Milchiger Lack < | Kolophonium - welches? | > Saiten Datenbank |
Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen
Zugeordnete Kategorien: Kolophonium
Hallo zusammen,
bevor ich meine ersten Streichversuche wage, brauche ich Kolophonium. Es gibt hier zwar eine schöne Liste mit verschiedenen Arten, allerdings konnte ich nicht finden, welches Kolophonium für mich das richtige wäre.
Kann ich einfach irgend eins kaufen? Bin dankbar für Tipps.
Grüße
Saskia
Für mich war bisher immer Pops in der roten Dose das beste- andere Bassisten mögen das anders sehen, sonst wären die anderen Kollophoniumsorten ja unverkäuflich.
Grüße
Uli
Ich bin glücklich mit Kolstein all weather. Nyman ist auch brauchbar.
Wenn ein Musikgeschäft Kolophonium auf Vorrat hat, musst Du schauen, wie frisch es ist. Mit der Zeit wird die Qualität schlechter, weil es austrocknet. Bei Pops steht hinten sogar ein Herstellungsdatum. Wenn es länger als ein Jahr liegt, nicht mehr kaufen.
Deshalb ist sinnvoll ,das Kolophonium in der Dose zu lagern.
Pass bitte ganz gut auf, daß Du nicht zu viel Kolophonium verwendest. Gerade Pops klebt sehr schnell alles zu. Lieber nur erstmal gaaaaaanz wenig drauf.....
MlG; Klaus
Hallo Saskia,
frag doch am Mittwoch deinen Lehrer... ;-)
Es gibt weiches, mittelhartes und hartes Kolophonium. Kolophonium ist im wesentlichen gereinigtes Baumharz und das wird mit zunehmender Temperatur weicher. Bei direkter Sonneneinstrahlung im Sommer sogar so weich, dass es zähflüssig wird. Daher benutzen einige zwei verschiedene Sorten, eine für Herbst bis Winter und eine für den Sommer.
Ich hatte früher welches von Pirastro, das war eher hart und hat die Saite nur mäßig gut gepackt. Mit meinem Jahre später neu gekauften Bass habe ich dann Nymans bekommen und bin dabei geblieben. Das ist (wie wohl auch Pops) eher weich und griffig, ist mir im Sommer aber auch schon mehrfach weggeflossen. Das Pops soll wohl gerne mal die Decke des Basses mit verkleben, daher kommt das für mich nicht in Frage. Bzgl. Kolstein All-Weather habe ich auch schon gehört dass das von einigen das ganze Jahr durch benutzt wird. Vielleicht wäre das wirklich etwas für Dich. Im Sommer open-air oder unter Glas und im Winter in der Kirche ist aber schon ein erheblicher Temperaturunterschied. Da wird man schon zwei verschiedene Härtegrade an Kolophonium brauchen wenn es ernst wird. In diesem Zusammenhang kann 'ausgetrocknetes' Kolophonium im Sommer vielleicht noch ganz nützlich sein. Vielleicht benutze ich mein Nymans von vor 20 Jahren deshalb immer noch. Ich bin aber in der letzen Zeit aushäusig mit Bogen nicht so aktiv.
Ich vermute aber, dass jedes Kolophonium bei ausreichender Teparatur im Sommer wegfließt, früher oder später. Daher immer in einer möglichst dichten Dose aufbewahren, senkrecht in die Tasche packen und weder Bass noch Kolophonium in die direkte Sonneneinstrahlung stellen.
Letztlich ist das aber eine Kombination aus Bogenhaaren, Saiten und Kolophonium, die bei jedem anders sein dürfte.
Wenn Dein Bogen absolut neu ist und noch nie Kolophonium gesehen hat, dann wird Dir Dein Lehrer den am besten mit Kolophonium vorbereiten, denn anfangs braucht das etwas länger. Danach muss man den verlorengegangenen Kolophoniumstaub nur wieder auffrischen, das geht dann viel schneller. Man muss ein Gefühl dafür bekommen wieviel Kolophonium auf den Bogen muss, damit er die Saite packt und nicht nur drüberweg gleitet, und wann es zuviel ist. Deutlich zuviel ist schlecht, dann muss man möglicherweise die Bogenhaare reinigen, meist auch die Saiten. Ist es nur etwas zu viel, dann kann man es wieder abspielen. Dein Lehrer wird Dir dabei sicher helfen das Gefühl dafür zu finden. Vielleicht bekommst Du ja auch sein Kolophonium für den Anfang auf Deinen Bogen.
Im übrigen, je weicher das Kolophonium desto weniger Druck beim Drüberziehen der Bogenhaare. Man darf ganz leichte Abnutzungsspuren auf der Oberfläche des Kolophoniums erkennen. Das erkennt am besten, indem man entweder in leicht verschiedenen Winkeln den Bogen darüber zieht oder immer wieder verschiedene Stellen verwendet. Am Anfag kann es sein, dass der Bogen über das noch sehr glatte Kolophonnium hinweg gleitet. Dann immer wieder, ggf. mit zeitweise mit erhöhtem Druck, arbeiten bis die Oberfläche das Glänzen verliert.
Ich würde an Deiner Stelle abwarten was Dein Lehrer sagt und erst dann Kolophonium kaufen. Gerade mit dem Bogen wirst Du am Anfang den Lehrer wirklich brauchen. Bis man mit dem Bogen einigermaßen zufrieden umgeht können Jahre ins Land gehen, der Angelsache spricht hier auch gern vom "Stick of Pain". Aber das geht jedem so und auf der Geige ist es meiner Meinung nach definitiv schlimmer.
Ich hofe Du hast den passenden Bogen zu Deinem Lehrer, denn es gibt den deutschen Bogen (ähnlich der Viola da Gamba) und den französischen (ähnlich Violine und Violoncello). Wenn Du Glück hast richtet sich der Lehrer nach dem Bogen den Du hast. In Deutschland ist (wie könnte es auch anders sein) der deutsche Bogen verbreitet. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Es gab da bei Arte mal eine kurze Sendung dazu, ich meine ich hätte mir die auf YouTube einmal angeschaut. Wenn Du später aber hauptsächlich in Bands spielen willst ist das ziemlich wurscht, da Du da den Bogen nur selten brauchst. Jenseits der Klassik am ehesten noch in einer Tango-Gruppe/Tanzorchester oder der Volksmusik.
Du siehst schon, richte Dich am besten erst einmal nach Deinem Lehrer. Der kann Dir zu seiner Spielweise am besten helfen und raten. Wenn Du irgendwann merkst dass Du dabei körperliche Probleme (Überlastung etc.) bekommst, dann sag es ihm und er wird versuchen sich darauf einzustellen und etwas anderes bzgl. Haltung, ggf. auch Bogentyp zu finden.
Viel Spaß beim 'Sägen'
Hallo midioma,
na klar frage ich am Mittwoch meinen Lehrer, ich war aber so neugierig, dass ich heute schon etwas zu diesem Thema wissen wollte. Außerdem finde ich unterschiedliche Meinungen und Erfahrungswerte durchaus interessant :-) Mit dem Kauf warte ich in jedem Fall ab, bis ich meinen Lehrer wieder sehe. Noch habe ich den Bogen auch nicht rausgeholt.
Jedenfalls vielen Dank für die Ausführungen.
Saskia
Wenn Du eine separate Bogentasche hast, OK.
Wenn Dein Bogen mit in der Hülle ist: IMMER den Bogen aus der Tasche nehmen bevor Du den Bass auspackst, sonst kann es sehr leicht sein, dass der Bogen beim Auspacken des Basses bricht. Entsprechend den Bogen erst wieder in die Basstasche schieben wenn der Bass eingepackt ist. Das hat überhaupt nichts damit zu tun ob Du den Bogen auch benutzen willst. Gute Bögen kosten ca. halb so viel wie der passende Bass, kann also mal eben ein paar tausend Euro sein. Daher lieber nichts falsches angewöhnen.
Ich habe mir auch schon gedacht, dass Du dich schon einmal vorab informieren willst um gut vorbereitet zu sein.
Ach ja, die Bogenhaare nach dem Spielen/Üben wieder entspannen (allerspätestens am Ende des Tages). Wenn die sich in die Länge ziehen reicht sonst der Spannbereich des Bogens irgendwann nicht mehr aus und dann ist eine Neubehaarung fällig (ca. 70-100 Euro).
Ich glaube jetzt bist Du aber genug vergewarnt.
Hi Saskia!
Zwei Namen fallen beim Kolophonium immer wieder: Pops und Nyman. Pops ist sehr weich, ich verwende es bei Temperaturen unter höchstens 24° C, wenn's wärmer ist das Nyman, das dann auch schon etwas älter (1 Jahr) sein darf. Und ich mache etwas, wovor immer abgeraten wird: ich verwende es abwechselnd auf dem selben Bogen, abends im warmen Proberaum Nyman, am nächsten Morgen im kühlen Heim wieder Pops, ohne merkbare Nachteile für mich.
Zu vielen Sorten gibt es hier unter "Kolophonium" Erfahrungsberichte, die hast Du ja schon gefunden, diese können schon Hinweise geben. Manche Sorten werden schlichtweg von allen Benutzern schlecht beurteilt, bei anderen gehen die Meinungen teils sehr weit auseinander, bei Pops und Kolstein beispielsweise. Wie leben halt in einer realen Welt und da kann es kein ideales Kolophonium geben. Außerdem sind die Hersteller von der Qualität und Lieferbarkeit der natürlichen Rohstoffe abhängig, da kann es schon zu Qualitätsschwankungen kommen.
Das schon legendär zu nennende Liebenzeller Kolo ist wieder lieferbar, www.larica.ch . Damit werde ich meine nächsten Versuche machen, aber das hat noch Zeit. So ein Döschen hält ziemlich lange, oft ist das Kolo unbrauchbar, bevor es aufgebraucht ist.
Grüße
Thomas
Ergänzung:
Das Liebenzeller gibt's auch unter www.liebenzeller-metall-kolophonium.de .
Hallo Saskia,
neben Nyman und Pops kann ich Petz Premium Bass Rosin (PP) empfehlen.
Da Kolo im Vergleich zu anderen Zubehörteilen des KB relativ günstig ist, hatte ich mir vor ein paar Jahren gleich mehrere Sorten gekauft und hatte viel Spaß mit dem Ausprobieren.
LG Jan
das beste kolophonium der welt:
Hi Bassist 14,
gerade wollte ich das dorum nach oak durchsuchen und schon sehe ich den artikel und dein post. ich war vor 2 wochen in washington dc mit einem orchester und wir hatten als coach einen sehr coolen bassisten vom bso der uns davon erzählte, dass ein kollege es "wederbelebt" hat und uns etwas zum ausprobieren gegeben.
In den USA soll es ja ein legendäres Kolophonium gewesen sein und der ehemalige Ruhm und Ruf hat wohl dazu geführt dass es in den USA wieder sehr viel gespielt wird.
Kannst Du noch etwas mehr darüber schreiben, warum es das beste ist, Vergleiche etc? In der Datenbank hier ist es a noch nicht.
Vielen Dank.
hallo
also: mein obiger beitrag ist schon mit einem zwinker-smilie zu verstehen.
für mich ist das momentan einfach mein lieblingskolophon. habe die letzten ca. 2-3 jahre nichts anderes gespielt. ich spiele das "soft".
ich kenne einfach kein anderes kolophon was besser klebt, ohne zu klebrig zu sein, falls du verstehst was ich meine. für mich hat es ideale spieleigenschaften, aber das ist ja auch sehr individuell. ich spiele einen arcus carbon bogen und oliv/pirazzi, das funktioniert einfach gut.
aber auch meinen untenherum etwas langsamen 5saiter mit flexocores hab ich damit gut im griff
seit ich das oak benutze denke ich einfach nicht mehr über kolophonium nach, das ist für mich der beweis daß es das richtige ist.
außerdem ist es sehr ergiebig, ein cake hält bei mir mindestens 1 jahr ohne auszutrocknen (ich benutze das lederteil zum aufbewahren.
ich kann nur jedem raten es mal auszuprobieren, klar ist es nicht billig, aber wenn ich die kosten auf die stunden zufriedener benutzung umlege ist es mir jeden cent wert.
die bestellung über die webseite funktioniert einwandfrei, mr.gregorian ist ein netter, schneller emailer.
noch fragen?
edit: bitte nicht mit dem imho unsäglichen "royal oak" verwechseln!
Vielen Dank, mal sehen ob es hier im Forum noch weitere Bassisten entdecken und ausprobieren. Habe mir welches bestellt und bin gespannt wie die Lieferung klappt.
eine sache noch: ich finde es "rauscht" so gut wie gar nicht, das finde ich klasse.
Meins (soft) ist schon seit einer Woche da. Die Lieferung hat tiptop geklappt. Mein Pops wäre nun zu verschenken . Auf jeden Fall spiel ich nun plötzlich wieder gerne mit meinem billigen Carbonbogen.
Felix
Dank Euch allen für die Tipps - ich habe heute Nacht schon von Kolophonium geträumt :-)
aber jetzt nicht damit anfangen, daran zu schnüffeln !!!!
Ooch,
wenn es einer perfekten Intonation zuträglich ist, warum nicht?
Moin,
hier noch ein Tip zum Lagern des Kolo´s. Besonders im Winter wird es relativ schnell trocken, durch die niedrige Luftfeuchtigkeit, auch in der Schachtel. Ich benetze den Schwamm, der in der Koloschachtel liegt mit ein paar Tropfen Wasser, so bleibt es länger geschmeidig. Ich habe so mit der Methode sogar ein altes Pops´s wieder reaktiviert.
Ansonsten im Sommer Pops im Winter Nyman`s
Grüsse
Hi!
Wenngleich Pops/Nyman der unangefochtene Standard sein mag, erscheint es mir für mich sinnvoll, mal wieder etwas zu experimentieren, etwa mit Oak Bass Rosin, Liebenzeller oder Petz Premium.
Was mich bei den beiden "Standardmarken" etwas wundert: Etliche Bassisen (siehe Beitrag von illie und auch Rezensionen bei den Kolophonien) sagen: Nyman im Winter, Pops im Sommer - was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Pops ist das weichste und bei deutlich über 20° C schmiert es nur noch über die Saite und greift nicht mehr, da ist Nyman noch lange nicht am Ende, zumindest bei mir. Berufenere Bassisten als ich wie z.B. Johannes Schaedlich sind ebenfalls der Meinung: Pops im Winter, Nyman im Sommer.
Wie seht ihr das? Und warum?
Grüße
Thomas
Hallo,
ein kleiner Nachtrag zu Petz Premium: Ich hatte es als Ersatz für Pops gekauft. War am Anfang auch sehr begeister aber...es staubt und der Bogen bleibt an den Saiten kleben. Der Klang ist allerdings "kerniger", lauter und es riecht besser;-)
Bin gerade wieder zu Pops zurückgekehrt...Damit habe ich ein "flüssigeres" Bogengefühl.
Wie sind da eure Erfahrungen?
Grüße
mir ist pops immer zu weich, auch im winter. ich spiel ja meist nicht draußen. ich nehm manchmal nyman. am liebsten kolstein allwetter. da ich mir nur einmal im jahr kolofon kaufe, ist mir der preis egal.
von petz habe ich alle sorten durch. nichts staubt wie petz. das saut den bass ein. auf der anderen seite bleiben natürlich dadurch auch weniger kolo-reste am bogen.
gruß
zwar
Milchiger Lack < | Zurück zur Liste | > Saiten Datenbank |
Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn