Moin Moin Namensvetter,
wenn du dich durch`s Forum wühlst wirst du feststellen, dass dieses Thema immer mal wieder diskutiert wird. The never ending story......
Den Hevos Combo kenne ich nicht, hatte aber mal eine Midget-Box, gar nicht so übel. Der billigere Raven hat nicht genügend Filtermöglichkeiten, der teurere ist zu teuer, der Service hier in D taugt nix, wenn mal was dran ist (und das kann passieren!!!!). Die sog. Acoustic-Combos werden auch nur mit Wasser gekocht und sind auch nicht gerade billig, der Hevos liegt ja auch schon ungefähr da, wo der billige AER (basic performer) liegt, der AI kostet auch nicht viel weniger u.s.w.. Mein Resultat nach jahrelanger Erfahrung auf diesem Gebiet lautet exakt so, wie du es dir schon gedacht hast: preamp plus Aktivmonitor!! Das ist zwar aufbautechnisch etwas mehr Arbeit, als den Bass mit einem Combo zu verkabeln, bringt dafür aber enorme Variationsmöglichkeiten, auch in preislicher Hinsicht. Jetzt kommt es drauf an, was du investieren möchtest. Billige Lösungen (neu/gebraucht) gibt`s schon unter 500,-, teure Lösungen kosten ruckzuck aber auch mehr als ein guter Combo. Wenn du über einen Pickup spielst und keine Mikrofon-Option brauchst, tut ein kleiner einkanaliger Westentaschenpreamp hervorragende Dienste, z.B. LR Baggs Paea-DI oder fishman pro EQ platinum. Die Para-DI hat filtermässig alles an Bord, was man braucht (Phase-reverse, notchfilter,...) und lässt sich über Phantomspeisung betreiben. Dafür hat das Teil von fishman einen Kompressor mit an Bord. Die Para-DI gibt´s in Amiland für rund 130 Dollar. Wesentlich mehr features haben sog. Channelstrips, z.B. mindprint envoice oder LA Audio mpx10. Ich spiele selber einen gebrauchten LA Audio, der kann klanglich und bzgl. Regelmöglichkeiten locker mit AER/Glockenklang/... mithalten. Es sollte dich nicht stören, dass da nichts von einem Basspreamp drauf steht, es funktioniert dennoch, auch für E-Bass!! Wenn du einen Channelstrip wählst, solltest du auf folgende features achten: Klinke und xlr-tauglich (man weiss ja nie), Phantomspeisung, PhaseReverse, gut regelbarer Kompressor, neben der üblichen Klangregelung am besten zwei komplett durchstimmbare parametrische Filter. Neu gibt`s sowas ab 500,- aufwärts, gebraucht z.T. sehr günstig. Als Aktivbox kannst du im Prinzip alles nehmen, was mindestens 200 Watt RMS liefert und eine frequency response ab 50 Hz aufwärts (oberes Limit ist beim Bass egal, 4 KHz würden ohnehin reichen und alle gehen wesentlich darüber). Ich höre die Skeptiker: aber der Bass geht doch bei 40 Hz los, da kommt die tiefe Saite gar nicht rüber!! Das stimmt und stimmt insofern nicht, als eine Box mit einem Frequenzgang ab 50 Hz ja keinen Filter drinhat, der alles unter 50 abwürgt, sondern lediglich ab 50 abwärts nicht mehr hundert Prozent Leistung bringt sondern etwas weniger. Lies dir die Frequenzverlaufsdiagramme der Boxen durch, die für dich in Frage kommen, und du wirst sehen, dass auch Boxen mit einem Frequenzgang ab 50 Hz in der Lage sind, ein tiefes E zu reproduzieren. Sie haben sogar den Vorteil, erheblich weniger Gedröhne zu machen. Ich reise oft mit Preamp und ohne Box, man findet ja meist irgendwas vor Ort, und habe gute Erfahrungen mit: KME, Mackie, Jbl, Thomann,RCF, db opera, ich behaupte: was einen 12-Zöller drin hat und 200 Watt liefert, funktioniert auch!! Weniger gut sind die kleinen von Schertler, da sie etwas empfindlich sind und eBässe nicht leiden können, gar nicht funktioniert die Yamaha MS60, zu wenig Leistung, die bricht zusammen. Ich würde an deiner Stelle nicht davor zurückschrecken, eine Aktivbox der Thomann-Eigenmarke zu testen, die sind superbillig und dennoch recht solide. Die Thomänner werden dir am Telefon sagen: da kannst du keinen Bass drüber schicken!!, es geht aber trotzdem. Ich persönlich spiele eine gebrauchte Mackie SRM 450, da gibt es keinerlei Leistungsdebatten, allerdings hat sie ordentlich Gewicht und kostet neu immerhin ca. 900,-. In Kombination mit einer Para-DI z.B. kommst du aber immer noch billiger weg als z.B. mit dem Hevos-Combo, hast aber mehr Leistungsreserven, Kontrabass-tauglichere Filter, deine eigene DI-Box mit dabei (der Soundman vor Ort kann also weniger falsch machen, sie kommen i.d.R. mit Kontrabässen nicht so gut zurecht) und klingen tut`s auch sehr gut. Wenn du Nähe Ruhrgebiet wohnst, kannst du gerne mal zum checken vorbeikommen. Du kannst dir aber auch mehrere Preamps und Aktivboxen schicken lassen und in Ruhe zu Hause testen und zurückgeben, was dir nicht gefällt. Lass` mal hören, zu welchem Ergebnis du gekommen bist.
Grüsse u.s.w.