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Zugeordnete Kategorien: Neuling - Unterricht & Didaktik

coltrane Profilseite von , 23.05.2005, 22:45:05
Det Kontrabass
hallo,
ich spiele seit 1977 E-Bass und habe jetzt einen Kontrabass erstanden.
Jetzt habe ich da einmal ein paar grundsätzliche Fragen:
1. Um die Tonsicherheit zu bekommen ist natürlich viel Probe nötig, aber gibts da nich irgendwelche Tricks ?
2. es wird viel mit leersaiten gespielt ist das richtig?
3. Was hat das mit den Lagen auf sich ?

Wäre nett wenns ein paar tips gäb.

Coltrane
AlexderK Profilseite von AlexderK, 23.05.2005, 22:53:42
Hallo Coltrane!

Gute wahl mal den AC auszuprobieren. Ansich sind alle fragen bereits im Forum ausreichend diskutiert, aber ich machs mal kurz:

1. Kannst mit dem Stimmgerät die Töne suchen, und dann mitn Bleistift striche machen.

2. leersaiten sind halt nicht so anstrengend zu spielen...

3. Lies das bitte nach, zu umfangreich.

Alex
coltrane Profilseite von , 23.05.2005, 22:56:56
merci erstmal!
noch eine Frage.... es handelt sich bei meinem neuen KB
um ein instrument der Marke Wynter angeblich england???
Kennt jemand die Firma ?
Coltrane
Roderick Profilseite von Roderick, 23.05.2005, 22:56:40
Mein Tipp ist wenigstens für den Anfang mal richtigen Unterricht zu nehmen, das bringt weit mehr, als wenn man sich etwas in nem Forum erklären lässt und dann versucht umzusetzen. ;)
Ich weiß nicht wie es bei E-Bass läuft, aber bei Kontrabass kann man sich das Leben sehr schwer machen, wenn man die falsche Haltung oder Technik hat. Ein Lehrer, der einem etwas direkt am Instrument zeigt ist deshalb von Vorteil.
philipp Profilseite von , 23.05.2005, 23:41:22
1. um eine gute intonation zu bekommen hilft nur üben üben und ausserdem üben, kein trick, kein doppelter boden....

2. wenn man jazzt oder anderweitig zupft sind leersaiten sehr nett, denn sie geben dir 4 töne die stimmen wenn du vorher gestimmt hast, so kannst du deine intonation checken... wenn es ans arcospiel geht, also mit dem bogen sind leersaiten meiner meinung nach scheisse... sie sind sehr schwer sauber am bogen zu halten(wenn du es probierst merkst du was ich meine) ausserdem kannst du den ton einer leersaite nicht ansatzweise in dem maße formen wie einen gegriffenen... ich spiele soweit ich kann ohne leersaiten wenn ich streiche...

3. leersaiten sind eine gedankliche einteilung des griffbretts die benutzt werden in ermangelung von bünden...
wenn du auf dem e-bass sagen würdest: spiel das c im 3ten bund macht das auf dem bass keinen sinn da keine bünde da sind... also sagt man "spiel das c in der xy-lage" usw..

weitere tipps sind:
-schnapp dir einen lehrer, ohne gehts echt sehr schwer bis garnicht, grade am anfang
-erwarte nicht das du auf dem kontrabass spielen kannst was auf dem e-bass geht, ich hab nach 2 jahren e-bass auf kontrabass gewechselt und hätte auch genausogut auf geige wechseln können... vorkenntnisse am e-bass bringen nicht viel
-viel spaß am kontrabass wenn es dir ernst ist! es ist ein wunderbares instrument und kann schnell zur sucht werden :)
wenn du aber nur kontrabass lernen willst weil du denkst das es so ist wie e-bass dann lass es lieber sein... wenn du nicht mit dem gebührenden respekt an den kontrabass gehst wird das nur eine sehr teure enttäuschung für dich werden aber das kannst nur du entscheiden... überleg dir jedenfalls gut ob dir die ganze sache all die viele arbeit und frustration wert ist....
-einige schulen bieten "schnupperstunden" wenn du noch keinen unterricht hattest dann versuch es da mal....

ganz wichtig zum schluss:
viel spaß am kontrabass und lass dich von kleinen rückschlägen nicht entmutigen :)

mfg
philipp
dave 1 Profilseite von , 24.05.2005, 00:28:47
Philipp,

ich stimme Dir in allem zu!

Nur eine kleine Bemerkung zu den leeren Saiten: Es ist richtig, dass diese etwas anders auf den Bogenstrich reagieren, und für einen Liebhaber von Dauervibrato kommen sie kaum in Frage. Aber auch die leeren Saiten lassen sich, mit Übung, Gefühl und besonderer Bogenführung (z.B. eine liegende "Acht"spielen) geschmackvoll "gestalten". Bei vorklassischer Musik fügt sich der gerade Ton sogar, weil gambenähnlich (also wie mit Bünden) besonders gut in das ebenfalls gerade Spiel der höheren Streicher ein. Leider gibts Saiten (bes.im G), die leer zum Kreischen neigen. Eine gute Besaitung sollte das aber nicht tun.

Ein berühmter Bratscher (R.) empfiehlt in seinem Kompendium sogar den häufigen Gebrauch leerer Saiten: "Die leere Saite strömt wie das offene Haar einer Frau..."etc.was mann so über Frauen denkt.

servus,
dave
Jax Profilseite von Jax, 29.01.2006, 13:16:22
also das mit dem viele leere seiten spielen ist richtig.
christoph reisdorf Profilseite von , 30.01.2006, 13:45:05
Hallo Coltrane,

such mal im Forum unter dem Begriff "Lagentabelle" - das sollte einige Deiner Fragen beantworten, denn da hat sich jemand die Mühe gemacht, die Lagen sehr schön zu skizzieren.

Trotzdem stimme ich ( aus leidiger Erfahrung ) meinen Vorrednern zu: nimm in jedem Fall einen Lehrer zur Hand, denn die Technik der linken und rechten Hand unterscheidet sich ganz entscheidend vom E-Bass. Fängst Du nun mit der Technik vom E-Bass auf dem Kontrabass an, wirst Du wahrscheinlich keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen.

Wenn es denn unbedingt ohne Lehrer gehen muss, leg Dir vielleicht die Kontrabasschule von Simandl zu. Hier gibt es grundlegende Tipps zur Haltung, Greifhand, Anschlag etc. Ist zwar etwas "altbacken", aber das hat schon wieder seinen Reiz.

MfG,
Christoph
bigintelligence Profilseite von bigintelligence, 30.01.2006, 15:43:12
Dem Simandl stimme ich auch zu; heißt ja (ich glaube) seit 1918 "neue, reformierte", ist aber nach wie vor gut.
KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 30.01.2006, 14:13:42
Hoi,

vergiß ganz schnell den Trick mit den Bleistiftstrichen. Das ist ein ganz sicherer Weg, es nie zu lernen.
Schul lieber Dein Gehör. Stell Dir vor, wie der Ton klingen soll, den Du spielen willst und such ihn dann auf dem Bass. Wenn Du ihn einmal gefunden hast, dann versuchs gleich nochmal ohne hinschaun. Die Trefferquote steigt langsam aber sicher, und dann KANNST Du Baß-Spielen.

Ohne Lehrer wirst Du viele unnötige Umwege auf dem Weg zur Baßtechnik machen.


Mit lieben Grüßen, Klaus
Thomas Reichl Profilseite von , 30.01.2006, 14:28:04
@Coltrane

ich kann Klaus Hörberg nur zustimmen: Kontrabass ist nicht grundlos bundlos, da es auf die Ohren ankommt. Es gibt kein "optisches" Lernen eines Instruments. Nach einiger Zeit werden Deine Finger "hören" wie es richtig ist.
Gruß
Thomas
ralfie.B Profilseite von ralfie.B, 30.01.2006, 15:54:59
Tach, gestern Abend habe ich, bei ARTE glaub ich, ein klassisches Konzert gesehen - unteranderem mit Gambe und einem sehr wohl bundierten Kontrabass. Also scheint es doch bundierte Kontrabässe zu geben. Aber ich vermute das es sehr alte Musik war, daher auch die alten Instrumente wie Gambe und so. Oder? Ich glaube mal gelesen zu haben das die ersten Kontrabässe bundiert waren da sie ja von der Gambe abstammen.

Gegrüßt
der Ralle
christoph reisdorf Profilseite von , 30.01.2006, 16:56:28
Hallo "Ralfie",

ich habe mir einen Kommentar zu dem Thema Markierungen gespart, denn zu dem Thema gab es vor einiger Zeit schon eine lange Diskussion. Ich habe Markierungen auf meinem Bass, denn wenn es in die hohen Lagen geht ist mir ein Anhaltspunkt noch immer ganz lieb. Deshalb schaue ich natürlich nicht die ganze Zeit konzentriert auf meine Markierungen. Ein absolutes Gehör habe ich leider nicht - da geht es mir so wie 99,9 % der Menschheit.

Fest steht in jedem Fall, dass im Ursprung ( auch dazu gab es Berichte ) fast alle Saiteninstrumente bundiert waren, jedoch wurden wohl Tierdärme als "Bünde" eingesetzt ( also in etwa so wie die heutigen türkischen oder indischen Saiteninstrumente ).

Ich meine noch immer, das sollte jeder halten wie er / sie es will. Sicher ist, dass die Markierungen nicht stören, und bei Bedarf jederzeit wieder entfernt werden können.

Lustig zu hören fand ich persönlich, dass auch so mancher Profi im Jazz auch nach jahrzehntelanger Bühnenerfahrung eben auch diese unscheinbaren Bleistiftstriche auf seinem Basshals hat.

Trotzdem will ich dem Einwand, dass man sich mit den Bundmarkierungen auf Dauer eine falsche Körperhaltung angewöhnhnen könnte Recht geben.

Christoph
Neuester Beitrag streichbass_ Profilseite von , 30.01.2006, 20:10:26
Als Barockmusiker kann ich Euch versichern: Ja, die ersten Bässe (Violonen) WAREN mir (Darm-) Bünden versehen. Die kann man sich mit etwas Übung such heute noch küpfen. Ob sich damit jedoch Jazz spielen läßt, weiß ich nicht. http://www.mdw.ac.at/I105/orpheon/Fotos/Fotos-Instr/Vo_Veneto-frallsm.jpg Hier könnt Ihr Euch so´n Teil mal ansehen. Ich spiel auch so´n Instrument. In Wien hat man noch 1780 Bünde drauf gemacht.
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