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Hallo zusammen,
ich gehe seit einem Jahr zum Kontrabass-Unterricht und habe zur Zeit noch einen Leihbass. Da ich mir sicher bin, dass der Kontrabass das richtige Instrument für mich ist, trage ich mich mit dem Gedanken, mir einen Kontrabass zu kaufen.
Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Größe die Richtige ist. Mein Leihbass ist ein 3/4 Kontrabass und ich fühle mich mit dem Instrument ganz wohl.
Ich bin allerdings 1,86m groß und frage mich, ob ein 4/4 Kontrabass nicht die bessere Wahl wäre.
Über Ratschläge und Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße,
Siegfried
Nur probieren geht über studieren. Übrigens: Bald ist in Frankfurt Musikmesse. Gelegenheit, jede Menge auszuprobieren!
Gruß, Uli
Kommt auch darauf an was Du dasrauf spielen willst. Als klasischer Solo-Bass ist sicher ein 3/4 mit schlanken Schultern gut, der hat aber meist nicht viel Fülle in der Tiefe. Als Orchester-Bass darf es leicht mal ein 4/4 sein, z.B. wenn man die tiefste Saite herunterstimmen will oder eine (teure) Extension später einmal anbringen will, ein 3/4 tut es in der Regel aber auch, wenn er in der Tife noch voll klingt. Für Jazz reicht ein 3/4, es sei denn Du willst grundsätzlich einen Orchester-5-Saiter spielen. Man sollte den Gewichtsfaktor und die Länge (insbesondere in öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch im Auto) nicht aus dem Auge verlieren. 4/4-Bässe sind ziemliche Kisten. Der Vorteil bei Deiner Körpergröße ist, dass Du Dir die Größe aussuchen kannst, kleine Leute können bei einem 4/4-Bass Probleme bekommen.
Vergiss auch nicht, dass die Mensur in der Regel bei einem 4/4-Bass länger ist, da muss man die Hand auch weiter spreizen. Bei einer 3/4-typischen Mensur kannst Du mit großen Händen vielleicht auch 4-Finger-System spielen, das vereinfacht einiges. (Man kann natürlich auch hin und her wechseln, je nach Bedarf muss man das wohl auch.)
Ich kann mich dem Vorschag mit der Musikmesse nur anschließen, letztes Jahr habe ich dorrt auch viele Instrumente ausprobiert, vom billigen Sperrholzbass über halbmassive und bis zu richtig teuren Massivholzbässen. Nimm Dir mal vor dort mindestens 10-15 Bässe auf mindestens 4-5 Ständen anzuspielen, dann bekommst Du auch ein besseres Gefühl was Du haben willst (und was Du Dir leisten kannst).
Zu den Bassbauern, die nicht auf der Messe vertreten sind, kannst Du danach ja immer noch fahren.
Hallo Siegfried,
kannst Du die Kontrabässe von anderen Bassisten ausprobieren? Hat Dein Lehrer mehrere, verschiedene Instrumente, die Du durchprobieren kannst?
Ansonsten: Ein 3/4 Bass sollte in den meisten Fällen ausreichen. Es gibt auch sehr gute 3/4 Instrumente, die in der Tiefe auch noch großes Volumen haben, auch wenn das für viele 3/4 Bässe nicht zutrifft.
Ansonsten gilt natürlich, was hier schon geschrieben wurde: Welche Musik möchtest Du machen? Wenn Du das festgelegt hast, weisst Du auch, was für ein Instrument angemessen ist.
Kauf' nicht größer als nötig!!!
Grüße
Andreas
Hi irishman!
Die Frage kam hier schon öfter auf, z.b. hier: http://geba-online.de/forum.php?action=viewtree&id=7721&pagi_start=270&instanz=0&search=Gr%C3%B6%C3%9Fe - auch den Link im letzten Beitrag anklicken.
In dem Zusammenhang, immer wieder vergnüglich zu lesen: http://www.bassweb.ch/praxis/texte/laska-willkuehr.htm
Grüße
Thomas
P.S. 1. Link funktioniert nicht. "Größe" in der Freitextsuche eingeben, Seite 3, Beitrag "3/4 oder 4/4???"
Hallo Siegfried,
die Grösse ist nur ein Faktor, aus meiner Sicht auch nicht soo wichtig. Wesentlich sind für mich Klang und Spielbarkeit (klingende Saitenlänge, D-Mensur, wie komme ich in hohe Lagen).
Wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, dann kaufen, egal welche Grösse der Bass hat.
Nicht zu unterschätzen ist auch der emotionale Faktor. Die beiden Bässe, die ich seit Jahren spiele, haben mir auf Anhieb gefallen - sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Natürlich habe ich sie auch noch gründlich getestet. Aber eigentlich war mir nach ein paar Minuten klar, dass ich den Bass haben möchte.
Hallo zusammen,
herzlichen Dank für die Antworten und für die guten Ratschläge.
In erster Linie möchte ich Folkmnusik machen...evtl. auch mal beim Jazz schnuppern.
Ich glaube, dass ein 3/4 Kontrabass reicht. Meine Lehrerin sieht das auch so.
Auf jeden Fall werde ich die Gelegenheit nutzen und nach Frankfurt fahren,
zur Musikmesse. Da werde ich bestimmt testen können.
Euch ein schönes Wochenende.
Viele Grüsse,
Siegfried
Für Folk tut's auch ein einfacher Sperrholzbass. Für Jazz, wenn verstärkt, auch. Wenn der allerdings auch rein akustisch (z.B. Pianotrio) gespielt werden soll, muss die E-Saite auch noch laut genug klingen. Das ist bei Sperrholzbässen seltener der Fall. Dann vielleicht eher halbmassiv oder massiv, Hauptsache er klingt gut und ist angenehm zu spielen.
3/4 ist der Standard für fast alles. 4/4 ist für Deinen Zweck nicht erforderlich (wenn gleich die Tiefe dort besser klingt, aber meist auch schwerer zu spielen und vor allem zu schleppen).
Bei den Streich-Instrumenten entspricht die Länge des Korpus in etwa der Länge der schwingenden Saite. Der Übergang des Halses in den Korpus liegt etwa bei der Quinte, das bedeutet, das 1/3 der schwingenden Saite über dem Korpus sind, 2/3 oberhalb. Der Abstand zwischen unterem Korpusrand und dem oberen Sattel beträgt also etwa (1 + 2/3) * Saitenlänge, also 1,66 fache Saitenlänge. Der obere Sattel soll ja etwa auf Augenhöhe liegen, also sollte man möglichst noch 5 cm grösser sein.
4/4 Instrumente haben eine schwingende Saitenlänge von etwa 1,10m, das ergibt einen Abstand zwischen unterem Ende des Instrumentes und oberem Sattel von etwa 1,80m. Um das Instrument gut spielen zu können, sollte man also mindestens 1,85m groß sein.
Der Abstand der Halbtöne beim Vollbass (=4/4) beträgt in den tiefen Lagen etwa 6cm. Dies mal den 1,66 ergibt rund 10 cm. Die kleineren Bassgrössen entsprechen etwa diesem Abstand, warum dazu Viertel-Schrittnamen verwendet wurden, weiß ich nicht. Hier mal eine Grössenaufstellung der Bässe mit passenden Körpergrössen:
4/4 = 110cm schwingende Saite => passend für 185 bis 195cm Körpergrösse.
3/4 = 104cm schwingende Saite => passend für 175 bis 185cm Körpergrösse
2/4 = 98cm schwingende Saite => passend für 165 bis 175cm Körpergrösse
1/4 = 92cm schwingende Saite => passend für 155 bis 165cm Körpergrösse
Bässe mit schwingender Saite von mehr als 110cm gibt es praktisch nicht und auch keine dazu passenden Saiten. Kleinere Bässe als 1/4 sind für ernsthaftes Bassspiel wenig geeignet, da der kleine Korpus die tiefen Töne nicht mehr ausreichend unterstützt. Dazu kommt das Saitenproblem: Eine Erhöhung von Saitendurchmesser/Saitengewicht für gleiche Tonhöhe bei gleichem Zug mit kürzer Saitenlänge kann nur bedingt erfolgen, die Saiten sind durch den grossen Durchmesser dann kaum noch spielbar. Kleinere Menschen sind meist auch weniger kräftig, so das der Saitenzug auch deshalb verringert werden muss. Durch kleineren Korpus und dünnere Saiten mit weniger Zug wird ein Bass rein akustisch (ohne Verstärkung) im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten dann zu leise, selbst bei der 1/4 Grösse ist eine Bassetto-Stimmung (tiefster Ton G oder A, nicht E) aus klanglichen Gründen vorzutiehen (Korpus verstärkt Tonbereich besser). Wenn ich die Saite eines 4/4-Bass für den 1/4 Bass nehme, hätte ich bei gleicher Saitenspannung einen Ton, der 3 Halbtöne höher ist. Um auf die korrekte Tonhöhe zu kommen, muss die Saitenspannung entsprechend verringert werden. Wie dadurch die Lautstärke abnimmt, kann man ja leicht auf dem eigenen Bass asuprobieren (wird sogar häufig gemacht, z.B. E-Saite wird auf D runtergestimmt, um bestimmte Stücke noch mit dem 4 saitigen Bass spielen zu können).
Die normalen Bass-Grössen sind also an die menschlichen Grössenverhältnisse angepasst. Der 3/4 Bass als Standard-Männerbass und der 1/2 Bass als Standard-Frauenbass entspricht der mittleren Körpergrösse der Zielgruppe. Der 1/4 Bass war der Ausbildungsbass für die Jugendlichen, noch kleinere Bässe für Kinder sind wohl nur für das Einzelspiel / die Ausbildung sinnvoll. Die E-Bässe haben zwar auch noch leicht kürzere Saitenlängen, gleichen dies aber durch die Verstärkung mehr als aus.
Hi lgross!
Nagybögö hat geschrieben: "Ich kenne viele Bassisten (vor allem Frauen), die kleiner als 175 cm sind, und 4/4 5-Saiter spielen - kein Problem. Neben der Körpergrösse spielen Körperbau und Handgrösse eine wichtige Rolle." Richtig.
Zu dieser Gruppe gehöre ich auch. Wie Du auf den Faktor 1.66 kommst ist mir völlig schleierhaft. Bei meinem Baß (keineswegs disproportioniert) und 108er Mensur beträgt der Abstand Bodenrand-Obersattel ca. 158 cm, dazu kommen dann noch 32 cm für Wirbelkasten und Schnecke. Der Auszug des Stachels beträgt 15 cm bei mir, damit kommt der Obersattel auf eine Höhe von ca. 173 cm bei senkrecht stehendem Baß. Leicht geneigt in Spielposition liegt der Obersattel dann ein klein wenig über meiner Augenhöhe von ca. 163 cm. Und - das ist viel wichtiger - der Bogen in idealer Position auf den Saiten.
"Der Abstand der Halbtöne beim Vollbass (=4/4) beträgt in den tiefen Lagen etwa 6cm. Dies mal den 1,66 ergibt rund 10 cm." - Den Zusammenhang des zweiten Satzes verstehe ich nicht.
"Bässe mit schwingender Saite von mehr als 110cm gibt es praktisch nicht und auch keine dazu passenden Saiten." Das stimmt einfach nicht, hier im Forum spielen einige auch 112er Mensur und früher wurden noch ganz andere Monster gebaut - nicht weil die Menschen (v.a. in Italien!) so groß waren und die Teile trotzdem spielen konnten, sondern aus klanglichen Gründen als es nur Darmsaiten gab. Und Maßsaiten macht Dir auch noch heute jeder Darmsaitenhersteller. Andere Hersteller auch, da wird's aber teuer.
E-Bässe haben normalerweise ein Long-Scale Mensur, 34" b.z.w. 86,4 cm, das ist wahrlich eine "leicht" kürzere Saitenlänge als ein 4/4 Baß hat. Und ohne Verstärkung sind die Dinger flüsterleise, das liegt aber mehr am Massivkorpus als an der Saitenlänge.
Die Deckenmensur ist übrigens immer länger als die Saitenmensur, im "Normalfall" (was ist das schon beim Baß) so um die 6%.
Grüße
Thomas
Ich spiele mit meinen 1,72m Körpergröße auch einen 4/4, 110cm Mensur. Ist zwar die Grenze, der Stachel bleibt komplett drin, aber es geht.
Problematisch finde ich eher entweder mit der linken Hand sehr hoch in der halben Lage greifen zu müssen (Stachel etwas ausgezogen) oder den rechten Arm mit dem Bogen sehr gerade strecken zu müssen um den Bogen tief genug waagerecht an der passenden Stelle auf der Saite zu führen (Stachel drin, Sattel auf Augenhöhe). Aber auch das geht so gerade eben noch mit etwas Dehnungstraining am rechten Arm.
(OK, ich gebe zu dass ich auch nicht so viel mit dem Bogen spiele, aber genug um das zu merken.)
Sorry - aber das stimmt so nicht (hast Du dafür eine Quelle?).
Eine grosse Person kann jeden Bass spielen, so wie man mit 195 cm ja auch noch Geige spielen kann.
"Der 3/4 Bass als Standard-Männerbass und der 1/2 Bass als Standard-Frauenbass entspricht der mittleren Körpergrösse der Zielgruppe."
Ich kenne viele Bassisten (vor allem Frauen), die kleiner als 175 cm sind, und 4/4 5-Saiter spielen - kein Problem. Neben der Körpergrösse spielen Körperbau und Handgrösse eine wichtige Rolle. Bassisten, die 1/2 Bässe spielen, gibt es kaum (es gibt ja auch kaum halbe Bässe, siehe z.B. Marktplatz). Standardgrösse ist 3/4, eine Instrumentengrösse, die für alle spielbar ist, ausser man ist sehr zierlich.
Wenn du einen 4/4 spielen kannst, dann spiel ihn. Meiner Meinung nach klingen die etwas größeren Bässe auch etwas größer. Leider ist der Gebrauchtmarkt da sehr übersichtlich.
Für mich mit meinen 1,95 m ist der Fall jedenfalls klar.
Hi zusammen,
das mit dem Sattel auf Augenbrauenhöhe, schön und gut,
wenn du mit ausgestrecktem rechten Arm den Bogen unterhalb des Griffbrettes aufsetzen kannst hast du die optimale Höhe des Basses.
Ich hatte mal einen Bass mit einer 106er Mensur, und bin nie so richtig damit klar gekommen, hab nen 104er ausprobiert und der war ziemlich sauber im der intonation, jetzt spiele ich einen 4/4 mit ner 110er und der geht richtig gut los, abgesehen davon das du halt mit einem 4/4 einen richtig geilen wumms sowohl beim streichen als auch beim zupfen hast.
LG
Muff
Da muss ich widersprechen.
Die (klanglich optimale) Streichstelle wandert mit der Saitenverkürzung im gleichen Verhältnis in Richtung Steg. Insofern muss man schon ohne große Anstrengung näher an den Steg kommen. Dass man ab einer gewissen Lage den Oberkörper beugt und damit leichter an den Steg herankommt federt das allerdings ein wenig ab. Je nach Klangziel wird man aber auch in tieferen Lagen näher an den Steg gehen. Im übrigen hängt es auch von der Griffbrettlänge im Verhältnis zur schwingenden Saitenlänge ab (welchen höchsten Ton erreicht man auf der G-Saite noch auf dem Griffbrett), ob man in der halben Lage direkt unterhalb des Griffbretts streicht (das muss schon ein langes Griffbrett sein, wie bei meinem Clevinger EUB) oder näherungsweie eher etwas oberhalb der Mitte des Platzes zwischen Griffbrettende und Steg (das scheint mir eher der Normalfall zu sein, ist aber natürlich meine persönliche Sichtweise).
Darüber hinaus wird man vielleicht auch klangliche Effekte erzielen wollen, die ein Streichen direkt vor dem Steg erforderlich machen.
Obwohl ich mit ca. 1,70m nicht gerade groß bin und auch meine Finger eher zu den kürzeren (aber nicht gar so kurzen) gehören, kann ich mit meinem 4/4 110cm-Mensur-Bass gerade so noch klarkommen. Zwischen dem 105 cm Clevinger und dem 110 cm Orchesterbass muss ich mich wenige Minuten umgewöhnen, aber so problematisch ist das nicht. Was aber wohl auch daran liegt, dass ich den 110 cm-Bass gewöhnt bin und kürzere Mensuren dann immer einfacher zu spielen sind (solange die Differenz nicht zu extrem ist).
>>das mit dem Sattel auf Augenbrauenhöhe, schön und gut,wenn du mit ausgestrecktem rechten Arm den Bogen unterhalb des Griffbrettes aufsetzen kannst hast du die optimale Höhe des Basses.<<
Hm- wenn ich den Bass mit dem Stachel so einstelle, balanciert meine linke Hand in der halben Lage schon deutlich über Kopfhöhe. Und das tut sie auch, denn die "Hüften" meines Basses so gering ausgeprägt, daß ich sonst leicht beim Streichen der G Saite mit den Bogenhaaren die Zargenkante erwische. Schwingende Saitenlänge 105 cm.
LG, Uli
Generell sollte man sich an dem ersten Eindruck des Spielgefühls unvoreingenommen orientieren. Physikalisch ist es nun mal so, je größer der Bass desto tiefere Frequenzen sind möglich. Bässe mit langen Mensuren klingen in den tiefen Lagen präsenter und voller. Die Cellisten haben es in den unteren Lagen auch nicht einfach! Man sollte in der Hand flexibel sein. Weniger Geometrie beim Greifen mehr hören! Wenn es unbequem ist, ist nicht selten die Stimme zu lang oder die Saiten sind zu hoch bzw. zu hart.
mfg Stefan
Es gibt ja auch den für große Spieler möglicherweise goldenen Mittelweg: einen 7/8 Bass mit größerem Korpus, aber fast identischer Mensur (1 cm mehr als 3/4).
Man sollte auch je nach Einsatzgebiet beachten, da bei kleinen Personen und Bässen mit großem Korpus die Daumenlage u.U. aufgrund der hochliegenden (oder auch besonders breiten) Schulter etwas schlechter erreicht werden kann. Für ein Soloinstrument (oder auch als Allround-Bass, der auch klassisch solistisch gespielt werden soll) ist ein Bass mit großem (hohem/breitschultrigen) Korpus vielleicht weniger geeignet.
Auch klanglich strahlt ein großes Instrument mit viel Volumen in den Tiefen in der Höhe in aller Regel nicht so gut.
In den Hochschulen werden daher meist 3/4-Bässe benutzt, es sei denn, man spielt im Orchester. Die 3/4-Bässe lassen sich in der Regel auch leichter transportieren (Gewicht, manchmal auch Länge), was bei häufigem Transport (z.B. in die Hochschule) sich schnell bemerkbar macht.
Hallo zusammen,
ich hab seit kurzem einen 5-Saiter mit (geschätzt) 7/8-Korpus und 105 cm Mensur, die praktisch identisch ist mit der Mensur meines 3/4-Basses und meines NS-EUB (auch 5-Saiter). Ich bin gestern in der Orchesterprobe ganz gut damit zurecht gekommen, musste allerdings den Stachel etwas ausfahren, damit ich nicht an den seitlichen Spitzen der Decke (Violin-Form) mit dem Bogen hängen geblieben bin. Leider komme ich beim Greifen in der halben Lage nicht ganz an den Steg ran mit dem Bogen, sondern (sehr langes Griffbrett) eher im Bereich des Griffbrettendes. Ein "sul ponticello" (Streichen am Steg) wird glücklicherweise beim Kontrabass selten verlangt, weil es auch meist keinen schönen Ton ergibt (manchmal wird das aber gerade deswegen verlangt).
Generell kommt man aufgrund des größeren Korpus im Gegensatz zur 3/4-Größe bei einem größeren Bass (7/8 oder 4/4) etwas schlechter in die höheren Lagen (ich bin nur 1,71 m groß und hab leider auch keine Bassisten-Pranken, wie Ludwig Streicher). Aber klanglich ist mein neuer 5-Saiter schon deutlich kräftiger in den Grundtönen, als mein 3/4-4-Saiter. Das tut im Orchester richtig gut und hat auch sehr schön im Bauch vibriert. Auch ein Kollege hatte gestern das erste Mal seinen 4/4-Bass dabei (4-Saiter) und der hat auch schön mitgebrummt. So hatte ich die Kontrabassklänge in unserem Orchester noch nie empfunden und es war eine rechte Freude, die tiefen Töne auch im Bauch zu spüren.
Für Jazz und Volksmusik werde ich allerdings weiterhin meinen bequemer zu spielenden 3/4 Bass verwenden. Der 5-Saiter hat übrigens gerade so diagonal auf die Ladefläche meines Astra-Caravan gepasst. Das hatte ich so knapp mit dem 3/4-Bass bisher nicht gehabt. Also ist der Platzbedarf (und auch das Gewicht) ein wichtiges Argument, das evtl. gegen eine Größe oberhalb von 3/4 spricht.
Viele Grüße vom Dantschge
Ich habe einen 4/4 5-saiter (hoch-C) mit 110cm Mensur, bin auch nur 172 cm groß. Anfangs war es recht schwierig, aber inzwischen spiele ich gelegentlich sogar 4-Finger-System in der 1/2 Lage. Was ich für mich herausgefunden habe ist, dass man links höher greifen muss als es einem anfangs bequem ist. das geht leichter, wenn man in der 1. Lage bleibt und nur wenn nötig einen Lagenwechsel macht oder besser noch den Daumen liegen läßt und die restliche Hand verschiebt oder Streckfinger spielt. Dann sitzt der Bass höher (Stachel weiter draußen) und man kommt auch mit dem Bogen an den Steg heran.
Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, spielen sich die 3/4-Bässe fast wie ein Cello... Bis dahin ist aber regelmäßige Arbeit am 4/4 angesagt.
Was aber stimmt ist, dass die 4/4 in der Regel deutlich schwerer sind.
Da möchte ich ohne meinen Bass-Buggie-Klon nicht mehr mit Bass das Haus verlassen müssen. Man wird ja auch nicht jünger...
Meinen 4/4 habe ich aber auch regelmäßig in der Big Band gespielt und die Kollegen haben immer gestaunt wie gut der klingt. Für's Solospiel in der ganz hohen Lage ist er natürlich nicht ideal, für's Jazz-Solo reicht es aber allemal. Wenn man noch einen 3/4 hat ist der aber oft portabler und für Jazz und Volksmusik völlig ausreichend.
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