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Wertes Forum,
die Decke meines Basses ist mit Kolophonium-Resten verklebt und ich hätte das gern wieder weg.
Ich versuche zwar., die Decke regelmäßig nach dem Spielen mit einem Mikrofeasertuch zu reinigen, aber es bleibt halt doch immer was zurück und die hohen Temperaturen machen es auch nicht besser. Da pappt dann alles dran.
Mit welchem Wundermittel bekommt Ihr die Decken wieder sauber? Sollte ja den Lack unbeschädigt lassen, das Kolophonium aber beseitigen - was mir schwierig erscheint. Ich bin für Tipps dankbar!
BG Phil
Hallo Phil,
ich hab gerade eine Bestellung vom großen T erhalten, in der auch eine 500 ml Flasche mit "Super Nikco Polishing & Cleaning Fluid" enthalten war. Ich habe damit erstmalig meinen Kontrabass am Korpus poliert und bin eigentlich recht zufrieden mit dem Ergebnis. Der (dünne) Auftrag mit einem weichen Lappen ist relativ problemlos, das aufpolieren dann auch, ohne großen Krafteinsatz.
Bei meiner heutigen allerersten Anwendung hab ich fast das ganze Kolophonium weggebracht, das sich über Jahre v.a. auf der Decke angelegt hatte. So richtig toll glänzt der Lack allerdings nur an Stellen, die kaum belastet sind, da der Lack leider nichts besonderes ist und allein schon durch die Körperwärme an manchen Stellen rissig geworden ist. Da kann "Super Nikco" natürlich auch nichts mehr retten. Aber insgesamt war die Anwendung am ganzen Instrument (bis auf das Griffbrett und die Saiten) in rund einer 3/4 Stunde erledigt mit äußerst zufriedenstellendem Ergebnis.
Laut Herstellerangaben ist "Super Nikco" für alle Lackarten geeignet. Trotzdem sollte man vor der Anwendung auf dem gesamten Instrument sich eine kleine unwichtige bzw. möglichst unsichtbare Stelle aussuchen (z.B. neben der Stachelbirne) und kurz ausprobieren, ob der Lack dadurch angegriffen wird.
Viel Vergnügen beim Polieren wünscht der Dantschge
Hi Phil,
"Geheimtipp" meines alten Basslehrers: Benzin/Paraffin in der Apotheke im Mischungsverhältnis 1:1 anmischen lassen, auftragen, einwirken lassen, abrubbeln, ggf. die drei letzt genannten Schritte wiederholen und dann ein bisschen nachpolieren. Geht all in one, weil das Benzin reinigt und das Paraffin eine Schutzschicht auf den Lack legt. Danach dann dafür sorgen, dass nichts davon auf den Saiten zurückbleibt, weil sonst ungewollte bogentechnische Probleme auftreten könnten....
Gruß,
Ste-Fan
Ich weiß nicht ob es an mir liegt oder an den Mikrofasertüchern, die ich bisher hatte, aber gefühlt machen normale Geschirrtücher oder "Gästehandtücher" aus Baumwolle bei mir beim alltäglichen Putzen schneller und besser sauber.
Nun zu den Wundermitteln: vor einiger Zeit habe ich mit dem "Miracle Wundertuch" eine sehr dicke jahrzehntealte Kolophoniumschicht von einer Zarge entfernt, so wie hier beschrieben https://www.geigenbauonline.de/tipps-und-tricks-im-Geigenbau/geige-reinigen.html
Das Tuch ist in irgendwas getränkt und stinkt irgendwie komisch. Auf dem einen Bild verwendet der Meister es mit bloßen Händen, ich würde allerdings Handschuhe anziehen, denn interessanterweiße stinkt alles was damit in Berühung kommt, außer die zu reinigenden Gegenstände. Der Stinksaft lässt sich zwar nicht aus dem Tuch pressen, aber zur Sicherheit ist es bestimmt besser, wenn man damit nicht über offene Risse oder andere Stellen geht, wo es reinziehen könnte (oder auch Bogenhaare...). Wie empfohlen habe ich das Tuch zuerst an einer kleinen nicht sichtbaren Stelle am Bass und anderem Zeug (alte Möbel etc.) ausprobiert. Um nicht gleich volles Risiko zu gehen, habe ich dann über mehrere Tage vorsichtig Schritt für Schritt ca. 80-90% der Koloschicht abgetragen und immer mit einem Mikrofasertuch nachpoliert. Das Tuch nimmt allen Dreck auf, gibt ihn nicht wieder ab und der Bass stinkt komischerweise nach dem nachpolieren auch nicht danach. Ich bin mir sicher, dass es das alte Kolo komplett abbekommen hätte, allerdings wäre die Zarge dann zu schön gewesen und hätte nicht mehr zum Rest gepasst. Die Innenseite einer Bogenspitze habe ich damit auch perfekt sauber bekommen.
Ich wische immer leicht mit dem "Kollophonium-Lappen" drüber. Nicht rubbeln, damit macht man mehr Schaden. Ein schlichtes kleines Baumwolltusch finde ich besser als Mikrofaser. Auch aus ökologischer Sicht. Es ist klar, dass nicht alles an Kollophonium weg geht. Das hängt auch dovan ab, ob Pops oder Kolstein...... Alle Jahre mal zum Bassbauer. Der kennt die verschiedenen Lacke und weiß am Besten, was zu tun ist. Ich würde meine Finger von selbstgemixten Wässerchen, Viol und Co lassen.
Werte Kollegen,
vielen Dank für Eure Rückmeldungen und die unterschiedlichen Putzstrategien. Ich habe in dem Zusammenhang noch mal bei drei unterschiedlichen Instrumentenbauern nachgefragt, die alle der Ansicht waren, dass man als Laie lieber die Finger von irgendwelchen Putzmitteln lassen sollte. Die Empfehlung war tatsächlich einhellig, die Kolophonium-Reste mit dem Lappen abzuwischen (Baumwolle oder Mikrofaser - je nach Präferenz) und es dabei bewenden zu lassen.
Konsens war auch, dass die gründliche Reinigung dann durch den Instrumentenbauer durchgeführt werden soll. Ich glaube nicht, dass da ausschließlich wirtschaftliches Kalkül dahinter steckt, sondern nehme eher an, dass die Instrumentenbauer da schon viel Verunglücktes gesehen haben und daher eine eindringliche und generelle Warnung aussprechen. Ich habe aber noch nicht herausgefunden, welche Preise für "Kontrabass putzen" aufgerufen werden. Gibt es dazu Erfahrungswerte? Ich werde mal bei der nächsten größeren Revision ein Probeputzen in Auftrag geben und dann berichten.
Immerhin entspannt mich das und nimmt mir den Druck, hier selbst ausführlich zu putzen. Schwamm (Lappen) drüber und fertig. Die Sauberkeit kommt ohnehin eher aus der linken Hand...
BG Phil
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