GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

Barock Bass/Violone Lehrer Berlin <

DOs and DON'Ts

> Bass Clef Trios

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 04.02.2021, 15:25:49
DOs and DON'Ts

Als ich letztens im Tonstudio war und nonchalant meinen Hut während der Aufnahme auf der Schnecke platzierte, um auf meinem Haupte Platz für den Kopfhörer zu schaffen, betrachtete ich mich als reflektierter Mensch einmal von außen und überlegte, was ich über mich denken würde, wenn ich mich selbst bzw. jemand anderes so sehen würde. Generell halte ich es ja so, dass ich jedem Tierchen sein Pläsierchen gönne, aber einiges geht einfach nicht: Z. B. dem/der begleitenden PianistIn einen bösen Blick zuwerfen beim Verspielen (auch, wenn man sich selbst verspielt hat...). Aber das ist ja nicht bassspezifisch. Existieren "aus dem Autofenster hängende Manta-Arme", die man einfach zu lassen haben sollte? Fangen wir beim Hut auf der Schnecke an : Was ist damit?

Basspischler Profilseite von Basspischler, 04.02.2021, 16:58:54

;-) Laut Saga (kann sich auch um einen Mythos halten), hatte schon Gustav Mahler damit Probleme. Als er das erste mal in Berlin dirigierte (ich glaub die Sinfoniker) verbat er den Bassisten das Aufhängen des Hutes auf der Schnecke. Damal waren die Herren Kollegen doch etwas grober als heute;-)

Bassta7 Profilseite von Bassta7, 04.02.2021, 17:05:41

Hallo Ste-Fan, den Hut würde ich eigentlich eher selber aufsetzen. Man hört sich selber damit (viel) besser... ich nenne das den “Hat-Trick”. Der Rand reflektiert den Klang des Basses. Man hört also ganz deutlich wie gut oder wie schlecht man spielt. Intonationskontrolle ist viel besser mit Hut als ohne. Man muß sich daran gewöhnen. Am Anfang ist es ein sehr komisches Gefühl, und es kann leider zu leichter Depression leiten: spiele ich wirklich so falsch?? Also, als Lernhilfe fast unschlagbar.

Herzliche Grüsse

Bassta7

Basspischler Profilseite von Basspischler, 05.02.2021, 18:47:34

Deswegen spielen Bassisten gerne mit Hut! Ich habe immer angenommen sie machen das wegen der c+Coolnes. Muss ich auch machen;_)

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 05.02.2021, 18:54:29

Mir bereitet da ein ein wenig die Latenz der reflektierten Töne Sorge!

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 05.02.2021, 19:25:22
Du meinst wohl die Latenz beim Reflektieren über die Töne. ......
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 05.02.2021, 20:02:30

Wenn ich so weit erstmal bin, benötige ich einen Deflektor wegen der Flatulenzen!

Uli Profilseite von Uli, 06.02.2021, 12:44:59

Einen Detektor für Flatulenzen hast Du ja bereits (mitten im Gesicht).  b

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 06.02.2021, 15:24:49
Da ballte sich mir im ersten Moment doch glatt die olfaktorische Faust, weil ich glaubte "Doktor für Flatulenz" zu lesen, aber du schriebst ja nur die Wahrheit...
Uli Profilseite von Uli, 06.02.2021, 16:28:34

Doktor der Flatulenz? Hm- Enterologe? Proktologe? Ich weiß es nicht. 3

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 07.02.2021, 11:49:48
Meist bleibt nur noch die Oneirologie...
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 04.02.2021, 20:29:52

Na, da wäre ja schonmal einiges geklärt, kommen wir zur nächsten Sache:

DER KOLOPHONIUMLAPPEN!

Während des Spielens hinter den Saitenhalter klemmen? Kann ja sein, dass man während des Spielens spontan die Saiten reinigen muss...

Bernd_B Profilseite von Bernd_B, 05.02.2021, 14:27:03

Kolophoniumlappen

Do: in der Probe - dann kann man erklären, dass die Saiten deswegen blitzblank sind, weil man sie fürsorglich nach Gebrauch reinigt

Don't: im Konzert - um zu demonstrieren, dass nur die Leute einen Lappen brauchen, die noch üben müssen

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 05.02.2021, 19:27:51
Da geben sich die Bassbauer seit Jahrhunderten Mühe, das Schwingungsverhalten des Saitenhalters zu optimieren und dann dämpfst Du den mit dem Kolophoniumlappen.....

Als Publikum will ich da keinen Lappen sehen.
Uli Profilseite von Uli, 06.02.2021, 12:46:59

Ach herrjeh- einen Kololappen habe ich noch nicht. Kann man auch ohne (über)leben?

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 06.02.2021, 15:28:58
Da stellt sich mir echt die Frage, wie du es bis hier schaffen konntest!? Was würde uns erwarten, wenn wir dein mutmaßlich vernachlässigtes Instrument in Augenschein nehmen müssten? Oder heißt deine Geheimwaffe "Besonderes Kolophonium"?
Uli Profilseite von Uli, 06.02.2021, 16:32:45

Tatsächlich Letzteres. Den 'Ewigen Schnee' auf meinem Bass gibt es nicht mehr. Nein, diesmal ist nicht der Klimawandel Ursache, sondern mein Kolofonium: Clarity Winter ausschließlich, und wenig davon, wenn der Bogen nicht mehr zieht...

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 07.02.2021, 11:53:06
Ich hatte das Phänomen, als ich lange mit schwerem Bogen und Bernadel gespielt hatte. Da war nix und ich musste nur alle Jubeljahre mal nachkolophonieren. Was verbirgt sich hinter deiner Kolophoniumwahl? Ein feinerer Klang?
Uli Profilseite von Uli, 07.02.2021, 13:28:03

Was sich hinter meinem Kolofoniumwahn verbirgt?  Mit Pops ist mir mal der Bogen an der Saite festgeklebt. 9 Jedenfall ein bischen.

SO KANN ich nicht arbeiten! kotzen

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 05.02.2021, 17:09:26

Ich kann die Antworten garnicht abwarten, hier kommt schon das nächste diskussionswürdige Thema:

OKTAVIERUNGEN MIT DEM 5SAITER - meist mit der Aussage gekoppelt, dass der Komponist in seinem Orchester keine 5saiter hatte oder sogar keine kannte! Und hätte er welche gekannt, ja dann... Aber es juckt einen selbst, spätestens bei dieser Sinfonie von Schubert... Unding oder nicht?!

Basspischler Profilseite von Basspischler, 05.02.2021, 18:45:22

Oha, gutes Thema! Ich mache es immer wenns logisch geboten ist. Es gibt viele Orchesterstellen wo schon der Herausgeber alle Tön unter der E Saite nach oben transponiert hat. Bärenreiter ist berüchtigt dafür. Brahmsrequiem z.B. Erster Satz. Cello dreigeteilt. Bass spiet unisono mit drttem Cello. Alle Stellen das unter dem E kommt, wird in der Ausgabe nach oben transponiert. Da korrigiert man doch gerne.

Etlliche andere Stellen: z.B. Das Chaos in Haydns Schöpfung. Typisch Bärenreiter. Die Peters Ausgabe ist wieder richtig. In Beethofens Sinfonien sind etliche Stellen verbärenreitert (sach ich mal jetzt so;-) Obwohl Beethoven schon 5 Saiter zu verfügung hatte: Die Wiener Violone hat 5 Saiten und geht bis C runter. Die Bässe der Berliner Sinfonikern haben es z.B. sich zur Aufgabe gemacht, all diese Stellen zu korrigieren;-)

Es macht aber auch Spaß tief zu spielen, auch wenns nicht original da steht. In der  Johannes Passion von Bach kommt oft logisch das tiefe H vor. Celli haben so was nicht, Bach hat dann nach oben transponiert. Da dann das tiefe H reinzubraten fühlt sich schon extra klasse an.

In der Cäcilien Masse hat Gournot in drei Sätzen Stimmen für Oktobass geschrieben. Das geht bis zum Subkontra Bb. Wenn mann die H Saite einen halbton tiefer spielt, kann man die Stimme mitspielen. Dirigentn küssen dann einen die Füße ;-)

 

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 05.02.2021, 19:31:45
Mach ich auch sehr gerne ( hat eigentlich schon jemand mit einer Extension am 5-Saiter experimentiert? Damit sollte das Subkontra G möglich sein....), kommt aber immer auf den Kontext an. Die Obertöne rutschen dann in den gut wahrnehmbaren Bereich, was zu bösen Dissonanzen mit den anderen Stimmen führen kann.
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 05.02.2021, 20:14:40

Oha, da fällt doch sogar mal abseits des unterhaltsamen Charakters mal richtige Information ab! Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass die Obertöne in den wahrnehmbaren Bereich rutschen. Das erklärt, warum man, wenn man als einziger Bassist tätig ist, manche Oktavierungsversuche nur einmal unternimmt: Manches Mal klang es garnicht so spektakulär, wie ich es vorausgehört zu haben glaubte und jetzt habe ich endlich mal die Erklärung dafür. Danke, KlausHörberg!

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 06.02.2021, 19:58:46
Hm ja, deswegen find ich es oft pädagogisch nicht wirklich glücklich, wenn Anfänger Kontrabassduette in tiefen Lagen spielen sollen. Beispiel Quarten: die in den Obertönen recht präsente Quinte + Oktave des unteren Tones reibt sich wunderbar mit der Oktave des oberen Tones. Probier einfach mal aus, ab welchem Oktavbereich Du die reine Quarte wirklich als Konsonanz empfindest.
Kann auch der Grund sein, warum manche Kollegen den Verstärker eher dumpf einstellen. Man hat einfach mehr Freiheiten bei den Basstönen.
midioma Profilseite von midioma, 09.02.2021, 23:20:08

Machst Du Dir Deine Saiten selbst oder stimmst Du Deine Saiten immer eine Quarte tiefer als vorgesehen?

Für eine tiefe H-Extension-Saite müßte man eine solche in entsprechender Länge irgendwo bekommen können. Das wäre dann aber sicher eine teure Sonderanfertigung und selbst bei einem 4/4-Instrument kommt da unten dann wohl nicht mehr viel heraus. 

Bei meinem 4/4 5-Saiter mit hoher C-Saite habe ich mal über eine Extension nachgedacht, aber das primär aus finanziellen Gründen, aber auch aus spieltechnischen Gründen (nicht fest notierte Musik bei der man nicht wie bei fest notierter Musik vorausplanen kann) verworfen. Für ein tiefes D oder Es kann ich die E-Saite auch einen Ganzton hernterstimmen, wenn es noch tiefer werden soll verzichte ich halt mal auf die hohe C-Saite und besaite tief.

Als Komponist macht keinen Sinn etwas zu schreiben wofür man keine Spieler oder diese nur selten findet. Das wird nur selten oder nie aufgeführt.
Spieler machen sich mit solchen Instrumenten unersetzbar, sofern sie mit diesen als exotische Ensembles mit eigener Musik unterwegs sind. 

 

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 10.02.2021, 12:15:59
Hab gerade schon wieder dieses Grinsen im Gesicht, Overdosis tiefe Töne :-)))
Beim Pöllmann Alexxxl die 5.Saite auf Subkontra C runter, also das klingt :-))) klar hat die Saite dann nicht mehr genug Spannung, aber vom Bass her ist das noch richtig gut. Xxxl halt, bei meinen 1,83 kann ich da den Stachel drinnen lassen, mit 107 cm und spitzem Oberbügel aber durchaus Bottesini-tauglich.
Klar kommt das in der Literatur kaum vor, aber das ist Bösendorfer ja auch relativ egal beim Imperial bis Subkontra C.
Nett übrigens, wenn man in der ersten Lage mit dem kleinen Finger greift und die linke Hand dann von der E-Saite gekitzelt wird, weil die beschlossen hat, mitzuschwingen.
Ob ich mir deswegen extra eine Saite bzw. Extension bauen lassen würde weiß ich nicht. Da käme es in der Tat darauf an, ob es Stücke dafür gibt, die diese Investition rechtfertigen.

Btw. wie klingt die hohe C-Saite? Mischt die sich klanglich gut mit dem Rest?
Bernd_B Profilseite von Bernd_B, 10.02.2021, 16:37:48

Viele Obertöne liegen doch gerade beim Bass im gut wahrnehmbaren Bereich. Auf allen Saiten. Wir stimmen das Instrument doch sogar mit (hoffentlich!) gut hörbaren Obertönen, den Flageoletts. Oder wie meinst Du das, Klaus.

Was ganz sicher der Fall ist, ist dass tiefe Töne schwieriger betreffs korrekter Tonhöhe einzuschätzen ist. Daher gibt es mit dem tiefen F und Fis gerne Intonationsherausforderungen, wenn die (Laien-)Bassgruppe die unisono produzieren soll.

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 10.02.2021, 17:20:37
Die gut hörbaren Obertöne stellen meiner Meinung nach hauptsächlich dann ein Problem dar, wenn andere Töne im Bassbereich dazu kommen oder wenn wir den Ton unter einem Akkord spielen.
Beispiel: ein Bass spielt die leere E-Saite, man hört wunderbar das h (kleiner Finger in der Einstimmlage). Alles wunderbar. Dann spielt der Bass (oder ein Kollege) die leere A-Saite, man hört das a (Zeigefinger in der Einstimmlage). Jeder Ton alleine super, wenn man die aber gleichzeitig spielt, dann reiben sich das a und das h .
Anderes Beispiel: das Orchester spielt einen C-Dur Dreiklang. Du spielst das große oder auch das Kontra C dazu. Passt. Dann wechselst Du auf das Kontra G. In der Obertonreihe sind d und h gut hörbar - zusammen mit dem C-Dur Dreiklang des Orchesters erzeugt das Spannung, die aufgelöst werden muss. Spielst Du das kleine g ist das nicht ganz so auffällig.
Bernd_B Profilseite von Bernd_B, 15.02.2021, 15:33:06

Danke, Klaus! Muss ich mal ausprobieren.

Ich meine aber, dass man das von Dir si schön beschrieben Phänomen auch auftreten sollte, wenn man diese Intervalle eine oder sogar zwei Oktaven höher spielt. Auch dann liegen diese Obertöne noch im sehr gut hörbaren Bereich. Ich werde ein bisschen experimentieren, wenn ich wieder zu hause bin.

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 11.02.2021, 08:15:17
Intonationsprobleme gerade bei tiefen Tönen haben ihren Ursprung oft auch darin, dass die Saite nicht richtig auf das Griffbrett gedrückt wird, sei es aufgrund von mangelnder Kraft, schlechter Technik oder Unsicherheit. Dadurch hört man den Ton undeutlich und er ist tiefer als ein an der selben Stelle richtig gedrückter Ton.
Bernd_B Profilseite von Bernd_B, 10.02.2021, 16:48:31

Unding finde ich das Oktavieren nicht. Wie auch, oft juckt es mich auch und manchmal ist es sogar angebracht, siehe Bärenreiter.

Ich bin mir nicht mal sicher, ob diese "Unsitte" außerhalb der Bassgruppe überhaupt wahrgenommen wird. Von der Fagottistin vielleicht. Aber das ist dann ein guter Grund, mit ihr ein nettes Gespräch zu beginnen.

Bernd_B Profilseite von Bernd_B, 14.02.2021, 06:07:54

Aus aktuellem Anlass: was ist mit letzten beiden Noten im 8. Takt der Durchführung im Dvorak Quintett, hä? Siehste!

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 14.02.2021, 21:06:27
Du meinst vermutlich die beiden h im Scherzo?
Fortissimo, H-Dur Akkord in den Stimmen drüber, also der Grundton. Könnte passen :-))
Bernd_B Profilseite von Bernd_B, 15.02.2021, 15:26:33

Sorry, ich war zu aufgeregt!

Nein, gleich im 1. Satz. Später im Stück gibt es noch 2 Unisomostellen bis runter zum C mit dem Cello, die in der selben Tonlage gestzt sind. "Gemeint" hätte Dvorak sicher, dass es auch oktaviert sein sollte.

Wie auch immer, die Violaspielerin meinte anschließend, dass man(/frau/divers) nach so einem Quintetterlebnis garnicht niemehr kein Quartett spielen möchte. Weil einfach etwas fehlt. Alle haben ihr zugestimmt 4 Na, gut das war meine Frau und die anderen waren bei uns zu Gast und wissen sich natürlich zu benehmen. Aber trotzdem...

 

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 06.02.2021, 20:01:05
Noch ein Don't: mit dem Fuß mitklopfen. Geht garnicht.
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 07.02.2021, 11:54:52
Also wenn es einen Common Sense gibt, dann diesen! Oder traut sich jemand, zu widersprechen?
Uli Profilseite von Uli, 07.02.2021, 13:31:26

Oh ja! Wenn der Diri Dich sehen kann, und Du in der Lage bist, völlig aus dem Metrum mitzutappen...y

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 07.02.2021, 19:07:43
Ok, weiter geht's:
BASSDREHEN!
Darf es genreübergreifend angewendet werden? Ein Kollege wollte es bei einem Neujahrskonzert gemeinsam mit der Bassgruppe beim letzten Stück zu Gesicht bringen, was aber vom Rest der Gruppe, obwohl es sich - oder gerade weil? - um den Herrn Solobassisten als Vorschlagenden handelte, ignorierend abgetan wurde.
Roderick Profilseite von Roderick, 07.02.2021, 23:38:09

Ja, am Silvesterabend sofern mindestens ein Bassist der Gruppe eine rote Fliege trägt. Rote Fliege ist aber erst nach der Pause erlaubt. Nein an jedem anderen Tag vom Jahr.

Uli Profilseite von Uli, 08.02.2021, 10:31:36

Bassdrehen? Geht bei mir gar nicht. Da verliere ich: a) die Übersicht über die Saiten (vier!) und b) das Gleichgewicht. Schwindel stellt sich ein und ich stürze samt Bass ins Publikum--- Naja, wenn ich an die hübsche junge Frau mit der blauen Brille in der ersten Reihe in der Lütticher Oper denke...die hat mir sogar zugelächelt! heart MIR! Dem Bassisten!    Aber ich schweife ab...bye

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 08.02.2021, 10:36:27
Hatte sie vor oder nach dem Bassdrehen gelächelt?
Uli Profilseite von Uli, 08.02.2021, 17:57:19

Ich habe den Bass natürlich nicht gedreht.  Paßte auch nicht so recht zu Beethovens 5. Sinfonie, und für den Bogen hätte ich mir ja dann auch noch ein Kunststückchen einfallen lassen müssen... Tja, so habe ich die junge Lady in ihrem traumhaften Abendkleid nie wieder gesehen. - Aber, wer weiß? Weihnachten kommt der Film 'Lauras Stern' in die Kinos. Vielleicht sind wir da ja zu sehen (2,5 Sekunden lang)...

Bernd_B Profilseite von Bernd_B, 10.02.2021, 16:42:02

" Beethovens 5. Sinfonie ... Tja, so habe ich die junge Lady in ihrem traumhaften Abendkleid nie wieder gesehen."

Nicht umsonst heißt sie die Schicksalssymphonie...

Ich drücke Dir die Daumen, dass es doch noch ein happy end gibt!

Uli Profilseite von Uli, 11.02.2021, 10:57:22

Danke, Bernd, lieb von Dir. Aber laß mal: Ich bin ein alter Sack, verheiratet- aber nicht erblindet. bye

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 09.02.2021, 16:32:13
Wie bei Süßkind, der seinen Bassisten davon träumen lässt, mitten in der Vorstellung seine Angebetete anzurufen ...
KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 09.02.2021, 16:34:18
Don't: Lebensmittel und Getränke mit auf die Bühne nehmen, gar auf dem Flügel oder Mischpult abstellen...
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 09.02.2021, 17:23:14

BEWEGUNGEN!?

Was ist damit? cbaixa hat es ja in ästhetischer Manier (siehe "Sammelsurium dufter Bassvideos" S. 4) vorgegeben, dass man nicht immer diese stereotypen Bewegeungen am Bass machen muss: bukolisches Wiegen, bassbuckelförderndes Mitnicken - ich selbst bin noch nicht ganz frei von solchen Bewegungen, will es auch nicht immer und manchmal hat man ja auch ein Publikum, das so etwas sehen möchte, wie die/der Musiker:in gefühlvoll die Augen schließt... Was ist da im Affekt und was soll Effekt sein?!

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 18.03.2021, 10:35:16
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 18.03.2021, 17:40:32

Ich denke, seine Schüler:innen werden ihn lieben! Es wird damit ja auch eine Menge Positives transportiert... Als mir Eltern einer Schülerin mal nach einem Konzert sagten, dass ihre Tochter sogar die Art übernommen hatte, wie ich meine Augenbrauen benutze, begann ich auch mal über meine Aussenwirkung nachzudenken.

cbaixa Profilseite von cbaixa, 18.03.2021, 12:46:03

Was habe ich? Also mein Bewegungsdrang ist unterschiedlich, je nachdem, was ich singe. Muß ich hin und her wippen, wenn ich gerade singe "...wo der Fluss austrocknet weil er schweigt"? Nö. Wenn's mich überkommt, kann ich es aber auch schlecht ändern. 

Ich finde es (bei Gesang und Bassspiel) albern, wenn man so tut als müssten Hände oder Kopf sich bewegen, weil man eine Tonleiter hoch und runtersingt. Besonders bei 15 jähringen Soulsängerinnen ist das ja sehr beliebt. wink_smile Vielleicht sind die auch multitasking fähiger als ich, ich bin ja nicht so kontrolliert. Du? 

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 18.03.2021, 17:44:56

Ich bin leider auch nicht so kontrolliert und merke dann hin und wieder, dass ich doch in stereotype Bewegungsmuster verfalle, wo ich es garnicht möchte. Aber möglicherweise gilt auch hier: It's not a bug, it's a feature?!

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 26.03.2021, 15:43:55

https://www.facebook.com/xavierfoley/videos/503280204412803?ck_subscriber_id=1136849687

Das sieht mal ordentlich aus. Viel Bewegung, aber "true"!

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 11.02.2021, 08:17:06
Don't: Fingersätze in gemeinsam genutzte Noten schreiben.
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 11.02.2021, 10:37:22

Und das Don't des Don'ts: Wenn schon Fingersätze geschrieben werden, dann nicht das Paradigma einzuhalten, wonach Finger nur an der Stelle eingetragen werden, wo ein Lagenwechsel erfolgt!

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 11.02.2021, 10:49:33

"BASSGITARRE"

Existiert noch jemand, der das ernsthaft anwendet? Ich möchte niemanden dissen und gebe deswegen hier kein Negativ-Beispiel, sondern lieber ein Positiv-Beispiel und zwar KlausHörbergs Beitrag im Sammelsurium dufter Bassvideos:

https://www.youtube.com/watch?v=6bU9FT6YHO8&feature=youtu.be

Hier ist das mal "true" angewendet mit der Bassgitarre (auch alles andere!), aber zu allen anderen Gelegenheiten: Ein Don't!

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 11.02.2021, 18:47:21
Für die akustische Variante finde ich den Begriff eigentlich schon richtig, für den E-Bass natürlich nicht.
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 11.02.2021, 19:37:54

Oh, mit der Bezeichnung habe ich auch keine Probleme, ich meinte nur, das Ding, sorry: den Kontrabass wie eine Gitarre zu halten, das ist das Verwerfliche! So ähnlich wie Ostfriesen- oder Blondinen-Witze, die muss man nicht mehr machen...

midioma Profilseite von midioma, 05.04.2021, 14:17:23

Bassgitarre bezeichnet eine Gitarre (das Wichtige steht immer am Ende!), die in Basslage spielt. E-Bass ist keine korrekte Bezeichnung (nur eine leider eine sehr gängige) für eine elektrische Bassgitarre. Akustik-Bass leidet unter dem gleichen Problem, gemeint ist eine (häufig elektrisch mittels Piezo-Tonabnehmer elektrisch abgenommene) Bassgitarre mit akustischem Resonanzkörper, der aber kaum allein klanglich tragfähig ist.

Ein EUB (electric upright bass = elektrischer Kontrabaß) ist genauso ein E-Bass wie eine Bassgitarre, daher eignet sich die Bezeichnung E-Bass nicht für eine elektromagnetisch abgenommene Bassgitarre ohne Resonanzkörper, die üblicherweise darunter verstanden wird. 

Daher fände ich es gut, wenn die Kontrabass und Bassgitarrenlehrkräfte unter uns im Unterricht , aber auch allgemein in der Kommnikation möglichst exakte Begriffe einführen würden. In diesem Rahmen kann man dann den Schülern auch die anderen Instrumente erläutern, um den Schülern die Verwendung einer korrekten Bezeichnung verständlich zu machen. 

Das geht natürlich insbesondere an Ste-Fans Adresse, da er ja unterrichtet. 

Das DON'T ist hier also der lasche Umgang sprachlicher Bezeichnungen für Instrumente aber auch ganz allgemein.

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 06.04.2021, 00:09:07
Eine gewisse Hygiene in der Wortwahl ist durchaus nicht zu verachten und wenn man das dann noch in die Welt hinaustragen kann, um sie ein wenig klarer definieren zu können, trägt das sicher zu einem leichteren Umgang miteinander bei, so dass möglicherweise schneller zu des Pudels Kern durchgedrungen werden kann. Mission acknowledged, Midioma!
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 15.02.2021, 15:41:00

BOGENRICHTUNG

Man ist ja in vielen Hinsichten als Musiker:in eine Art von Ästhet:in, aber bei den vielen Möglichkeiten, in welche Richtung gestrichen werden kann, steigen viele Bassist:innen scheinbar aus und tun so, als wäre hinter den Rücken der Celli die Ästhtik aufgehoben. Ist ja auch eher ein Muggenphänomen, oder? Niemand meint, sich Zeit nehmen zu müssen für die Stellen, wo es unklar sein könnte und oft kommt dazu, dass sich die Person auf dem "Posten" des "Solo"-Bassisten nicht herausnehmen möchte, irgendwelche Vorgaben zu machen, um das ohnehin schon kurze Bestehen der Gruppe nicht noch durch fiese Blicke versauern zu lassen. Es gibt erfahrungsgemäß die kuriosesten Gruppen mit ihren innewohnenden Chemien und "Hausordnungen", aber so ein Gruppenklang sollte doch bei der Optik nicht aufhören!?

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 18.03.2021, 10:40:26
Ähhhm,die Bogenrichtung ist weniger wegen der Optik als wegen dem Klang wichtig.....und wegen der Unfallgefahr. Ich konnte mal ein paar Tage mit Schmerzen in der rechten Hand verbringen, nachdem ich im Studentenorchester vom Kons neben mir einen Kollegen hatte, der bei einem recht lauten Sfz Aufstrich gespielt hat, während ich mit Abstrich voll durchgezogen hatte.....
Bernd_B Profilseite von Bernd_B, 06.04.2021, 14:24:24

Mit meinem damaligen Basslehrer habe ich mich mal darauf geeinigt, dass es bei Beherrschung mit der richtigen Bogentechnik egal ist, ob man eine Note mit Auf- oder Abstrich nimmt. Wir haben uns mit diesem schlagenden Argument von der hitzig Strich diskutierenden und ob dieser Aussage konsterniert guckenden Cellogruppe verabschiedet - und unser erstes Bier schon geleert, bevor die in der Kneipe erschienen sind.

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 30.04.2021, 15:20:41
In der guten alten Zeit war das anders - siehe 7:05 https://youtu.be/KfBoVGIoobY
KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 03.04.2021, 20:57:08
Don't: den Bass mit hoher C-Saite zum high5 umbauen. Ich hab zwar sogar einen in sich ausgeglichenen Klang erzielt, indem ich die C-Saite etwas dicker als die restlichen Saiten gewählt habe (Spirocore medium c mit Rest weich auf Pöllmann Madrid 5-Saiter), aber das klingt nicht mehr wirklich nach Kontrabass.
midioma Profilseite von midioma, 05.04.2021, 13:59:44

Ich habe einen 4/4 5-Saiter mit hoher C-Saite nach das seit ca. 35 Jahren, allerdings nicht als Profimusiker. 

Hohe C-Saiten sind nicht ohne, sie passen häufig nicht zum regulären Satz, da die Entwicklung mangels Nachfrage in der Regel zu kurz kommt (muss ja wirtschaftlich vertretbar bleiben). Auf langen Mensuren (bei mir 110cm) ist dann auch die Spannng erhöht, was in Daumenlage unangenehm werden kann. Also nur auf 3/4 oder kleineren Bässen empfehlenswert. (Mir damals Unwissendem hatte der Bassbauer von einem 3/4 5-Saiter wegen der Wiederverkaufsmöglichkeiten abgeraten.) 

Für klassische Solomusik ist die hohe C-Saite in der Regel hinderlich, da sie auf die technischen Möglichkeiten der G-Saite hin geschrieben wurde, das ist mit hoher C-Saite meist schwerer zu spielen oder man nutzt sie nicht. Für Jazz, bei dem man selbst entscheidet was und wo man spielt, kann sie hilfreich sein und einige Jazz-Bassisten nutzen sie auch, z.B. Renauds García-Fons (mit Spezialgriffbrett!), Eberhard Weber (auf seinem EUB), Barry Guy, Barre Phillips (z.B. auf der Solo-Scheibe "Call me when you get there"). Gelegentlich gibt es die hohe C-Saite auch auf einem Viersaiter, der dann Piccolo-Bass genannt wird (z.B. Stanley Clarke oder vielleicht auch Ron Carter). 

Ich würde die hohe C-Saite nicht ganz schlecht machen, aber es hat mich auch einig Jahre des Ausprobierens, Setups und der zu mir passenden Saite gekostet bis ich nun zufrieden bin. Nur habe ich jetzt Prototypensaiten, deren Rezept leider verloren ging ... Ich würde auch keine Stahlkernsaiten für ein hohes C verwenden, eher metallumwickelten Darm- oder Synthetikkern. Wer das aber täglich spielt kommt sicher auch mit einer Stahlkernsaite zurecht. Man sollte sich aber gründlich informieren und wenn irgend möglich auf einem mit hoher C-Saite gut eingerichteten Bass einmal probespielen (nicht bei García-Fons, keine Chance). 

Außer bei García-Fons, Barry Guy und Eberhard Weber kenne ich aber niemanden, der Bässe mit hoher C-Saite regelmäßig oder als Hauptinstrument spielt. Im Klassikbereich gibt es sicher auch den einen oder anderen, da kenne ich mich nicht gut genug aus. Da wird es aber wohl eher das Drittinstrument für spezielle Zwecke sein. 

Auf den eingeschränkten Streichwinkel zur Vermeidung der Mitnahme der Nachbarsaiten muss ich bei einem 5-Saiter mit hoher C-Saite wohl nicht extra hinweisen, das ist da genau so wie beim tiefen 5-Saiter. Zur Optimierung habe ich den Steg nachgearbeitet und vom Bassbauer einen seitlichen Griffbrettkeil eingebaut bekommen. Da muss man alles ausnutzen, was möglich ist. 

 

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 06.04.2021, 00:13:48
Entschuldigt bitte, das meine erste Reaktion auf diesen wundervollen Beitrag die folgende ist: Was ist das für ein Spezialgriffbrett bei Monsieur Garcia-Fons?
midioma Profilseite von midioma, 08.04.2021, 03:02:41

Soweit ich mich erinnern kann spielt García-Fons Spiro Weich E mit heruntergestuften Spiro Solo H,E,A und einer Flat-Chromesteel hoch C-Saite.
Die Flat-Chromesteel hoch-C-Saite hat ganz ordentlich Spannung, so eine habe ich vor einiger Zeit selbst in die Finger bekommen. 
Bei Talkbass habe ich mal ein Foto gesehen, dass das Profil des Griffbretts erkennen läßt und da sieht man, dass es eine Welle im Profil gibt, so dass die hoch-C-Saite deutlich näher am Griffbrett liegt als die anderen Saiten. Daher ist für die hohe-C-Saite deutlich weniger Kraft nötig um sie herunterzudrücken als wenn das Griffbrett ein gleichmäßiges Profil hätte. Quasi das Gegenteil einer C-Kante für die E-Saite. Das habe ich aber auch erst vor ca. zwei Jahren herausgefunden. Zuvor, als die Flat-Chromesteel bekommen hatte, war die Saitenkombination für mich absolut unerklärlich.
Apropos Talkbass: die sind wegen eines Brandes in deren Rechenzentrum seit Ostersonntag offline. Es gibt aktuelle Backups und sie suchen derzeit nach einem neuen Server. 
 

midioma Profilseite von midioma, 10.04.2021, 13:59:03

Das sollte natürlich heruntergestimmt heißen nicht heruntergestuft. Da hatte die Rechtschreibkorrektur mal wieder zugeschlagen. 

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 30.04.2021, 15:33:36
Vorsicht! Man glaubt evtl., daß weniger Druck notwendig ist, weil die Saite ja so dünn ist. Stimmt aber nicht, der Klang leidet da schon sehr darunter - auch auf einigen Youtube Videos deutlich zu hören.
midioma Profilseite von midioma, 01.05.2021, 20:06:49

Der benötigte Fingerdruck der linken Hand ist so hoch, weil die Saite aufgrund ihrer dünne (Stahlkern) und Spannung sowie geringer Dehnbarkeit in den Finger schneidet und man den Finger sehr stark zusammenpressen muß, um die Saite doch noch fest auf das Griffbrett zu drücken. 
Das ist bei den etwas dickeren und leichter dehnbaren Synthetik- und Darm(-Kern)-Saiten nicht so kritisch. 

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 04.05.2021, 20:18:44

IM DUNKELN ÜBEN?!

Das folgende Video ist nur ein Aufhänger, es geht mir nur um die Stelle bei 19:48 Minuten, da sagte er, er hätte viel Zeit im Dunkeln mit Üben verbracht:

https://www.youtube.com/watch?v=MiidbkgDiBc

In dem Bewusstsein, dass es dazu keine endgültige Aussage geben kann und der festen Überzeugung, dass es ein zusätzlicher, gewinnbringender Übeaspekt ist, bin ich trotzdem geneigt, in die Runde zu fragen, wie sinnvoll es ist, die visuelle Information auszublenden. Ich werde doch "in echt" dann wieder zum größten Teil mit geöffneten Augen spielen?!

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 27.05.2021, 11:06:25

BASSSTÄNDER:

Wie haltet ihr's? Ich habe mich immer gescheut, zu dem ganzen Krempel, den man eh schon mitschleppt, auch noch einen Kontrabassständer mitzunehmen. Aber den Kontrabass wie ein unbenutztes Möbelstück abzulegen... aus dem Alter fühle ich mich herausgewachsen! Also was tun?

Kontrabass auf den Boden?

Kontrabass auf den Stuhl?

Kontrabassständer?

Weitere Alternativen?

Uli Profilseite von Uli, 27.05.2021, 12:05:38

Kontrabass auf den Stuhl!  Wie oft mußte ich schon sagen: 'Ich brauche an meinem Platz zwei Stühle. Einen für den Bass und einen für mich.' teeth_smile

Wie haltet Ihr das mit den (schweren) Bassstühlen? Wer hat und nutzt einen?

Im Proberaum 'meiner' Big Band und anderntags Salonorchesters habe ich einen von Wilde & Spieth, den ich mal einer Chinesischen Kontrabassstudentin, die nach China zurückkehrte, günstig abkaufen konnte. Zuhause steht ein Bergerault.  Im 'Deisenroth- Saal' des Musikkorps der Bw nutze ich den dortigen Wilde&Spieth- selbstverständlich, ohne die Einstellung des Eigentümers zu verändern.

midioma Profilseite von midioma, 28.05.2021, 22:46:53

Das hat alles gewisse Nachteile. 

Boden -> zerkratzt die Reifchen oder die Kanten von Decke und Boden. Wird dann auch gern übersehen und einer rennt rein. 
Stuhl -> wenn ihn einer runterstößt wird es meist richtig teuer ...
Ständer -> wenn ihn da einer umstößt, o je. Hängt aber vom Ständer ab wie leicht das passiert. 

Der stabilste, den ich bisher probiert habe (gegen den alten und neuen K&M) ist der Hercules. Der braucht nur viel Platz und man muss den Bass ein ordentliches Stück anheben. Wenn der Platz (auch für einen unbenutzten Ständer beim Spielen) da ist: super! 


Wenn der Platz knapp ist und man einen relativ transportablen Ständer will, dann finde ich den K&M nicht schlecht, aber es gibt da ein deutlich höheres Fallrisiko als beim Hercules. Für solche Fälle habe ich noch das alte Modell mit der Schüssel für den Stachel. Beide K&M gehen aber nicht für eine Stachel-Gummiplatte. Der neue K&M ist wohl für nackte Stachel (ohne Gummipuffer und daher dünner) ganz gut. Das Problem ist, abhängig von der Stachellänge, die Schüssel oder das Dreieck auch zu treffen.

Wäre auch ein Thema für Montag gewesen ...

nagybögö Profilseite von nagybögö, 30.05.2021, 19:11:27

Bass auf dem Stuhl hat den Vorteil, dass der Bass gut sichtbar ist. Da muss man schon sehr blind sein um reinzurennen. Mit Bass auf dem Boden habe ich mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht. Ich gehe im Zweifel auf Nummer sicher und suche eine ruhige Ecke für das Instrument, wenn kein Stuhl vorhanden ist. Der Stuhl bietet auch reichlich Platz für Kolophonium, Lappen, kleine Zwischenmahlzeit ...

midioma Profilseite von midioma, 30.05.2021, 19:39:56

Im Prinzip ja, aber wenn das Publikum die Möglichkeit hat den Bühnenbereich zu betreten und neugierig gucken will, dann besteht schon eine erhöhte Gefahr. Manchmal auch von tollpatschigen oder ignoranten Mitmusikern. 

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schaden Eintritt ist bei besserer Sichtbarkeit geringer, bei größerer Fallhöhe ist leider aber ein höherer Schaden wahrscheinlicher. 

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 30.05.2021, 19:54:44
In dem Fall den Bass weg von der Bühe ins Flightcase so vorhanden.
Uli Profilseite von Uli, 30.05.2021, 20:00:34

Wie gesagt, ich nehme meist einen Stuhl, wenn aber 'ignorante' Mitmusiker dem zu nahe kommen, passe ich auf meinen Bass auf.

Vor ein paar Jahren hatten wir eine Probe auf der Wiese- also Platz genug. Dennoch mußte der Vereinsvorsitzende die Tuba umdengeln- Blechschaden! Glück: Es war die Vereinstuba und nicht meine eigene. n

Bernd_B Profilseite von Bernd_B, 01.06.2021, 15:23:28

Stuhl!

Vor allem bei Kirchenmuggen. Und egal wie eng es auch zugeht, die Hülle muss hinter dem Stuhl unter dem Hals des Basses so ausgebreitet sein, sodass ihm keiner zu nahe kommen kann.

Dann hilft nur noch beten (weil man ja eh schon in der Kirche ist) und eisern neben dem Instrument zu wachen. Denn: vor allem männliche Choristen sowie die lieben Kollegen aus dem Blech scheinen nach dem Schlusston blind*) zu sein oder derart auf ihre Liebste im Publikum fixiert zu sein, dass auch der Bass auf dem Stuhl unbemerkt bleibt. Sowohl visuell als auch akustisch, wenn der Trompeter mit seinem Notenständer am Bass entlang kratzt.

Ich krieg beim Schreiben schon Angstschweiß um mein schönes Instrument...

 

*) ein befreundeter Dirigent ist davon überzeugt, dass diese Spezies gar keine Augen hat, weil er diese nämlich während der gesamt Aufführung nie zu sehen bekommt.

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 02.06.2021, 18:26:30
Stuhl, Ständer, Boden.... egal, solange das hier aufgebaut ist: https://www.kirstein.de/Absperrungen-Verkehr/ ... wd1qpBCS&utm_source=newsletter
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 30.05.2021, 18:34:29

GRIFFBRETTMARKIERUNGEN:

Jetzt aktuell im Livestream (https://www.youtube.com/watch?v=eyVqNQ9XgM4) gesehen.

Why not?!

midioma Profilseite von midioma, 30.05.2021, 19:21:49

Als Orientierung für Sprünge in höhere(n) Lagen: ja, kann man

Für Positionen am Hals: eher nicht oder nicht lange, sonst spielt man nach Auge und nicht nach Ohr. Innerhalb einer Quint solle man sich nach einiger Zeit schon zurecht finden können, insbesondere wenn es der meistgspielte Bereich ist.
In der Daumenlage hat man einen dreimal so großen Bereich und spielt da eher nicht so häufig (außer in Solopartien). Da kann man ein wenig Hilfe gut gebrauchen. 

Uli Profilseite von Uli, 30.05.2021, 20:10:15

Naja, einen winzigen Strich seitlich am Basshals in Höhe GCFB habe ich schon. Da 'starte' ich- der Rest geht über Das Wissen, wo die Töne sind und Feinabstimmung per Gehör.

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 30.05.2021, 19:53:05
Der sicherste Weg, NIE zu einer guten Intonation zu gelangen. Immer voraushören, wie der Ton gestaltet und insofern auch intoniert werden soll.
Bassta7 Profilseite von Bassta7, 31.05.2021, 09:40:34

 Why not, indeed. Das Visuelle rechthaberisch ganz auszuschliessen riecht meinetwegen zu stark nach Purismus.
Gitarristen, Pianisten gucken auch manchmal wo sie die Finger setzen. Wenn man verschiedene Bässe spielt, vier-und fünfsaiter, mit verschiedenen Mensuren und Körperformen usw, dann sind Markierungen sehr nützlich. Wer im grossen Orchester spielt weiss sehr gut dass man sich selber oft gar nich hören kann. Der Cellist dagegen, der vor deinem Bass sitzt, der hört genau wie falsch du da spielst...

Hinzu kommt etwas sehr wichtiges, worüber nie gesprochen wird: nicht jeder hat dieselbe feine Motorik und Koordination. In meiner sehr langen Unterrichtskarriere und im Musikerleben habe ich so oft bemerkt dass es Leute gibt die quasi ohne studieren eine perfekte Intonation haben. Die "haben" das einfach. Pinpoint accuracy. Das hat mit Gehör gar nichts zu machen. Andere hören manchmal besser, haben es aber rein physisch viel schwieriger die Finger an den richtigen Platz zu bekommen. Das hat mich oft betrübt, weil es Studenten gab die musikalisch super talentiert waren, aber nicht die physischen Voraussetzungen hatten um perfekt sauber intonieren zu können. Wieviel Stunden sie auch übten und wie gut ihr Gehör auch war, immer wieder war es nicht viel besser als "akzeptabel".

Also, lasst uns das Schablonenhafte "so soll es sein" weglassen. Wir brauchen keine Musik-Polizei, oder? Wir sind alle anders. Und wenn der gute Gott uns Augen gegeben hat gibt es keinen Grund sie nicht zu gebrauchen. Auch beim Kontrabass spielen.

 

 

Bassta7 Profilseite von Bassta7, 31.05.2021, 09:18:20

Na ja, das ist auch wieder so schwarz/weiss... for me, if it's good enough for Edgar Meyer, it's good enough for me. Intonationsprobleme scheint er trotz Markierungen keine zu haben :-)

 

 

 

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 31.05.2021, 10:26:14

Keine Sorge, Bassta7, es ist auf keinen Fall schwarz/weiß, aber wenn es plakativ/provokativ wird, kommen endlich die Gespräche in Gang, dieser Thread kann keiner Wahrheitsfindung dienen ;-) So lange unsere Augen funktionieren, können wir bestimmt garnicht anders, als deren Reize in unsere Informationsverarbeitung aufzunehmen. Bewusst oder unbewusst. Und in Anlehung an Herrn Meyer bekam einer meiner Schüler von einem seiner Schüler (Paul Kowert) mal folgendes an den Kopf geworfen: There is no right or wrong. If you feel comfortable, and if it sounds good, then it's right! Stoff für neue Diskussionen?!

Äh, das letzte war nicht von Paul Kowert....

Bassta7 Profilseite von Bassta7, 31.05.2021, 10:59:25

Hallo Stefan, so sehe ich das auch. Whatever works. Thank god we're all different :-) Bezüglich Markierungen, manchmal habe ich ettliche, ganz grosse, auf dem Griffbrett, manchmal nehme ich alles wieder weg, und es ist wirklich äusserst interessant wie der Mensch (na ja, ich) darauf reagiert. Ich glaube dass es sehr einleuchtend sein kann, manchmal sehr weit zu gehen (z.B. In Daumenlage jeden Halbton eine - genaue! - Markierung). Da merkt man gleich wieviel man oft unbewusst abweicht und sich daran gewöhnt hat. Wenn man dann wieder alles entfernt (ich gebrauche selbstklebende Dings) hat man tatsächlich eine ganz andere räumliche Vorstellung. (Es würde hier den Ramen sprengen wenn ich auch noch über Tonarten und Temperamente reden würde, die spielen natürlich auch eine Rolle. Mit Markierungen ist man sich viel besser von -oft nötigen- Abweichungen bewusst). Für mich sind Markierungen eine Bereicherung beim Üben UND beim Spielen. Man muss aber gut aufpassen das es nicht verwirrend wird. Im allerletzten Moment angebrachte Markierungen können manchmal sehr desorientierend sein. 
Vielleicht kann ich die Idee vermarkten, dann nenne ich den Bass "Mark Bass" ... ach so, besteht schon?

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 02.06.2021, 17:58:38

KONTRABASSKÖCHER:

Pragmatismus vor Purismus? Welche Alternativen habe ich bei schnellen Wechseln zwischen pizz und arco? Sollten wir Assistent*innen auf der Bühne einführen, die uns den Bogen reichen? Warum sorgen sich Kontrabassist*innen in klassischen Orchestern um die Dämpfung, wenn sie im gleichen Augenblick mit diesen "Lackschonern" auf den Schultern des Kontrabasses und/oder Kolophoniumlappen hinter dem Saitenhalter spielen? Apropos Kolophoniumlappen - ein neues Thema bricht sich Bahn...

Uli Profilseite von Uli, 02.06.2021, 21:53:14

Kontrabassköcher? DON'T! Geht gar nicht. Bei schnellem Wechsel zwischen pizz und arco behält man den Bogen in der Hand. Für längere pizz- Passagen gibt es den K&M 157 Trompetenhaken (trumpet holder) am Notenständer.

Bass Bib? Natürlich verwende ich Kolsteins Bass Secretary Bib. In schwarzem Samt und drunter rote Seide für den Blonden Jazz Bass und in braun mit drunter goldener Seide für den dunkelen Streichbass. Grund: Die Verstellschnalle meiner Hosenträger verkratzen das Holz des Bass.

Die Bibs haben eine kleine Stecktasche für den Kolofoniumlappen- den ich seit Clarity Winter nicht mehr brauche.

Nebenbei gefragt: Würde man seinen Bass besser hören, wenn man in die Zargenschulter links ein 10x10cm großes Loch sägt? Was würde klanglich dann passieren?

Samy Profilseite von Samy, 03.06.2021, 13:16:58
KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 03.06.2021, 16:22:18
Die Gitarrenspieler diskutieren das auch: https://www.klassikgitarre-forum.de/viewtopic.php?t=2254
Bassta7 Profilseite von Bassta7, 03.06.2021, 13:46:12

 

image.jpeg

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 03.06.2021, 16:21:10
Der Bass scheint ja auch sonst speziell zu sein. Was ist das für einer?
Uli Profilseite von Uli, 03.06.2021, 15:42:14

@Samy und Bassta7: Danke für die Bilder. Das gibt es also doch. Und ich meinte natürlich 'auf der rechten Seite des Basses' 3

 

Bassta7 Profilseite von Bassta7, 03.06.2021, 19:35:40

 

Patrick Charton B21. Patrick ist leider vor einigen Monaten gestorben. Er hat wunderbare Instrumente gebaut. Dieser B21 hat u.A. einen abnehmbaren Hals und abnehmbaren Kopf. Ich habe dazu zwei Hälse, beide Fünfsaiter. Einer ist für Barock/Klassik (Wiener Stimmung, Darm). Der andere für modernere Musik. Hals wechseln dauert wenige Minuten. Stimmstock ist von aussen regelbar, die Höhe des Saitenhalters auch, und die Saitenhöhe mittels Inbussschraube wie auf dem Bild sichtbar. Aber vor Allem ist es ein sehr, sehr gutes Instrument, nicht nur ein Gadget-Vehikel.

Die Löcher waren eine Bestellung von mir. Im Orchester macht das schon einen Unterschied. Das ist ganz einfach zu prüfen: Löcher abdecken oder frei lassen. Man hört sich selber besser. Ob das immer eine gute Sache ist, das ist natürlich noch die Frage :-)

Bassta7

 

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 03.06.2021, 20:07:39
Oh, das tut mir Leid zu hören, aber danke für die Info.
Wie wirken sich die Löcher in der Zarge auf Klang und Stabilität des Instruments aus?
Bassta7 Profilseite von Bassta7, 03.06.2021, 20:53:25

Ja, Patrick war ein guter Freund, ein wirklich guter Mensch auch...

Den Bass habe ich natürlich nie ohne Löcher gehört, der ist so gebaut worden. Im Innern ist die Zarge im "Löcherbereich" gedoppelt, ist also sehr stabil. Klanglich ist der Bass wirklich sehr gut, und trotz 3/4 Format hat er viel Tiefe. Aüsserst vielseitig (und vielsaitig) auch. Ich habe damit öfters ein ganzes Bottesini-programm gespielt (mit 4-Saiter Hals), Orchester (mit 5 Saiten), und jetzt verwende ich ihn hauptsächlich mit Darmsaiten, Ahorngriffbrett mit Bünden, Wiener Stimmung. Geht alles wunderbar. Ein Bass fürs Leben.

 

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 15.06.2021, 17:25:22

LINKSHÄNDER*INNEN

Eigentlich indiskutabel, weil es kein "richtig 'rum" gibt und die Vorzüge, im Orchester alle in die gleiche Richtung streichen zu lassen hat mehr als nur ästhetische Aspekte. Mich würde viel mehr interessieren, ob hier "andersherum Spielende" existieren, oder ob wenigstens welche bekannt sind. Ich selbst bin Linkshänder, spiele auch Luftgitarre automatisch anders herum, aber ich habe mein Dasein am regulären Kontrabass nie in Frage stellen müssen. Obwohl - wenn ich's recht bedenke: Was wäre aus mir geworden, wenn ich anders herum gelernt hätte?!

Neuester Beitrag Uli Profilseite von Uli, 15.06.2021, 22:26:14

LINKSHÄNDER*AUSSEN 8

Ich finde, daß die linke Hand sehr viel filigranere Arbeit auf dem Griffbrett zu leisten hat, als die Bogenhand. Insofern bin ich mit meinem gewöhnlichen Bass sehr zufrieden.

Barock Bass/Violone Lehrer Berlin <Zurück zur Liste> Bass Clef Trios

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 17.03.2024, 19:25:34.