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Bass lernen mit 30?

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Zugeordnete Kategorien: Unterricht & Didaktik

Eva S. Profilseite von , 06.08.2007, 17:08:15
Bass lernen mit 30?
Hallo,

ich bin schon seit Ewigkeiten total fasziniert von all den Kontrabässen, die ich im Theater oder auf allerhand Konzerten gehört habe.
Nun mache ich mir neuerdings Gedanken darüber, selbst Bass zu lernen, von der Interessenslage her klassischen Bass.

Geht das im Erwachsenenalter noch? (ich spiele schon seit etwa 20 Jahren Klarinette, aber so ein Bass ist halt doch was anderes...)
Wie geht man sowas an? Ich würde schon gerne erstmal testen, ob der Bass dann wirklich das richtige Instrument für mich ist... Ich stelle mir vor, dass ich mir erstmal einen Bass leihe und irgendwo Unterricht nehme.
Was muss ich beachten? Gibt es gute und weniger gute Schulliteratur für Bässe? ...

Ich freue mich sehr über jeden Hinweis!

Grüße
Eva
Puck Profilseite von , 06.08.2007, 18:03:12
Bass leihen und Unterricht nehmen ist genau der richtige Ansatz wenn du klassisch Bass spielen lernen willst.
Marcel Profilseite von Marcel, 06.08.2007, 18:12:47
Ich habe vor dreieinhalb Jahren im stolzen Alter von 24 angefangen, allerdings Jazz, und studiere jetzt munter Bass in Köln. Daher würd ich mal sagen: Einfach machen! Vor allem mit musikalischer Vorbildung geht es viel schneller als als Jugendlicher, da man sich hauptsächlich um Technik kümmern muss, und die ist definitiv erlernbar. Ohne Lehrer macht es meiner Meinung nach allerdings wenig Sinn. Und nicht entmutigen lassen, die ersten Monate ist es sehr anstrengend (und ich meine das jetzt wirklich körperlich!). Die meisten städtischen Musikschulen haben Leihbässe, aber ob Du da als Erwachsene einen Platz bekommst ist selbst beim Bass sehr fraglich. Bei privaten Schulen dürften Leihbässe eher die Ausnahme sein. In Sachen Literatur würde ich mich auf den Lehrer verlassen, der sollte eigentlich so etwas wie ein Konzept haben, und damit fährt man vor allem am Anfang meist am besten.

Viel Erfolg!
Marcel
Axel Profilseite von Axel, 06.08.2007, 21:07:56

Hallo Eva,

natürlich geht das auch im Erwachsenenalter.
Ich habe mit 40 angefangen (ist jetzt schon wieder 4 Jahre her...).
Mittlerweile spiele ich in einem ganz guten Orchester.
Allerdings sollte man auf jeden Fall Unterricht nehmen.
Meine Musikschule hat mir damals für 1/2 Jahr einen Bass vermietet, danach wusste ich, ich wollte weitermachen und kaufte ein eigenes Instrument.
Das Instrument ist nicht ganz einfach zu erlernen, aber es lohnt sich wirklich.
Ich wünsch' Dir viel Erfolg und Spaß, und lass' mal hören, was draus geworden ist. 

Viele Grüße,
Axel

jon666 Profilseite von jon666, 06.08.2007, 22:35:33

Ich hab mit 34 angefangen. Aber es ist doch egal. Man kann nicht dafür zualt sein!

Wolf-Dieter Profilseite von , 07.08.2007, 16:00:14
Herzlichen Glückwunsch für die Entscheidung zum Kontrabass. Um ein Instrument zu lernen, ist es nie zu spät, man wird vielleicht kein Paganini mehr, zugegeben. Der Kollege Axel hat es schon angesprochen: Die erste Zeit am Bass ist körperlich anstrengend, weil erstens die Muskeln sowohl der Greifhand (links) als auch der Bogenhand aufgebaut werden müssen, zum zweiten die Fingerkuppen der Greifhand das notwendige Polster aus Bindegewebe erhalten müssen. Wenn's wehtut, auf jeden Fall durchhalten, aber auch nicht übertreiben. Kontrabassisten gibt es leider viel zu wenige, so dass bald nach relativ kurzer Lernzeit das Mitmachen im Orchester sehr erwünscht ist, was wiederum eine zusätzliche Motivation zum Üben ist. Also ran, Bass leihen oder kaufen, Unterricht nehmen und mitspielen. Willkommen in der Bassistengemeinde!
Eva S. Profilseite von , 07.08.2007, 19:21:13
Hallo zusammen,

ganz herzlichen Dank für Eure Ermutigung. Ich denke, das war der letzte Kick, den ich gebraucht habe ;-)

Ich werd' mich also mal umhören, wo ich im Kreis Südpfalz/Karlsruhe Bass lernen kann. Das Leihen sollte auch irgendwie funktionieren. Ich weiss, dass der Schlaile in KA ganze Klaviere verleiht, warum also nicht auch Bässe?

Danke nochmal an alle! Grüße,
Eva
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 08.08.2007, 10:52:22

vielleicht hilft sonst dieser link:

www.streichinstrumente-mieten.de

servus Profilseite von , 13.08.2007, 16:03:36
Hallo,
ich kann Dich auch nur ermutigen, vorallem kann ich Dir im Kreis Südpfalz die städtische Musikschule in Germersheim sehr empfehlen. Zumal dort mit Henrik Mumm ein sehr guter Mann (für mich einer der Besten) Kontrabass unterrichtet.
dave2 Profilseite von , 09.08.2007, 15:16:25
Hallo, Eva,

bei 30 kann ich nur wehmütig schmunzeln. "Goldne Jugendzeit!" Ich bin jetzt 68, habe mit über 50 das faszinierende Bassspiel begonnen. Spiele heute in mehreren (Amateur)orchestern und in einer Bigband. War zwar schon Geiger und Posaunist, wollte aber ein Instrument für Klassik UND Jazz haben.
Wenn ich jemals im Leben 1 richtige Entscheidung getroffen habe, dann wars die für den Bass. Er hat mein Leben bereichert!!

Auf gehts! dave
Riff Profilseite von Riff, 14.08.2007, 21:58:31

Hallo Dave,

Deine Ermunterung für Eva macht auch mir Mut! Ich bin gerade 56 geworden, spiele seit fast 30 Jahren E-Bass, A-Gitarre und hab mich an den KB nie so richtig ran getraut. Als E-Basser, Stilrichtungen von R&B über Rock und Funk zu Soul und wieder zurück gespielt. Nach dem letzten Auftritt am Wochenende fiel endlich der Entschluss! Ich tue es! Hab mir  einen KB geliehen und auf geht´s.Werde zunächst mal ein bißchen alleine probieren, aber mir von einem Profi die Grundlagen beibringen lassen. Und werde damit auch eine neue Stilrichtung erkunden: auf zu den Standards. Der KB kommt demnächst, hoffe ich doch bald, per Spedition. Den Link für den Mietbass habe ich aus dem Forum!  Danke an das tolle Forum. Dann kanns endlich losgehen!

Viele Grüße von Riff

bili Profilseite von bili, 13.08.2007, 16:55:21
Hallo Eva

Ich hatte gezwungenermassen (Gehörsturz) mit 60 von Violine + Bratsche auf Kontrabass umgestellt und bereits nach 4 Monaten das erste Klassische Konzert mitgemacht. Ich glaube, es ist nicht eine Frage des Alters sondern eine des Willens und des Plausches daran haben.

Viel Glück! Bili
denisdn Profilseite von , 04.11.2007, 20:04:52
"Ich hatte gezwungenermassen (Gehörsturz) mit 60 von Violine + Bratsche auf Kontrabass umgestellt..."
Mein Gott! Das ist das geilste was ich je über das Kontrabass-Spielen gehört habe....
Süßkind wird "Der Kontrabass 2" schreiben, wenn er diesen
Satz hört.
Danke!
dave2 Profilseite von , 05.11.2007, 11:03:12
Was iss'n da so süsskindisch dran? denisdn hat wahrscheinlich nach Hörsturz Probleme im Hochtonbereich, aber keine Ausfälle bei den für tiefe Register zuständigen Hörzellen. Da ist es naheliegend, sich unten rum zu tummeln. Respekt vor seiner Courage, aus einem Defizit das Beste zu machen!

dave
denisdn Profilseite von , 05.11.2007, 12:10:51
Is scho` recht, dave2.
Ich tummel mich wirklich gerne "unten rum".
Ab und an....
Zellenmäßig und so....
bili Profilseite von bili, 05.11.2007, 13:55:15

Hallo dave2

Herzlichen Dank für deine Ehrenrettung! Das ganze teoretisieren über "Neue Instrumente lernen im Alter" ist doch Blödsinn. Ich habe jetzt in den zwei Jahren, seit ich Bass spiele, bereits vier klassische Konzerte bestritten und im Januar folgt bereits das fünfte.

Lieber mit Taten beweisen als mit Teorien verhindern!

 

Bässte Grüsse

 

Bili

Neuester Beitrag denisdn Profilseite von , 05.11.2007, 17:24:14
Hallo Bili!
Ich fand ja nur die Formulierung so witzig.
Und außerdem: Im Alter geht das mit dem Vibrato doch wie von selbst, oder?
zwengelmann Profilseite von zwengelmann, 15.08.2007, 10:52:30

Hallo Eva,

was heißt hier "Erwachsenenalter"? Ich bin 46 und immer noch nicht erwachsen!

Ich fing, frei von jeglichen störenden Vorkenntnissen (Noten lesen können, anderes Instrument oder so) mit 42 mit dem E-Bass an, mit 44 mit dem Kontrabass. Mittlerweile spiele ich in einer Band, und mein Orchesterdebüt hatte ich auch schon.

Man muss nur wollen und ein gewisses musikalisches Gefühl haben. Wenn Du schon ein Instrument spielst, umso besser.

Viel Erfolg!

Zwengelmann

Phosonell Profilseite von , 22.08.2007, 22:38:18
Ich würde auch sagen: vergiss das mit dem Alter! Die einzige Frage, die sich stellt ist: willst du es probieren? Hast du Lust darauf? Ja? Dann leg los!


Überhaupt ist das eines meiner Lieblingsthemen. Ich finde, gerade in einer Zeit, in der ständig vom "lebenslangen Lernen" die Rede ist, sollte man den alten Spruch "was Hänschen nicht lernt lernt Hans nimmermehr" verbieten, abschaffen, mit Geldbußen belegen, rädern, vierteilen, sägeblättern ... naja, ihr wißt, was ich meine!
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 24.08.2007, 10:45:49

Selbst der Deutsche Musikrat hat in dem Bezug die Initiative "Musizieren 50+" ins Leben gerufen.

www.es-ist-nie-zu-spaet.de

Gab es nicht auch mal irgendwo neueste Forschungsergebnisse, die belegten, dass es garnicht stimmt mit diesem neuronalen Abbau, der angeblich das Lernen im Alter erschwert? Weiss jemand etwas dazu? 

Wolf-Dieter Profilseite von , 24.08.2007, 13:12:46
Bei Labormäusen wurde zur Überraschung der Neurologen herausgefunden, dass sich neue Nervenzellen im Gehirn gebildet hatten. Ob das auch bei Menschen passiert, darüber sind sich die Eierköpfe noch nicht einig. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt...
Jörn Profilseite von , 25.08.2007, 10:21:11

Es gibt einen sehr interessanten popularwissenschaftlichen Vortrag von Wolf Singer auf DVD; ich habe die DVD bei Jokers bekommen. Singer ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt und könnte einigen aus der Determinismus-Debatte (Haben wir einen freien Willen?) bekannt sein. Singer sagt in dem Vortrag, daß die Evolution erstaunlich konservativ sei. Wenn sich etwas in dem Sinn etabliert habe, daß es im Überlebenskampf von Vorteil sei, dann bleibe es weitgehend unverändert. Sein Beispiel ist eine Schnecke. Der neuronale Aufbau eines Schneckengehirns gleicht völlig dem unseren. Die Zellen eines Schneckengehirns sind zu denen von uns isomorph. Was sich unterscheidet, ist der Grad der Komplexität. Komplexitätsänderungen sind in der Evolution ein sehr geringer Aufwand.

Durch Lamarck und Darwin hat sich im 19. Jahrhundert die Auffassung durchgesetzt, daß der Mensch Teil der Natur ist. Die Arbeitshypothese ist demgemäß, daß alles, das in der Natur vorkommt, auch menschlich sein kann. Wenn eine Labormaus im Alter sich neuronal weiterentwickelt, dann wird das bei den Wissenschaftler-Eierköppen auch anzutreffen sein.

Link zu interessanten Artikeln der Forschungsspitze, die sich als PDFs runterladen lassen:
http://www.mpih-frankfurt.mpg.de

max Profilseite von max, 26.08.2007, 12:46:09

Ey, hast Du mich gerade Schneckenhirn genannt?

Jörn Profilseite von , 26.08.2007, 14:45:01
Ey Max, Quatsch, Du nicht. Die Hirnforscher schließen dreisterweise und völlig zu Unrecht von sich auf andere.
psychobass Profilseite von , 27.08.2007, 13:30:09
hallöle, als freizeitbassisitin, die sich ihre brötchen als psychologiedozentin verdient biete ich mal folgende informationen:

also, mir gefällt das auch nicht, aber die fähigkeit schnell neues zu lernen, nimmt im alter tatsächlich ab. dafür nimmt im allgemeinen das wissen "WIE lerne ICH am besten?" zu.

arthur rubinstein wurde mal in einem interview gefragt, wie er es schaffe, in seinem alter (er war da schon ziemlich alt) noch so gut zu musizieren? er antwortete: er würde weniger stücke aufführen, er würde diese wenigen stücke mehr üben und er würde vor schnellen passagen extra langsam werden, so dass die schnelle passage viel schneller klänge als sie gespielt wird.

was lehrt uns das: prioritäten setzen, clever üben und das gesammelte wissen nutzen!

und ich habe auch erst mit 38 angefangen, bass zu spielen.
dave 2 Profilseite von , 27.08.2007, 22:26:48
Hi,

"psychobass" hat natürlich --leider -- vollkommen recht. Man kann zwar in höherem Alter noch so manches, selbst Kontrabass erlernen, aber schüttet doch das Kind nicht gleich mit dem Bade aus: es IST härter und langwieriger den Erfolg zu erreichen, den die Jugend aus dem Ärmel schüttelt.

Gewiss ist das Gehirn plastisch, kann sich immer wieder neu verknüpfen. Dazu brauchts keine angeblichen neugebildeten Nervenzellen; zu Milliarden haben wir noch unbenutzte "überflüssige" Neuronen im Schädel, bis zum Grab. Aber die Billionen von benutzten ("on duty") Nervenzellen ALTERN. Sie gehen zwar nicht hops, aber es lagert sich immer mehr Müll, das sog. Lipofuszin in ihnen ab. Das stört die Funktion!

Ich oute mich mal: Bin Neuropathologe und habe Hunderte, Tausende von Gehirnen aller Tierarten und Altersklassen licht- und elektronenmikroskopisch untersucht. Habe weder eine einzige untergehende NZ noch eine einzige Zellteilung als Vorläufer einer jungen Nervenzelle gesehen.

Jetzt nur noch ganz kurz: Eine Maus ist Nesthocker und ihr Gehirn reift lange nach der Geburt unter Zellvermehrung aus; andererseits wird sie auch gut gefüttert nur um die 2 Jahre alt. Zu welchem Zeitpunkt hat der Prof. Singer seine neue Zelle gesehen? Bei einer zu jungen oder bei einer steinalten, die unbedingt noch Bass lernen wollte?

Ne Schnecke hat gar kein Gehirn, schon garnicht eines, das dem menschlichen ähnlich wäre; sie hat vorne einen Zellhaufen, Ganglion, den man Oberschlundganglion nennt.

Wer an einer wahnsinnig interessanten, alle Aspekte des Musikhörens und -machens abdeckenden Monographie (Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen Netzwerk) interessiert ist: " Musik im Kopf" von Prof. Manfred Spitzer, Schattauer 2002. Ein must have.
Jörn Profilseite von , 28.08.2007, 02:19:53
Kann schon sein, daß ich als Fachfremder terminologisch oder zu vage war oder artspezifisch daneben lag. Doch lest:

Original Singer im Aufsatz: "Selbsterfahrung und neurobiologische Fremdbeschreibung. Zwei konfliktträchtige Erkenntnisquellen." (Quelle MPIH-Homepage, die ich oben angegeben habe.)

"Spätestens seit Abschluß der Sequenzierung des humanen Genoms steht fest, daß sich die molekularen Bausteine von Nervenzellen im Laufe der Evolution kaum verändert haben. Die Nervenzellen von Schnecken funktionieren nach den gleichen Prinzipien wie die Nervenzellen der Großhirnrinde des Menschen. Dies gilt für die molekularen Bestandteile ebenso wie für die anatomische Grundstruktur, für die Mechanismen der Signaltransduktion innerhalb der Zellen ebenso wie für die Kommunikation zwischen Nervenzellen. Ein vergleichbarer Konservatismus kennzeichnet auch die strukturelle Organisation ganzer Gehirne. Obgleich die Evolution im Reich der Wirbeltiere eine beträchtliche Artenvielfalt hervorbrachte, ist die Hirnentwicklung von erstaunlicher Monotonie gekennzeichnet. Die Gehirne werden größer, aber an den Grundstrukturen ändert sich wenig. Es finden sich immer die gleichen Zentren und diese weisen immer die gleiche Feinstruktur auf. Die Großhirnrinde einer Ratte ist von der eines Menschen auch unter dem Mikroskop kaum zu unterscheiden. Der einzig wirklich auffällige Unterschied zwischen den Gehirnen verschiedener Säugetierspezies ist die quantitative Ausdifferenzierung der Großhirnrinde. Im Vergleich zu anderen Tieren, und auch dann nur in Relation zur Körpergröße, haben wir, hat homo sapiens, mehr Großhirnrinden-Neuronen. Das führt zu der sehr unangenehmen Schlußfolgerung, daß offenbar alles das, was uns ausmacht und uns von den Tieren unterscheidet, und damit auch alles das, was unsere kulturelle Evolution ermöglichte, offenbar auf der quantitativen Vermehrung einer bestimmten Hirnstruktur beruht. Diese, so muß gefolgert werden, vermag offenbar Verarbeitungsprozesse zu realisieren, deren schiere Vermehrung geeignet ist, die mentalen Eigenschaften hervorzubringen, die uns von den Tieren unterscheiden. Es scheint, als seien all die geistigen Qualitäten, die sich unserer Selbstwahrnehmung erschließen, durch die besondere Leistungsfähigkeit unserer Gehirne in die Welt gekommen."
Samy Profilseite von Samy, 28.08.2007, 09:26:50

ein interessanter Beitrag zu einer interessanten Diskussion...

nur der Hinweis auf Prof. Spitzer greift ein wenig "kurz".... wenn es um Lernen und "denken" allgemein geht... ja ich weiß... es ist DER Guru der Neurobiologie und es liegt im Moment ziemlich im Trend, Vorgänge in neuronalen Netzwerken als "Denken" zu charakterisieren..... wenn man die biologischen Vorgängen in und zwischen den Neuronen kennt, dann "versteht" man angeblich "Denken" und "Lernen" und kann es dann (vermutlich) steuern bzw. optimieren....... ich bin weder Neurobiologe noch Neuropathologe, aber ich weiß, dass so eine -aus meiner Sicht- mechanistische  Sicht und Denkweise z.B. schon in der Physik Ende des 19.Jahrhunderts in eine Sackgasse geführt hat... die die Physik dann überwunden hat... aber vielleicht muß man ja nicht jeden Fehler wiederholen?!?!? Es "reicht doch", wenn "Ingenieure" mit aus dem Kontext gelösten physikalischen und chemischen Regeln ein Umweltprobem nach dem anderen erzeugen......

dave 2 Profilseite von , 28.08.2007, 22:27:03
@ Jörn Unbestritten, dass alle gehirnähnlichen Organe aus dem gleichen Zelltyp gebaut sind. Dazu brauchts keine Gentechnologie. Aber das Gehirn einer Ratte unterscheide ich Dir auf 10 km von dem eines Anthropoiden, und zwar nicht durch die Grösse. Und nochmals zu angeblich neugebildeten Nervenzellen: Herr Singer möge uns eine einzige Zellteilungsfigur im Hirn zeigen. Denn ohne eine solche Mitose geht nix: Omnis cellula e cellula, sagte der olle Virchow. @Samy Der Begriff "Denken" oder auch nur ein Spekulieren darüber kommt in Spitzers immerhin an die 600 Seiten starkem Paperback nicht vor. Das ganze Buch ist eine Beschreibung von Wundern und Unfassbarem beim Hören und Spielen. Schade, dass Du durch Dein Vorurteil von "mechanistisch" Dir den Genuss, es erst mal durchzublättern raubst. dave
Samy Profilseite von Samy, 29.08.2007, 07:58:50

meine "mechanistischen Vorurteile" bezogen sich nicht auf das Buch, sondern auf den Ansatz von Herrn Spitzer zum Thema "Lernen" und "Denken", den ich mittlerweile in 2 Vorträgen mitbekommen habeein höchst beeindruckender Mensch und Redner, sehr überzeugend und argumentativ absolute Spitze... trotzdem bleibe ich -übrigens nicht allein- bei meiner Einschätzung...

mag sein, dass das in dem Buch ganz anders ist und da nichts "mechanistisches" auftaucht... nichtsdestotrotz kann ich mir nur schlecht vorstellen, dass die "Grundgedanken" in diesem Buch ganz andere sind....

auch das spricht noch nicht gegen eine mögliche Faszination ich finde nur, dass man es zumindest im Hinterkopf und Blick behalten sollte

phosonell Profilseite von , 28.08.2007, 22:55:42
Herzlich willkommen bei Welt der Wissenschaft! Ist das hier jetzt ein Neurologenforum??? Wer hätte gedacht, dass sich das so entwickelt, aber deswegen mag ich ja das Gebaforum auch so gerne ...

Übrigens, ein ehemaliger Mitkomolitone von mir hatte Neurologie als HOBBY!!!! ECHT!!!!! Wir waren zusammen an der Grafikerschule München und er ist dann an die Meisterschule für Mode abgewandert, wo einem so ein Hobby ja bekanntermaßen Tür und Tor öffnet. Und gerade fällt er mir ein, dass er mir damals auch erzählte, dass er mal Geiger war! Er hatte damals aber schon mit dem Geige spielen aufgehört (der Dirigent im Orchester hat ihn gemobbt). Hier also der umgekehrte Fall: nicht spät anfangen, sondern früh aufhören! Wie erklärt sich euere herrliche Wissenschaft das??? Hääääh???? Tja, jetzt seid ihr sprachlos!
Leider habe ich schon lange keinen Kontakt mehr zu meinem Exkomolitonen ... Falls er sich mal hier ins Forum verirren sollte: "MICHAEL!!!! HOL´ MICH HIER RRRAAAAAUUUUUSSSSS!!!!"

;-)))

Alles Gute!
Günther
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