Ich habe die pizzicatos eine Zeit lang auf meinem guten großen indoor-unplugged Bass gespielt, ohne Verstärker dahinter und ohne pickup am Bass. Nasal klang da garnichts, ich war ziemlich begeistert vom Druck, den diese Saiten machten in Kombination mit eben nicht so erbärmlichen Sustain wie z.B. Oliv auf der E-Saite. Die Ausgewogenheit im Satz bzgl. Lautstärke (ein wichtiges Kriterium, wenn man keine Elektronik zur Korrektur von was-auch-immer nachgelagert hat) war sehr gut, kein Vergleich zu den (nicht nur) in dieser Hinsicht völlig inakzeptablen Garbos. Die Stimmstabilität wiederum war besser als bei blanken Darmsaiten, natürlich nicht so gut wie bei Stahlsaiten. Der Runddraht verhindert eine Nutzung dieser Saiten auch nur für einen einzigen gestrichenen Ton, der Bass war also für jedwede Art von Pseudo-Klassik (bzw. was man als 99%Jazzer so unter Klassik versteht) unbrauchbar geworden. Und so kamen diese Saiten dann auch wieder runter. Auf meinem elektrifizierten Strassenbass waren sie nicht nutzbar, weil Darmsaiten im Outdoobetrieb wegen ihrer Stimmlabilität mir persönlich zu viel Gezicke machen. Darmsaiten über Pickup funktioniert meiner Erfahrung nach ebenfalls nicht, ich kann das aber nicht akustisch-physikalisch begründen. Bekanntermaßen sind die Obertonverhältnisse bei Darmsaiten chaotischer als bei Stahl, vielleicht macht sich das bei der Pickupabnahme überproportional bemerkbar.
Zu den Preisen kann ich nur sagen: wir subventionieren die niedrigen amerikanischen Preise. Pirastro beliefert praktisch alle deutschen Orchester, da kommt es auf ein paar Euro mehr oder weniger nicht an, man hat ja einen Etat, der weg muss. Drüben jedoch muss die Konkurrenz beachtet werden, sowohl seitens Pirastro als auch seitens der Händler. Im Zeitalter des wehwehweh soll mich das nicht jucken, ich habe eine Kreditkarte.