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Upright Bundieren / Upright mit Bünden

> 2 Saiten in 1 Woche - das ist doch nicht normal!

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Zugeordnete Kategorien: Griffbrett

Bassmanstef Profilseite von Bassmanstef, 18.05.2007, 09:34:15
Upright Bundieren / Upright mit Bünden

Hallo Basser,

ich bin eigentlich E-Bassist. Ich möchte nun in eine Country-Band einsteigen, wo eine der Bedingungen war, das ich mit nem klassischen E-Bass, erst gar nicht erst zu kommen brauche.

Es müsse zumindest ein E-Upright sein. In 3 Monaten soll die Tour beginnen. Bis dahin wirklich vernünftig von E-Bass auf Upright umzusteigen, wird wohl nicht zu schaffen sein, zumindest nicht mit kontinuierlichen üben, von nur 30 Minuten pro Tag. Das größte Problem dabei ist die Intonation. Da habe ich vor euch Kontrabassisten echten Respekt. Mit welcher technischen Präzision ihr da über das Griffbrett fliegt, ohne das es auch nur ansatzweise schief klingt, alle Achtung !

Nun habe ich mir überlegt, nen E-Upright zu kaufen und den bundieren zu lassen. Hat jemand so was schon mal gemacht oder gesehen ? Oder gibt es gar Hersteller, die so was direkt vom Werk ausmachen ?

Es ist mir klar, das dadurch der Sound verändert wird und verschiedene Spieltechniken nicht mehr funktionieren wie vorher. Außerdem wird mich wohl jeder gescheite Kontrabassist problemlos an die Wand spielen können.

Bassige Grüße

 

Bassmanstef

Rico Profilseite von Rico, 18.05.2007, 10:35:17
URB bzw EUB mit Bünden hab ich noch nicht gesehen (Würde auch sehr merkwürdig aussehen schätz ich mal).
Aber wieso bundieren?
Mach dir doch kleine Markierungen (z.B. kleine Klebeband-Punkte oder orientier dich an den Maserung vom Griffbrett bzw. irgendwas auffälligem) ans Griffbrett, is sicherlich billiger mit dem selben Effekt.
Ich glaub jeder Bund ist ca. so 3 Fingerbreit (zumindest bei meinem 3/4 und meinen Fingern und 105cm Mensur :D)
jonas Lohse Profilseite von , 18.05.2007, 10:43:15
Der "Alter Ego" EUB aus Italien ist in einer Version mit Bünden verfügbar. Dabei handelt es sich um eine Nylonschnur, die durch passend gebohrte Löcher zwischen GB und Hals geführt wird. So kann man die Bünde auch wieder entfernen, wenn sie nicht mehr erforderlich sind. Eine clevere Idee.
Alternativ kannst Du auch Kabelbinder nehmen, allerdings fühlt sich das an der Halsrückseite blöd an.
Samy Profilseite von Samy, 18.05.2007, 10:47:13

es gibt zumindest einen, bei dem ich mal einen bundierten EUB gesehen habe

Chris Larkin hat mal so ein Teil gebaut

http://www.chrislarkinguitars.com/

und dann bei ->The Instruments-> Electric Upright Basses -> The Blen range

und zum Thema "Bünde"... früher waren nach meinen Infos auch bei Kontrabässen Bünde durchaus nicht unüblichin der "Breite" sind die wohl erst Anfang des 19. Jahrhunderts "verschwunden"...

und die Gamben als "Vorläufer" des Kontrabasses hatten "sowieso" zumindest teilweise Darmbünde.... aber weiß ich z.B. auch nicht, wieso da z.B. oft nur ein Teil des Griffbretts "bundiert" war... wie man z.B. hier sieht

http://members.eunet.at/huetmann/

oder hier

http://www.mdw.ac.at/I105/orpheon/Seiten/Instruments/vdg/vdgd_turner1.htm

Vielleicht, weil man weiter oben die Darmbünde nicht mehr sicher befestigen konnte???

ok das führt vom Thema weg..

jonas Lohse Profilseite von , 18.05.2007, 13:58:19
In der Volksmusikszene (also vornehmlich im Alpenraum) sind auch heute noch (teil-)bundierte Bässe durchaus gebräuchlich.
Dick Flowsdorf Profilseite von , 18.05.2007, 11:04:16
Hey Stef!
Also ich tendiere auch eher zu dem Vorschlag, das Griffbrett mit irgendetwas zu markieren, simpler Bleistift tuts da auch ;-) Könnte mir vorstellen, dass Du einen extremen Saitenverschleiss hättest bei einem mit handelsüblichem Bunddraht bundierten Bass...
Hinzu kommt, dass es m.E. ein Ding der Unmöglichkeit ist, die Bünde wirklich präziese anzubringen, da sich ja der Ton auch abhängig davon verändert, wie hoch die Saitenlage ist... deshalb hat man am E-Bass ja die verstellbaren Böckchen anstatt einem Steg, damit man das Verhältnis von Saitendicke und Höhe in bezug zur Bundierung einstellen kann. Da diese Möglichkeit bei einem Kontrabass konstruktionsbedingt nicht besteht müsste man für ein präzieses Ergebnis die Bünde leicht schräg anbringen - ein m.E. fast unmögliches Unterfangen. Die Idee mit Kabelbindern ist für einen Versuch vielleicht ganz gut, schreib mal was draus geworden ist ;-)
Gruß
Dick

P.S.
Was ich an Bleistiftmarkierungen mag: je nach Handschweiss sind sie relativ schnell weg und man ist stetig gefordert, am Ende doch frei zu spielen ;-) Das stetige starren-auf-das-Griffbrett ist nicht nur unergonomisch, es sieht live auch nicht so dolle aus ;-)
Joern Profilseite von , 23.05.2007, 21:51:44
Es kann sein, dass Du in der Country-Band mit relativ wenigen niedrigen Lagen auskommst. Auch die meisten Jazzstuecke kannst Du eigentlich mit zwei Lagen begleiten. Auf Dauer ist das nicht befriedigend, funktioniert aber. In manchen Bands kann das auch eine Tugend sein. Ich habe mal in einer Bigband gespielt und walkte hoch in den Bereich des Baritonsaxophonistens. Klang schlecht, also walkte ich wieder runter und blieb ausschliesslich in den wahren Tiefen des Bassspiels.

Ich wuerde an Deiner Stelle nicht in Panik verfallen und Notloesungen wie Buende bedenken, sondern lieber die drei Monate in Technikuebungen investieren. Die Lagenwechsel bis zur zweiten Lage, also bis zum C, hinzubekommen, duerfte in drei Monaten kein Problem sein. Du schaffst das locker, zumal Du schon Ebass spielst.

Gruss
Joern
Christian Prauschke Profilseite von , 23.05.2007, 23:26:23
ich fand tesa bzw klebeband am anfang schon hilfreich !

3.5.7.12 und dann nach und nach eins weg....

jetzt gehts ohne ;-)
bassogrosso Profilseite von bassogrosso, 24.05.2007, 01:36:51

Hallo zusammen

ich fürchte, ich muss hier mal wieder "auf die Kacke hauen" und mir den Hass Vieler zuziehen , aber dennoch: wer nicht in der Lage ist , einen Bass ohne Bünde oder gar Markierungen zu spielen, soll doch bitte beim E-Bass bleiben. Sowas verschandelt einen kontrabass, ist unwürdig; das ist eben meine -vielleicht elitäre- Meinung.

@samy : Die alten "Bässe" mit Darmbünden heißen Violone - Stichwort historische Aufführungspraxis - und auch die Gamben haben heute noch solche Bünde (weiter hoch gehen sie wohl auch aus bautechnischen Gründen nicht, aber vor allem , weil man kaum in solch hohe Lagen musste;die Gambe hat ja sechs oder gar sieben Saiten und die spezielle, ausgefuchste Literatur, die höher hinaus ging, war doch eher selten.

So, jetzt könnt ihr mich nach Hezenslust runtermachen.

 

Samy Profilseite von Samy, 24.05.2007, 07:01:25

->@samy : Die alten "Bässe" mit Darmbünden heißen Violone - Stichwort historische Aufführungspraxis - <-

...was ja auch nichts daran ändert, dass sie zur Familie der Gamben oder vielleicht exakter formuliert der Viola da Gamba gehören....

aber vielleicht ist der genauere Begriff hier "unverzichtbar"....

Bassmanstef Profilseite von Bassmanstef, 24.05.2007, 07:17:13

Hallo Basser,

zunächst vielen Dank für eure Beiträge. Ihr habt mich wirklich  eines besseren belehrt. Mit ein paar Markierungen wird die Sache schon wesentliche einfacher und richtig, es wird wohl zunächst reichen, in den untersten Lagen zu bleiben und üben üben üben. Was könnt ihr denn an Literatur empfehlen, mir geht zunächst in erster Linie um die Greifhand.

Nen Basslehrer suche ich bereits, aber ich möchte vorher schon verschiedene Dinge ausprobieren.

Bassige Grüße

Bassmanstef

bassknecht Profilseite von bassknecht, 24.05.2007, 12:24:13

Hallo Stef, was ist wirklich gefordert, was ist praktisch, was realistisch? Offenbar will man aus optischen Gründen die aufrechte, senkrechte Spielposition eines Kontrabassisten von Dir. Ein wie ich finde unangenehmes aber für mich nachvollziehbares Ansinnen. Sind Ferseh- oder Videoproduktionen geplant, bei denen damit zu rechnen ist, dass die Kamera Deine linke Hand in Grossaufnahme aufnimmt? Weil es traditionelle Vorstellungen von einem optisch /ästhetisch optimalen Instrument gibt könnte es gefordert sein ohne sichtbare Intonationshilfen zu agieren, dann lass den Job sausen um für alle eine Blamage zu vermeiden.. Wenn nichts zu sehen sein wird, vergiss das Gejammer  von verschandelten und unwürdig behandelten Instrument usw, dieses Gerede ist vielleicht borniert (egal), viel entscheidender aber, es ist nicht praxisorientiert und hilft niemanden ausser vielleicht Kontrabassisten die Jobs wollen und es nötig haben Konkurrenz abzuschrecken.

Du schätzt in Deinem ersten Beitrag die Zeit von drei Monaten als zu kurz ein, um vom Ebass her umzusteigen. Das ist realistisch, selbst wenn es zunächst um überschaubare Stücke geht, die mit geringen Ambitus in tiefen Lagen zu spielen sind. Die meisten Bassisten die ich kenne und die der  Auffassung sind, tiefe Lagen und zumal pizziato gespielt wären einfacher und ungefährlicher in der Intonation, spielen meinem Emfinden nach eben diese tiefen Lagen meistens sehr unsauber und sind mit ihrer Intonation weitab jeglicher klanglicher Realität. Da der Kontrabass oft eine bedeutende percussive Funktion bekommen kann, wird die grauenhafte Intonation meist klaglos und als unabänderlich hingenommen, wenn denn der Bassist wenigstens halbwegs auf den Punkt spielt.  Geh davon aus, das Du unsicher sein wirst, dies umso mehr, wenn Lampenfieber dazukommt. Intonatorische Unsicherheiten können sich dann leicht mit einer Grundunsicherheit potenzieren, dann klingt gar nichts mehr.

Ausserdem, Du hast keine drei Monate Zeit, denn Du musst bei der Band vorab vorspielen und das Programm mit ihnen proben!

Rein opotische Markierungen haben den grossen Nachtei, das sie Dich zwingen  ständig Dein Augenmerk darauf zu richten. Dir geht einiges an optischer Orientierung zu Deinen Mitmusikern und zu Leadsheet bzw. Notentext verloren. Daher sage ich, rein optische Markierungen sind nicht günstig. Bebundung ist gut, weil fühlbar (Dein taktiler Sinn übernimmt Orientierung und Augen können musikalisch wichtigere Aufgaben übernehmen). Bebundungen mit Kabelbindern nach Gambenart sind von mir seit Jahren mit SchülerInnen erprobt, sind billig und leicht zu entfernen, auf Dauer sollte man sich nicht in diese Abhängigkeit begeben. Intonation ist zunächst ausreichend gut, Pizzicatoton ist kraftsparender und wesentlich leichter zu erzielen. Natürlich bist  Du mit Gambenbebundung bei Lagenwechseln behindert, das ist aber nur dann von Nachteil, wenn wirklich viele und grosse Lagenwechsel sein müssen. Was ist nötig, was funktioniert wirklich, was ist auch unter Zeitaspekten realistisch? Ciao Roland

PS ich hasse Countrymusik, verdiene aber trotzdem gerne mal ´ne Mark     

maddin Profilseite von maddin, 24.05.2007, 13:17:11

Moin Bassmannstef..nimm det einfach inne Hand und spiel..das macht Spaß..und n büschn Arbeit.Wie überall.In den drei Monaten kannste nebenbei ja nochn Buch schreiben, wenn dir langweilig is.

UnästhetenLiga forever!

Gruß..maddin.

Faszanatas Profilseite von , 03.06.2007, 11:44:12
In der kroatischen Volksmusik werden sog. "Berdas" , Kontrabässe mit Bünden und nicht über den Korpus reichendem Griffbrett verwendet. Ich weiß aber nicht , wo man in Deutschland ein solches Instrument erhalten kann und ob es zum Country-Style passt. http://de.wikipedia.org/wiki/Berda
bassknecht Profilseite von bassknecht, 03.06.2007, 23:34:31

@ Faszanatas, sehr interessanter Hinweis, sicher eine gute Anregung für eine grosse Zahl von KB Interessierten Leuten, nun kann man den vielen Ebassisten, die  ohne Geld und Unterrichtsambitionen hier um eine passende Lösung nachfragen direkt eine konkrete Möglichkeit nennen. Ich hatte oft schon angenommen, dass ich einer der wenigen Pragmatiker in Puncto KB bin, gut für mich zu wissen, dass dem nicht so ist. Vielen Dank! Ciao Roland

alfred Profilseite von , 04.06.2007, 08:25:31
Ich glaube die "BERDA" kann man als Alternative für Umsteiger vergessen, das Ding hat eine Mensur von ca 120cm, d.h. in der Grundlage spielt man mit Fingersatz 12+34, d.h. nur 2 Bünde !
Ausserdem brauchst du ein riesiges Plektrum, damit auch ein Ton herauskommt.
Da ist nix mit E-Bass-Virtuosität !

alfred
bassknecht Profilseite von bassknecht, 04.06.2007, 14:00:52

@ alfred, das klingt ja als ob Du konkrete Erfahrungen mit diesen Berda - Instrumenten hättest, ist dem so? Roland

alfred Profilseite von , 04.06.2007, 22:42:05
ja, steht im Keller und wartet auf eine fulminante Auferstehung !

Ist ungefähr so leicht spielbar wie eine Kontrabass-Balalaika und klingt auch so. Mordsmäßig laut, da kann man akustisch überall mithalten, man kriegt genau das raus was man an Energie investiert !

alfred
bassknecht Profilseite von bassknecht, 05.06.2007, 13:26:15

Klasse, das Teil scheint ja für eine grosse Zahl von Leuten die gesuchte Lösung darzustellen, sieht so ähnlich aus wie KB (Country - Plazebo) und man ist bei unplugged  - Sessions endlich in der Lage fünf Dobros plus Percussion in die Schranken zu weisen. Das mit dem Plektrum stelle ich mir schwierig vor wegen dem spitzen  Winkel der sich zwischen senkrecht positionierten Instrument und rechtem Arm ergibt.

Bei den Balaleikajungs die im Weihnachtstrubel immer vor Deichmann spielen habe ich beim Bassisten eine raffinierte Spieltechnik mit einem Schlagring beobachtet  - (nicht zu verwechseln mit dem sogenannten Slapring für Ebassisten). Dieser Schlagring sieht eher wie ein Utensil aus dem Mafia - und Zuhältermillieu aus, aber egal entscheidend ist was klingt und vielleicht könnte man damit auch die Berda bearbeiten. Was es nicht alles gibt Ciao Roland

streichbass_ Profilseite von , 04.06.2007, 15:31:22
@Bassmanstef: Ich glaube nicht, daß Du auf Deinem E-Bass noch mit den Augen die Bünde verfolgst - Du hast das längst im Gefühl. Das ist beim Kontrabaß nicht anders. Verlier nicht den Mut und zeige Deinen FIngern immer wieder l a n g s a m , wo die Töne liegen, dann wirst Du schnell die richtigen Abstände "im Fleisch" haben.
Björn Profilseite von , 05.06.2007, 17:00:55
@ streichbass: genau meine Meinung.

Und nochmal was pragmatisches zum drüber aufregen :-P
Country is doch meist sowieso ne einfache Klassische Kadenz bei Johnny Cash und Co meist in E, Wechselbass Prim-Quinte. Also "Prinz Eisenhand" aufsetzen und vier Takte festhalten, da muss eh nix intoniert werden.

P.S.: Ich hab natürlich nix gegen Country, aber die geforderten Harmonien sind ja nun nicht soooo kompliziert, wenn man da mit Erfahrung am E-Bass nen KB in die Hand nimmt klappen doch die einfachen Standards eigentlich von allein, man hört doch auch am E-Bass, wenn man danebenliegt.
Und ich Stampf die Saiten an meinem E-Bass auch nicht bis aufs Griffbrett runter, das bedeutet, dass da in nem gaaanz kleinen Rahmen auch intoniert werden muss, denn wenn ich zu doll drück, dann wird der Ton ja höher.

Also keinen Stress, Du schaffst das schon.
Neuester Beitrag Faszanatas Profilseite von , 27.06.2007, 20:38:35
Ist zwar jetzt zu spät , aber vielleicht trotzdem interessant , ein Mandobass im Countrystil: http://ourworld.compuserve.com/homepages/Terry_Holland/BarryBass.jpg
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