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Seite 1 - 2Zuerst einmal ein herzliches Hallo an ALLE!
Es ist schon komisch, bis vor einem halben Jahr war es mein sehnlichster Wunsch Cello zu lernen.
Ich brauchte einfach ein Hobby, da mir langweilig war und ich erst umgezogen bin und dadurch keine Freunde in greifbarer Nähe hatte, es außerdem keinen ordentlich Musikverein gibt wo ich mit meiner Querflöte hin kann und mir die Musik immer mehr fehlte.
Also bin ich (30) in die Musikschule gestapft (hab mich mit meinen 30 Jahren da eh total deplaziert gefühlt) und gefragt, ob ich auch noch als erwachsene Frau Cello lernen darf.
Die Leiterin war gleich total nett zu mir und meinte, dass es gar kein Problem ist, als Erwachsene noch ein Instrument zu lernen, nur das für Cello bis zum nächsten September kein Platz mehr frei wäre. Sie könnte mir Oboe oder Kontrabass anbieten. Wenn ich möchte, darf ich eine Schnupperstunde für beide Instrumente nehmen.
Gesagt getan. Meine 1. Wahl fiel auf die Oboe, ich erzählte der Lehrerin, dass ich schon Querflöte spiele und sie meinte darauf, dass Oboe dann für mich gar kein Problem sein würde. Ich durfte ein paar Minuten spielen, Tonleiter rauf und runter, sie war zufrieden und freute sich - ich war enttäuscht.
Zu Hause haderte ich mit mir, Kontrabass - nein, Kontrabass das will ich nicht, ich habe Youtube auf den Kopf gestellt und krampfhaft irgendetwas gesucht wo ich gesagt hätt - ja doch, ich könnte mir vorstellen Kontrabass zu spielen. Nach mehreren schlaflosen Nächten habe ich dann doch den Kontrabasslehrer angerufen und mit ihm eine Schnupperstunde vereinbart. Frei nach dem Motto, anschauen kostet ja nix.
Also gehe ich an einem sonnigen und warmen Mittwoch im Oktober die Treppen zum Zimmer des Kontrabasslehrers rauf, klopfe zaghaft an die Tür und werde sehr herzlich empfangen. Mir wird der Kontrabass in die Hand gedrückt, ich darf mal drauf zupfen und BAMMMMMMM ich war verliebt!!!!!
Ich mein, ich mag meine Querflöte und meine Gitarre und mein Keyboard und meine Cachon, ja ich mag sogar meine Blockflöte, aber verdammt nochmal ich liebe meinen Kontrabass. Ja gibt es denn so etwas?
Kaum bin ich aus der Kontrabassstunde gegangen, kann ich es kaum abwarten bis nächste Woche.
So, und nun habt ihr mich auch noch am Hals ;o)
Ich übe jeden Tag fleißig mit meiner Kontrabassschule (möchte eher mehr in den klassischen Bereich) und vielleicht, vielleicht erfüllt sich irgendwann mal ein Kindheitstraum und ich darf mit diesem Instrument in einem kleinen Orchester o. ä. auf der Bühne stehen. Ich glaub, dann habe ich so ein Hochgefühl, dass ich mein Grinsen bis ans Ende meines Lebens nicht mehr aus dem Gesicht bekomme. Und wenn nicht, dann bin ich trotzdem weiterhin in meinen Kontrabss verliebt und übe übe übe übe. ;)
Hallo Simseline,
irgendwann wird es auch ganz schön Arbeit werden, aber solange man das gern macht wird sie einem ja nicht lästig.
Es gibt übrigens viele Kontrabassisten die vom Cello zum Kontrabass gewechstelt haben, aber so schnell wie Du war wohl noch keiner. ;-)
Für den Anfang kann man mit dem Kontrabass gut in einer Volksmusik-Gruppe mitspielen. Da kann man erstmal zupfen (das klingt ja auch gut wie Du schon gemerkt hast) und kommt mit Grundton, Quinte und ein paar Durchgängen aus. Das macht auch viel Spass, denn man hat mit dem Bass tempomäßig die Gruppe ziemlich in der Hand (was aber natürlich auch entsprechnede Verantwortung mit sich bringt).
Die Schlepperei mit dem Dicken ist allerdings lästig, insbesondere in öffentlichen Verkehrsmitteln, vom Flugzeug ganz zu schweigen (aber Du wirst damit in nächster Zeit wohl keine internationalen Konzertreisen unternehmen, denke ich). Da ist die Piccolo-Flöte deutlich angenehmer. (Ich habe übrigens selbst früher Querflöte, Blockflöte, Fagott und einiges andere gespielt.)
Im Barockorchester kannst Du auch relativ (!) schnell mitspielen, je moderner die Stücker werden (Klassik, Romantik), desto mehr musst Du in die Lagen hoch und desto schwerer wird das Ganze. Amateurorchester werden die schwereren Stücke aber ohnehin eher meiden und Kontrabässe sind da eigentlich immer willkommen.
Viel Spass noch mit dem Kontrabass und willkommen im Forum hier,
Jörg
Na dann herzlich willkommen hier bei den Tieftönern !
LG, Klaus
Hallo Simseline,
willkommen im Club der Infizierten, mir ging es vor einem guten halben Jahr ähnlich, es musste was Neues her (komme vom Saxophon), bekam dann in einer Probestunde einen Bass in die Hand gedrückt den ich dann gar nicht mehr loslassen wollte. Bei mir gehts allerdings in Richtung Jazz, ich spiele seit Januar in unserer Combo den Bass und bin der glücklichste Mensch auf Erden :-) Dieses "dämliche Dauergrinsen" ist auch bei mir noch nicht gewichen.
Viel Spaß beim Lernen,
Saskia
Hallo Simseline,
mit Freude habe ich von Dir gelesen. Ich habe mich im Juli letzten Jahres " neu " verliebt und kann Dich gut verstehen.
Nach 17- jähriger Bassabstinenz ( nach etlichen erfolglosen Probespielen am Orchester konnte und wollte ich nicht mehr Kontrabass spielen) hatte ich mir letzten Sommer aus einer Laune, oder Sehnsucht (?) heraus einen Bass gekauft, übe und bin überglücklich.
Viel Spass mit dem Kontrabass und gutes Vorankommen,
Ludger
Hi Simseline!
Auch von mir ein "herzliches Willkommen", solche Menschen haben wir doch gerne "auf dem Hals".
Anscheinend hast nicht Du den Baß gesucht, sondern er hat Dich gefunden und das ist doch mal der Idealfall, zumal Du mit dem Unterricht alles richtig machst.
Und danke für Deinen ausführlichen, erfrischenden Bericht, in dem wohl viele von uns eigene Erfahrungen wiederfinden.
Grüße
Thomas
...das lässt im Laufe der Zeit nach.
Hi denisdn!
Dann war's vielleicht keine echte Liebe? Es soll ja Musiker geben, für die ihr Kontrabaß auch nur ein Instrument unter anderen ist. Aber besonders bei etwas spätberufenen Musiker/innen die bereits andere Instrumente spielen, einschließlich mir selbst, stelle ich immer wieder fest, daß so ein Baß End- und langanhaltender Höhepunkt einer musikalischen Entwicklung, vielleicht auch Suche, darstellt.
Aber wenn es das richtige Instrument zum richtigen Zeitpunkt ist, dann bleibt es auch häufig so. Und ich habe mir nie die Frage gestellt, weshalb ich nicht schon zwanzig oder dreißig Jahre früher mit dem Baßspiel begonnen habe - es war einfach nicht die Zeit dafür. Und jetzt kann ich sagen: Spätes Glück ist stetes Glück. Anhaltend.
Und ob Deine dahingeworfene Pauschalisierung in irgend einer Weise konstruktiv ist, lasse ich mal dahingestellt sein.
Grüße
Thomas
Hallo Simseline (schöner Name)
stimmt nicht: das lässt nie nach. Nie mehr... bei mir jedenfalls nicht
Grüße
Alex
Wow, also erstmal freu ich mich über diese wahnsinnig vielen und positiven Feedbacks von euch. Habe gerade fleißig geübt (Saitenwechsel mit dem Bogen) und in der 1. Lage die Töne rauf und runter, die habe ich jetzt auch schon recht gut im Gehör. Ich übe alles mit dem Bogen, denn das gefällt mir am Besten. Es ist auch total nett, dass doch sehr viele eher später zum Bass kommen und so wie in meinem Fall der Bass eher zu mir. :) Ich freu mich wirklich, dass ich mich mit euch austauschen kann und darf. Ganz liebe Grüße eure Simseline.
Liebe Simseline,
Herzlichst Willkommen!
Der Kontrabass ist wirklich ein ziemlich absurdes Instrument! Groß und unhandlich, spieltechnisch eher ein Albtraum, man kann durch keine Fußgängerzone laufen ohne mindestens von einem Teeny angelabert zu werden: "Ey, was issn das?"
Und doch - ich bin diesem Instrument in kürzester Zeit verfallen und muß nun jeden Tag mindestens eine Stunde daran verbringen, ansonsten ists ein echter Verlust. Zugenommen habe ich leider auch: "Rennen gehen oder Kontrabass spielen? Kontrabass!!!"
Welch ein Glück ist dem Gesundheitsministerium diese Droge bisher entgangen, sonst wäre der Kontrabasshandel und -gebrauch schon längst strafbar und ich ein Junkee
Oh je, oh je, oh je playbass!
Ich fasse mal zusammen und ergänze:
Wir mühen uns mit einem spieltechnischen Albtraum ab, der zu Sehnenscheidenentzündungen und Haltungsschäden führen und die Krankenkassen belasten kann.
Er hält uns von gesünderen Tätigkeiten wie Ausdauersport ab.
Er stellt ein Verkehrsrisiko dar, weil er im öffentlichen Raum die Blicke und Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer und Passanten auf sich zieht.
Wir tragen - bisweilen - zur akustischen Umweltverschmutzung bei.
Unsere Feinstaubproduktion durch ungesundes Kolophonium ist erheblich.
Da die armen Hengste ihrer Schweifhaare beraubt werden, leisten wir der Tierquälerei Vorschub, von der Nutzung von Schafsgedärm gar nicht zu reden.
Wir sind schuld am Raubbau in den Wäldern, sei es in den Tropen für Eben- und Fernambukholz oder in Tibet für Ahorn und Fichte.
Unser Hobby - Hobby ist die Tätigkeit, bei der der mit größtmöglichem Aufwand der geringstmögliche Erfolg erzielt wird - ist ökonomisch ziemlich unproduktiv.
Der Zustand des Dauer-Verliebtseins geht bestimmt mit psychischen Veränderungen einher, die eine Normabweichung darstellen.
Und bei all dem geht's uns auch noch ziemlich gut... (An ein theoretisch denkbares Verbot mag ich nicht so recht glauben, der Staat legalisiert ja auch andere Drogen - wenn er sie nur ordentlich besteuern kann...)
Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
Du hast noch etwas Wichtiges vergessen: Als männlicher Bassist bist Du (meine Erfahrung jedenfalls) für die Damenwelt unsichtbar.
Hi Uli!
Falslch! Wie Saskia geschrieben hat, werden wenigstens die mit sehr breitem Mittelscheitel - und nur die - wahrgenommen. Der fehlt mir und Dir anscheinend auch...
Grüße
Thomas
Nicht traurig sein, Thomas, das mit dem Mittelscheitel kann ja noch kommen...
Und, Uli: Das kann ich so nicht nachvollziehen, zumindest der Kontrabass am männlichen Bassisten wird von uns doch immer gesehen...
Grüße
Saskia
Genügt eigentlich auch ein Mittelscheitel am Löwenkopf??
Du wirst noch viel Spaß haben! Es gibt viel zu entdecken, Kontrabässe bieten so richtig schöne Schwierigkeiten, an denen man sich wunderbar abarbeiten kann. Aber der Lohn ist großartig und die Sucht garantiert. Spätestens wenn man dann in einem Orchester mitspielen kann oder Solostücke einübt, ist man endgültig verloren. Immer wieder muss ich mir blöde Fragen gefallen lassen wie: hätte es ein kleineres Instrument nicht auch getan? Nein, hätte es nicht, denn der Ton macht die Musik und nicht die Bequemlichkeit des Transportes. Was bitte wäre ein Orchester ohne Bässe? Wir bringen die Verhältnisse buchstäblich zum Tanzen und das beste ist: keiner merkt's ;-)
Stimmt: auch ich bin dicker geworden - kein Rennradfahren mehr, sondern Bass üben, leider kann man sich nicht zweiteilen.
Nein, man kann sich nicht zweiteilen.
Gelegentlich spiele ich aber mit dem Gedanken mich von meiner Familie und der ollen Hofreite zu trennen, die nur Arbeit macht und unendlich viel Geld kostet und in ein 1-Zimmer Appartement zu ziehen, ich, mein Bass, meine Hifianlage, ein paar Klamotten und Laufschuhe - langt ja eigentlich.
Was hätt' ich Zeit zum Üben UND danach noch zum Laufen, schnell duschen, wieder üben...
Schlank und durchtrainiert, fit am Bass, ei währ das ein Spaß!
Wie man sieht kann dieses Instrument gar Familien zerütten
Oh je,
und ich wollte heute Laufen gehen, wenn meine Kleine in der Musikstunde ist - den Winter über habe ich in dieser Zeit immer den Bass in die Hand genommen...
Mir drängt sich der Verdacht auf, dass das Bespielen eines Kontrabasses auch zu Haarausfall führen kann - oder könnt Ihr mir erklären, warum es so viele gute Kontrabassisten "mit ohne" Haaren auf dem Kopf gibt? ;-) Und seltsamerweise kenne ich kaum Frauen, die Kontrabass spielen, zumidest in der hiesigen Jazz-Szene machen sie sich rar. Die Schlepperei ist ja auch nicht wirklich angenehm. Wie kommt man denn durch schmale Türen, wenn man allein unterwegs ist? Oder muss man einfach immer einen Türöffner dabei haben? Ich nehme jetzt schon immer unseren Drummer mit zur Probe, wo ich doch eh mit dem Auto fahren muss, der hält mir dann freundlicherweise die Tür auf.
Meinen Sehnen geht es glücklicherweise noch gut, ich merke, wann ich aufhören muss, auch wenn es schwer fällt.
Liebe Simseline, viel Spaß weiterhin, ich kann es heute immer noch kaum erwarten, bis ich wieder zum Untericht und zur Probe darf - so eine Woche dazwischen ist einfach unglaublich lang.
Saskia
Nachtrag: Nicht zu unterschätzen ist die schleichende Vernachlässigung der Partner / Kinder, die fortan nur noch die zweite Geige spielen ;-)
Hallo Saskia,
>warum es so viele gute Kontrabassisten "mit ohne" Haaren auf dem Kopf gibt?<
Das steht auch hier: Mein Beitrag unter ebay Stilblüten vom 11.3.2012 :)
Hallo Uli,
das setzt ja aber voraus, dass jene guten Kontrabassisten "mit ohne" Haaren zuvor mit wallendem Haupthaar gesegnet waren - kann mal jemand Fotos einstellen bitte?
Saskia
Was das Schleppen und insbesondere die Navigation in Innenräumen und durch Türen angeht, hat sich bei mir die Investition in den "Bass Buggie" schon nach kürzester Zeit ausgezahlt.
Was klassische Musik angeht, finde ich allerdings typische Barockstücke (basso continuo) anspruchsvoller als die Stücke, die üblicherweise in klassischen Amateur-Sinfonieorchestern gespielt werden. Bei Barockstücken verdoppelt der Bass das Cello, spielt also alle Noten, alle Läufe, Gegenrhythmen etc. genauso wie das Cello (Basso Continuo), während bei einfachen Sinfonieorchesterstücken (aus der Epoche "Klassik" oder z.B. bei Stücken wie Brahms "ungarische Tänze") der Bass oft nur den Grundton auf die eins oder in Achtelketten spielt. Deshalb machen mir Barockstücke auch mehr Spaß - insbesondere, wenn man in kleiner Besetzung der einzige Kontrabass und damit wirklich das Fundament des gesamten Ensemble ist (vielleicht sogar mit Chor zusammen in einer Kirche - toll!). Soll für Dich meinen: Sieh Dir einfach mal die Noten von dem Orchester der Musikschule (falls vorhanden) an, bevor Du Dir ein Barockensemble suchst. Es wird natürlich noch etwas dauern, bis Du soweit bist, aber Kontrabässe sind gerade in Amateur-Orchestern sehr gesucht.
Viel Spaß mit Deiner neuen Liebe!
Man muss als Anfänger nicht unbedingt dem Ehrgeiz verfallen alle Sechzehntelläufe komplett mitspielen zu wollen. Man darf da durchaus einiges an Noten weglassen. Das haben die Bassisten früher auch so gemacht. Ein guter Ensembleleiter wird dies auch akzeptieren.
Es ist nichts gegen ein Musikschulorchester zu sagen, sofern es einen vernünftigen Leiter hat (dass das beiliebe nicht immer so ist habe ich selbst erfahren dürfen). Es sollte ein Orchester sein, dass aus Spass an der Sache spielt und nicht um dem Leiter oder dem (Musikschul-)träger mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Bei mehreren Amateurorchestern in der Nähe kann es unter Umständen zu Konkurrenz kommen, was für die SPielen oft nicht so schön ist (zu schwere Stücke um sich zu profilieren etc.). Nur als kleine Warnung um ein Auge drauf zu haben.
Hi!
Die Notensuche muß ja nicht auf kleine Musikschulbibliotheken beschränkt bleiben. Unter www.notenseiten.de gibt's jede Menge Links zu urheberrechtsfreien Noten, ganz besonders ist www.imslp.org hervorzuheben.
Und was DrJohn zur Barockmusik schreibt stimmt: Wenn ich meine Bach-Noten anschaue, dann mögen da ja die ganz großen Lagenflitzereien fehlen, so ganz einfach sind die Sachen aber eben doch nicht zu spielen.
Grüße
Thomas
Haha, eure Beiträge sind so erfrischend und machen meinen Tag noch viel schöner!
Bis ich wirklich vernünftig spielen kann, wird wohl noch viel Wasser die Donau runter fließen, aber ich denke, dass ich in 2-3 Jahren schon etwas Sattelfester sein werde und mich dann mal an kleinere Etüden oder ähnliches trauen kann.
Naja, dass mit dem Orchester ist ja nur so ein Traum und eine Herumspinnerei von mir, ob ich das wohl je schaffen werde, dass lassen wir jetzt mal so im Raum stehen. Ich möchte auf jeden Fall viel Spaß mit meinem Instrument haben.
@Playbass: Ich hoffe das mit deiner Familie ist noch nicht so schlimm, aber ich hab schon von einigen Saiten (<-- haha) gehört, dass der Kontrabass irgendwann nicht mehr zum gern gesehenen Familienmitglied gehört. Macht nix, bis dahin fließt auch noch viel Wasser die Donau runter.
Schönen Abend noch euch allen!
Werde dann noch eine Runde meinen Bass beglücken.
jajaja, und noch hast Du erst einen Bass - lass da mal noch einen 5-Saiter dazukommen, dann noch eine robuste Muggenkiste, einen für Rockabissi, einen für Schlawiener Stimmung, einen Eub, ne Solokiste........im ersten Jahr Studium hatte ich im Kolpinghaus 1/2 Zimmer zusammen mit einem Feinwerktechnikstudenten. Der Ärmste hatte nicht viel Platz, weil außer uns da auch noch 3 ausgewachsene Kontrabässe gewohnt haben
LG, Klaus
Das nennt man, glaube ich, "Wechselbass"... ;-)
Nee, aber Ernst beiseite. Die Fragen in Bus, Bahn und auf der Straße sind wirklich klasse. O-Ton war zum Beispiel:
"Ist das eine Geige?"
"Ist das ein Generalbass?"
Beim Transport im ÖPNV darfst Du nicht erwarten, dass jemand Platz macht. Das ist selten!
Den "Generalbass" hätte ich auch gerne, damit kann man einfach alles spielen
Der Basso Continuo ist noch besser: Der spielt unermüdlich ohne Pause!
Hallo Simseline,
auch ich habe erst vor einem Vierteljahr, mit 58 Jahren, mit dem Kontrabass angefangen und werde auf jeden Fall dabei bleiben! Vorher hatte ich 5 Jahre Geige gespielt und mich einem Laienorchester angeschlossen, bei dem ich jetzt sozusagen als Neu-Anfänger am Bass weiter mitspielen darf. Selbst wenn ich anfangs nicht alle Stellen bewältige und mehr Pausen mache als in den Noten stehen, macht es doch verdammt viel Spaß und bereichert den Klang des Orchesters trotzdem bereits enorm. Ich würde dir empfehlen, dich auch relativ früh nach Mitspielmöglichkeiten umzuschauen, weil es gerade bei Begleitinstrumenten viel mehr Sinn macht mitzuspielen im Vergleich zu ausgesprochenen Soloinstrumenten. Mit Hilfe deines Basslehrers (oder bei entsprechender Fachkenntnis auch alleine) wird es dir auch möglich sein, die Stimmen zu vereinfachen und nach und nach den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen.
Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner neuen Basskarriere! :)
Sir Henry
Sagt mal, ich habe eine Frage an euch. Ich habe ja die Konteabasschule von Ludwig Streicher und bin jetzt auf Seite 17/18. Auf der nächsten Seite schreibt er, dass man ca. 1 Stunde üben soll. Okay obwohl ich noch immer nur die leeren Saiten spiele übe ich zur Zeit täglich ca. eine halbe Stunde und jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, ist das zu wenig. Ich weiß die Frage ist voll blöd, aber wie lange übt ihr im Durchschnitt?? :D
Hi Simseline!
Also, ich habe Bd. 1 (davon reden wir wohl) gerade nicht zur Hand. Bd. 1 behandelt ja Leersaiten und die 1/2 Lage. Ich würde mich nicht zum Minutenzähler machen, 15 Minuten bewußt, freudig und konzentriert sind besser als eine Stunde lustlos, nur um ein Plansoll zu erfüllen. Da sind Deine 1/2 Stunde schon in Ordnung. Und generell: Wir Amateure spielen zur Lust und Freude, da sollte kein Raum für schlechtes Gewissen (wem gegenüber?) sein!
Die Frage mit welcher Schule Du arbeitest lag mir schon auf der Zunge. Ich sag' ja immer: Streicher, das ist die beste aller Schulen - und die schlechteste. Etwas paradox, aber der gute Ludwig seelig hat ja selbst geäußert, daß seine Schule eine Ergänzung sei, nicht das Lehrwerk schlechthin. Ab Band 2 nehmen die Schwierigkeiten derartig schnell zu, daß sie einen kontinuierlich fortschreitenden Anfänger überfordern, er wird mit zu viel auf einmal konfrontiert, technisch, rhythmisch u.s.w. Band 1 liefert die absoluten Grundlagen, ab Band 2 ist es eher ein Repetitorium für Menschen, die schon ganz gut Baß spielen können, etwa Studienanfänger. Ich hoffe, daß Dir Dein Lehrer nach Band 1 etwas anderes bietet als Band 2, George Vance etwa und der olle Simandl ist auch nach wie vor eine sehr, sehr gute Grundlage.
Es gibt keine blöden Fragen, vielmehr hoffe ich, daß meine Antwort nicht allzu dumm war.
Gerade fällt mir ein: Ich bin gerade an der 3. Symphonie von Bruckner, die ersten 30 Takte nur D in 1/4-Noten: CD oder Download abspielen, mitspielen, das macht viel mehr Spaß als das D immer nur alleine... Détache... Aufstrich... Abstrich... zu spielen.
Grüße
Thomas
P.S. Streichers Schule heißt ja "Mein Musizieren auf dem Kontrabaß" - ich interpretiere es so, daß es seine Art des Musizierens darstellt, so manches (etwa wie die Stellung des Daumens gegenüber dem Zeigefinger) und einiges andere ist physiologisch spezifisch für ihn geeignet (die Abstützung des Basses mit angehobenem linken Fuß - grauslich), sollte aber nicht unbedingt übernommen werden!!!
Üben:
Pizz.: Da übe ich eigentlich nicht Kontrabassspiel, sondern eher mal rhytmisch heikele Stellen.
Streichen: Von 2x täglich bis 1x wöchentlich, je nach Lust und Zeit. Manchmal zwei Stunden, und manchmal packe ich den Bass nach 10 Minuten wieder weg, weil nichts geht. Weil die (meine) Stimmung, Lust, Konzentration nicht dabei sind. Das zu erkennen und zu reagieren finde ich wichtig, um Frust zu vermeiden. Am nächten Tag gehts dann bestimmt wieder! Schulen und Etüden mag ich nicht. Meistens streiche ich Stücke, die ich sowieso in der nächsten Zeit auf der Tuba zu Konzerten beherrschen muß. Ich finde das oft 'gegenseitig befruchtend', eine schwierige Stelle mal auf beide Weisen zu spielen und zu hören.
Gerne spiele ich mich auch durch das Heft von Lode Leire Double Bass Playtime, wo es mir besonders der Mini Tango angetan hat :)
Hallo Simseline,
wenn Du gerade erst angefangen hast, dann ist eine halbe Stunde pro Tag schon in Ordnung.
Wenn Deine Hände und Arme ermüden, kannst Du die Technik nicht richtig üben und gewöhnst Dir evtl. eine ungünstige Haltung/Technik an. Zu lange üben kann also auch kontraproduktiv wirken. Wenn Du es einrichten kannst, und mehr üben möchtest, sind 2x20min pro Tag produktiver als 1x60min.
Ich spiele schon ziemlich lange Kontrabass und übe immer noch gerne. Aber ich übe selten länger als eine Stunde ohne Pause. Aber ich übe auch gerne mehrmals am Tag. M.E. lernt man motorische Fähigkeiten schneller, wenn man oft übt statt lang. Also am besten: 3x täglich vor den Mahlzeiten ;)
Viel Spaß dabei wünscht
Andreas
Wie schon oben gesagt: wir sind Hobbykontrabassisten und da bestimmt ganz klar der Spaß die Musik. Üben heißt nicht x Minuten runterschrubben, sondern etwas mit Freude ausprobieren, einstudieren, wiederholen etc.
Ich habe auch erst mit über 50 Jahren mit dem KB angefangen. Mittlerweile spiele ich ganz gut in einem Laienorchester mit, studiere die Sololiteratur und habe nach wie vor ziemlich Spaß. Will sagen: nur zu, nicht unterkriegen lassen, einfach der eigenen Neugierde folgen und keine Angst vor Schwierigkeiten haben. Beim Kontrabass ist Beharrlichkeit gefragt.
Ein guter Tip zum Thema Üben sind die Bücher von Gerhard Mantel (selbst Cellist). Die Kunst des richtigen Übens kann man gar nicht überbewerten. Alles Üben ist fast umsonst, wenn man es ohne Freude, Sinn und Verstand tut. Man sollte immer wissen, was genau man übt und warum. Es ist wie das Schnitzen eines Holzes, man fummelt da ja auch nicht einfach so rum und entfernt Teile, sondern man schaut was man vor sich hat und arbeitet entsprechend.
Ich habe selber mit der Streicherschule angefangen - mein Lehrer war Streicherschüler. Die Schule ist ausgezeichnet, wenn sie unter Anleitung eines Lehrers verwendet wird. Ohne Lehrer bezweifel ich deren Wert für unbedarfte Schüler. Da gibt es bessere, aber im Grunde braucht man vor allem am Anfang immer einen Lehrer.
Wenn man etwas weiter fortgeschritten ist, dann übt man besser länger als kürzer. Es geht mir mittlerweile oft so, dass ich erst nach einer Stunde richtig in Fahrt komme. Dann haben sich Intonationsprobleme gegeben, die Finger sind warm, der Ton so wie ich ihn möchte. Das gelingt erst, wenn ich Streichübungen, Fingerübungen, Tonleitern, schwierige Stellen etc. hinter mich gebracht habe - dann wird das Spiel erst frei, man ist im Flow. Will sagen: immer konsequent eine halbe Stunde ist gut...aber irgendwann darf das ruhig auch mal mehr sein, denn dann kommt eine ganz neue Qualität des Übens ins Spiel, auch die sollte man sich ab und an gönnen.
Aber am Anfang ist man leider auf das Streichen leerer Saiten beschränkt - wie wichtig genau diese Phase ist, merkt man erst Jahre später. Mein Lehrer hat mich fast zwei Jahre leere Saiten streichen lassen, ich bin fast wahnsinnig geworden. Dafür habe ich seither eine ziemlich gute Bogenbeherrschung, die andere nicht haben, die diese Tortur nie gezwungen waren zu durchleben. Gerade Streicherfans leben diese Phase exzessiv aus. Hat was, kann aber überaus nervig sein.
Nicht unterkriegen lassen!
Noch ein Tipp zum Leersaitenstreichen: Melodien drübersingen. Wenn man Lieder in D-Dur singt, hat man die Grundtöne der Tonika, Subdominante, Dominante und sogar Doppeldominate, was will man mehr?
Und außerdem - strenge, systematische Lehrer bitte mal wegsehen - zwischendrin einfach mal bei ein paar einfachen [Pop]songs mitzupfen, ein bisschen Spaß muss ja auch sein. Z.B. das Stück "Fever" kann man mit nur sehr wenigen Griffen mitspielen (man brauch nur Zeige- und Mittelfinger). Das hat sogar Götz Alsmann mal bei Zimmer frei hinbekommen (auf einem fest in einem Ständer montierten Kontrabass [sic!]).
Hallo!
Also das Leersaitenstreichen stört mich eigentlich gar nicht so sehr.
Habe heute über eine 3/4 Stunde geübt, ist mir gar nicht so vorgekommen, habe viele "unreinheiten" enrhört und dann zB wirklich 10x nur die A-Saite gestrichen.
Es klingt vielleicht blöd, aber es ist mir total wichtig, dass die Saiten gestrichen schön rein und voll klingen, auch wenn ich in der 1. halben Lage greife, möchte ich, dass alles gut klingt und da kann dan schon eine Zeit vergehen, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Ich streiche einfach immer hin- und her und hin- und her.
:D
Hoffentlich ist mein Lehrer in meiner nächsten Stunde zufrieden mit mir.
Ich bin leider ein Mensch der diese Bestätigung braucht ;)
Hi Simseline!
Das ist überhaupt nicht blöd, daß es Dir total wichtig ist, daß die Saiten gestrichen schön rein und voll klingen. Es ist die allerwichtigste Grundlage!
"Ich streiche einfach immer hin und her und hin und her." Das ist nicht ganz so einfach von der Intensität des Drucks auf den Bogen wenn es wirklich gleichmäßig klingen soll. Und viele Streicher werden Dir auch sagen, es sei genau genommen im Idealfall kein "hin und her", sondern eine kaum merkliche Achterbewegung. Vergleichbar in der Wahrnehmung etwa mit dem Einlenken in eine Kurve mit einem Zweirad: In welche Richtung muß der Lenker eingeschlagen werden, wenn man nach links will? Genau: Nach rechts! Bewußt macht das niemand, aber auf einer geraden Strecke bewußt am Lenker nach links gezogen - das Rad/Motorrad wird nicht dahin fahren, was man erwarten würde.
Noch ein Beispiel aus dem Fahrzeugsektor: Was bezeichnen erfahrene Piloten als das schwierigste Flugmanöver? Auf gleicher Höhe mit gleichbleibender Geschwindigkeit geradeaus auf Kurs zu fliegen! Manche Dinge sind scheinbar einfach - aber eben nur scheinbar. Und diese "einfachen" Dinge bis zur Perfektion zu üben ist alles andere als blöd.
Grüße
Thomas
*gg* Jaaaa, die Achterberwegung *gg*, die hab ich zum Glück schnell draufgehabt!
Okay, dann ist es eben ein elegantes vor und zurück!
Das mit der Bogeneinteilung bereitet mir noch etwas Schwierigkeiten, jedoch lösen sich diese auch schon schön langsam und ich weiß wo und wie weit ich mit meinen Bogen hin muss, damit sich alles schön ausgeht. Es ist ein sehr gutes Gefühl und ich freue mich über diese Fortschritte wie eine Schneekönigin.
Ich habe auch schon bemerkt (spiele mit Metronom, dass ist mir enorm wichtig), dass wenn ich mir die Passagen vorher mit Metronom vorsinge, dann tu ich mir hinterher leichter, denn dann hab ich es schon im Kopf ;) - Klingt komisch - ist aber so!
So, schön langsam wandere ich mit meiner Streicherschule in Richtung linke Hand.
Ich meine, ich über regelmäßig trocken mit der linken Hand, aber ich brauche eure Erfahrungen.
Da ich ja von der Fraktion Hochtöner - Bläser (Querflöte) komme, habe ich mit Basschlüssel absolut nix am Hut.
Ich hab da halt jetzt mal die 2 Seiten im Heft vorgeblättert und naja, ich fühle mich etwas überfordert.
Bei der Querflöte wusste ich, dass wenn da ein C steht, dann spiel ich dort auch ein C, aber wenn davor ein Bassschlüssel ist und da steht auf der Zeile wo normalerweise mein C ist, die Note, dann muss ich da ja ein E spielen oder so in etwa. Ojemine Ojemine - ich bin verwirrt. Geht das irgendwann automatisch, dass ich einfach die Note seh und weiß was ich greifen muss, oder bin ich ewig in den Fängen des G-Schlüssels (Violinschlüssels) gefangen. Ich hab Angst!
Hi Simseline!
Wie lernt man den Baßschlüssel, wenn man im G-Schlüssel "gefangen" ist? Gute Frage und ich möchte zunächst mal aus meiner Sicht schreiben wie ich es nicht machen würde, nämlich genau nicht so, wie Du im letzten Absatz geschrieben hast: "...da steht auf der Zeile wo "normalerweise" mein C ist, die Note, dann muss ich da ja ein E spielen oder so in etwa." Mach' Dich völlig frei von Deinen bisherigen Kenntnissen, ich weiß, daß das nicht ganz einfach ist. Aber wenn Du immer gedanklich zu transponieren versuchst, wird das nix.
Du hast zunächst drei Fixpunke, das 'E auf der ersten Hilfslinie unten, tiefster Ton, das ist ganz einfach zu merken. Dann die beiden Punkte des F-Schlüssels, die die F-Linie markieren. Dann die erste Hilfslinie oben, die das c markiert. Das ist die einzige Hilfslinie zwischen F- und G-System, zöge man über dieser oberen Hilfslinie noch ein Fünfersystem, befände man sich wieder im G-System. Zunächst würde ich mir die Lage der Töne der Leersaiten merken, erste Hilfsline unten 'E, zwischen erster und zweiter Linie 'A, genau in der Mitte das D und zwischen vierter und fünfter Linie das G. Und dann immer von diesen Fixpunkten die Ausschnitte der C-Durtonleiter bis zur nächsten Saite - b.z.w. auf der G-Saite bis zum c - langsam (!) spielen, E, F, G, A, dies mehrmals wiederholen und dabei die Notennamen laut sagen. Dann A, H, C, D usw. Und natürlich auch rückwärts.
Was ich ebenfalls nicht machen würde, ist die Notennamen schriftlich einzutragen, das hindert an der Entwicklung des graphischen Gedächtnisses.
So, und jetzt viel Erfolg und den wirst Du mit der nötigen Geduld auch bestimmt haben.
Grüße
Thomas
Hallo Simseline,
manche Streicher lernen einfach nur die graphische Notierung auf dem Instrument wiederzufinden. Ist zwar keine wirklich gute Lösung, irgendwann lernt man auch die Notennamen zu den Positionen, kommt aber öfter vor.
Dein Problem ist mir wohlbekannt. Ganz früher habe ich nur Sopran- und Tenorblockflöte gespielt, irgendwann habe ich auch Baßblockflöte mit dem Trick "lesen wie Violinschlüssel auf C-Blockflöte, aber einen Finger mehr drauf" spielen können und nach einem halben oder einem Jahr konnte ich den Bassschlüssel dann plötzlich richtig lesen (ohne zu "transponieren"). Altblockflöte im Violinschlüssel war dann aber noch ein extra Kapitel was ganz schön lange gedauert hat. Querflöte war dagegen recht leicht, da waren nur einige Griffe neu zu lernen (der Ansatz ging bei mir von Anfang an).
Letztlich will ich Dir damit aber nur sagen: Versuche es so zu machen wie Thomas es Dir empfohlen hat.
Notfalls zur Orientierung des Anfangstons die Transpositionskrücke nehmen, aber dann stufenweise von einem Ton zu einem anderen gehen, ggf. die Notennamen dazu sprechen. Irgendwann wird der Groschen fallen, aber es kann eine ganze Weile dauern. Bei mir hat sicher auch geholfen, dass ich als Männerstimme (na gut, mit 15 bis 16 Jahren so gerade) im Chor auch aus dem Baßschlüssel lesen musste. Da hangelt man sich wenn man den Schlüssel nicht richtig lesen kann auch nur diatonisch von einem Ton zum nächsten, ggf. in mehreren Schritten bei einem kleinen Sprung. Irgendwann hat man das aber im Ohr (wenn nicht zu viele Vorzeichen dabei sind). So ähnlich könnte es mit dem Bass auch gehen, nur ist es etwas schwerer dann auch noch die richtige Position zu treffen. Der Groschen wird irgendwann (vermutlich recht plötzlich und unverhofft) fallen.
In der Regel kommen für den Kontrabassanfänger (wie bei vielen anderen Instrumenten auch) erst einmal Übungen mit denen man einige wenige Töne lesen auf dem Bass spielen lernt bis sie sicher sitzen. Dann kommen die nächsten Töne dran. Du wirst Dich sicher an ähnliches auf Querflöte oder Saxophon (oder Blockflöte falls du dort den Violinschlüssel lesen gelernt hast) erinnern. Das Dumme ist einfach, dass man das Erlernte schlecht wieder ausblenden kann, wie Thomas ja auch schon richtig sagte. Deshalb soll man sich ja auch nichts Falsches antrainieren, das bekommt man ebensowenig leicht wieder heraus. Also Zähne zusammenbeissen und durch. Thomas Tipps dazu sind sehr gut.
Ich persönlich finde Streichinstrumente schwieriger zu erlernen als Blasinstrumente. Bei Blasinstrumenten hakt am Anfang der Ansatz, wenn die Hürde erst einmal genommen ist, und man schon Noten lesen kann, geht der Rest recht schnell. Bei Streichinstrumenten dauert alles recht lange und ist auch deutlich verzwickter (z.B. Lagenwechsel bei realen Stimmen,also keinen aktuellen Etüden aus der Schule, muss man sich häufig erarbeiten).
Für das Mitspielen in Deiner Band (sofern nach Noten im Baßschlüssel) sind das natürlich keine guten Neuigkeiten. Behelfsweise kannst Du vorläufig die Noten im Violinschlüssel notieren (das so lesen zu können kann durchaus gelegentlich von Vorteil sein, insbesondere wenn Du auch oktavieren kannst). Vielleicht arbeitet ihr aber auch nur mit Akkordsymbolen, dann bist Du dort erst einmal aus dem Schneider.
Ansonsten halte Dich an das was Dein Lehrer sagt. Der weiss schon warum er so vorgeht.
Jörg
Bzgl. der Band habe ich Dich mit Saskia verwechselt, Du willst ja eher in den klassischen Bereich.
Obwohl, ... wenn Dich das Anzupfen der Saite doch schon so "vom Hocker" gehauen hat...
Bei echter Volksmusik den Wechselbass zu zupfen macht auch Spass, später ein paar Durchgänge dazu. Das geht auch schon recht früh.
(Du kennst doch den Scherz über den Baßschüler, der nach der ersten Stunde nicht mehr zum Unterricht geht oder? Er hat einfach zu viele Gigs...)
Jörg
Oh, welche Ehre
Ja, meine Band ist toll - leider ist da nix mit Bass-Schlüssel, nur "doofe" Akkordsymbole. Ich wäre ja dankbar, wenn ich mal schöne Bassnoten im Bassschlüssel hätte - Blattspiel war schon beim Saxophon eine meiner Stärken.
@Simseline: Nicht verzagen, mit Übung (Lesen + Greifen) wirst Du recht schnell Herrin des Bassschlüssels werden.
Schönen Abend noch,
Saskia
Hi Simseline!
Kurzer Nachtrag: Um Dir selbst die genannten Übungen zu notieren - und ggf. noch viel mehr - ist www.musescore.org ein tolles, kostenloses Programm.
Und eine kleine Berichtigung meiner Aussagen oben: Wenn ich mal in einem weniger geläufigen Schlüssel wie z.B. dem Alt-Schlüssel spiele, dann schreibe ich doch über den ersten Ton einer Phrase - aber nur über den - den Notennamen mit Bleistift. So kleine "Krücken" sind schon legitim.
Grüße
Thomas
Hallo Simseline,
mach Dir einfach bewußt (lerne), daß das c auf der ersten Hilfslinie unter dem Violinschlüssel auch das c der ersten Hilfslinie über dem Bassschlüssel ist. Oder anders gesagt: Zwischen Violinschlüsselschema (oben) und Bassschlüsselschema (darunter) ist eine Hilfslinie: Auf der steht eben dieses c. Nun mußt Du von diesem c ausgehend nach unten einfach die Notenlagen im Basschlüsselschema lernen.
Wissen mußt Du auch, daß der Kontrabass eine Oktave tiefer klingt, als er gelesen wird. Das kann Dir erst mal zwar egal sein, aber wenn Du noch die Tuba dazu nehmen willst (sehr empfehlenswert), dann bekommst Du dazu die Noten so, wie sie wirklich klingen. D.h. Du tummelst Dich meist tief unter dem Bassschlüsselschema.
Da mußt Du jetzt durch. Kein Problem. Andere beherrschen auch Violin- und Basschlüssel- kannst Du also auch!
Gruß, Uli
Hi Uli!
Soweit alles richtig. Nur: Jetzt mach' doch mal Simseline keine Angst mit bis zu sechs Hilfslinien unter dem F-System, das braucht sie erst, wenn sie mit ihrem 5-Saiter zusammen mit einem Kaiserbaß spielt...
Jetzt aber eine Frage von mir: Tuben werden doch immer in Klangnotation notiert, also nicht transponierend wie (alle?) anderen Blechbläser und das auch noch in realer Tonhöhe. Insofern müßte doch die Graphik im Wikipedia-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Tuba zum Tonumfang der F-Tuba falsch sein, weil da "8vb" steht, also eine Oktavierung anzeigt, die meiner Meinung nach nicht gegeben ist. Das ist doch das 'F, das wir in halber Lage auf der E-Saite spielen. Oder stehe ich jetzt irgendwie auf dem Schlauch?
Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
>>Tuben werden doch immer in Klangnotation notiert, also nicht transponierend wie (alle?) anderen Blechbläser und das auch noch in realer Tonhöhe.<<
Ja, hierzulande. Nicht z.B. jedoch in Brassbands, die Britische Originalliteratur spielen. Die dort gefragten Eb und Bb Tubisten bekommen transponierte Violinstimmen. Das hat mir sehr zu schaffen gemacht, als ich mal in einer "gehobenen" Brassband zur Aushilfe spielen sollte. Auch Posaune und Bariton sollen klingend lesen- sagte man mir.
In der wiki Grafik sollte tatsächlich nicht 8vb stehen, dann ist es richtig. Hier http://de.wikipedia.org/wiki/Oktave wird auch der Fehler zugegeben. Das F1 spielen wir in der halben Lage, richtig. (Für Tuba 4. Hilfslinie unter BS.)
Grüße, Uli
Hi Uli! Hi Andrelev!
Danke für eure kompetenten Ausführungen. Meine Fachbücher sind gerade verpackt und meine Nichte spielt zwar Posaune engelsgleich im Kirchenorchester, hat aber von Theorie selbst zu ihrem Instrument, geschweige denn zu anderen Blechbläsern, keinerlei Ahnung.
Grüße
Thomas
Sehr viele Blechblasinstrumente werden transponierend aufgeschrieben, z.B.Trompete, Horn (Waldhorn), Althorn etc..
Deweiteren gibt es noch die nicht transponierende sogenannte Kuhlo-Notation, die KIrchenschreibweise, und es gibt ja auch Trompete und Hörner in F, G, C, Es notiert und so weiter. Viele Blasorchester in England, Niederlande etc. schreiben Posaune und Tenorhorn in Bb statt C usw...
Also nicht ganz so übersichtlich wie beim Bass.
Tuba wird gewöhnlich klingend notiert, das ganz tiefe F ist der erste Naturton, allerdings nur in der Theorie zu spielen, denn es ist tatsächlich das F unter dem tiefesten Bass F!!
Da kann man die Lippenschwingung schon fast mitzählen...
Das "normale" tiefe F ist also das gleiche F wie beim Bass.
Na, da geb' ich doch auch gern meinen Senf dazu:
zunächst: Glückwunsch zur Liebe Deines Lebens! Als ich mit 44 Jahren, nach Akkordeon, Klavier, Orgel, diversen Blockflöten und einem kurzen Baritonhornintermezzo das erste mal einen Kontrabass in Händen hielt war klar: den gebe ich nie wieder her. Alles andere diente nur der Vorbereitung.
Bassschlüssel: ich hatte ihn im Laufe meiner Dilettantenkarriere natürlich schon das eine oder andere Mal. Ulis Tipp mit dem "c" auf der ersten Hilfslinie oben im Basschlüssel = "c" auf der ersten Hilfslinie unten im Violinschlüssel war auch immer mein Anker. Der Rest geht wirklich irgendwann von allein. Erst zählst Du Töne, dann spielst Du Intervalle, dann spielst Du die Noten. Mach' Dir keinen Kopp 'draus, das kommt. Und, da Du ja ohnehin vorher durchsingst (was ich nur empfehlen kann!!): sing' beim Spiel die Tonnnamen mit. Das prägt sich tiereisch gut ein, schult zusätzlich das Gehör und macht - so einem Singen denn Freude bereitet - auch noch Spaß (irgendwann singst Du dann Intervalle, spielst also beispielsweise ein "c" auf dem Bass und singst, mit dem Text "Ooooooberquiiiiiinte" das "g" dazu. Klingt bekloppt, macht aber Laune und schult.
Bassschlüssel ist echt nicht so schlimm, wenn erstmal der Knoten geplatzt ist. Und leere Saiten streichen ist nie Zeitverschwendung: es gibt immernoch Kleinigkeiten in der Bogenführung zu verbessern, es dient dem 'Runterkommen aus dem Alltag, rein in die Musik, und es brummt einfach schön. Kostenlose Chi-Massage mit Übeeffekt.
Viel Freude weiterhin und
LG Andreas
Hu, da wird man ja erschlagen von Tipps und Tricks.
Ich bin mal gespannt was mein Lehrer dazu sagt und wie er es mir erklärt.
Aber deine Idee BonnBass dann die Namen der Noten mitzusingen ist natürlich sensationell.
Also die Notennamen auf den Saiten weiß ich jetzt zum Glück schon, die spreche ich auch immer brav mit wenn ich übe und vielleicht werde ich mir einfach nur bei den Noten, wo es gar nicht geht am Anfang den Namen dazuschreiben, ganz leicht mit Bleistift, damit ich flüssiger üben kann.
Ja, von der Querflöte weiß ich auch, dass es irgendwann ganz von alleine geht, ich sehe die Note und weiß den Griff meist noch bevor ich über den Notennamen nachgedacht habe. Sobald es im Hirn abgespeichert und automatisiert ist - gehts dann eh von ganz alleine. Momentan gehts mir jedoch etwas zu langsam, aber das ist bestimmt auf lange Sicht gesehen besser, als wenn man zu schnell macht.
Danke euch allen für die lieben Tipps, da fühlt man sich gleich immer so gut beraten und aufgehoben :D
Hallo,
am Anfang ging es mir genau so wie dir, ich habe im Geiste das jeweilige Notensymbol "eine Etage höher" geschoben, und hatte wieder meinen von der Gitarre gewohnten Violinschlüssel. Mit der Zeit verknüpft sich dann das Symbol mit der Position auf dem Griffbrett und dem korrekten Namen. Sehr schnell kann man auch lernen, wenn man sich Stücke laut vorliest und dann im nächsten Schritt dazu spielt.
Grüße
Na und da haben wir ja schon den Salat und ich hab mein erstes miniwuzi Stück in der 1. Lage zum Spielen bekommen, aber ich werde es bezwingen und dann bin ich glücklich. Wie immer brav, üben, üben, üben.
...aber ich werde es bezwingen und dann bin ich glücklich....
Und das ist es doch, warum wir den Kontrabass als Instrument gewählt haben, oder?
Saskia
>...aber ich werde es bezwingen und dann bin ich glücklich....
Und das ist es doch, warum wir den Kontrabass als Instrument gewählt haben, oder? <
nein, eigentlich nicht. Ich wollte als "gelernter Tubist" auch in anderen musikalischen Genres unterwegs sein, meine "Bassistische Allgemeinbildung" verbreitern- ja, und so ist das halt gekommen...
Uli
Und, bist Du glücklich damit?
Glücklich?
Ist ein Bildhauer glücklich über seinen Hammer- oder über die geschaffene Skulptur?
Ich sag es mal so: Der Kontrabass ist mein Handwerkzeug, mit dem ich, zusammen mit meinen Mitmusikern, etwas schaffen kann, das mich zuweilen sehr glücklich macht, zuweilen sehr frustriert, wenn ich das Gefühl hatte, einem Stück nicht gewachsen zu sein- und doch wieder froh, wenn das außer mirselbst offenbar niemand gemerkt hat!
mhmm - ich weiß nicht ob ein Bildhauer seinen Hammer lieben kann... ich hingegen mein Instrument schon.
Ich hatte 4 E-Bässe, mit welchen ich "Skulpturen schaffte", lieben tat ich aber nur einen so ganz richtig.
Jetzt, dem Kontrabasse anheim gefallen, habe ich 3 der 4 verkauft, teils schweren Herzens. Der Marleaux allerdings bleibt bei mir, wenn ich mir den umhänge ist das (mindestens) so vertraut als nehme ich meine Frau in den Arm. Beim Spielen fühlt es sich so an, als spielte nicht nur ich, sondern auch der Bass spielt aktiv mit - schwer zu beschreiben - wir interagieren heftigst - somit bin ich unabhängig von dem was Entsteht sehr glücklich mit diesem Bass. an sich. Emotional hat er sich dem "Werkzeugstatus" klar weit enthoben.
In meinen KB bin ich momentan ziemlich verknallt - tiefe Liebe ist das noch nicht, denn die "körperteilgleiche" Vertrautheit fehlt mir noch - aber die wächst täglich.
Aber so ähnlich fühlen sicher sehr viele Instrumentalisten mit ihrem Instrument - weit mehr als ein Werkzeug!
Nun gut, playbass, vielleicht ist ein Hammer im Vergleich zu einem Kontrabass zu primitiv. Ich hoffe, jetzt nicht eine empfindliche Stelle in der Seele von Bildhauern getroffen zu haben.
Setze bei mir statt Marleaux Tuba und dann treffen Deine Aussagen auch auf mich. Naja- vielleicht doch nicht so ganz... Aber das mit dem Hammer war wohl zu krass, ok!
Hi Uli!
(Ich schon wieder.) "Ist ein Bildhauer glücklich über seinen Hammer - oder die geschaffene Skulptur?" Steinbildhauer arbeiten mit Fäusteln (quaderartiger Eisenkopf) oder mit Schlegeln, die haben einen in etwa halbkugeligen Holzkopf mit etwa 15 cm Durchmesser. Holzbildhauer arbeiten mit Klüpfeln - dafür gibt es zahlreiche regional unterschiedliche Namen - aus Holz in sehr unterschiedlichen Ausführungen, rund, mit gerader Schlagkante oder mit kleinem, aber schwerem Messingkopf. Elektrische und pneumatische Werkzeuge lassen wir mal außen vor. Also, mit einem Hammer schlägt man vornehmlich Nägel ein, in der Bildhauerei stellt er doch eher die große Ausnahme zur Regel dar.
Ist der Bildhauer mit so einem trivialen Werkzeug nun glücklich? Ist ein Streicher mit seinem Bogen glücklich? Ich wage aus eigener Erfahrung in der Holzbildhauerei zu behaupten: Ja! Wenn man so ein Teil in die Hand nimmt, das schöne Holz - häufig Kirschholz - sieht und fühlt, die ausgewogene Gewichtsverteilung spührt, dann kann schon so etwas wie Begeisterung aufkommen. Aussehen tun sie beispielsweise so: http://www.pfeiltools.com/de/produkte/kloepfel.html Natürlich könnte man auch mit einem rostigen Stück Eisenrohr schlagen, aber erstens wäre es schwieriger, zweitens würde man sich um eine sinnliche Erfahrung bringen und drittens bekäme das den Meißeln und Beiteln nebst Handgelenk nicht so gut. Man sollte den Einfluß eines guten Werkzeugs, egal ob Hammer, Klüpfel, Kettensäge, Bogen oder Baß bei der Arbeit nicht unterschätzen, wenn so ein Teil genau das macht, was man selbst möchte. Ich weiß nicht ganz sicher, ob das nun wirklich Glück ist - Zufriedenheit allemal.
Grüße
Thomas
P.S. Und ich bin in keiner Weise in meiner empfindlichen Bildhauerseele getroffen, bin sogar froh etwas Aufklärungsarbeit leisten zu können, so wie auch ich mich freue in diesem tollen Forum Antworten auf meine Fragen zu bekommen.
Hallo Thomas,
ich wußte doch, daß ich mit meinem Vergleich einen Bildhauer unglücklich machen würde! Tut mir leid- ich hätte auch Maler und Pinsel schreiben können. Fäustel und Schlegel also: Wieder was gelernt. Und ich muß jetzt an Schlegel Bräu denken...
Gewiß ist ein guter Bogen, ein geeigneter Kontrabass besser als ein ungeeigneter, und ich mag mich auch gerne bzw. ungerne dessen bedienen. Ich pflege mein Werkzeug und gehe sorgsam damit um. Das Wichtige jedoch ist mir das Produkt: Mein Beitrag zum Ganzen, dem Musikstück.
Viele Grüße
Uli
Hi Uli!
Damit jetzt Du nicht unglücklich wirst - für mich gibt's wahrlich schlimmeres! "Schlegel" schreibt sich neuerdings wohl "Schlägel" - die ganze Rechtschreibreform wohl nur, damit man ein Werkzeug nicht mit einer Biermarke verwechselt? Oder kennt jemand einen anderen Sinn?Ich mach' mir jetzt jedenfalls ein Bier auf und streiche noch ein bischen - mit Bogen, nicht mit Pinsel.
Grüße
Thomas
Sorry fürs off topic, aber bei Schlägel denk ich immer ganz spontan an:
LG, Klaus
Hab das Stück gleich auf Anhieb bezwungen.
Da ich 2 Kreuz als Vorzeichen habe und ich jetzt verstanden habe was ihr meintet mit Hilfslinien und an Vorzeichen orientieren war das gar kein Problem. Hab es ein paar mal durchgesprochen, danach gezupft und dann gestrichen - geht alles. OK es ist ja jetzt auch noch wirklich ein sehr sehr einfaches Stück, aber es ist mein Erstes.
Und ich bin so frustriert, denn ich kann das Stück fehlerlos greifen aber klanglich ist es einfach miserabelst!
Mal quietschts, dann ziebts, dann hängts und zu guter letzt verlässt mich meine Kraft - geh bitte .... und weils so scheiße klingt könnt ich die ganze Zeit nur üben und ich kann nimma und will aber und ich geh jetzt eine Ananas essen!!! *schnaub*
Das ist das Problem wenn man gleichzeitig greifen und streichen muss. Dann geht die Konzentration meist beim Streichen flöten und dann passiert so etwas. Oder aber Du greifst zwar sauber, aber nicht fest genug. Für das Streichen der leeren Saiten wurden Deine Finger ja kaum beansprucht. Das geht jatzt mit der linken Hand los (bei der rechten erst wenn Du länger laut Zupfen musst, z.B. für Jazz oder Volksmusik). Da muss die Hornhaut erst einmal aufgebaut werden. Daher lieber oft kurz üben und zwischendurch immer wieder längere Pausen machen. Nach ein paar Wochen geht das schon besser.
Versuche doch einmal nur zwei Töne abwechselnd zu spielen und Dich dabei mehr auf die Bogenführung (Stelle auf der Saite, Winkel des Bogens, Druck, etc.) zu konzentrieren. Wen Du das gu klingend hinbekommst, dann weisst Du das es an der schlechteren Bogenführung lag. Wenn nicht könnte es am Greifen mit der linken Hand liegen. Vielleicht liegen die Saiten etwas hoch oder sind sehr stark gespannt. (Ggf. die Saiten einfach einen halben oder ganzen Ton tiefer stimmen, dann spielt es sich zum Üben leichter.) Ausserdem merkst Du so dann auch wo das Problem liegt.
Ansonsten Geduld. Frag' Deinen Lehrer in der nächsten Unterrichtsstunde wo das Problem liegen könnte. Der kann das sehr schnell feststellen. Wir aus der Entfernung ohne Zugriff auf Deinen Bass können nur Vermutungen anstellen.
Jörg
Naja ich weiß meine Fehler eigentlich eh.
Fehler 1: Bogenführung ich komme immer mal wieder an den anderen Saiten an und
Fehler 2: die linke Hand. Mir tun einfach schon die Fingerkuppen weh - ich mein nicht schlimm, war bei der Gitarre anfangs auch so, da steh ich drüber.
Jaaaa, die leeren Saiten gehen super und da hab ich auch schon ein sehr gutes Gefühl dafür, dass ich blind wirklich nur die Saite streich die ich streichen will. Aber mit dem Zusammenspiel der linken Hand und dem mehrmaligen Saitenwechsel + Finger passt das dann natürlich nicht mehr so mit der Bogenhaltung wie bei den leeren Saiten.
Danke für den Tipp mit den abwechselnden 2 Tönen.
Schlimm wird es erst bei der A und E Saite bei G und D ist das Gefühl etwas besser, da ich da nicht gar so viel Kraft in der linken Hand brauche.
Zum Üben: Ich spiel dieses Stück eh nur 1 - 2x durch und dann mach ich wieder irgendetwas anderes, bevor ich es wieder spiele.
Bevor ich es generell an diesem Tag spiele, mach ich ein paar Übungen mit der linken Hand aus der Streicher Schule, weil das soll ich ja auch nicht vernachlässigen.
Das Schöne ist ja, dass ich mir zumindest bei den Noten sicher bin und sofort weiß was ich greifen muss, ich habe es mir viel schwieriger vorgestellt. (< wird es auch bestimmt noch)
Du kannst ja auch den Saitenwechsel allein üben indem Du für die gegriffenen Töne (und natürlich auch die leeren Saiten) immer die entsprechende leere Saite spielst und Dich nur auf den Saitenwechsel und die Bogenführung konzentrierst. Wenn das dann klappt, dann nimm einfach die linke Hand dazu, inzwischen kannst Du die Töne für dieses Stück wohl im Schlaf greifen. Konzentriere Dich weiter nur auf die Bogenführung und den Saitenwechsel. Dann müsste es eigentlich klappen.
Es wird immer schwieriger, auch nach Jahren, aber man kann sich durchaus auch mal zurücklehnen und stolz auf das sein, was man schon geschafft hat. (Das sollte nur kein Dauerzustand werden, sonst kommt an nicht weiter.)
Und wie ist das beim Wechsel zwischen G und E Saite? Verrenkt Ihr Euch, oder dreht Ihr den Bass ein wenig? Wenn ich den Bass nicht drehen will, muß ich mich zur G Saite rüberbeugen, und bei der E Saite gehts dann so gerade an meiner leeren(!) rechten Hosentasche vorbei. (Beim 'Untergriffbogen')
LG Uli
Ha Uli, da erwischt Du ja den "Richtigen",
bei der Haltung bis ich weiss Gott kein Experte, da können andere besser beitragen, denke ich.
Dennoch, erlaubt ist was funktioniert. Wenn der Bogen ans Bein anstößt, funktioniert es nicht. Wenn man sich verrenken muss, tut das der Haltung nicht gut, funktioniert (zumindest auf Dauer) auch nicht. Ich denke, dass ich den Bass mit den Knien geringfügig eine Drehung erlaube um solche extremen Saitenwechsel einfacher hinzubekommen, aber sicher bin ich mir da nicht. Wahrscheinlich spiele ich solche Dinge einfach zu wenig. Immerhin verliert man (sofern diese Drehung nicht gut integriert ist) durch die Drehung den Bezugspunkt für den Bogenwinkel.
Vermutlich treffe ich bei meinem Fünfsaiter bei solchen Saitenwechseln ohnehin nicht richtig. Dezimen mit dem Bogen sollte ich mir also lieber sparen. Das erklärt vielleicht auch meinen Mangel an Übung und Erfahrung...
Ich habe, nachdem ich den Bass vor kurzem noch etwas "tiefergelegt" habe (ich wollte beim 4/4 den Sattel auf Augenbrauenhöhe haben und mußte den Stachel komplett entfernen), den Bass wieder ein paar Zentimeter höher gestellt. So komme ich mit dem Bogen besser bis an den Steg und komme nicht so leicht in Versuchung den Bogen schräg zu führen, um ihn näher an den Steg zu bekommen. (In die Knie gehen ist für mich auf Dauer zu anstrengend und wohl auch aus gesundheitlicher Sicht auf Dauer nicht empfehlenswert, nehme ich an.) Ich finde so lassen die Saitenwechsel über mehrere Saiten auch leichter spielen. Mein linker Arm ist anscheinend wieder etwas traininerter, früher wurde mir der linke Arm da oben zu schwer. Mag aber auch daran liegen, dass ich jetzt mehr in den höheren Lagen spiele und das den Arm etwas entlastet.
Vielleicht hilft es Dir ja, vielleicht auch nicht,
Jörg
"Du kannst ja auch den Saitenwechsel allein üben indem Du für die gegriffenen Töne (und natürlich auch die leeren Saiten) immer die entsprechende leere Saite spielst und Dich nur auf den Saitenwechsel und die Bogenführung konzentrierst."
Diesen Tipp von Jörg möchte ich Dir auch nochmal, sozusagen verstärkend, ans Herz legen. Ich habe mit dieser Übetechnik vor ein paar Wochen begonnen, da die Stücke nun allmählich schwieriger werden (ich spiele seit knapp einem Jahr). Es bringt wirklich viel. Du musst Dir die Arbeit am Bass mal physiologisch anschauen: mit der linken Hand knackst Du Nüsse, und zwar im Akkord: 1-2-3-4-1-2..., mit der rechten Hand jonglierst Du zeitgleich mit zwei rohen Eiern. Und dabei liest Du ein Dir unbekanntes Gedicht von einem vor Dir liegenden Buch ab.
Im Grunde klar, dass das seine Schwierigkeiten birgt, oder;-))?
Konzentrierst Du Dich auf das Eine, geht das Andere postwendend den Bach 'runter.
Wenn ich für jedes Mal, dass ich mehr als eine Saite gestrichen habe und für jeden Ton, der klingt, als würde ich mit einer rostigen Gartenschere einen nicht narkotisierten Esel kastrieren, einen Euro kriegte, wäre mein Pöllmann schon zusammen. Mit ungeteiltem Boden aus Vogelaugenahorn, Rosette und Löwenkopf...
Lass' Dir davon den Spaß nicht nehmen und freue Dich an den ein oder zwei anderen Tönen, die Deiner Vorstellung entsprechen. Morgen sind's dann schon drei...
Weiter viel Spaß und
LG Andreas
Lieber Andreas!
Danke für deinen wirklich aufheiternden phsysiologischen Beitrag.
Hach ich stell mir das gerade so schön bildlich vor. KÖSTLICH
Mittlerweile kann ich das Stück natürlich schon im Schlaf spielen und es macht trotzdem Spaß.
Ich habe mich dazu entschieden das Stück mehrmals täglich max. 2x hintereinander zu spielen und Stellen die reißnagelgartenscherekratzbürstigkastrierendenesels klingen einfach mehrmals zu wiederholen.
Es wird schön langsam anhörlich und ich bin schon gespannt was mein lieber Herr Lehrer dazu sagen wird.
Ich könnte ja Oropax mitnehmen - ja, Lehrer freuen sich immer über sinnvolle Geschenke *sfg*
Hi Simseline!
Gegen "Reißnagelgartenscherekratzbürstigkastrierendeneselsklingen" helfen i.a. ein paar Tropfen Öl. Halte dies aber bitte weit entfernt von Deinem Bogen, da mußt Du einfach durch. Frage mich ja manchmal selbst, ob wir uns als Musiker bezeichnen dürfen, wenn wir uns freiwillig solchen selbstproduzierten Geräuschen aussetzen.
Grüße
Thomas
Hallo Thomas!
Ich werde diesen Geräuschen einfach mit unerbittlichem Üben den Gar ausmachen. Wär doch gelacht, wenn ich dagegen nicht ankommen würde.
Und dann, ja dann bin ich FRAU über meinen Kontrabass und er liegt mir sowieso jetzt schon zu Füßen.
Schönen Tag noch!
HURRAAAAAAAA!!!!!!
Mein Mittelfinger hat es geschnallt - und wechselt jetzt schon brav im vorhinein die Saite wenn ich diese nicht brauche!
Endlich!!! Ich bin so gespannt was mein Lehrer dazu sagt, bis gestern dachte ich ja, dass das nie was wird und jetzt gerade beim Üben, wär mir mein KB vor Freude fast aus der Hand gefallen - ich spiele da so meines Weges und irgendwann sagt mein inneres ich: Ist dir gerade aufgefallen was dein Mittelfinger da eben gemacht hat?
Ich: Nö!
Anderes Ich: Spiels nochmal!
Ich: Nein, das gibts ja nicht!
Anderes Ich: Oja, sehr wohl!
Ich: Wuhuuuuuuuuuuuuu!!!!!!!!!!!
Hallo Simseline! Ich sah dieses Liebes-Bekenntnis so viel Male, und es ist jetzt genau 1 Jahr und 1 Tag her, dass es das erste Mal gepostet wurde. Hat denn die "Liebe des Lebens" gehalten und dauert sie an? Ich würde es hoffen! Vermutungen stehen mir nicht zu. Aber wenn erst so viele stürmische Beiträge kommen und dann auf einmal Funkstille ist, frage ich mich doch nach dem Grund. Diese Bass-Gemeinde ist immer so lebhaft bei der Sache; doch wenn jemand plötzlich schweigt, bleibt das nicht unbemerkt. Das musste ich mal loswerden.
Hollwis 48
Hallo Hollwis48!!
Ich wusste gar nicht das ich schon jemanden abgehe - das freut mich aber!!!! Beruflich ist es zur Zeit sehr turbulent und das macht mir etwas zu schaffen, aber mein Holzi ist und bleibt die Liebe meines Lebens. Wir wachsen zwar beide nicht mehr, gedeichen aber trotzdem recht gut. Momentan hab ich nichts zu meckern was meine Spielweise betrifft und so gut spielen kann ich ja nach 1 Jahr nun auch nicht um anderen hier wertvolle Tipps zu geben, aber ich misch mich schon immer mal wieder irgendwo klammheimlich ein.
Ich übe brav, wage mich JE nach Stück schon mal in die 4. Lage nach vorne, nur wenn mir mein Lehrer das vorher genau zeigt und erklärt versteht sich. Bin aber recht sicher in der 1. Lage mit Kombination der 2. Lage unterwegs. Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen so um 15 Jahre und würde jetzt im zarten Alter von 15 den Kontrabass entdecken und dann dieses Instrument auch studieren - naja, aber leider - mit Zeit zurück drehen ist nix.
Wie gehts dir so?
LG Simseline
Hallo Simseline,
dadurch, dass es jetzt neue Beiträge gab, bin ich jetzt gerade auf deine Beiträge von vor einem Jahr gestoßen und auf die verschiedenen Reaktionen darauf. Hab auch gerade eben erst gemerkt, dass der Anfangsbeitrag schon ein Jahr alt ist...
Jedenfalls wollte ich dir sagen, dass ich finde, du bist mit 30 doch noch ziemlich jung, um Kontrabass anzufangen, und du wirst sicher in Orchestern mitspielen können. Klar, um Kontabass zu studieren, ist es etwas spät...
Ich hab mit 45 Jahren im letzten Oktober angefangen, Kontrabass zu lernen, und ich habe vorher noch nie ein "ernsthaftes" Instrument gespielt, nur als Jugendliche Blockflöte. Entsprechend fällt es mir schwer, zu hören, ob ich zu hoch oder zu tief oder richtig liege, mit dem Rhythmus hab ich auch große Probleme und von Musiktheorie auch kaum Ahnung. Da hast du doch viiiel bessere Voraussetzungen! Und es scheint ja auch gut zu laufen, nach dem, was ich so gelesen habe!
Trotz aller Probleme hab ich auch total viel Spaß mit dem Kontrabass und liebe das große dicke Instrument sehr! Anders als du habe ich schon seit fast 20 Jahren davon geträumt, Kontrabass zu spielen, aber irgendwie hatte ich immer andere Probleme oder hab mich nicht getraut! Und jetzt bin ich immer wieder froh, dass ich es endlich tue, egal, welche Schwierigkeiten sich zeigen! (Genaueres über meine Probleme kannst du in diesem schönen Forum unter "genug Kraft?" nachlesen, wenn du magst!)
Witzigerweise hat, von meinem Kontrabass - Lernen inspiriert, meine Schwester angefangen Cello zu lernen. Und sie ist auch ganz verliebt in ihr Instrument. Als ich mal auf dem Cello gespielt habe, war ich einen Moment fast neidisch, dass ich nicht Cello spiele, weil ich es so schön fand, das Instrument so ganz zu umfangen und zu spüren, wie es vibriert. Den Kontrabass spürt man ja doch eher nur an der linken Hüfte und dem linken Bein. Um mich zu trösten habe ich mir vorgenommen, mit Cello anzufangen, wenn ich mal alt und klapprig bin und den Bass nicht mehr tragen kann. Immerhin habe ich dann ja schon Übung mit dem Bassschlüssel, dem Rhythmus und dem Töne hören!
Also, abgesehen von diesem kurzen "Neidmoment" gilt meine große Liebe ganz klar dem Kontrabass: Wenn ich einen sehe, möchte ich ihn am liebsten streicheln und mit ihm kuscheln. Celli lösen keinerlei derartige Gefühle bei mir aus. Aber: Ich finde, sie klingen auch sehr schön, und es ist ein schönes Gefühl, darauf zu spielen!
Dir also weiter viel Spaß mit deiner großen Liebe und viele Grüße
Ingrid
PS 1: Du hast mehrfach geschrieben, dass noch "viel Wasser die Donau hinab fließt". Wo wohnst du denn an der Donau? (musst du natürlich nicht schreiben, wenn du es lieber geheim hältst) Bei mir fließt "viel Wasser die Dreisam hinab" (ich lebe in Freiburg)
PS 2: Das Bild von Andreas von dem kastrierten Esel fand ich doch etwas grässlich (auch wenn ich die Absicht dahinter durchaus verstehe), denn mit Eseln kuschele ich mindestens so gerne wie mit Kontrabässen!
Hallo Ingrid, hallo Simseline,
nachdem ich bei "genug Kraft?" dabei war, bin ich auch wieder hier! Ich habe mich gestern mit höchstem Amusement durch sämtliche Beiträge dieses threads gelesen und muss jetzt auch noch was dazu schreiben...
Stellt Euch vor, es gäbe einen Stammtisch für Kontrabässe. Man trifft sich zum Erfahrungsaustausch ("Bei mir hat man andere Saiten aufgezogen - schrecklich!"...) und klagt über rohe Behandlung ("Ich wurde gestern wieder den ganzen Abend geschlagen ! Und das vor Publikum!"). Und unsere Bässe? "Also ich werde jeden Abend vom Staub befreit und bekomme danach eine sanfte Shiatsu-Massage, von der Halswirbelsäule abwärts!" "Und wenn ich vom ersten Stock die Wendeltreppe hinab getragen werde, bekomme ich immer eine Pudelmütze auf, damit ich mir nicht den Kopf anstoße...".
Ich denke, besser als bei uns kann es ein Kontrabass doch nicht haben, oder? Wir müssen nur aufpassen, dass sie uns nicht ZU sehr vereinnahmen ;-)
Bässte Grüße,
Sabine
Wie wär es denn mit einer Kontrabass-Frauenecke in der man prima über selbstgehäklte Bass-Bibs und handgeflochtene Bogenköcher diskutieren kann. Natürlich einschließlich Bass-Mützen und anderem unerläßlichen Kontrabass-Zubehör.
Hihi!
Auf so eine Reaktion habe ich gewartet! Und es hat jemand angebissen... Grins...
Aber die Idee ist natürlich super! Analog zu www.myoma.de könnte man einen entsprechenden Internet-Shop aufziehen... Mal überlegen... Aber ich kann net so gut stricken... Flechten? Na, des is auch nix... Individuelle Farbgestaltung vielleicht??? Nein, jetzt hab ich's! Freundschaftsbändchen (für die Bässe natürlich)!!! Ideen sind willkommen!
Kreative Grüße an alle!
Hallo midioma, Holla die Waldfee - da hast Du ja ganz schön was in Gang gesetzt mit der Frauenecke! Ich bin vielleicht auch nicht ganz unschuldig, dabei kann ich nicht mal stricken ;-)
Häkeln geht auch ...
Du hast mich ja anscheinend auch richtig verstanden. Man soll es eben nicht zu ernst nehmen.
Hallo Jörg,
seit ich mich - sofort nach dem Absenden meines letzten Beitrags - in deinen anderen Beiträgen davon überzeugt habe, dass du tatsächlich ein Mann bist (oder einen für eine Frau sehr untypischen Vornamen hast..) plagen mich Gewissensbisse, dass ich vielleicht zu scharf auf dich geschossen habe.
Also: Irgendwas finde ich tatsächlich nicht so toll an der Vorstellung, dass du als Mann im Spott eine Frauenecke vorschlägst. Vielleicht weil ich finde, so eine Ecke wäre tatsächlich gar nicht so schlecht, und du machst dich darüber lustig...
Andererseits kann ich mir wirklich vorstellen,dass dein Vorschlag wirklich nicht bösartig, sondern auf eine nette Art spöttisch gemeint war, und dass du ein sehr sympathischer Zeitgenosse bist!
Also: Es tut mir leid, wenn ich zu scharf auf dich geschossen habe! Ich hätte lieber drei Atemzüge länger nachdenken sollen, bevor ich auf "Absenden" gedrückt habe!
Viele Grüße aus Freiburg
Ingrid
Ich mag es durchaus etwas vorzuschlagen, das mehr als eine Perspektive erlaubt, gerade um über die verschiedenen Aspekte selbst nachdenken zu lassen. Nicht jeder sieht das gleich so multiperspektivisch und fühlt sich dann etwas angegriffen. Das sagt dann eher was über die Rezeption der Nachricht aus, als die Nachricht (oder gar den Sender) selbst. Na ja, man muss sich eben an jeden gewönen und seine Eigenarten verstehen. Je älter man wird, desto komischer wird man (auf mich bezogen, nicht auf Dich).
Warum soll ich als Mann nicht auch mal was dazu sagen dürfen. Klar war das übertrieben, aber was vorher so kam ging ja schon deutlich in diese Richtung. Da muss ich dann eben mal ein wenig übertreiben, man kann drüber lachen oder auch nicht, und dann ist diese etwas extremere Schiene erst mal vom Tisch und die Perspektive vielleicht wieder etwas klarer. Männer sind im allgemeinen eben etwas rationaler und Frauen emotionaler, da gibt es schon mal Verständigungsprobleme. Und Ausnahmen gibt es natürlich auch genug. Ich hatte eben den Eindruck, dass die Emotionen anfangen etwas durchzugehen und den Verstand etwas zu vernebeln.
Eine Art Mütze, wenn man sich sonst die Schnecke beim Abstellen verkratzt, finde ich übrigens völlig OK und sinnvoll. Ansonsten aber eher nicht. Und mein Bass-Bib und meinen Bogenköcher habe ich mir vor 25 Jahren auch selbst gemacht. Insofern, finde ich, darf bei den Handarbeiten, die ich übrigens in der Schule auch noch habe machen dürfen, mitreden. Einen Bass über eine Wendeltreppe zu transportieren ist aber schon heftig. Das würde ich meinem Instrument nicht zumuten wollen, nicht mal in der Bass-Hülle. Aber ich hab ja gut reden, zur einzigen Wendeltreppe in meinem Umfeld gibt es eine bequeme Alternative. Aber manchmal hat man natürlich keine andere Wahl.
Nimms locker, Ingrid, ich mach' das auch, dann kommen wir gut zusammen zurecht.
Es kann ja sein dass ich manchmal auch über das Ziel hinausschieße, aber wenn ich das merke, dann entschuldige ich mich in der Regel auch dafür.
Mit Grüßen aus dem "mittleren Westen",
Jörg
Hallo allerseits!
Einerseits frage ich mich, ob du, midioma, ein spottender Mann oder eine selbstironische Frau bist. Das letzte wäre mir deutlich sympathischer!
Andererseits finde ich das mit der Kontrabass - Frauenecke wirklich eine reizvolle Idee. Weniger wegen des möglichen Austauschs von Ideen, wie man das Lieblings - Saitentier bestricken oder behäkeln kann (ich kann übrigens noch wesentlich besser stricken als Kontrabass spielen, habe aber für den Bass noch keine Socken gemacht, zumal exzessives Stricken leider auch die Gelenke belastet und die belaste ich lieber mit Kontrabass - Üben), als wegen des Austauschs von Informationen über Kraftprobleme beim Saitendrücken oder Bassschleppen. Ich glaube auch, dass Frauen sich oft leichter verunsichern lassen und mit Selbstzweifeln plagen als Männer (so statistisch gesehen, meine ich, zum Glück stimmen die wirklichen Menschen ja oft nicht mit den Geschlechterklischees überein!)
Na ja, vielleicht muss es doch keine reine Frauenecke sein: Ermutigende und freundliche Kommentare von Männern find ich auch gut, und Männer, die sich doch auch mit ihren Problemen und Zweifeln "outen" auch!
Was übrigens das Leben als Kontrabass "wie Gott in Frankreich" bzw. "wie Kontrabass bei Sabine, Simseline oder Ingrid" betrifft, so muss ich gestehen, dass mein Bass schon was zu klagen hätte: Ich lehne ihn immer in eine Ecke zwischen Wand und Regal, und ich habe erst nach einiger Zeit bemerkt, dass er durch die Regalkante kleine Schrammen an der Schnecke bekommen hat. Und auch dann hat es noch Wochen gedauert, bis ich die Kante gepolstert habe. Außerdem hat er sich mal beschwert, dass ich so oft ohne ihn weggehe. Das war, nachdem ich ihn einen Nachmittag lang beim Bassbauer hatte und dann froh war, dass er wieder da ist. Da hat er gesagt: "Siehst du, du jammerst, wenn ich mal einen Nachmittag alleine weg bin, aber du machst das die ganze Zeit mir mir". Ich habe mich dann verteidigt, so gut ich konnte, und da er ein freundlicher Zeitgenosse (bzw. eine freundliche Zeitgenossin - auf französisch heißt es "la contrebasse") ist, hat er dann eingesehen, dass ich ihn nicht überall hin mitschleppen kann. Er wollte bloß mal darauf hinweisen, dass es ihm auch was ausmacht, alleine zu Hause zu bleiben...
Ansonsten kann er sich wirklich nicht über zu wenig Aufmerksamkeit beklagen: Auch wenn ich nicht gerade spiele, streichele ich ihn oft und rede freundlich mit ihm. Ich verabschiede mich, wenn ich weggehe und sage hallo, wenn ich wieder da bin.
Bis bald und viele Grüße aus dem verschneiten Freiburg
Ingrid
Da muss ich Dich enttäuschen. Die "Omma" ist das worauf ich spiele.
Trotzdem war das eher leicht ironisch als spottend gemeint. (Mag auch Interpretationssache sein, dann aber in der Verantwortung des Interpretierenden.)
Ich habe nichts gegen eine Frauenecke. Es gibt eben Themen, für die sich 95% der Männer nicht erwärmen können, und umgekehrt gibt es das natürlich auch. Dennoch finde ich, dass möglichst viel gemeinsam besprochen werden sollte, soweit es eben von allgemeinem Interesse ist.
Bislang hatte die hiesige Damenwelt (soweit ich das beurteilen kann) keine Probleme mit mir.
Aber es gibt natürlich immer irgendwen, mit dem man nicht gut klar kommt. Die Person muss nicht einmal vom anderen Geschlecht sein. Ich hab da auch so meine Spezis.
Na so eine Frauenecke wär schon was und zum Thema Sockenstricken da hab ich dann doch gleich auch was parat!
Es ist zwar kein selbstgestrickter Socken, aber wir haben dennoch ordentlich Geburtstag gefeiert und zwar den Geburtstag von meinem Holzi, mit Sekt und allem was dazu gehört und ein hübsches Geburtstagskind gabs natürlich auch!!!
Die Geschenke: Ein eigenes Zimmer, frisch gestrichen, mit Wandtattoo einem tollen Spiegel, einem eigenen Kasten für Noten!
Der Schaukelstuhl dahinter ist für mich, wenn wir beide mal ganz einsam sind und nicht voneinander lassen können. Dann setz ich mich zu meinem Holzi und wir chillen beide eine Runde ab.
Hallo Simseline, hallo Ingrid Also Eure Bässe haben ja wirklich das höchste Leben! Aber seid gewarnt: verhätschelt sie nicht zu sehr! Ein Bass muss auch mal was aushalten können! So schnell könnt Ihr gar nicht schauen, und sie zicken rum und fordern eine Extrawurst nach der anderen! "Waaaaas? Ein schwarzhaariger Bogen? Ich will eine Blondine!!!" Und dann geht der Terz los: sie buckeln, was das Zeug hält und man kann sich vorstellen, wie sich das auf die Saitenlage auswirkt! So, ich hör jetzt auf - bevor endgültig der Gaul mit mir durchgeht ;-) Herzliche Grüße, Sabine
Meine Zicke nervt mich sowieso mit meinem Bogen, schon seit Beginn an. Wir stehen beide nicht auf blond, zu gegebenem Anlass probieren wir mal nen Schwarzhaarigen aus - so einen reschen Südländer - hahaaaaa
Hallo Sabine, hallo Simseline,
habt ihr schon mal an die Möglichkeit gedacht, dass euere Kontrabässe männlich und schwul sein könnten?
Was meinen betrifft, bin ich mir weder über sein Geschlecht noch über ihre sexuelle Orientierung ganz sicher, so dass ich nicht weiß, ob ich ihn oder sie mit einem "Südländer" oder "einer Südländerin" glücklicher machen würde. Und womöglich kommt es auch gar nicht auf Geschlecht oder Haarfarbe, sondern auf die "inneren" Werte an... Ob mein Instrument allerdings schon so weit ist, weiß ich auch nicht!
Liebe Grüße
Ingrid
Hallo Ingrid, Also mein Bass ist eindeutig männlich! Auch der Gitarrenlehrer,der immer an mir vorbeigeht, wenn ich auf den Beginn meiner Unterrichtsstunde warte, meinte neulich (mit Blick auf den Stachel, der wohl etwas keck aus der Hülle herausragte): "Er ist aber schon ein rechter Angeber, oder?" Gut, über die Orientierung kann ich jetzt nichts sagen, bis jetzt hat er sich wie ein Gentleman verhalten... ;-)
Haben Eure Bässe keinen "Stachel"?
brüll! Ich schmeiß mich weg... Sorry...
Holzstachel haben i.d.R. einen größeren Durchmesser als Stahlstachel und sind auch nicht so k...
Viele davon sind auch noch abgewinkelt...
Jörg, Sei ehrlich (grins...): Du kugelst Dich wahrscheinlich vor Lachen, dass gewisse Reizworte auch immer zuverlässig bestimmte Reaktionen hervorrufen! ;-) Ähem... Trotzdem: höchst amüsant! Äh... Was ist von einem... Tja... Kunststoffstachel zu halten?
Ist doch schön wenn es jemanden zum Lachen bringt.
In Sachen Stachel bin ich leider kein Experte. Der Stachel meines Basses ist immer ganz eingefahren, da dürfte das Material dann auch ziemlich egal sein. Ich bin aber auch nicht sonderlich groß, mein Bass (4/4, 110cm Mensur) aber schon. Da ergibt sich das eben so.
Aber Carbonfaserstachel gibt es auch und die sind ja zum großen Teil aus Kunststoff. Sollen sehr robust und haltbar sein..., irgendwann aber wohl auch Sondermüll. Tja, was soll man davon halten?
Da ich (noch) ein Leihinstrument habe, werde ich mich wohl auch noch eine Weile mit dem Carbonstachel abgeben müssen, der leider manchmal durchrutscht. Da es aber nicht immer so ist, habe ich noch nicht zum Schmirgelpapier gegriffen, um die Oberfläche anzurauhen. So, jetzt wünsche ich allerseits noch einen schönen Abend und gegebenenfalls noch angenehmes Bassspielen!
Jetzt mal ganz im Ernst:
Für die sitzende Fraktion (im Stehen soll es u.U. auch gehen) gibt es auch solche Stachelhalter/-leisten ähnlich denen die fast jeder Cellist benutzt, die man an einem Stuhlbein (oder stehend durch drauftreten) befestigen kann. Das natürlich nur für die nackte Stachelspitze. Vielleicht löst das Dein Problem. Für die stehenden Bassisten sollte ein einfacher Stachelgummi oder der Kugelförmige Wolf Super Endpin eigentlich ausreichen.
Oder meinst Du, der rutscht an der Stachelbirnenschraube? Das wäre natürlich fatal. Da würde ich mal mit dem Verleiher reden was man da machen kann, dann bist Du wenigstens nicht schuld, wenn was kaputt geht.
Hallo Jörg,
danke für Deine Antwort, die ich gestern leider übersehen habe.
Ich meinete das Durchrutschen an der Stachelbirne. Ich bin auch zu dem Schluss gekommen, nicht selbst zu basteln - morgen fahre ich zum Verleiher.
Grüße und ein schönes Wochenende,
Sabine
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