Das erste Mal habe ich die Belcanto vor gut 2 Monaten auf einem neuen Mastri-Bass gespielt. Haben mich da schwer begeistert, insbesondere als Hybridsaite.
Sie ist zum Streichen weich und samtig mit einem vollen, klaren Ton, in der Intonation präziser als die Obligato und ohne das mittelfrequente Singen der Garbo. Aber auch nicht so obertonreich wie die Helicore Hybrid Medium. Als Streicher-Greenhorn bin ich damit besser zurecht gekommen als mit den anderen genannten.
Am meisten hat sie mich - auf diesem Bass - beim Zupfen beeindruckt. Schon dunkler als die Spirocore, aber mit einem kräftigen Attack und überraschend langen, warmen Sustain. Wer den Spiro / The Jazzers-Klang mag, soll dabei bleiben, für Jazzsound in Richtung Oldschool kann ich mir aber nix besseres vorstellen.
Weil ich auf der Suche nach einem Streichbass ware, habe ich zur gleichen Zeit in einem Anfall akuter, vermeintlicher Überliquidität ein wunderbares älteres Busetto erstanden (mein Bass-Mädchen), dessen Saiten vom Vorbesitzer tatsächlich bis zur Auflösung bearbeitet worden waren. Aufgrund der guten Erfahrungen habe ich dann Belcantos aufgezogen.
Auf diesem Bass: zum Streichen ausgezeichnet mit all den guten Eigenschaften, die ich schon kannte. Beim Zupfen schon auch gut, auf diesem sensiblen, brummigen Instrument aber für mich etwas zu dumpf.
Für Pizzer dürfte die Saite also dann gut geeignet sein, wenn man einen eher warmen Bass-Sound mag oder ein Instrument mit heller Klangcharakteristik hat.
Was ich nicht verschweigen möchte: auf der A-Saite gab es von Anfang an neben dem Ton noch ein leichtes Mitschnarren (gezupft deutlicher), fast so wie ein Wolfton. Nach erfolglosem Herumsuchen ist dann als Ursache nur mehr die Saite übriggeblieben. Mail an Thomastik und Saite eingeschickt, sie wurde anstandslos ausgetauscht (obwohl ich sie über ebay gekauft hatte). Gestern habe ich die Tauschseite bekommen: jetzt läuft alles perfekt.
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