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Das erste Mal ein Kontrabass...

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Zugeordnete Kategorien: Neuling

Lara Profilseite von , 16.06.2005, 23:34:15
Das erste Mal ein Kontrabass...
Hallo! Ich bin ja schon sehr lange Kontrabass begeistert, diese Dinger üben einfach eine riesige Faszination auf mich aus. Doch wegen der Größe und des Preises und weil sie ja auch nicht sehr häufig sind, war es mir bisher nie möglich, einen zu spielen. Man muss dazu wissen, dass ich ein totaler Freak bin was Instrumente angeht, es ist nicht das erste Instrument, ich spiele Klavier, Saxophon, Gitarre und singe... Also Musik und Notenkenntnisse sind ausreichend vorhanden... Und ich würde mich was Musik betrifft vielleicht einfach mal als nicht unbegabt einstufen ;) es ist einfach mein Lebensinhalt... Jedenfalls hab ich erfahren, dass in meiner Schule ein Kontrabass steht, hinten in einer Kammer, keiner weiß davon und gespielt wird er sowieso nicht. Ich also sofort hin und hab mir den Bass ausgeliehen.... Heute abgeholt, jetzt steht er hier neben mir und ich kann schon alle meine Entchen *stolz* nein im ernst, er ist schon sehr sehr alt und hat einige Dellen und Blessuren davongetragen, ist allerdings ein wirklich nicht ganz billiger Bass, halt einfach alt und ungepflegt, leider.
Meine Frage, kann ich ihn zur Pflege mit normalem Holzpflegemittel polieren (er ist eher matt und nicht hochglanzpoliert)? Teilweise ist ein bißchen Holz abgesplittert, was meint ihr was sowas kostet, das reparieren zu lassen? Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich, für den Anfang, und evtl. ein Notenheft oder eine Schule mit der man vielleicht am besten anfängt, aber eine, in der nicht jede einzelne Note erklärt ist, sondern in der man schon davon ausgeht die Noten zu kennen?
Wäre toll wenn ihr antworten würdet, ich sitze hier nur noch und starre dieses Teil an...:D
Gruß Lara
philipp_ Profilseite von , 16.06.2005, 23:46:34
wenn das ding gut klingt dann lass das mit dem polieren, musik is was für die ohren die augen sind bestenfalls fünft-rangig....
wenn da nicht irgendwas schnarrt oder der bass tiefe risse hat dann kannst du dir auch die reparaturen sparen....
anfängerschulen die dir erklären wo welche note auf dem bass ist gibt es zuhauf, andere mögen hier empfehlungen geben...

ach ja...

hol dir einen lehrer!!!!

ohne lehrer tut dir der kontrabass nur weh und du bist nach ein paar wochen so frustriert das der bass zurück in seine abstellkammer wandert, ohne lehrer is nich!

und als letztes:
willkommen im club und viel spaß beim spielen ;)

mfg
philipp
Lara Profilseite von , 17.06.2005, 08:09:49
ok, dann polier ich ihn nicht :-) Naja und den Staub mit nem trockenen Tuch abputzen sollte auch nicht das Problem sein...
Den Bogen hab ich gestern bei Geigenbauer abgegeben, hol ihn heute wieder ab, der Bogen hat längere Zeit gespannt gelegen (hat sich wohl nach dem Spielen keiner für interessiert und den einfach liegenlassen...), die Mechanik unten war kaputt und das Holz schon "ausgeleiert"... Aber der Mensch meinte, das bekommt er wieder hin :-)

Also, mit nem Lehrer, das ist so. Ich hab ihn mir jetzt erstmal für die Ferien ausgeliehen (kann ihn aber auch länger behalten wenn ich möchte). Ich bin bei der VHS und habe auf diversen Instrumenten Unterricht, kann auch ohne Probleme auf Kontrabass wechseln. Aber die machen in den Ferien ja keinen Unterricht. In der letzten Ferienwoche gehts für mich für 3 Monate nach Frankreich, und danach wollte ich dann evtl. mit Unterricht beginnen. Also such ich einfach Tipps, um jetzt in den Ferien einfach mal ein bißchen zu probieren :-)
Gruß
Lara
sammy Profilseite von , 17.06.2005, 12:57:33
wenn Du schon einen Geigenbauer kennst, dann soll er doch mal den Bass anschauen.... ob und was man daran einstellen müsste.... bzw. reparieren und auch, ob sich das lohnt....je nachdem, in welcher Gegend Du wohnst, kann Die bestimmt jemand auch hier einen Bassbauer empfehlen, der sich der "Sache" mal annimmt...
übrigens.. die Faszination kann ich gut nachvollziehen...:-)
AlexderK Profilseite von AlexderK, 17.06.2005, 12:58:00
Hallo Lara!

Find ich super dass du dich (auch) für dieses schöne Instrument interessierst.

Als ich meinen Bass bekam dachte ich auch ich versuchs mal so auf autodidakt, das hat wenig spaß gemacht, keine Vorbildung auf irgend einem Instrument außer Percussion. Dann bin ich mal zu einem Kontrabasslehrer gegangen, erste Stunde gratis schnuppern, da hab ich gesehen dass man ohne "die Technik" überhaupt keine Chance hat einen vernünftigen Sound rauszuholen. Das geht ja schon beim Bogen los. Die Greifhand kannst du dir, da dein alter Bass aus der Kammer wahrscheinlich nicht gerade bestens bespielbar ist, wahrlich ruinieren, hab gehört dass geht problemlos bis zur chronischen Sehnenscheidenentzündung.

Wenn du ein paar Stunden nimmst, die kommen ja nicht soooo teuer und sind ne investition in deine Gesundheit und dein Können, hast du relativ schnell eine ganz ergonomische Technik. Falsch einlernen wird man viel zu schwer los!

Viel Spaß noch, und solltest du zufällig in Graz wohnen (nehme ich nicht an) kann ich dir gern ein bisschen was zeigen.

Schön tieffrequente Grüße!

Alex
Christian_Klein Profilseite von , 17.06.2005, 15:44:45
Erstmal willkommen im Club der Wahnsinnigen, die sich mit uncoolen, riesigen Kisten abquälen. Vielleicht kannst du im Musikhandel einen Blick in den ersten Band von Ludwig Streicher´s KB-Schule werfen (da sind, glaub ich, ein paar Fotos drin). Wenn nicht – auch egal. Für das Zupfeln von ein paar Tönen reichen vielleicht die folgenden, höchst fragwürdigen Lektionen: Lektion 1: Langweilige Vorrede Lektion 2: Kontrabass knuddeln Lektion 3: Der „Leersaiten-Song“ Lektion 4: „Alle molle Entchen“ 1) Langweilige Vorrede Das ist die schönste Zeit, wo wir frisch verliebt sind. War ja bei mir ebenso, ich konnte ihn nicht genug ansehen, obwohl er nur geliehen war. Und in der Zeit sind wir auch besonders aufmerksam und genießerisch … beim Kontrabass genießen wir die tiefen Töne. 40 Hertz! Das ist schon was. Vergleiche das mal mit deinem Computer: die CPU schwingt mit einigen Gigahertz – und was hörst du? Eben. Also besser tiefe Töne! Du bringst ja schon viel mit – die Intonation vom Saxofon, den Bassschlüssel vom Klavier, die Greifhand von der Gitarre usw. Bleiben wir mal bei der Gitarre. Leg den 1. Finger auf den 1. Bund, den 2. auf den 2., und den 4. Finger auf den 3. Bund. Das ergibt 3 Töne, weil die Finger 3 und 4 vorerst immer nur gemeinsam in Erscheinung treten. Der 3. Finger unterstützt den 4., weil der etwas schwächelt. Sonst ändert sich bei der linken Hand nix, außer dass sie mehr zur Kralle wird (also nicht so flach wie auf der Gitarre – eher runde Finger machen). Beim Daumen scheiden sich die Geister, manche wollen ihn gegenüber des 2. Fingers, andere (so wie ich) wollen ihn in der Mitte zwischen 1. und 2. Nu ja … Anders als bei der Gitarre wandert der Daumen aber nicht mit, wenn du auf hohen oder tiefen Saiten spielst – das heißt, er wandert schon, aber in der Gegenrichtung (hohe Saite: Daumen bei deinen Augen, tiefe Saite: Daumen weg von deinen Augen). Das ist jetzt aber auch nicht so wichtig … Wichtiger ist, dass deine Finger nicht einknicken, auch nicht unter Volllast, und dass dein Handgelenk ziemlich gestreckt ist – im Vergleich zur Gitarre. Im Idealfall bilden Unterarm und Hand eine Linie. Aber das interessiert dich jetzt überhaupt nicht. 2) Kontrabass knuddeln Da wird es schon interessanter. Sollte Mann glauben. In der Soziologie gibt es faszinierende Untersuchungen, die die Verschiedenartigkeit der InstrumentalistInnen von der Perspektive der Haltung aus angehen. Da gibt es z.B. Leute, die ihr Instrument vom Körper weg drücken (extremste Ausformung: das Klavier), oder andere, die ihr Instrument inniglich umarmen (extremste Ausformung: der Kontrabass!). So. Und was bringt uns das jetzt? Ganz einfach: Der Kontrabass an sich hat nur ein Bein. Das ist relativ wenig (vgl. Klavier). Drum steht er auch nicht, sondern fällt auf die Nase. Wenn er uns nicht hätte. Ist der Stachel höhenverstellbar? Wenn ja, zieh ihn so weit raus, dass der Sattel ungefähr in Augenhöhe ist, wenn ihr beide aufrecht vor einem Übungsspiegel steht. Stell dir vor, du bist auf einer Bergwanderung und ur müde, und vor dir steht die Bergführerin (oder der Bergführer, ist mir doch egal). Jetzt umfängst du sie/ihn von hinten mit beiden Armen und lässt Kopf und Oberkörper sinken. Genau so beim Kontrabass: Stell ihn aufrecht hin, und geh von hinten so auf ihn zu, dass beim Umarmen seine Zarge dort Platz findet, wo der Zipp deiner Jeans ist (oder leicht seitlich davon). Während du dich jetzt langsam aufrichtest, belastest du das rechte Bein. Nun spürst du jede Menge Berührungspunkte: Brust, Bauch, Beine. Bitte keine Quetschungen! – einfach nur die Auflageflächen wahrnehmen. Je größer der „Hautkontakt“, desto stabiler wird der Kontrabass stehen – und das ist wichtig, weil du deine Arme künftig für sinnvollere Tätigkeiten als für das KB-Halten verwenden wirst. Ok, jetzt löse deine Hände mal vorsichtig vom KB – er wird umfallen wollen. Also geh einen halben Schritt nach rechts hinten – der KB folgt dir. Jetzt solltest ihn loslassen können. (Funktioniert noch nicht wirklich? – kein Problem, ist ja noch Übung). Während deine linke Hand locker und lässig im Bereich Hals-Zarge liegt, lässt du den rechten Arm fallen und … schnippst mit den Fingern. 3) Der „Leersaiten-Song“ Hast du geschnippst? Gut so! Denn so soll das Zupfen sein. Im Gegensatz zur Gitarre, wo das die Fingerkuppe erledigt, setzen wir gleich ein ganzes Fingerglied ein. Mit nach unten hängenden Fingern legst du den Daumen an das Griffbrett, greifst dir eine Saite und schnippst noch mal – natürlich berühren sich die Schnipps-Finger jetzt nicht mehr, weil ja der Daumen am Griffbrett kleben bleibt. Im Andante spielst du jetzt halbe Noten: E - d – A – g Und dazwischen schnipsen! Also E - *schipps* - d - *schnipps* - A - *schnipps* - g - *schnipps* Nach jedem Zupf-Ton lässt du den rechten Arm fallen und schnippst. Schön im Tempo bleiben! Und weil du ja singen kannst – hier der Sinn der Sache: Was du am KB spielst, ist nix anderes als || E7 | A7 || Und dazu kannst du schon ganz schön bluesig improvisieren, mit der Stimme. Wenn dir das zu fad wird, greifst du halt ein H – dann hast du die harmonischen Stufen I, IV und V – damit kannst du schon einige Songs begleiten. 4) „Alle molle Entchen“ Warum nicht „Alle meine Entchen“? – aber in Moll! (Also mit kl. Terz und kl. Sext). Das klingt dann ein wenig schwermütig und passt zum Bass … Ah ja: * Nix übertreiben – blutige Finger und Sehnenscheidenentzündungen gibt’s erst gegen Bezahlung (einer Lehrerin oder eines Lehrers). * Da du ja grad keinen Bogen hast, würde ich vorschlagen, du stimmst das Tier nach den Leersaiten – und zur Kontrolle Flag. „am XII. Bund“. * Und nicht vergessen: die Freude an den schönen tiefen Tönen ist jetzt mal das Wichtigste!
Neuester Beitrag FoX Profilseite von FoX, 12.10.2005, 11:07:56
Super! Vielen Dank, Christian!
Habe den Text mal gespeichert. Wenn ich Anfang November meinen ersten KB bekomme, werde ich mich genau so an ihn dranmachen. Du hast das drauf, einen für die Feinheiten des Instruments zu begeistern.

FoX
Lara Profilseite von , 18.06.2005, 13:55:53
Vielen vielen vielen Dank für diese tolle "Anleitung" :-) Hab den Bogen gestern abgeholt und heute gings erstmal rund, juhu, ich begleite meine französische Austauschschülerin wenn sie auf der Geige irische Volkslieder spielt, das sind immer nur e, a, d und g! Einmal ein c... aber das geht... boahh das ist so cool :-) *freu*
Gruß Lara
Dea Profilseite von , 06.07.2005, 10:30:17
Die Anleitung von Christian ist einfach gut! Und toll geschrieben,- mir ist es am Anfang auch so ergangen.....
Ich habe im Februar zu spielen begonnen und kämpfe noch immer mit der Hand- und Fingerhaltung, da ich bis vor einem Monat einen geliehenen Bass hatte (sehr hohe Saitenlage)und meinen neuen erst einstellen lassen muss. Einen Lehrer zu haben, der einem "auf die Finger klopft" (Handhaltung) oder bei Verständnisblockaden weiterhilft, ist auf jeden Fall sinnvoll,- finde ich.
LG
Andi
Dea Profilseite von , 06.07.2005, 10:33:09
Wieso sind da zwei rote Rufezeichen vor meinem Namen????
Die sehen etwas bedrohlich aus!
Jonas Lohse Profilseite von , 06.07.2005, 12:53:13
jetzt sind sie weg, oder?
Der letzte Beitrag eines threads bekommt diese Ausrufezeichen, damit man ihn als Leser schnell findet.
Dea Profilseite von , 06.07.2005, 14:57:39
Danke für die Info bzgl. Fragezeichen!
Christoph Profilseite von Christoph, 07.07.2005, 20:01:15
Hallo!
Kompliment an Christian. Viel Mühe und Zeit steckt da drin, alle Achtung!!

Zurück zum Lehrer: Auf jeden Fall Unterricht nehmen!! Wichtig, wichtig, wichtig!!!
Falls Du keinen findest: An jedem Theater (ich denke in Deiner Stadt wird es auch eins geben) gibt es Kontrabassisten. Frag Dich durch und wenn Dir eine(r) sympathisch ist hast Du schon eine(n) Lehrer(in). Die sollten alle gut sein (die meisten mit KA-Studium), und wenn die Dir zu teuer sind vereinbare 10-tägig (mein persönlicher Liebling) oder 14-tägig oder ein beliebiges anderes Intervall. So, jetzt geh ich wieder zurück zur Brumkiste!

Grüße
Pascale Profilseite von , 03.08.2005, 11:42:00
Servus Lara!
Willkommen bei den Bassfrauen! Das finde ich echt klasse-Eure Liebesgeschichte! Mich hat der Virus vor zwei Jahren befallen, mein Bass schleift mich nun schon in,s Orchester.Habe allerdings einen super Lehrer!Einiges sollte frau sich doch bei den reiferen Bässen abgucken.
Also: gut aufbassen und das Feuer brennen lassen!!
LG von Pascale (weibl. wegen dem -e) -:)
Bassmund Profilseite von Bassmund, 20.08.2005, 16:53:29
Hallo alle zusammen,
LOVESTORY!!! So wars bei mir auch, hinter diesem schalldämmenden Vorhang, in ein braunes Etui gezwängt.....
Willkommen im Club!
Wenn Du verrätst aus welcher Region Du kommst, kann man vielleicht eine Empfehlung bzgl. des Lehrers /in aussprechen.

liebe grüße jan
Jessica Profilseite von , 03.10.2005, 12:18:40
Hallo! Ich spiele Gitarre und hätte eine ganz dringende Frage: Wie spielt man im Bassschlüssel Gitarre? Wenn ich den Bassschlüssel nämlich in einen Violinschlüssel umschreibe sind die meisten Töne viel zu tief... außerdem hört sich die Gitarrenstimme im Originalstück irgendwie höher an, dabei hab ich ja die Noten aus dem Originalstück... Es geht um das Stück "a window to the past" von john williams. Kann mir irgendjemand helfen? Ich bitte um eine schnelle Antwort! Danke!
Jean Profilseite von J-O, 03.10.2005, 16:50:21
vielleicht biste bei den oktaven durcheinander gekommen... spiel doch mal alles eine oktav höher!

ansonsten, die töne sind in dem verhältniss zueinander:

cdefgahc ==> violinenschlüssel
efgahcde ==> Bassschlüssel

dabei ist es so, dass das c im bassschlüssel was in der ersten hilfslinie oberhalb des notensystems ist, gleich dem c in der ersten hilfslinie unterhalb des notensystems klingt... verstanden??
Jessica Profilseite von , 04.10.2005, 11:13:18
Danke Jean! Ich probiers mal mit dem eine oktave höher spielen, denn das Tonverhältnis kannte ich schon. Danke nochmal!
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