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Zugeordnete Kategorien: Bogen & Streichtechnik - Pflege
Hi Dave,
Du schreibst sehr viele richtige Sachen. Auch ich hasse es, wenn zu viel von dem Bapp auf den Bogenhaaren ist. Der Effekt ist der gleiche wie bei den Jazzern, die sowohl rechts als auch links nur max. mezzopiano spielen und dafür den Amp aufreißen: Laut, viele Nebengeräusche, keine Substanz im Ton, keine Dynamik.....
Aber den Bogen zwischen H-Saite (bzw. E-Saite wenn mal nur 4 drauf sind...) und Griffbrett einzuklemmen hat nix mit Kannibalismus zu tun. So ist der Bogen deutlich besser geschützt als wenn er auf dem Pult oder sonst wo rumliegt. Nicht in jedem Orchester ist es gestattet, das Bogenetui mit auf die Bühne zu nehmen, abgesehen davon daß ein Etui eher ein Gefahrenpotential darstellt, wenn man beim Transport der Oma auf die Bühne auch noch ein Etui in der Hand hat. Wird der Bogen fachgerecht eingeklemmt sind die Haare frei, d.h. sie haben keinen Kontakt zu Saite oder Griffbrett. In inzwischen 16 Jahren im Berufsorchester ist es mir bisher noch nicht untergekommen, daß durch das Einklemmen des Bogens irgendeine Abnutzung oder gar Beschädigung passiert wäre, weder am Bass (Griffbrett) noch an den Saiten oder am Bogen und seinem Bezug.
Wiedersprechen möchte ich auch bei der Bemerkung, möglichst nur den froschseitigen Bogenteil einzukolophonieren. Das Zeug soll schon überall gleichviel drauf sein, aber natürlich nur in minimalster Dosis.
MlG, Klaus
ich hab unlängst mit meinem lehrer darüber gesprochen, wie er dass mit der pflege bei seinem 2500 euro-bogen macht...
er hat gemeint, er hat seine bogenhaare noch nie mit irgendeinem mittel ausgewaschen oder gebürstet. alle paar jahre kommt ein neuer bezug drauf und fertig.
Eben, wenn Du alles richtig machst, v.a. nicht zu viel Bapp drauf kommt, dann brauchst Du sonst nix weiter an den Haaren machen. Aber alle paar Jahre neu beziehen ist etwas selten.....
MlG, Klaus
Zum Reinigen der Haare benutze ich Franzbranntwein, der ist meist günstiger (Pennymarkt) als Reinigungsbenzin und verfahre ansonsten im Prinzip wie Heiner Windelband, mittlerweile bin ich auch dazu gekommen den Bogen nicht ganz zu entspannen. Auf einem alten Backblech kann man soetwas wie ein "Fußbad" mit dem Bogen machen und die Haare auch gerne mal 1 Stunde im Franzbranntwein einweichen lassen. Diese Intensivreinigung ist bei Wechsel der Kolophoniumsorte zu empfehlen, verschiedene Sorten auf einem Bogen addieren sich oft zu unliebsamen Effekten. Ich weiss nicht was Dave2 zur Behandlung von Prellungen bei Springpferden empfiehlt, schwache Seifenlauge? Oder ist Notschlachtung das probate Mittel?
Meine Erfahrung mit der Pflege des Bogens:
Nur so viel Kolophonium, wie unbedingt sein muss! Ich verwende Kolstein Allwetter, merkwürdigerweise hält das Kolophonium in den Bogenhaaren besser, wenn ich diesen in Übungspausen (manchmal auch nur 10 Minuten) abspanne.
Die Bogenstange regelmäßig überprüfen, ob sich auch kein Kolophonium daran abgelagert hat.
Nach einem Übungstag schwinge bzw. schlage ich den Bogen aus (ähnlich, wie wenn man eine Malerwalze nach der Reinigung vom Wasser befreit).
Bei einem guten Bogen zahlt es sich schon aus, wenn man ihn jedes oder jedes zweite Jahr - kommt auf die Spielfrequenz an - neu beziehen lässt. Meine Bogenbauerin ist da auch dahinter, dass der Bogen in einem guten Zustand bleibt und ich merke es nach dem Service an der Spielqualität selbst, dass ich die paar Euro richtig investiert habe.
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