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Pirastro Saiten Marke Evah Pirazzi

> Welche Saiten für E-Bass?

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Zugeordnete Kategorien: Saiten

Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 20.09.2007, 16:15:54
Pirastro Saiten Marke Evah Pirazzi

Hallo zusammen,

hat jemand bereits Erfahrungen mit den Pirazzi Saiten gemacht? Ich habe im Forum nix gefunden. - Auch wenn es schwer zu formulieren ist und Probieren über Studieren geht: Meine Fragen sind...

+ Pirazzi weniger Torsions-Dreheffekt als bei Obligato?

+ Pirazzi trotz Arco-Fähigkeit noch genügend Brillianz fürs Pizzen?

Dann wäre das nämlich eine echte Alternative zu den "mitdrehenden" Obligato und den teuren Eudoxa... ;-)

Derzeit behelfe ich mich mit D+G=Obligato und A+E=Eudoxa. Leider brauche ich demnächst wieder neue Saiten.

Gruß

Bassist 0815

 

Ceperito Profilseite von Ceperito, 20.09.2007, 18:34:50

Hallo Bassist 0815,

ich habe bisher nur die G-Saite ausprobiert:  der Torsions-Dreheffekt ist erheblich geringer als bei Obligato. Die G-Saite ist etwa so dick wie die Obligato D-Saite, viel lauter als die Obligato,  leider viel härter in der Spannung und geht klanglich sehr Richtung Darmsaiten. Dabei im pizzicato nicht soviel Sustain wie Obligato aber ausreichend Brillianz und Punch und sie lässt sich prima streichen.

Leider kann ich nichts über den ganzen Satz berichten, aber vielleicht hilft Dir das ja schon ein wenig weiter.

Liebe Grüße von Jan

denisdn Profilseite von , 25.09.2007, 22:14:13
Hallo,
ich habe die Evah Pirazzi nun als kompletten Satz seit ca. 3 Monaten gespielt. Da ich Probleme mit meinen Händen(Operation am Handgelenk) hatte konnte ich nicht mehr so gut mit Stahlsaiten spielen.
Bei Pirastro hat man mir auf Anfrage zu diesen Saiten geraten. Schade das mir mein Arzt das ganze nicht auf Rezept verschreiben kann, denn ich habe trotz erhöhter
Saitenlage nun überhaupt keine Probleme mehr.
Klingen arco wirklich unglaublich gut, sehr warm und rund.
Ich kannte bisher nur Stahlsaiten und ich bin erstaunt wie schnell und einfach diese Art von Saiten ansprechen.
Pizzicato auch sehr problemlos und gut zu spielen. Ich habe sie auch auf einem Sperrholzbass gehabt. Auf diesem Bass war die Saitenlage sehr hoch(um die 15 mm) Mit Stahlsaiten eigentlich kraftmäßig kaum zu spielen. Mit den Evahs auch das kein Problem. Gestrichen klang der Sperrholzbass auch richtig gut.
Stimmstabil sind sie auch, brauchen aber nach dem aufziehen ein paar Tage um zur Ruhe zu kommen.

Alles in allem sehe ich kein Grund mehr Stahlsaiten zu spielen. Ich kann aber nur über meine Erfahrungen mit einer hohen Saitenlage berichten. Ob sie auch bei niedriger Einstellung gut geeignet sind weiß ich nicht.
Gruß,Denis
jlohse Profilseite von jlohse, 20.10.2007, 20:59:45
Warum um Himmels Willen spielst Du denn eine 15 mm hohe Saitenlage ?!?! Da würde mir auch die Hand abfallen ...
Jörn Profilseite von , 20.10.2007, 19:20:04
Die Evah-Pirazzi-Saiten werden ohne Mensurangaben geliefert. Kann jemand sagen, ob die bei einer 3/4-Mensur, ca. 104 cm, klingen?

Vielen Dank und Gruß
Jörn
Ceperito Profilseite von Ceperito, 20.10.2007, 19:46:25

ja, warum sollten sie nicht klingen?

Jörn Profilseite von , 21.10.2007, 01:14:00
Weil ich mir schwer vorstellen kann, daß es Sätze gibt, bei denen die Mensur egal ist (siehe den Lenzner-Thread). Es sind doch locker 6 cm Unterschied, die sich auf die Saitenspannung auswirken. Außerdem gibt es Saiten, bei denen das nicht egal ist, d. h., die man in unterschiedlichen Größenangaben bekommt.
Ceperito Profilseite von Ceperito, 21.10.2007, 10:39:44

Herr Renz hat Dir im "Lenzner-Threat" Deine Frage schon ausführlich beantwortet. Ergänzend dazu: Je größer die Mensur, desto härter fühlt sich die Saite an. Die Saitenspannung lässt aber keine Rückschlüsse auf den Klang zu, da dieser von vielen Faktoren des Instruments abhängig ist (Halswinkel, Höhe des Untersattels, Höhe des Stegs, Deckendicke, Position des Stimmstocks, etc, etc, etc...). Unter Berücksichtigung dieser Faktoren bieten einige Hersteller verschiedene Saitenspannungen (light, medium, heavy oder Orchester- und Solo-Stimmung) oder verschiedene Längen (1/4- 1/2- 3/4-Mensur) oder beides an. Da jede Saite auf jedem Bass geringfügig anders klingt, ist es nicht möglich, allgemeingültige Aussagen zu treffen, weshalb eine vergleichende Beschreibung ("...auf meinem Bass verhält sich die Saite X im Vergleich zur Saite Y...) am sinnvollsten ist. Ich hoffe, ich kann Dir damit ein wenig weiterhelfen. LG Jan

denisdn Profilseite von , 20.10.2007, 21:43:15
@jonas
Na, die Probleme mit der Hand habe ich nicht von der Saitenlage des Sperrholzbasses gehabt. Ich habe sonst einen Pöllmann mit normaler Saitenlage gespielt. Der Sperrholzbass gehört einem Basskollegen, der gerne akustisch ohne Verstärkung in seiner Swingband spielen möchte. Da hat er den von sich aus eigentlich recht lauten Bass noch getunt und die Saitenlage sehr hoch gesetzt.
Ich habe den Bass zum ausprobieren natürlich so gelassen.
Aber es ist wirklich eine große Kraftanstrengung bei der Saitenlagen rein akustisch in einer Band zu spielen.
Ich habe das mit dem Bass mal mit einer Akkordeon-BigBand (!!) ausprobiert. 9 Akkordeons, Klavier(verstärkt), Gitarre und Schlagzeug. Alle haben den Bass zwar gut gehört, aber ich habe auch richtig reingelangt und mit sehr viel Kraft gespielt. Das hat zwar "old-School"-mäßig geklungen, aber richtig locker walken war das nicht.
Diesem Klangideal des unverstärktem Basses heutzutage zu entsprechen ist glaube ich nicht sehr einfach. Früher gab es halt nicht das Equipment und alle haben unverstärkt gespielt. Ich glaube auch das viele Musiker etwas vermissen würden wenn man als Bassist auf einmal nur akustisch begleitet. Der Sound fällt einfach volumenmäßig zu sehr ab.
Das es natürlich auch funktionieren kann, habe ich bei Henning Gailing gesehen und gehört. Das klang rein akustisch sehr gut.Allerdings stand auch ein Mikro vor dem Bass und man hörte das ganze noch etwas über die PA.
Mir ist es zu anstrengend und ich hab mehr Spass, wenn ich verstärkt bin und nicht zu sehr reinlangen muss.
Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 06.11.2007, 15:06:53

Hallo zusammen,

nun spiele ich die Evah Pirazzi bereits 6 Wochen. Anfangs waren sie tatsächlich "zickig": klangen leicht nasal, haben stark abgefärbt, fühlten sich viel, viel weniger geschmeidig an wie vorher die Obligato/Eudoxa.

Durch die hohe Spannung musste bzw. konnte ich die Saiten per Steg-Räder aber tiefer legen.

Mittlerweile hat sich genügend Angstschweiß auf den Saiten gesammelt, dass sie jetzt sehr angenehm zu Spielen sind.

Mein Sperrholzbass klingt arco sehr warm und pizzicato ganz okee (weniger punch). Dafür sprechen sie gestrichen viel besser an als die Obligatos.

Es ist eben immer ein Kompromiß... ;-)

Gruß

Bassist 0815

Faszanatas Profilseite von , 18.11.2007, 13:52:30
Hallo!
Kann mir jemand sagen , wie dick die Pirazzis sind?
Jörn Profilseite von , 18.11.2007, 14:10:41
Nicht exakt; die Werte stehen nicht auf der Verpackung, die ich gerade vor mir habe. Sie sind ein kleines Bißchen dicker als Stahlsaiten, aber nur unwesentlich.
Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 18.11.2007, 19:09:49

Hallo Faszanatas,

ich habe Infos bekommen, die von Herrn Mueller, techn.Dir. bei Pirastro, kommen sollen:

G 28,8 kp
D 28,5 kp
A 31,2 kp
E 30,4 kp

Laut Adrian Mueller sind die Evah-Saitendurchmesser mit denen der Obligatos nahezu identisch, sodass die Steg- und Sattelkerben bei einem geplanten Wechsel nach seinen bisherigen Erfahrungen nicht verändert werden müssen."

Gruß

Bassist_0815

Jörn Profilseite von , 19.11.2007, 16:46:27
Die Werte müssen doch abhängig von der Mensur sein. Weißt Du, was Pirastro zugrundelegt?
Frank W Profilseite von , 18.11.2007, 20:33:09
Hallo Gemeinde,
ich teste gerade D und G von Evah Pirazzi.
Herausragend ist die gute Ansprache. Klanglich finde ich sie eher auf der dunklen Seite. ( könnte meinem Geschmack nach noch ein paar Obertöne mehr vertragen, vielleicht liegts aber an meinem Bass)
Mit Darm hat der Klang allerdings nichts zu tun. (blanker Darm klingt ja doch eher nasal, was diese Saiten ganz und garnicht tun.)
Die Saitenspannung ist vergleichbar mit runtergestimmten Solosaiten und daher sehr angenehm. Mußte den Steg etwas höher drehen um die größere Auslenkung auszugleichen.
Grüße
Frank
hervejeanne Profilseite von hervejeanne, 19.11.2007, 21:03:04
Hallo Frank, ich wundere mich über zwei deiner Aussagen: 1. "Darm klingt ja doch eher nasal": Das finde ich ganz und gar nicht. Stahlsaiten klingen manchmal nasal, aber Darn klingt doch eher rund, dunkel und samtig/weich. (Hast du meine Saitenvergleichsmatrix auf www.hervejeanne.de gehört?) 2. "Die Saitenspannung ist vergleichbar mit runtergestimmten Solosaiten": Ich habe auch die EPs ausprobiert, sie fühlen sich eher strammer als viele andere Saitentypen an - selbst im Pirastro-Katalog wird gesagt, dass die EPs einen stärkeren Zug haben als z.B. Obligato. Das wollte ich nur kurz mal loswerden... LG Hervé
frbass Profilseite von frbass, 20.11.2007, 09:26:24

Vorerst nochmal Danke Hervé für Deine Saitenvergleichsmatrix - wahrlich ein Segen für uns alle - Ich hoffe Du kommst dazu sie gelegentlich zu erweitern (Bitte auch mit Bogen). Bezüglich EP : Ich verwende die Saiten nun seit einem halben Jahr auf 2 Bässen und bin aüßerst zufrieden - Ich spiele ca. 50 / 50  - mit Bogen  bzw. Jazz. Im Klassikbereich erinnern Sie mich an original Flexocore (mit etwas weniger Bogendruck) - und fühlen sich für mich bei weiten besser an als Oliv , die ich vorher drauf hatte und sind klanglich sehr voluminös und angenehm dunkel im Vergleich zu Obligatos . Im Jazzbereich sind sie relativ langsam (in Bezug auf die Tonentwicklung) das kann man aber durch niedrige Saitenlage - und dem daraus resoltierenden Saitengeräusch kompensieren -  als vereinfachte Analogie: Wie eine Mischung aus den Vorteilen von Obligato und Oliv Saiten (nicht unähnlich zu Eudoxa- aber mit weniger Saitenspannung und besserer E Saite). Bezüglich Saitenspannung: Ich verwende die Saiten auf einen 4/4 und auf einen 3/4 Bass - naturgemäß ist die Spannung auf dem 4/4 größer aber noch immer sehr angenehm vergleichbar mit weichen (violett) Spirocore. Ich glaube die Grundproblematik zur Einschätzung der Saitenspannung ist schon ähnlich wie bei den Obligatos: Die Spannung ist relativ hoch (wie bei Stahlsaiten) jedoch ist die Schwingungsamplitude wesentlich höher.

Mein Fazit: Ich bleib dabei - laut  , dunkel, kultiviert , haltbar, stimmstabil

LG Franz Heinrich

Jörn Profilseite von , 20.11.2007, 13:50:30
??? Wie kann denn die Schwingungsamplitude wesentlich höher als bei Stahlsaiten sein, wenn die Spannung ebenfalls höher ist?
frbass Profilseite von frbass, 21.11.2007, 09:08:53

Ich beziehe mich eigentlich auf das Dämpfungsverhallten des Kernmaterials und meine daher eher den Verlauf der Amplitudenabnahme im laufe einer Tonentwicklung.

Co Profilseite von Co, 21.11.2007, 13:05:31

Die Amplitude hängt auch mit der Elastizität der Saite zusammen. Wenn das Kernmaterial allgemein nachgiebiger ist als Stahl, kann as auch weiter ausschwingen, trotz gleicher Spannung. Die Saitenspannung von Evah Pirazzis ist aber nicht höher, als die von Stahlsaiten. Sie liegt ziemlich genau zwischen Spirocore Weich und Mittel. Die A und E Saiten sind aber schon strammer, als die meisten Pirastro Saiten glaube ich.

willo Profilseite von willo, 10.12.2007, 17:35:36

An die , die schon beide Saiten gespielt haben: Seht für ihr die Pirazzis als die Nachfolgesaiten der Obligatos an? Denn so wie die hier beschrieben werden , scheinen die ja in allen Belangen und für alle Spieltechniken besser und ausgewogener zu sein. Also wer Pirazzis hat , braucht keine Obligatos?

Bassist14 Profilseite von Bassist14, 10.12.2007, 17:48:23

hallo willo

gute frage, für mich im prinzip fast mit "ja" zu beantworten.

habe auf meinem "Hauptbass" die oblis gegen evahs ausgetauscht und werde wohl dabei bleiben.

habe aber auf einem anderen bass noch oblis drauf, und da funktionieren die noch ganz gut und bleiben drauf.

manchmal scheinen mir die oblis unter der linken hand etwas weicher zu sein, aber dafür rollen sie dann ja halt auch und das ist nicht jedermanns sache.

wenn ich jetzt nur einen bass hätte würde ich mich aber wohl doch für die evahs entscheiden.

ich mag auch gern etwas widerstand von der saite.

vielleicht gilt ja auch hier der berühmte satz:  "es hängt vom bass/spieler ab"

 

Wolf-Dieter Profilseite von , 11.12.2007, 07:48:14
Ich habe gerade die Obligato gegen Evah Pirazzi getauscht. Fantastisch! Sprechen arco viel besser an, Klang ist satter. Kann aber auch sein, dass die Obligato nach anderthalb Jahren abgespielt waren (ich bin kein Profi) und deshalb der Unterschied so groß erscheint.
Bassist14 Profilseite von Bassist14, 11.12.2007, 08:25:04

das soll ja auch so ca. die lebensdauer der obligatos sein.

(wobei man dann noch mal die gesamtzeit, die die saiten drauf sind gegen die reine spielzeit abwägen könnte, oder?)

wobei ich einen kollegen kenne, der sagt, mit dem alter lassen die gar nicht nach

jazzbass Profilseite von jazzbass, 20.02.2008, 16:29:21

Verlieren die Evah Pirazzis auch wie die Obligatos an Klangqualität, wenn man sie erneut aufzieht?

Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 21.02.2008, 17:32:20

Ich habe diese Frage an Pirastro weitergeleitet und folgende Antwort erhalten:

"Generell ist zu sagen, dass es für keinen Saitentyp - ob Darm, Kunststoff oder Stahl - vorteilhaft ist häufiger auf- und wieder abgespannt zu werden.

Ein solcher Vorgang entspricht einer ständigen Be- und Entlastung des Saitenaufbaus (Parameteränderung) bzw. der darin verwendeten
Materialien. Durch die grössere Längenänderung/Dehnung von Kunststoffsaiten kommt dieser Vorgang des Be- und Entlastens - und somit der Materialbeanspruchung - stärker zum Tragen als bei sich geringer dehnenden Stahlsaiten. Die Folge ist eine schneller einsetzende
Veränderung der Klang- und Spieleigenschaften und eine Verringerung der Haltbarkeit.

Jetzt zu Ihrer eigentlichen Frage: die Evah Pirazzi Saiten sind gegenüber den Obligato Saiten, was diesen Vorgang des Auf- und Abspannens angeht, sicher robuster. Das rührt daher, dass der Saitenaufbau steifer und die Dehnungsverhältnisse gegenüber den Obligato
Saiten geringer sind." (Q.: Adrian Mueller, Technical Director Pirastro)

nagybögö Profilseite von , 22.02.2008, 23:26:58
Hallo,

nachdem ich vor ein paar Wochen auf Pirastro Obligato gewechselt bin, bin ich wirklich angetan von den Synthetik-Saiten. Im Forum habe ich widersprüchliche Kommentare zur Spannung der Evahs gelesen: wie runtergestimmte Solosaiten, eher strammer als normal... Da mein Bass schnell hart klingt, frage ich mich, ob die Evahs zu hohe Spannung haben. Welche Erfahrung habt Ihr mit Euren Bässen gemacht? Von den Thomastik Belcanto habe ich gelesen, sie seien weich. Hat da jemand Vergleichswerte zu den Pirastros?
Neuester Beitrag tobias fleischer Profilseite von , 03.09.2008, 23:49:47
ich hatte vorher Obligatos auf meinem halbmassiven bass und der wechsel zu evahs geht problemlos. sind im zug etwas straffer als die oligatos aber nicht dramatisch. klanglich sind sie dunkler. was akustisch prima klingt, kann aber verstärkt wummerig bzw. nasal werden. ntürlich sehr abhängig von den übrigen komponenten. arco klingen die evahs super. ausprobieren!
e-string Profilseite von e-string, 19.07.2008, 01:32:10

hallo liebe kollegen,

ich hab gerade von spirocore mittel auf evah pirazzi gewechselt. es sind bereits viele themen bezüglich der pirazzis angesprochen worden; spannung, dicke, mensur usw... und da die letzte frage noch unbeantwortet ist schreibt ich euch mal kurz meine subjektiven erfahrungen... eine kleine frage hab ich dann auch im gepäck ;-)

 

1) die pirazzis hab ich von einem kollegen bekommen, d.h. sie waren schon auf mindestens einem bass und sind eine zeit lang gespielt worden - leider weiß ich (noch) nicht wie lange, aber sie sehen nicht sehr mitgenommen aus (die farbigen enden sind nicht ausgefranst). beim wiederaufspannen hatte ich keine probleme; es scheint also zu stimmen, dass die pirazzis robust sind und ein "extremer" sound- und haltbarkeitsverlust nicht bereits nach dem ersten weiderbespannen einsetzt.

 

2) die saiten waren recht schnell spielbar, der sound änderte sich nach dem ersten einstimmen nur mehr wenig (vielleicht weil sie schon gespielt worden sind, trotzdem war ich beeindruckt). bis die stimmung entgültig konstant blieb vergingen allerdings zwei tage.

 

3) im vergleich zu den spiro mittel sind die E und A der pirazzis einen hauch dünner. die D- und die G-saite beider sätze fühlen sich absolut gleich dick an (sehen auch gleich dick aus).

 

4) die spannung ist bei den pirazzis jedoch geringer. nicht viel, aber sie lassen sich leichter greifen. im vergleich zu ihrer dicke fühlen sie sich also geschmeidiger als die spiros an.

 

5) der sound beeindruckte mich völlig - wie vom hersteller (und bassisten im forum) beschrieben: warm, dunkel, voll, sehr tragfähig, der satz sehr ausgeglichen, und alles in allem lauter als die spirocore... (hier sollte ich kurz erwähnen, dass ich eigentlich nur über den pizz ton spreche - zu arco komme ich später). allerdings ist das obertonspektrum eingeschränkt - die spiros waren mehr als 1 1/2 jahre drauf und klangen vergleichsweise hell. der punch der stahlsaiten blieb erhalten, die lautstärke wurde erhöht, der kraftaufwand reduziert, der sound fetter. geil.

 

6) durch die geringere spannung schwingen die pirazzis jedoch weiter aus als die stahlsaiten - wer kann, steg raufdrehen!

 

7) ich hab die spiros immer mit sehr viel kraftaufwand gespielt. bei weniger power fand ich den sound etwas zu hell, nasal und zu leise. durch die hohe spannung kam der punch erst mit der kraft... diese eigenschaft fällt bei den pirazzis weg. schon mit halb so viel kraft schwingen sie wunderbar und geben einen ausgeglichenen sound an den bass weiter. natürlich sind es keine wundersaiten, wenn man sie aber reißt wie stahlsaiten, dann machen sie dampf ohne ende!!! (bei ausreichend hoher saitenlage, meine E ist jetzt ca. auf 11mm)

 

8) ich spiele nur sehr wenig arco, und wenn doch, dann klingt dass eher wie eine misshandlung des intruments als wie schönes streichen... eins merkte ich doch sofort: das ansprechverhalten der pirazzis ist wunderbar. wenn ich mich früher sehr plagen musste, um einen halbwegs passablen ton mit den spiros hinzubekommen, klingt das ganze jetzt mit den neuen saiten um einiges besser.

 

9) fazit: die evah pirazzis klingen auf meinem bass sehr gut. obwohl ich noch erst einmal kurz auf einem fremden bass darmsaiten gespielt habe, würde ich sie nicht als darmähnlich bezeichnen. vor allem deshalb, weil ich den sound beim pizz doch ähnlich wie bei den spiros empfunden habe (abgesehen von den angesprochenen unterschieden) und die spannung und das schwingungsverhalten nicht so nicht matschig wie bei darm sind. ein langzeitbericht folgt bald...

 

@nagybögö: hoffe ein teil deriner frage ist beantwortet... belcantos habe ich noch nie probiert. ich finde die pirazzis eben etwas weicher im vergleich zu den spirocore mittel, aber nicht als überdurchschnittliche low tension saite.

 

 

und jetzt meine frage an die saitenexperten hier:

bei der E- und die G-saite berührt bereits die umwicklung der saite den stimmwirbel und ist ein oder zwei umdrehungen mit aufgewickelt; (E und G sind bei mir vom obersattel am wenigsten weit entfernt). da die pirazzis anscheinend immer noch ohne mensurangaben verkauft werden weiß ich jetzt nicht ob das so in ordnung ist. außerdem befürchte ich, dass die saite reißen könnte wenn sie so aufgewickelt ist. derzeit sieht noch alles gut aus, aber sie sind ja erst eine woche drauf... mensur ist übrigens 106 cm.

war es bei wem von euch ähnlich? lösungsvorschläge? ich werde sonst mal an pirastro schreiben, sehr seltsam jedefalls...

 

naja, bis zum nächsten mal,

lg thomas

nagybögö Profilseite von , 19.07.2008, 21:20:35
Hallo Thomas,
vielen Dank für Deinen ausführlichen und informativen Post, sehr interessant!
Zu Deiner Frage mit der Umwicklung: das sollte kein Problem sein, bei manchen Saiten ist es bei mir ähnlich, dass sie über die Umwicklung hinaus um den Stimmwirbel gehen (ca eine Umdrehung).
meine E saite is taubstumm : ( <Zurück zur Liste> Welche Saiten für E-Bass?

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