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Belastung für Kontrabass-Spieler

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Zugeordnete Kategorien: Üben

Fabian Profilseite von , 15.12.2005, 16:14:14
Belastung für Kontrabass-Spieler
Hallo zusammen!

Seit September studiere ich in Enschede Physiotherapie. Unsere Studiengruppe hat momentan den Auftrag, sich mit den Beschwerden eines Kontrabass-Spielers zu beschäftigen. Das beinhaltet, dass wir die Probleme eines Mannes, der in Enschede an einer Musikschule spielt, analysieren und ihm Ratschlage geben, um seine Beschwerden zu verringern. Bei diesem Spieler und sicherlich bei vielen anderen Musikern ist die Belastung zu hoch, da er als Profi sehr viel Zeit für's Training und Spielen im Orchester investieren muss. Könntet ihr mir bitte sagen, ob es eine Richtlinie für Musiker und insb. Kontrabass-Spielers gibt, in der festgelegt ist, wie häufig ein Spieler am Tag und pro Woche spielen sollten, um eine hohe Belastung zu vermeiden?

Grüße aus Holland!

Fabian
Christoph. Profilseite von , 16.12.2005, 13:03:22
Hallo,

mit den speziellen Musikerkrankheiten allgemein und den Bassisten-Wehwehchen im Besonderen dürften die meisten der hier anwesenden (?) schon mal Bekanntschaft gemacht haben.

Im Laufe von inzwischen 2 Jahrzehnten Geschäftstätigkeit habe ich so eine kleine, nicht empirisch belegte persönliche Theorie bzgl. Bassbelastung:

1. Im Sitzen spielen kommt für mich nicht in Frage. Ich habe bei längeren Proben einen Stuhl oder einen Hocker in meiner Nähe, da kann ich mich mal ausruhen. Ein muskuläres Rückenleiden vor einigen Jahren konnte zweifelsfrei auf die dem Körper nicht sonderlich zuträgliche Spielposition im Sitzen zurückgeführt werden.

2. Dieser Ansatz wird immer wieder durch ausschliesslich sitzend spielende Kollegen bestätigt, ich bilde mir ein, dass diese Fraktion generell mehr Rückenprobleme hat als die stehende.

3. Die grössten Probleme haben die, die unheimlich darauf achten, bloss keine Rückenprobleme zu bekommen und mit fengshui, thaitschieh, fujitsusiemens und ähnlichen Methoden verzweifelt gegensteuern. Ich schone meinen Körper schlichtweg garnicht, renne rum, arbeite im Garten, sitze zu viel am Computer, handwerkele sehr viel u.s.w.. Gestern habe ich mehrere Stunden lang mit einer Kettensäge eine 80 Jahre alte Linde gefällt und kleingeschnibbelt. Da wird alles ordentlich massiert und durchgeknetet!! Der Bass klang heute morgen phantastisch.

4. Es gibt verschiedene Menschen und verschiedene Körper. Ich glaube, sowas wie Kontrabass sollte man nur spielen, wenn einen ein spezieller Ruf ereilt. Ich erlebe sehr viele Bassistinnen und Bassisten, die quasi überhaupt nicht für dieses Instrument geschaffen sind. Meine Physiotherapeutin würde sagen: da stimmen die Hebel nicht. Man kann aus einem sehr guten Sprinter keinen Radrennfahrer machen. Die Sportler wissen sowas und finden lange vor einer Profilaufbahn heraus, welche Sportart zu ihren speziellen Körpermaßen passt. Musiker sollten das Gleiche tun. Bei mir passt zufällig mein Körper und der Kontrabass gut zusammen, ich hatte noch nie (!!!!) eine Sehnenscheidenentzündung oder ein Überbein oder sonstwas. Viele Bassisten mit körperlichen Problemen sollten mal über einen Instrumentenwechsel nachdenken. Ich glaube, dass nicht jeder zu jedem Instrument passt und halte die solches propagierenden pädagogischen Konzepte für falsch. Alles probieren ja, aber die Musiklehrer sollen besser dafür ausgebildet werden, im Zweifelsfall einen Schüler auch mal an ein anderes Instrument zu verweisen, vor allem, wenn sie noch sehr jung sind. Ich werde z.B. NIEMALS Klavier spielen können, also lasse ich es einfach.


Dem niederländischen Kollegen rate ich, das Gespenst der Belastung durch Aufnahme einer extrem unmusikalischen Tätigkeit (nein, ich meine jetzt NICHT: Orchesterdienste:)) zu vertreiben. Wie gesagt, bei mir ist es Gartenarbeit. Eine Richtlinie für maximales Spielen pro Tag gibt es m.W. nicht. Auch gut: Tubaspielen!!!!! Extremes Tiefatmen in entspannter Position, da kannst du jeden Jogakurs für in die Tonne kloppen. Ganz früher war die Tuba ja auch mal das Pflichtnebenfach für Kontrabassisten. Ich bin davon überzeugt, dass diese Bassisten weniger Rückenstress hatten.

Gute Besserung!!!
Drachenmädchen Profilseite von Drachenmädchen, 17.12.2005, 15:58:45
Ach Christoph, deine Ausführungen sind immer herrlich!

Im Großen und Ganzen stimm ich dir zu. Ich hab zwar nur knapp ein Jahrzehnt Erfahrung und absolut keine Ahnung von Tuba, aber ich denke, das Hauptproblem unserer Rücken ist die ewige Schlepperei.
bassknecht Profilseite von bassknecht, 17.12.2005, 13:14:40
Hallo Fabian
"wie häufig ein Spieler am Tag und pro Woche spielen sollten, um eine hohe Belastung zu vermeiden?"

ich verstehe Deine Frage wahrscheinlich nicht richtig. Gehst Du davon aus, das ein gewisses Maß X an Übequantum, Abhärtung durch Trainingseffekt erzeugt und dadurch subjektiv erlebte Belastung geringer werden lässt und negative gesundheitliche Folgen verringert? Habt ihr für den Bassisten der euer Studienobjekt derzeit ist latent schon folgenden Rat vorformuliert: "Da musst Du durch. Übe halt mehr, damit Du härter wirst" "Verdammter Warmduscher,Klopinkelhinsetzer, Frauenflüsterer , komm endlich mal ausse Jacke"?
Der von mir sehr geschätzte F. Rabbath spricht in seiner Methode auch davon, daß der eifrig Studierende eine "Widerstandsfähigkeit (Übersetzungsfehler?)gegen die Belastungen des Kontrabasses erwirbt bzw. diese verbessert. Diese These würde auch in eine solche Richtung weisen, ist aber meiner Erfahrung nach so nicht zu verallgemeinern und daher in dieser Formulierung Quatsch. Vorredner Christoph hat wie meistens in fast allen Aussagen Recht. In Punkto Rückenprobleme durch sitzende Spielhaltung erzeugt bzw. vermieden durch Tubaspielen (als Holzwarnung im Garten Timbermotiv in Bb), würde ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Rückenprobleme sind etwas sehr Diffizieles , wenn ich das so definitiv sagen könnte, dann hätte ich mich schon längst gegen meine Frau durchgesetzt und den knüppelharten Futton als Einstreu im Entenstall verwendet, aber ich kriege wiedermal kein Recht. Ich habe mal einer Gruppe von Alexandertechnik - StudentInnen als Studienobjekt zur verfügung gestanden. War OK, Quintessens ich habe eine Zeit lang beim Übergang in den Daumenaufsatz nicht mehr die Lendenwirbelsäule gebeugt sondern die Knie und daher so eine Art Kackstellung eingenommen und hätte direkt mit dem Kontrabass im Entengang losstiefeln können .
Als ich dann unter brüllenden Gelächter der Anwesenden das 7te Probespiel versemmelt hatte fing ich im Club Mediterane als Animateur an und landete irgendwann mit meinem Programm als Hausmeister in einer grossen deutschen Musikschule und bin glücklich. Welcher rückengeplagte Bassist kann das schon von sich behaupten? Ciao Roland
Christoph. Profilseite von , 17.12.2005, 17:59:26
Hallo bassknecht,

das mit dem Tubaspielen oder Holzhacken war eher allgemein als Ermunterung zu einem körperlichen Kontrastprogramm gemeint, aber das wusstest du ja auch ..........

Meine Theorie, wonach das sitzende Spielen eher problematisch für des Bassisten Rücken ist, ist natürlich nur eine Theorie. Keine Spur von weit ausm Fenster liegend!!!!! Und es kommt auch auf die Sitzposition im Einzelfall an. Ich komme stehend besser zurecht, auch verwende ich allen Beileidsbekundungen zum Trotz die von dir so schön als "Kackposition" beschriebene Daumenlagenhaltung. Mir hilft das, eine Stelle im Orchester kriege ich ohnehin nicht, und glaube bloß nicht, du seist hier der einzige Hausmeister!!!!!!!

Allen ein schönes Wochenende!!!!!!!
Fabian Profilseite von , 17.12.2005, 20:41:40
Hallo!

Vielen Dank für eure Antworten!
Bei unserem Kontrabass-Spieler handelt es sich um einen über 50-jährigen, der schon seit 31 Jahren profimäßig spielt (Musiklehrer, Bassist im Orchester)
Nach seiner Schilderung der Tageseinteilung unter der Woche sehen wir sein Hauptproblem darin, dass er einfach zu viel spielt, da er Montag bis Freitag fast von morgens bis abends aktiv spielt und Unterricht gibt. Wenn er weniger spielt, häufiger Pausen einschiebt und bei Schmerzen auch mehrere Tage Ruhepausen einlegt, werden seine Muskeln, Gelenke,… sicherlich einer geringeren Belastung ausgesetzt und es wird vermutlich zu verringerten Beschwerden kommen. Deshalb wäre es für uns hilfreich zu wissen, wie häufig man am Tag und generell unter der Woche spielen müsste, um einer Überbelastung vorzubeugen. Gibt es denn eine Empfehlung, wie oft man spielen soll?
Ausgleichsport, bei dem sich ein Musiker viel bewegt, halte ich z.b. aufgrund der teils statischen Haltungen auch für sehr wichtig!
Euren Vergleich mit einem Top-Sportler finde ich sehr passend und wurde auch von unserem Bassisten erwähnt.

Groetjes

Fabian
Dea Profilseite von Dea, 19.12.2005, 09:00:12
Hier möchte ich eine Anfrage anschließen: ich komme pro Tag so ca. eine dreiviertel bis eine Stunde zum Üben. Reicht das aus, um das Instrument einmal halbwegs zu beherrschen?
Wie lange üben die anderen so im Durchschnitt?
Und wenn ich mal nicht zum Üben komme, d.h. eine Pause von ein, zwei Tagen einlege, tue ich mir am dritten Tag wieder recht schwer,- muss dann erst wieder die Finger ans Spielen gewöhnen.
LG
bassknecht Profilseite von bassknecht, 19.12.2005, 12:34:33
Du solltest von der Vorstellung "Zeitfaktor X reicht für Übefortschritte" runterkommen. Was für Marathonläufer oder Radprofis für Konditionszuwachs funktionieren mag, hat mit komplexen Lernprozessen nicht viel zu tun. Übe effektiv, sei wach und denk mit, dann kannst Du innerhalb Deines Zeitbudgets schon Zuwachs Deiner kontrabassistischen Fähigkeiten erwarten. Ciao Roland
Barmin Profilseite von Barmin, 19.12.2005, 13:33:57
Hallo allerseits,

spreche hier als Rückenleidender und Amateurbassist. Meine Rückenprobleme haben mit dem Bassspielen nichts zu tun, werden aber dafür ein Problemfaktor wenn ich nicht fit genug bin. Sowohl Allgemeinkondition, als auch Bassüberei. Bestätigt also was Christoph und Bassknecht sagen: Sich nicht schonen, und richtiges üben macht einen eher Härter.

Aber bitte was spricht gegen Tai Chi und Yoga? Dass solche Techniken bei Rückenproblemen helfen, ist doch bekannt. Ausserdem kann der meditative, mental-fokussierende Aspekt, falls einem sowas liegt, generell für Musiker/Musikerinnen wertvoll sein, auch für nicht Invalide. Man braucht dazu nicht ein wie auch immer geartetes philosophisches System zu übernehmen, funktioniert trotzdem. Aber nichts gegen Gartenarbeit.

Zu dem Leidensgenossen: Ich denke nicht unbedingt dass er zuviel spielt. Unterrichten ist m.E. nicht wegen der körperlichen Anstregung des Selber-Spielens anstrengend, sondern eher weil es Konzentration kostet, und etwas eintönig sein kann. Und dann achtet man nicht genug auf die Körperhaltung, und auf Haltungswechsel. Das wäre mein Tipp: zu gucken, wie das Unterrichten rein motorisch aufgelockert werden kann. Z.B. nicht die ganze Zeit Sitzen bleiben, sondern Aufstehn, wenn der Schüler spielt.
Jörn Profilseite von , 19.12.2005, 16:21:10
Ich hatte einmal wegen Rückenproblemen Krankengymnastik und bin von einer Übung 100%-ig überzeugt: Auf die Seite legen, mit einem Ellebogen aufstützen (mit Kissen ist’s bequemer) und die Futt hochheben, so daß der Körper gerade ist. Nach einer Minute Seite wechseln. Wenn Ihr das täglich dreimal von jeder Seite macht, habt Ihr keine Probleme mehr. Die Übung ist völlig philosophiefrei.
Möhrle Profilseite von , 19.12.2005, 18:25:32
Hey,

ich übe echt wenig, aber mein Lehrer sagt, dass des nix macht, weil ich (wenn ich denn doch mal übe) sehr konzentriert bin. von daher kommt's wohl eher auf die intensität drauf an. manche leute müssen auch net viel üben, weil sie von natur aus super vom blatt spielen etc..
ich hab zur zeit knieprobleme. dabei bin ich noch jung (16), aber nach jedem mal intensivem spielen tun mir mei knie weh wie hölle. liegt wohl daran, dass ich entweder einseitig belaste oder beide knie durchdrück. gibt's da irgendne lösung für? ich fühl mich so einfach wohl und alles andre is total erzwungen und null feeling.
lg
Christian Klein Profilseite von , 21.12.2005, 01:07:31
> weil ich (wenn ich denn doch mal übe)
> sehr konzentriert bin

Daran könnte es liegen. Unter "konzentriert" verstand die alte Instrumentalausbildung, der auch ich auf den Leim ging, die Konzentration nur auf das Musikalische.
Ich erinnere mich dunkel, dass die Nachbar-Kontrabassklasse Atemzeichen (!) in die KB-Stimmen eintrug (damit niemand bei den Übertrittsprüfungen erstickt ...).
Inzwischen wird auf den Unis auch z.B. "Feldenkrais für InstrumentalistInnen" angeboten ...
Besser wäre also, dich (auch) auf deine Kniegelenke zu konzentrieren - quasi "ganzheitliches Musizieren".

PS:
Bei meiner Haltung ist ein Knie angewinkelt, bleibt also nur noch eines übrig. Um hier ein Durchdrücken zu vermeiden, hab ich die Angewohnheit, das Spielbein seitlich oder nach hinten zu strecken (auch bei Studio-Aufnahmen, was zu einem Abbruch wegen Lachausbruch der Sängerin führte. Dabei war es doch nur indisch-meditativ gemeint ...).
Jedenfalls verhindert das freie Rotieren mit dem Spielbein augenblicklich ein Durchdrücken des Standbeines.

Beim Jazzen wiederum gehe ich - wenn ich schon "Walking Bass" spiele - auf der Stelle.

Der Kontrabass als Fitness und Wellnessgerät.
Nun ja.
Judith Profilseite von , 24.12.2005, 10:07:14
Hallo,

das ist ja eine interessante Diskussion hier.

Zum Thema Rücken: Mein Basslehrer und ich haben eine Wölbung der Wirbelsäule nach rechts. Ob das nun vom Kontrabass spielen kommt, können wir nicht sicher sagen. Aber ich kann mich nicht erinnern, das früher schon gehabt zu haben. Es kam erst im laufe der acht Jahre Kontrabass.
Hendrik Nehls Profilseite von , 26.12.2005, 11:36:56
Hallo zusammen,

ein thesenartiger Erfahrungsbericht für unseren Forscher:

- Ich bin 23 Jahre alt, spiele seit 10 Jahren Kontrabass, übte die letzten drei Jahre 4-7 Stunden jeden Tag und hatte nach 1,5 Jahren Rückenprobleme, vorher nicht.

- Darauf hin zu Arzt: Wirbelsäule nach links gekrümmt.

- Darauf hin zur Physiotherapeutin: Rückengymnastik (Übungen unbedingt besorgen und machen, da sie tatsächlich helfen) und noch viel wichtiger: den ganzen Körper stärken. Vor allem Bein- und Bauchmuskeln, da diese den Körper \"tragen\" und den Rücken entlasten. Ich war also das letzte Jahr viel schwimmen, laufen und ab und zu im fitnessstudio, fühle mich nun irgenwie \"aufrechter\" und \"straffer\" und siehe da, obwohl meine Rückenbeschwerden nicht abklangen, sind sie immerhin weniger geworden. (die Mädels dafür mehr *hehe)

- ich weiß nicht, ob ich Sprinter oder Radfahrer bin, habe mir darüber als Fünfjähriger, als mein Entschluss feststand \"the big deep motherfucker\" zu spielen, wenn ich ihn irgendwann mal halten würde können, auch nie Gedanken darüber gemacht...
...und solange ich zwei gesunde Hände habe, werde ich auch nicht damit aufhören, Kontrabass zu spielen auch wenn ich vielleicht so gar nicht dafür geeignet bin!

- viele Kontrabassisten schwören darauf, sich beim Spielen am Bass zu bewegen, da es eine gewisse Lockerheit aufrechterhält und eine statische Haltung verringert. (Stichwort: durchgedrückte Knie) Nach dem Motto: Alles ist in natürlichen kleinen Bewegung, dass sich vielleicht als eine Art Tanzen mit dem Bass vorgestellt werden kann, nichts ist fest. Außerdem kann es dem timing dienen, da der Körper als Pendel funktioniert und sozusagen den inneren Puls aufrechterhält ohne dass der Spieler mitzählen oder krampfhaft mit dem Fuß wippen muss. Wohlgemerkt spreche ich von kleinen Bewegungen und das auch nur am Rande. Zurück zum Thema:

- meine Quintessenz: zu viel üben, führt aufgrund der typischen einseitigen Belastung definitiv zu Beschwerden. Was zu viel ist, kann man nicht pauschal sagen, da es unter anderem abhäng ist von der individuellen physionomischen Beschaffenheit jedes Spielers und von der Lockerheit und Haltung beim Üben. Den Beschwerden kann man gegensteuern, durch Ausgleichssport und -gymnastik oder logischerweise durch weniger Spielen, was natürlich nicht Sinn der Sache ist.
dave 1 Profilseite von , 26.12.2005, 22:45:38
Vorweg: Ich musste mich wegen unerträglicher Schmerzen in Kreuz und Beinen (nennt sich Lumbalstenose) bereits operieren lassen. Habe stets sowohl im Stehen als auch im Sitzen gespielt.

Ein imperativer Verfechter des Standspiels, berühmter Wiener Prof. und Verfasser einer Bassschule , musste so etwa mit 70 aufhören, wegen schwerer Arthrosen.

Aber macht es Euch bitte nicht zu leicht mit Ursache und Wirkung: Einer spielt im Sitzen, weil ihm der Rücken bereits weh tut. Der andere spielt so lange im Stehen, bis ihm der Rücken wehtut.
Und orthopädisch gesehen können Rückenschmerzen ca. 30 Ursachen haben! Also nix Vorschnelles. Vor der Therapie muss die Diagnose stehen.

Es gibt Nichtbassisten mit schwersten, und Bassisten mit garkeinen Beschwerden.

Christoph, Du hast ja in vielem recht, mit der Kettensäge im Garten; aber warum erwähnst Du zweimal "deine Physiotherapeutin"?? Doppelt genäht hält besser? :=))

Aber jetzt kommt das für mich Entscheidendste: "SITZEN IST NICHT GLEICH SITZEN".
Nix gegen IKEA, aber der bei Amateuren allseits beliebte Barhocker ist m.E. die beste Garantie, als Rückenkrüppel beim Kirchenchor zu enden. Dagegen die schweren stationären Gynäkologie-Sessel der Orchesterprofis, mit Fussrasten, gepolstert wie n ICE, in halbliegender Stellung, wie schwere Harleys gefahren: Was soll bei denen orthopädisch falsch sein?

Ich glaub, da liegt der Hase im Pfeffer: Du kannst unter 200 Saiten und 500 Kolophoniums auswählen; aber auch nur 1 Modell eines tragbaren ergonomischen höhenverstellbaren Stuhles mit 2 langen Rasten zu finden: Fehlanzeige! Allenfalls bei Thoma einen Keybordersitz nehmen; ist preisgünstig, aber die Fussrasten sind fürn Bassisten Kake.

Fort mit den Drumseats, den Melkschemeln, und den Bügelstehhilfen vom Baumarkt: Es kümmere sich GEBA um den dem Basse gebührenden Thron!!

dave
Neuester Beitrag streichbass Profilseite von streichbass, 02.01.2006, 20:13:23
Da werde ich Euch demnächst helfen können. Mein Vater ist Schlagzeuger und hat sehr gute Kataloge mit Drumsitzen und die werde ich demnächst mal wälzrn, denn ein Kollege von mir hat einen sehr schönen Sitz zum Bass spielen. Ich selber spiele auch lieber im Stehen, doch manchmal sind die Proben einfach zu lang und zu "wenig aktiv" dafür.
Zum Ausgleich gehe ich schwimmen und lass mich ab und an massieren.
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