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Zugeordnete Kategorien: Pickup & Mikrofon

bassgeiger Profilseite von bassgeiger, 05.05.2007, 20:00:11
Tonabnehmer

Liebe Kolleginnen (auch die schwangeren...) und Kollegen!

Da ein jeder an Bord dieses Forums die allzu lästige Suche nach einem gescheiten Tonabnehmer kennt sofern er in der Unterhaltungsbranche tätig ist erlaube ich mir, ein Gerät vorzustellen, dass ich bisher bei keinem Bassisten gesehen habe.

Es handelt dich dabei um das System "B-Band", davon die billigere Variante "D1".

Ich spiele dieses Teil seit ca. 2 Wochen und schicke voraus, dass mir viele Pickups am Anfang ganz gut und im Laufe der Zeit überhaupt nicht mehr gefallen. Auch das geht wohl den meisten so, der Amerikaner nennt das G.A.S.-Anfall. Nun ja. Beneidenswert, wer frei davon!!

In den letzten Jahrzehnten (ich bin schon länger dabei) etablierten sich im Wesentlichen zwei Systeme: Abnahme direkt am Steg (Underwood, Shadow, Fishman, K+K, Wilson, SchertlerSTAT,......) gegen Abnahme auf der Decke bzw. unterm Stegfuß (Realist, PickUpTheWorld, SchertlerDYN, JonasFolioLohse,....), dazu noch die Live in der Regel nicht nutzbaren Mikrofone, die klammere ich mal aus. Ich ignoriere auch die Meinung einiger Hersteller, ihr System sei viel besser als das anderer Erzeuger weil sie ja schließlich KEINE Piezoelemente verbauen. Ich weiss nicht, was an Piezos Scheiße ist (außer dem Sound natürlich) und an den Foliendingern anders sein soll (die ja doch nur Drucksensoren sind und also in etwa wie Piezos klingen, also Scheiße). Das mögen andere Forumanten erörtern. Mir geht es um einen für mich unumstößlich für die Ewigkeit gültigen Erfahrungswert: Stegpickups klingen zu nasal, da muss man immer viel nachregeln. Und Decken- oder Stegfußpickups sind zu rückkopplungsempfindlich, da muss man viel nachregeln und notchen und sonstwas. Dafür klingen sie besser. Oder, anders ausgedrückt und für die meisten nachvollziehbar: Shadow 950 klingt zu nasal, ist aber sehr feedbackstabil und robust und mit gutem Filter- und Megaohmequipment auf hohe Lautstärken zu bringen. Das klingt dann zwar nicht wirklich nach Kontrabass, wir haben uns aber daran gewöhnt und leben damit. Realist hingegen kommt dem real thing vielviel näher, neigt aber zu einer gewissen Matschigkeit und verwandelt den Bass auf großen, akustisch ungünstigen Bühnen in ein Riesenmikrofon für alle tiefen Frequenzen. Etliche Bassisten sagen: der Realist, der isses (sonst würde er auch nicht so heißen!!). Bei mir koppelt der schon beim Auspacken, ich weiss, ich bin da nicht der einzige.

Wie wäre es also, ein altes mathematisches Gesetz Klang werden zu lassen und aus Minus mal Minus plus zu machen? Das dachten sich wohl die B-Bender (liebe Gitarristen: ich weiss, dass das was anderes ist!!!!!!) und haben einen Pickup auf den Markt geworfen, der am Steg und auf der Decke abgreift. Das bekäme man auch anders hin: shadow und realist über einen solstice schicken und fertig!! Das kostet aber schon jenseits der 500, bischen happig. Der B-Band kombiniert also auf eine - wie ich meine - geschickte Art und Weise die Vorzüge eines Stegpickups mit denen eines Deckenpickups. An Bord hat man eine Mischfunktion, bei zu viel Gekoppele dreht man den Deckenpickup weg, bei zu nasal macht man es umgekehrt. Wie beim Fenderbass, wir kennen das.

Das große T vertickt die Dinger aktuell für irgendwas um die 180 Euronen, also etwa zum Preis eines Realisten. Dafür hat man dann einen Realisten, einen Shadow und einen Preamp. Und nur ein Kabel vom Bass zum Amp. Und der Amp braucht keine besonderen Notchfilter Megaohmdinger u.s.w.. Das sind die Vorteile. Der Klang ist, dank der Mischfunktion, regelbar zwischen den oben beschriebenen PU-Typen. Also für mich besser als der jeweilige Typ einzeln. Nachteil: der Einbau ist Gefummel. Man sollte sich aber von den ungenauen Zeichnungen und Fotos auf der B-Band-homepage nicht abschrecken lassen: die Elemente sind ganz dünn, die Steghöhe verändert sich kaum spürbar.

 

Für weitere Infos stehe ich gerne zur Verfügung!

guten Abend

 

 

 

 

 

bass-me-up Profilseite von bass-me-up, 16.05.2007, 11:43:04

das hört sich ja spannend an. ich verwende ein ähnliches setup auf meinem eub (yamaha slb 200). zum bereits installierten yamaha pickup hab ich noch einen underwood montiert und mische beide signale zusammen, was zu einem sehr guten ergebnis führt.

 

bei dem b-band frag ich mich nur, wo ich denn die balance zwichen beiden pickups regeln kann. an der klinkenbuchse etwa?.

wie hast du die batterie befestigt?

eine gehäuse um alles wäre auch schön gewesen oder?

 

viele grüße

 

steffen

kontrajan Profilseite von kontrajan, 16.05.2007, 12:30:45

Hört sich wirklich interessant an! Vo allem preislich ist das ja noch akzeptabel...

Knanst du evtl. mal nen Foto machen? Möchte ebenso wie bass-me-up wissen, wie denn die Batterie befestigt wird :)

Gruß, Jan

bassgeiger Profilseite von bassgeiger, 16.05.2007, 14:26:59

Ihr Lieben,

ich habe mal versucht, ein Foto zu erstellen aus der Kategorie: warum den Bass zum knippsen aus der Tüte pellen? Ich denke dennoch, dass man das meiste erkennen kann.

b-band

 

Aha, scheint ja zu klappen geklappt zu haben. Man erkennt eine recht große Klinkenbuchse, eingeklemmt zwischen den Saitenüberhängen, schön rot lackiert. Was man nicht sieht (Scheißfotoapparat): ein kleines Löchlein in der Buchse, durch das man einen kleinen (etwa Zahnstocher-Größe) Schraubenzieher in das im Inneren der Buchse befindliche Trimmpoti schieben kann, mit dem man das Mischungsverhältnis zwischen Steg- und Deckenpickup regelt. Etwas umständlich, aber auch für Laien durchführbar. Den kleinen Schraubenzieher in der Basstasche lassen!!

 

Die Platzierung der Elemente ist klar: 2 x Stegflügel (die Dinger sind dünn, es gibt Korkstückchen in der Verpackung zum ausgleichen), 1 x Decke. Das Deckenteil wird zusammen mit zwei zuvor zurechtgeschnitten werden müssenden (oder werdenden müssen?) Furnierstückchen (ebenfalls anbei) unter den Stegfuss gelegt, die andere Seite bekommt ebenfalls ein Ausgleichsfurnier (= Gefummel!!), alles sehr dünn und beim justierbaren Steg sowieso kein Problem.

 

Von der Klinkenbuchse gehen zwei Kabel in Richtung Saitenhalter und verschwinden dort in einem schwarzen Täschchen, das nicht ohne Grund in etwa die Größe einer 9-Volt-Batterie hat, die liegt nämlich da drin. Das Täschchen itself wiederum wird festgeklettet, man muss also das Klettgegenstück an den Saitenhalter kleben.

 

So richtig elegant sieht das alles nicht aus, aber es funktioniert gut und klingt sehr gut!! Die Nummer mit der Mischerei ist der Trick. Wer einen unsichtbaren Pickup sucht, weil er oder seine Kundschaft es ästhetisch nicht anders ertragen kann sollte etwas anderes wählen.

 

Achjanochwas, Kontrajan: der upton revolution (Super Name!! Noch besser als The Realist!!) ist ein Piezo bleibt ein Piezo. Ich hatte den RS1, der war richtig Scheiße (viel zu wenig Pegel), der 2er soll etwas besser sein. Sie sagen, es sei toll das Piezoelement in ein Stück Holz einzubetten wegen Natur u.s.w.. Ich sage: wenn ein Piezo zwischen den Stegflügeln klemmt, ist er sowieso in ein Stück Holz eingebettet!!!!!!!! Wenn schon einzelner Piezo, dann entweder shadow951 oder k+k bassmax.

 

Wer den B-Band mal hören will schicke mir eine Mail, ich wohne unweit des Flüsschens Ruhr (mit H).

Neuester Beitrag Knuckle Profilseite von Knuckle, 29.09.2007, 14:51:47

kann man diese Klinkenbuchse leicht öffnen, um das Poti gegen ein von aussen regelbares zu tauschen?

hab ich beim K&K gemacht - alle 6 Potis im Preamp gegen große getauscht, die ich aussen montiert habe. Mir ist das dämliche Öffnen und Rumgefummle fürs Verstellen immer auf die Nerven gegangen, weil das Einstellen in Livesituationen immer mühsam war, sodass man's meist gelassen hat. Jetzt lass ich meist den EQ am Verstärker unverändert und verdrehe alles am Preamp, weil der sowieso dazu tendiert, den EQ des AI zu überblenden ...

Beigefügtes Bild zeigt das umgebaute Teil. Da es ein Erstversuch war, hab ich ein größeres Gehäuse als nötig verwendet, grundsätzlich ließe sich das ganze auf der Originalgröße sicher auch lösen -.-...

Beim D1 könnt ich mir vorstellen, ein Poti anzulöten und den Regler irgendwo am Saitenhalter zu montieren ....

 

IMG_6019_1

bass-me-up Profilseite von bass-me-up, 16.05.2007, 14:57:51

super sache - vielen dank für das bild und die erklärung.

die tasche für die blockbatterie war auf keinem der bilder des herstellers zu sehen. was mich aber noch interessieren würde ist, wie du das teil unter den steg geschoben hast. reicht es die saiten zu lockern?
evtl. nur die zwei saiten über dem entsprechenden fuß. ach ja hast du ihn unter die tiefen oder die hohen saiten geklemmt?
da gibt es ja beim realist auch unterschiedliche meinungen wo er am besten platziert wird.

 

hören würde ich ihn natürlich gerne. kannst du auf dem flüßchen ruhr auch mp3's verschicken ??

viele grüße von der schwäbischen (mit ä) alb :-)

 

steffen

bassgeiger Profilseite von bassgeiger, 16.05.2007, 16:26:17

Ihr Lieben,

mp3 ist mir auf die Schnelle zu viel Aktion, ich mache das demnächst mal ordentlich und nehme den Bass mit Mikro UND mit Pickup auf, dann lässt sich das etwas besser vergleichen. Da jeder PU auf jedem Bass aber sowieso anders klingt ist das letztlich nur ein grober Anhaltspunkt, riskieren muss man selber.

Es reicht nicht, lediglich die Saiten ein wenig zu lockern, da man ja ohnehin unter beide Füße was legen muss, wobei ich das in meinem Fall mit diesen komfortablen Moser-adjustern garnicht hätte machen müssen. Man muss ausserdem basteln, sprich Furniere zurechtschnippeln, das lässt sich mit abgenommenem Steg viel einfacher machen. Und die Stegflügel öffnen sich im entspannten Zustand auch ein wenig, die oberen Elemente lassen sich dann besser einbauen.

Wie gesagt, der Einbau ist Gefummel, da macht der Realist weniger Probleme. Platziert habe ich ihn zwischen Fuß und Bassbalken. 

schönes WE alle miteinander!!!!!!!!

 

kontrajan Profilseite von kontrajan, 16.05.2007, 18:14:04

Lieber Herr bassgeiger,

deine Posts erfreuen mich immer wieder aufs neue :) Danke für deine REALISTische Einschätzung zum REVOLUTION - fand die Holzeinbettung auch sehr esotherisch. Dass du den Sound des D1 als "sehr gut" bezeichnest, lässt ja wirklich hoffen...

Gruß, Jan

jlohse Profilseite von jlohse, 16.05.2007, 18:26:43
Das Material, das den Piezo umgibt, ist schon wichtig für den Klang, ebenso, wie fest oder locker der Piezo eingeklemmt wird. Von Esoterik keine Spur, das ist reine Physik. Der Name "Revolution" führt natürlich in die Irre – revolutionär ist an ihm rein gar nichts. Das Holzplattchen hat eigentlich primär die Funktion, den Sensor mittels Feile und Sandpapier an den Steg anpassbar zu machen (um nicht umgekehrt den Steg an den Sensor anpassen zu müssen). Wie ein Underwood-Sensor im Inneren aussieht, ist hier zu sehen: http://www.doublebassguide.com/4_basicsGB5.html (mitte, rechte spalte). Man erkennt die schwarze, gummiartige Masse, die den Piezowafer umgibt. So oder ähnlich sehen die meisten Piezo-Pickups dieser Bauart aus; die Materialien variieren (Silikon, Gummi, Kork, Fichte, ...), und damit der Klang.
alex_de_luxe Profilseite von , 19.05.2007, 00:25:26
tönt wirklich interessant.
aber hast du schon mal mit den wilson pickups gespielt?
+ keine rückkoppelung
+ guter ton
+ bombenfestes system
+ lautstärke jeder saite einzeln einstellbar
- teuer
bassgeiger Profilseite von bassgeiger, 19.05.2007, 12:06:26

Ich kenne den Wilson (oder will se ´n net?), wenn auch nur an anderer Leute Bassgeigen. Das mit dem guten Ton ist relativ, wie bei allen Pickups. Speziell der Wilson macht aus einem Kontrabass eher einen electric upright, rein klanglich.  Eine Einzelsaitenlautstärkejustierung benötige ich nicht, meine Bässe klingen ausgewogen. Was mich immer abgeschreckt hat und auf immer und ewig abschrecken wird: sollte der PU Scheiße sein wird zum hohen Neupreis auch gleich noch ein neuer Steg fällig!! Das ist mir einmal passiert (der dicke Balsereit zerstört die Stege auch irreparabel), es war bisher mein teuerstes Pickupexperiment. Dennoch kenne ich viele Kollegen, die auf des Wilsons Eigenschaften schwören. Das sollen sie gerne weiterhin tun, ich lehne jedwede Form missionarischer Tätigkeit ab.

jonas Lohse Profilseite von , 19.05.2007, 13:07:13
Ohne jetzt missionieren zu wollen – aber den einen oder andere wird's bestimmt interessieren:
sowohl die Wilson'schen, als auch die Balsereit'schen Löcher im Steg lassen sich ggfs. auf das vortefflichste ausbuchsen. Einen neuen Steg braucht man dann nur, wenn man sehr hohe ästhetische Ansprüche an die Optik hat. Beide TA sind nach dem Ausbauen quasi wie neu und wieder verkaufbar.
Bassfinger Profilseite von , 03.07.2007, 21:23:29
Hallo Leute Kann mir jemand Über" gestrichene Saiten" seine Erfahrungen am Kontrabass mit B- Band Tonabnahme mitteilen ? Ich finde das Forum hier Klasse Gruss Bassfinger
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