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Der Violone kann ja bis zu 6 Saiten haben.
Wie wird gewährleistet, dass jede einzelne der 6 Saiten spielbar bleibt ohne dass eine Nachbarsaite mitangestrichen wird?
Muss man da besonders vorsichtig spielen?
Oder ist die Saitenspannung anders?
Oder ist die Wölbung des Stegs runder, sodass man bei den außenliegenden Saiten die fiesesten Dosenöffnerbewegungen machen muss?
Wer solche Fragen beantworten kann, weiß auch sicher, ob man Kontrabässe zu Violoni umbauen kann (Sakrileg?)?
Guten Morgen hnebeling,
als Kontrabassist weiß ich eigentlich zu wenig über z.B. spezielle instrumentenbaulich und spieltechnisch relevante Besonderheiten eines Violone und dessen unterschiedlichste Erscheinungsformen innerhalb der Musikgeschichte, als dass ich Deine Fragen hier kompetent beantworten könnte - da müßte ich selbst Literatur wälzen oder ausführlich im Internet recherchieren.
Aber für einen ersten fachlichen Einstieg, hier wenigstens ein vielleicht unterstützender link für Dich:
http://www.violone.gmxhome.de/Der%20Violone.htm
Herzlich willkommen im Forum und Grüße vom Pollux
Bass zu Violone umbauen wirft die Frage auf, was der Unterschied zwischen Bass und Violone ist ... Darüber haben schon x Musikwissentschaftler theoretisiert. Eigentlich war der Begriff Violone bis Ende des 18.Jahrhunderts mehr oder weniger beliebig gewählt für ein grosses tiefes Bassinstrument mit 3-6 Saiten und unterschiedlichsten Stimmungen. Z.B. gibt es zwei Originalausgaben vom Dittersdorf-Duett für Bratsche und Kontrabass, in der beide Begriffe Violone und Kontrabass (oder war es Contrabbasso?) verwendet werden.
Vermutlich meinen Sie den Violone im "modernen" Verständnis, einem Fünf- oder Sechs-Saiter mit Terz-Quart-Stimmung und Bünden (so sind sie von der Barock-Polizei genehmigt ). Ich habe auf fünfsaitigen Violonen gespielt, die ähnlich eingerichtet sind wie fünfsaitige Kontrabässe. Sechssaitige kenne ich nur von Fotos. Allerdings weiss ich von Gambisten, wie heikel die Bogentechnik mit sechs- und siebensatigen Gamben ist, weil alles sehr eng zusammen liegt.
Fünf Saiten sollten aber eigentlich im Kontrabass-Register ausreichen, da in der tiefen Lage praktisch nie Akkordbrechungen verwendet werden, für die die Gambisten so viele Saiten benötigen.
Es wurden schon viele Bässe zu Violonen um- oder rückgebaut. Das ist kein Sakrileg.
Hallo hnebeling,
hier:
http://www.silviodallatorre.de/index.php?lang ... trubrik=magazine&thema=240
findest Du einen schönen Bericht zu dem Thema.
LG Jan
Danke für den Link. Finde auch ich sehr interessant! (Hab wieder einiges dazugelernt...)
vielen dank euch für die hinweise,
die seite silviodallatorre.de hatte ich noch nicht entdeckt. mit violone.gmxhome.de zusammen bekommt man wirklich einen guten überblick.
hat jemand erfahrung, wie sich 6-saiter spielen?
Ich habe mal auf einem 6-Saiter gespielt und muss sagen das ich nicht so begeistert war. Zumindestens kam ich mit meiner herkömmlichen Bogentechnik nicht sehr weit, die Untergriffhaltung machte es mir sehr schwer die Saiten ordentlich zu streichen. Im Obergriff ging es besser aber trotzdem nicht ideal, Das liegt aber natürlich auch an der fehlenden Übung. In jedem Fall sollte man sich sehr eingehend damit beschäftigen und seine Bogenhaltung und Bogen anpassen. Als ich dann einen etwas kleineren Bogen genommen hatte welcher nicht so schwer war (90g) ging es besser, denn alles war flexibler und agiler. Aber auch das ist wieder sehr subjektiv, da muss man einfach viel ausprobieren und schauen was zu einem passt.
danke für die info.
noch ein paar fragen habe ich:
meinst du mit "untergriff" die übliche gambenbogenhaltung oder die bassbogenhaltung,
mit "obergriff" die französische bogenhaltung?
was für ein instrument (stimmung, größe, erbauer) hast du probiert?
herzliche grüße und dank im voraus!
Also die Sache war so:
Bei dem Instrument handelte es sich um einen "normalen" alten Kontrabass mit einer 105er Mensur, Bauer unbekannt, Herkunft Raum Sachsen. Dieser war mit 6 Saiten bespannt und mit 5 oder 6 Darmbünden versehen. Die Stimmung weiß ich nicht mehr genau, der Kollege bei dem ich das ausprobiert macht das sehr variabel und stimmt ständig um, wie er es gerade braucht.
Ich bin zuerst mit meinem normalen Bassbogen ran, ein französischer Bogen, gebräuchliche Größe und Länge. Diesen halte ich im Untergriff und Obergriff, also "deutsch" und "französisch". Die übliche Gambenbogenhaltung behersche ich leider nicht (und auch von den anderen Haltungen kann man noch nicht von beherschen sprechen ;-)
Gute Ergebnisse konnte ich mit keinen Bogen (es waren auch noch ein paar normale deutsche Bögen im Test) und keiner Haltung erzielen. Es war schwer die Saiten zu treffen (klingt blöd aber ist so), darauf dann richtig zu streichen und in den Ton zu gehen. Die Bögen waren alle zu unbeweglich, zu schwerfällig und irgendwie auch zu "grob". Erst mit seinem Spezial-Bogen konnte ich brauchbare Ergebnisse erzielen. Dies war ein Barockbogen, recht klein (zumindestens kürzer als die übliche Bogenlänge) und leichter (so um die 90-100 Gramm). Im Obergriff gespielt war es nun möglich richtig zu spielen, der Bogen war klein und agil, die Probleme von davor waren nicht mehr so da.
Hoffe das konnte ein wenig helfen.
Gruß Hen
Wozu braucht es eigentlich die sechste Saite? Das wäre dann eine hohe D-Saite, mit der man mitten im 8-Fuss-Register gelandet ist.
Auf die Gefahr hin, als Klugscheisserle daher zu kommen - ich finde die Artikel zu sehr vereinfachend. Langisch schreibt ja selbst, dass es vor 1650 26 verschiedene Stimmungen gab, und dass es bis heute keine einheitliche Stimmung gibt. Planyavsky hat in seiner "Geschichte des Kontrabasses" das heillose Durcheinander im 17. und 18. Jhd. aufgezeigt. Interessant ist auch, dass es, meines Wissens, bis ins 19 Jhd., keine systematischen Bassschulen gab. Quantz beschreibt in seiner Flötenschule die Situation der Bassisten, die oft von anderen Instrumenten auf den Bass umgestiegen sind, also Autodidakten waren.
Für Langischs Aussage "In der 16’-Lage wurde im deutschsprachigen Raum das Kontrabassregister
bis
Ein weites Feld ...
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