und Piano fertig sind, dann ziehe ich das Ende des Stücks dem Baßsolo vor.
hallo jörn
danke für deine antwort
kann ich alles gut nachvollziehen.
hatte es schon ein wenig ironisch gemeint, und gedacht, daß mit dem smilie ausdrücken zu können
>>>>>Basssolo-geeigneten Stücke<<<<
interessante frage: als da wären?
Bis zu einem gewissen Tempo die meisten. Softly as in a morning sunrise ist ein Stück, das auf sehr vielen Sessions gespielt wird und dessen ich mittlerweile auch etwas müde werde. Es ist aber erstaunlich, daß das Thema von Bassisten offenbar gerne gespielt wird. Ich habe es auf meinen Scheiben von Paul Chambers und George Duvivier, glaube aber von noch einem, habe aber vergessen, von wem.
Hallo Freunde des akustischen Zupfens
Neulich habe ich über meine Erfahrungen des unverstärkten Spiels mit reduziertem Schlageug-Einsatz berichtet. - Und sie dreht sich doch! - Doch nun kommt eine ganz neue These hinzu.
Ein anderer Schlagzeuger übernahm letzte Woche den Job, mich und den Pianisten in der Bar zu unterstützen. Obwohl ich ihm anriet, nicht sein ganzes Set mitzunehmen, stand da plötzlich neben dem Snare und Hi-Hat eine Bass-Drum, ein Tom und 2 Becken. Ich zwängte mich mit dem Bass zwischen Flügel und Schlagzeug. Der Drumer spielte sehr leise, hat das Tom und die Pauke kaum berührt. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass der Basssound nicht so recht durchkommt, irgendwo verschluckt wird. Vielleicht lag es ja daran, dass ich so eingepfercht war zwichen Piano und Schlagzeug, denn die andern 2 Musiker meinten, den Bass gut zu hören. Ein rein psychologischen Problem also. Oder es ist tatsächlich so, dass die Pauke und das Tom, auch wenn sie nicht gespielt werden, die Schallwellen des Basses absorbieren? Ist da draussen unter euch ein Physiker, der diese These bestätigen oder widerlegen kann?
Moin Kollegas....apropos BassDrum..dat is keine Physik...die lügen doch, wenn sie sagen sie hörn dich (denn der Bass muß immer das lauteste Instrument sein!!!
Also ich finde die BassDrum und die große Tom überschneiden sich erheblich mit dem KB...weglassen!!!
(Snare´s sind immer immer immer zu laut..also mit Sticks meine ich-find mal n einsichtigen Drummer, der dieses Ohrmordinstrument einfach mal leiser klebt, schneidet, brennt oder was weiß ich denn....Moon-Gel draufgebappt, oder wie das Zeug heißt! Aber mit Besen kann sie den Ohren schmeicheln, sie in Verzückung versetzen, liebreizende Töne entlocken....das, sehr geehrte Drummer finden wir AkustikKontrabasser ganz prima und dufte!!
Aber ein Flügel is ja auch recht mächtig im Ton (was für ein ungleicher Kampf)...ich find die Kombi mit einer Gitarre, Miniset und Bass am besten! Cajon is auch nich so schlecht.
Greez...Maddin.
Mit dem Flügel hab ich absolut kein Problem - im Gegenteil. Und der Pianist, mit dem ich spiele, ist nicht gerade ein Sensibelchen, haut manchmal ziemlich rein. Doch von einem ungleichen Kampf kann nicht die Rede sein - der AkustikKontrabass kommt da gut mit.
Da hätte ich schon mehr Probleme mit Gitarristen. Unverstärkt können die ja kaum spielen, und so manche von ihnen sind irgendwie autistisch veranlagt.
Cajon...ist ja lustig...
Is super...unser Cajonist kann sogar mit Besen auf der "Kiste" spielen..der hat ne Menge "Schlagvariationen" am Start...herrlich! Kennt ihr sowas nich....?
Nö...bisher dachte ich, Cajon sei eine Sitzgelegenheit...
Ein guter Drummer wird sich anpassen. Er/sie muss nur wollen. Prinzipiell sehe ich das gleiche Problem wie Maddin, es gibt Überschneidungen, speziell mit der Bass-Drum (warum die wohl so heißt?)
Aktuell spielen wir alles elektrisch, ich also EUB und E-Bass. Unser Drummer verwendet elektrische Drums, die finde ich richtig sensationell. Gut zu verpacken und in der Lautstärke zu regeln. Aber da habe ich jetzt wohl das Thema verfehlt... Ich würde auch gerne mal wieder akustisch spielen, aber weil selbst das Schlagzeug über die PA läuft, habe ich da keine Chancen...
Zwengelmann
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