2 Hals Restauration |
Restauration von Kontrabassmechaniken Von einem alten sächsischen 3/4 Bass blieben mal 4 Messingmechaniken übrig. Von diesem Bass stammt übrigens auch die Fichtendecke. Die Eisenteile der Mechaniken wie Schnecke und Schneckenachse waren natürlich schon sehr stark korrodiert und unansehnlich. Das Messing der Stimmgriffe und des Gehäuses war auch mehr schwarz als messingfarben. So, nun zu den Holzwirbeln. Da ich immer schon einen Bass mit diesem altertümlichen Look wollte, und das Beste gerade gut genug ist müssen diese Wirbel natürlich aus echtem Ebenholz sein und nicht gefärbte Buchen- od. Ahornwirbel (Aber wenn man sparen will, dann ist dies sicher eine Alternative) Warum es eigentlich diese Wirbel mit dem vorstehenden Knöpfen links und rechts gibt ? Keine Ahnung aber es sieht sehr cool aus. Ich habe zur Herstellung tiefschwarze Ebenholzkantel mit ca. 50x50x200mm verwendet (gibts ab unsd zu bei). Dazu fertigte ich mir eine Zeichnung des Querschnitts an. Diese brachte ich zusammen mit einer Skizze der fertigen Abmessungen zu einem Drechsler meiner näheren Umgebung ( Jelinek Holzwaren ). Für diese Arbeit bezahlte ich ca. € 54,- für 4 Stück (nicht billig aber sehr professionell). Wer die Ausrüstung und das Wissen hat kann sie natürlich auch selbst drechseln. Die fertigen Drehteile spannt man nun in eine Drehbank ein und bohrt mit Bohrfutter im Reitstock mittig ein 5mm Loch im Kopf des Holzwirbels (ca. 2mm tief). In dieses Loch wird dann mit Kleber ein weisses Perlmuttauge eingesetzt. Dazu ins Loch einen Tropfen Kleber geben. Danach das Perlmuttauge einsetzen und dann den Holzwirbel vertikal mit dem Kopf auf eine Unterlagsplatte anpressen, damit das Auge eben mit dem Kopfende abschließt und nicht zu tief eingesetzt wird. Das Ganze nun mit feinem Schleifpapier verschleifen und den Wirbel mit Holzöl einlassen. Eisenteile von Mechaniken rostfrei machen (phosphatieren) Ein zusätzlicher Tipp von Pelle Andersson, Sweden VORSICHT !!! SCHUTZBRILLE TRAGEN !!! ÄTZEND !!! Dazu werden die ganzen Mechaniken in konzentrierte Phosphorsäure H3PO4 gelegt und auf ca. 50-60 °C erwärmt. Die Flüssigkeit sollte bis zum Kochen bzw. Brodeln erhitzt werden. Dies entfernt jede spur von Rost. Messing, Bronze oder Lötzinn wird nicht "angegriffen". Nach ca 30-60 sekunden mit Wasser spülen, danach mit einer Zahnbürste das "mehl" entfernen, in Seife oder Lauge (basisch) legen. Mit Wasser abspülen. Mit Aceton übergießen und trocknen lassen. Anschließend Öl darauf gießen. Mit einem Lappen das Öl entfernen. Nun ist die mechanik phosphatiert = rostet nie wieder. Alle eisenteile - neu oder alt - haben nun die selbe graue, matte Farbe.
Zuletzt aktualisiert von geri_dalli am 14.12.2004, 06:36:31.
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