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Basskauf: Halb- vs. Vollmassiv für Anfänger

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Claudia Profilseite von , 17.02.2015, 14:38:15
Basskauf: Halb- vs. Vollmassiv für Anfänger

Hallo an alle,

mögt ihr mir mal wieder mit eurer Erfahrung denken helfen ?

Aktuell spiele ich auf einem halbmassiven 3/4 Leihbass von Berndt & Marx (G. Bertoni steht auf dem Zettel im Bass, ist wohl deren Eigenmarke ?). Dem Bass hab ich Belcanto Saiten spendiert und nun klingt er in meinen Ohren ganz gut. Soweit man halt nach 4 Monaten Unterricht von Klang reden kann. ;-)

Da die Mindestmietdauer demnächst vorbei ist und für mich feststeht, dass ich weiterhin Bass lernen will, wird es Zeit, dass ich mir Gedanken über ein eigenes Instrument mache...

Option 1: Den halbmassiven Leihbass rauskaufen, dann reduziert sich der Preis sogar noch um die gezahlten Mieten. Bogen und Hülle hätte ich dann auch gleich wie gehabt. Wert von Bass mit Zubehör ist mit ca. 1850 EUR angesetzt.

Option 2: Den halbmassiven zurückgeben und stattdessen einen massiven beim selben Verleih kaufen (oder zum Probieren erst nochmal 6 Monate mieten, wobei der monatliche Mietpreis dadurch zwar steigen würde, aber letztlich auch angerechnet wird.) Die gehen bei ca. 2700 EUR Listenpreis (inkl. Zubehör) los.

Option 3: Die gezahlten Mieten in den Wind schiessen und nach einem gebrauchten massiven Bass die Augen offen halten. (Am liebsten aus deutscher Herstellung). Allerdings wäre mein Limit hier bei 5000,- für Bass mit Bogen und Hülle.

Als Rahmenbedingung muss ich noch dazu sagen, dass ich hier 4 Kinder rumwuseln habe, die durchaus gerne mal am Bass rumzupfen und klopfen, wenn ich ihn nach dem Üben nicht gleich zurück in die Hülle packe. Ausserdem muss ich den Bass wöchentlich zum Unterricht kutschieren und schleppen, da liegt er dann schon auch mal 1 Std. im heissen bzw. kalten Auto.

Bis jetzt spiele ich nur mit Bogen und mich zieht es auch eher in den klassischen Bereich. Jazz ist nicht so mein Ding. Wenn ich mehr kann und die Kinder größer sind würde ich gern in einem Laienorchester oder ähnlichem mitspielen.

Momentan tendiere ich am meisten zu Option 1, den halbmassiven rauskaufen, einfach weil der schon komplett hier ist (Faulheits-Argument :-) ) und für mich zum Üben völlig ausreichend ist. Und dann ggf. in ein paar Jahren mit mehr Spielerfahrung nach einem massiven Bass Ausschau zu halten.

Aber vielleicht hab ich ja irgendeinen wichtigen Punkt bisher noch nicht bedacht ?

Viele Grüsse Claudia

Uli Profilseite von Uli, 17.02.2015, 16:41:07

Gutes Werkzeug (Bass, Bogen, Saiten, etc.) ist auch für den Anfänger von Vorteil. Weiteres kann ich von hier aus der Ferne aber nicht beurteilen.

LG, Uli

Straken Profilseite von Strakhof, 17.02.2015, 21:58:51

 

Hallo Claudia, ich würde mir ein schönes Vollholzinstrument leisten, das inspiriert und motiviert. Für die Kinder würde ich ein paar Verhaltensregeln ausrufen oder gleich einen 1/16 Bass anschaffen, dann haben die auch was zu tun. Für max. 5000 kriegst du schon was gutes. Viel Erfolg Gruß Dirk
Bassist14 Profilseite von Bassist14, 17.02.2015, 23:34:08

Kauf Deinen Leihbass. Die Miete ist eh schon investiert. Und versuch ihn noch runterzuhandeln.

Nach 4 Monaten Praxis kannst Du eh kein gutes Instrument für 5000 erkennen und beurteilen.

Der Leihbass erfüllt seinen Zweck sicher die nächsten Jahre, in der Zeit sammeslt Du genung Erfahrungen um dann eine größere Investition sinnvoll zu tätigen.

Dann kannst Du ggf. auch den alten verkaufen. Nicht in Zahlung geben. Und hast ggf. wieder den Kaufpreis raus.

 

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 17.02.2015, 23:40:34

Hi Claudia,

ich wuerde mir an Deiner Stelle mit dem Basskauf Zeit lassen, erstmal den Leihvertrag weiter laufen lassen. Parallel mit Hilfe Deines Lehrers gucken nach Gebrauchtangeboten.

Bei Baessen kann man schlecht sagen, fuer den und den Preis bekommst Du X an Qualitaet. Fuer 5000 bekommst Du sicher was recht amtliches --- muss aber vielleicht gar nicht so viel sein. Ich persoenlich spiele seit ca 25 Jahren und mein Bass ist vielleicht die Haelfte wert.

Die Wertschaetzung ist aber immer nur eine Seite -- da spielt eine Rolle wie aufwendig das Instrument gebaut ist, wie die Qualitaet des Holzes ist, und Alter/Herkunft. Mein Hauptbass ist ein DDR Fabrikbass --- irgendwann hat er mal bei einem Gig im Winter in einem ueberheizten Raum einen Bassbalkenriss gekriegt, der sich zum Glueck reparieren liess und seitdem klingt er wesentlich besser -- sieht aber nach nichts aus, und ist deswegen auch nicht mehr Wert geworden. Ist auch immer eine Frage des "einspielens" -- Streichinstrumente entwickeln sich, und muessen viel gespielt werden, damit sie klingen.

Bevor ich 5000 ausgeben wuerde, wuerde ich versuchen mir klar zu werden, was fuer einen Bass moechte ich haben: neu/alt, Bauart, Aussehen, Klangfarbe....

Das mit dem "aus deutscher Herstellung" kannst Du in dem Preissegment ziemlich abhaken. Einen in Deutschland handgebauten Bass wirst du unter 10000 nicht bekommen. Es gibt viele Bassbauer, die Baesse in Osteuropa vorfertigen lassen und dann optimieren - da ist auch nichts dran auszusetzen.

so weit meine Tipps --- viel Glueck bei der Basssuche

Armin

 

midioma Profilseite von midioma, 18.02.2015, 01:28:08
Einen neuen in Serie gebauten vollmassiven deutschen Bass (keine Fabrikware, sondern Handarbeit mit maschineller Unterstützung) bekommt man gerade so für 5000 Euro. Dann aber noch ohne Bogen und vielleicht auch ohne Hülle. Ordentliche Bögen kann man mit 1000 bis 2500 Euro ansetzen, ein einfacherer tut es erstmal aber auch und ist nicht so teuer wenn er beschädigt wird oder verloren geht.

Bei mehreren eher unvorsichtigen Kindern würde ich sogar eher noch einen ordentlichen Sperrholzbass nehmen. Der ist robuster und nicht anfällig für teure Decken- oder Bodenrisse.
Ich würde auch erstmal bei der Miete für den halbmassiven bleiben, parallel dazu aber mal jede Menge Bässe unverbindlich ausprobieren, ohne konkrete Kaufabsicht. In ca. zwei Jahren kannst Du die Bässe dann eher beurteilen und hast mit den ausprobierten Bässen ja schon Erfahrung gesammelt (und auch mit deren Preisen). Wenn Du was enger ins Auge gefasst hast, dann nimm Deinen Leher mit und lasse ihn den Bass ausprobieren, der hat mehr Erfahrung und weiß eher als Du worauf man achten muß.

Vielleicht weißt Du bis dahin auch wie gut Dein Leihbass ist und möglicherweise bist Du damit ganz zufrieden. Dann hast Du kein Geld verloren und andererseits aber auch nicht zu früh das vielleicht falsche Instrument gekauft.

Für ein Laienorchester tut es jeder Kontrabass. Achte darauf, dass die tiefen Töne auf der E-Saite noch laut genug sind. Oft sind die bei einfachen Instrumenten etwas dünn, was für einen Solo-Bass nicht schlimm wäre, aber im Orchester soll unten ja was kommen, dafür hat man ja den Kontrabass. Ich habe aber sich schon halbmassive gehört, die besser waren als günstige vollmassive und etwas teurere Sperrholzbässe können da auch herankommen.

Ansonsten hier regelmäßig im Forum mitlesen und sich auch mit der Zeit durch die alten Artikel durchwühlen, das bildet ungemein. Auch hierfür sind zwei Jahre eine gute Zeit.

Eine Stunde im heißen Auto kann dir den Bass schon ziemlich stark beschädigen, das ist sehr riskant, gerade auch bei einem neuen Instrument, bei dem der Lack noch nicht vollständig lösungsmittelfrei ist (und das kann Monate dauern). Es können auch Risse entstehen deren Behebung u.U. Mehr kostet als der Bass wert ist. Streichinstrumente sind eben empfindlich.
Hier auch am ehesten einen Sperrholzbass. Eine Leimung eines geöffneten Saums ist nicht so teuer, Decken-und Bodenrisse kosten meist 4-stellige Summen.
mrlousi7 Profilseite von mrlousi7, 18.02.2015, 05:59:32

Die Frage von Saskia interessiert mich auch. Mein Lehrer macht das bei seinem Bass immer, indem er so lange mit einem Tuch darauf herumreibt, bis das Kollophonium von  der Reibungshitze wieder weich wird und sich dann abwischen lässt. Aber mir ist das zu anstrengend...

 

 

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DNJ33

4saiter Profilseite von , 18.02.2015, 21:43:04

Hallo Claudia,

bitte nix überstürzen. Lass Dir Zeit. Vielleicht kannst Du die Mindestmietdauer verlängern?

Kontrabässe sind einzigartig. Es gibt halbmassiven die klingen besser als massiven. Andersrum geht´s natürlich auch.

Bei dem Geld das Du zur Verfühgung hast bekommst Du bestimmt ein passendes Instrument. Das klappt schon.

Bis jetzt habe ich mir zwei Kontrabässe gekauft. Für mich war folgendes wichtig:

  • Die Bespielbarkeit, sprich das Setup. Was nützt ein massiver Bass für 25000€ wenn das Setup nicht stimmt?
  • Die Mensurlänge. Ich wollte nicht mehr als 105, aber das ist für jeden ganz unterschiedlich. Was bevorzugst Du?
  • Die Bauform (Gamben oder Violin- und Busseto-Form).
  • Die Größe (z.B.:  1/2 oder 3/4)
  • Mir war ein Ebenholzgriffbrett ganz wichtig. Anderes Holz fühlte sich für mich nicht "gut" an. Das kann muss aber jeder für sich selbst entscheiden!
  • Ist der Bass an Deinem Ohr bei dem spielen super angenehm? Bei dem Spiel allein? Bei dem Spiel mit Anderen zusammen?
  • Wie fühlt sich der Bass an (Bauform, Halsdicke usw.) Kannst Du längere Zeit ermüdungsfrei auf dem Instrument spielen? In Sitzen wie in Stehen.
  • Ganz wichtig: Der Klang! Wie ist Deine Klangvorstellung - wie soll Dein Bass klingen und wie soll er nicht klingen?

Frage Dich selbst:

  • Wieviel unterschiedliche Kontrabässe hast Du schon gespielt. Waren es mehr als 12 verschiedene?
  • Hast Du genügend Zeit zum anspielen gehabt? 3 Tage pro Bass sollten es schon sein. Das Ausleihen in der Testzeit sollte selbstverständlich sein. Wenn der Verkäufer das nicht zulässt Finger weg.
  • Und wenn Dir einer der 12 "Kontrabass - Kandidaten" schon ganz gut gefällt, wie klingt er dann für den Zuhörer? Sprich, gefällt Dir der Klang des Basses wenn er von einem Anderen, z.B. Deinem Lehrer, gespielt wird.

Ich empfehle Dir: Nix überstürzen. Lass Dir Zeit. Aber wenn Du DEINEN Kontrabass gefunden hast, dann greif zu und spiele ihn. Der Preis eines Instrumentes ist zweitrangig. Wenn Du DEIN Instrument gefunden hast und Du ihn "liebst" ist es eh unbezahlbar.

Hoffendlich war die eine oder andere Anregung für Dich dabei. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Suche nach DEINEM Instument. Das ist eine spanende Zeit in der man viel in die Hand nehmen muss und das braucht Zeit. Es ist aber sehr schön wenn man dann SEIN Intrument gefunden hat und einfach nur noch spielen will...

Liebe tiefe Grüße

Holger

 

PS: Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten

AlexKanzian Profilseite von AlexKanzian, 18.02.2015, 22:29:23

 

Ich kenne die halbmassiven Bässe von Berndt und Marx und muss sagen dass das Set für 1700 ein sehr guter Deal ist.

Der Bass klingt ganz gut, ist ordentlich verarbeitet und normalerweise gut eingestellt. Ein wirklich viel besseres Instrument findest du sicher ab 35000 Euro, ohne Tasche und Bogen. Der sollte dann wenigstens 600 - 2500 Euro kosten, die teuren spielen wirklich viel besser. 

Ich rate dir: kauf dir den Leihbass, wenn du besser wirst und dabei bleibst geh zum Bassspezialisten und sieh dir dort gute Instrumente an. Dann kannst du auch beurteilen was gut ist und was du eigentlich suchst.

Den halbmassiven kannst du dann sehr leicht verkaufen, und das Geld später in ein Instrument und einen Bogen fürs Leben investieren.

Claudia Profilseite von , 19.02.2015, 11:44:04

Hallo an alle,

herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten, Hinweise und Tipps !!!! Ihr seid echt klasse, mit so großer Resonanz hatte ich gar nicht gerechnet.

Viele Grüsse Claudia

Boddason Profilseite von Boddason, 19.02.2015, 14:44:18

Das muss alles nicht so teuer werden. Den Bogen, den ich zur Zeit am liebsten Spiele, ist ein Carbonbogen, den ich vor paar Monaten hier gebraucht von Bigsby für 100 € gekauft hatte.

Allerdings bin ich da sehr pragmatisch, lieber die Zeit, die man hat, auf einem gut eingestellen Bass spielen und üben, als sie mit Suchen verbringen. Wichtiger als "der ultimative" Bass ist ein guter Bassbauer in der Nähe. Habe ich hier gerade nicht, das merke ich sehr.

Claudia Profilseite von , 24.02.2015, 17:00:14

Eine Frage ist mir grad beim Lesen des anderen aktuellen und diverser alter Basskauf-Threads noch gekommen.

Kann man sich mit einem günstigen Bass bzw. gebraucht gekauften überhaupt beim nächstgelegenen Bassbauern zum Reparieren / Optimieren blicken lassen ?

Soweit ich in der Datenbank gesehen habe wäre für mich z.B. Grünert in Penzberg einer der nächsten Bassbauer. Mit denen hab ich sogar schon mal ganz nett telefoniert, als ich einen Leih-Minibass für den Junior gesucht habe - von daher weiss ich aber auch, dass deren Bässe  einer ganz anderen Qualitätsklasse und Preisklasse angehören als mein Leihbass. Da hätte ich irgendwie Skrupel die mit einem Billigbass zu "belästigen". 

Genauso geht es mir mit dem unverbindlichen Ausprobieren. Ich bin in sowas ganz schlecht und hab immer ein schlechtes Gewissen den Leuten ihre Zeit zu stehlen, wenn ich vorher schon weiss, dass ich dort aktuell nicht kaufen werde...

Ich hoffe es klappt, dass ich Ende des Jahres zu den Bayrischen Basstagen fahren kann. Vielleicht ergibt sich da die Möglichkeit mal einen anderen Bass auszuprobieren. Zumindest steht im Flyer, dass man Leihinstrumente bekommen kann.

Boddason Profilseite von Boddason, 24.02.2015, 17:30:54

Die meisten Bassbauer leben vom optimieren... Es gibt nicht sooo viele, die sich vom Bassbauer ihres Vertrauens einen Bass in Handarbeit herstellen lassen.
Die günstigen Instrumente kommen aus z.B. aus Tschechien oder China und werden dann vom Bassbauer richtig spielbereit gemacht, eine nicht zu unterschätzende Aufgabe! Wenn ein schlichter Bass durch die Hände eines Fachmanns geht, ist der Unterschied gewaltig. Und du hast ja (vermutlich) vor, ihn für seine Arbeit zu bezahlen.

Ausprobieren ist völlig in Ordnung, sonst könntest Du auch beim Versand bestellen.  Auch wenn Du Deine Preisklasse nennst, bekommt Du veilleicht einen richtig, richtig  guten Bass zum Anspielen, einfach, um den Unterschied zu hören und spüren. (Und Begehrlichkeiten zu wecken)

Berüchtigt sind nur die Checker (teilweise namentlich bekannt und gefürchtet) Die probieren nur aus, soweit sie mit ihren Fähigkeiten dazu in der Lage sind, fragen sämtliche Details ab, kosten viel Zeit und kaufen nie.

4saiter Profilseite von , 24.02.2015, 18:33:44

Hallo Claudia,

klar kannst Du mit einem anderen Bass zu Deinem Bassbauer des Vertrauens gehen. Da wirft Dich keiner raus. Sei es zum begutachten ob das Instrumet taugt, oder zum Setup. Reparien lehnt auch keiner ab.

Als Christoph Teichmann in Bremen noch Kontrabässe geführt hat, konnte ich ohne weiters ein Intrument für 7 Tage ausleihen. Als ich meinen Bogen gesucht habe, konnte ich mir 12 Bögen gleichzeitig zum vergleichen leihen. Leider macht Chritoph jetzt nur noch Geigen.

Bei Heiner Windelbrand (Sünnenblink Musikwerkstatt) habe ich mir auch schon mal ein Kontabass über Tage geliehen. Meine beiden Bässe lasse ich bei Heiner einstellen und warten, auch wenn ich (noch) kein Bass bei ihm gekauft habe. Durch den Kontakt mit diesen Instumentenbauern habe ich sehr viel gelernt. Eine Tasse Tee bei Heiner ist Gold wert.

Waum sollten Sie Dich als Kunden auch nicht beraten.

Wenn Du willst, dann teste "Billigbässe". Habe ich auch gemacht. Aber bevor Du kaufst, spiele auch hochwertige Bässe. In Deinem Preisrahmen und drüber. Nur das hilft die zur beurteilen was Dir gefällt und zusagt. Teste, vergleiche und wiederhole das. Keine Scheu. Wovor auch? Nur so bekommst Du Erfahrung

Liebe tiefe Grüße

Holger

 

Sachsenbass Profilseite von , 24.02.2015, 17:25:35

Ich würde im Vorfeld einfach sagen, was gefragt ist. Also z.B. Begutachtung eines günstigen Basses, da kann der Geigenbauer immer noch sagen ja oder nein. Das Profil der verschiedenen Werkstätten ist ja auch unterschiedlich. Manche leben ausschließlich vom Flicken und Einstellen von Instrumenten, andere bauen eigene Instrumente. Je nachdem muss ein Betrieb auch Prioritäten setzen.

Warum fährst du denn deinen Bass jede Woche zum Unterricht? Habe ich so nicht als Regel erlebt, bei den meisten Lehrern steht doch ein Instrument?

Claudia Profilseite von , 24.02.2015, 18:52:29

Weil es die Musikschule erst seit 1 Jahr gibt und ich und mein Junior dort aktuell die einzigen KB-Schüler sind. Die bauen ihren Instrumentenbestand erst nach und nach auf und kaufen natürlich erstmal die gefragteren Sachen.

Ich bin ja schon froh, dass ich dort einen guten KB-Lehrer gefunden habe. Von daher nehm ich die Schlepperei gerne in Kauf. ;-)

 

Und die Idee einfach vorher telefonisch anzufragen ob der Bassbauer auch günstige Bässe wartet gefällt mir. Dann wissen beide Seiten gleich woran sie sind.

Sachsenbass Profilseite von , 24.02.2015, 19:15:36

Ok, das ist natürlich eine Ausnahme. Dann viel Erfolg bei der Suche nach dem passenden Bass.

Persönlich wäre mein Tipp im Bereich Arco/"klassisch" schon ein vollmassiver Bass, da hat man schon mehr Klangvolumen und einen modulationsfähigeren Ton, auch wenn es mehr kostet. Im Bereich unter 5000€ sollte ein Instrument zu finden sein, das auch langfristig Freude beim Spielen bereitet. Übrigens kann auch dein Lehrer sicher einen potentiellen Bass in Augenschein nehmen und dir seine Einschätzung mitteilen.

PalmaKunkel Profilseite von PalmaKunkel, 24.02.2015, 20:43:43

Ich schlepp mein Schätzchen auch immer zum Unterricht! Mein gerade noch aktueller Lehrer hat einen 4/4  5 - Saiter, auf dem zu spielen mich als immer noch Anfängerin schon irritieren würde, vor allem wegen der 5. Saite. Außerdem hab ich seinen Bass anfangs sehr selten zu Gesicht bekommen, bis ich gesagt habe, dass ich das schade finde. Wenn er mir was vorgespielt hat, dann fast immer auf meinem Bass. Das hatte zwar den Vorteil, dass ich hören konnte, wie schön man auf meinem Instrument im Prinzip spielen kann (und der Bass mochte das sicher auch!), aber dafür hab ich die richtige Haltung nicht gesehen, weil mein Lehrer viel größer ist als ich und den Stachel für mal eben Vorspielen diesem Umstand nicht angepasst hat. Dieser Lehrer war auch der Meinung, dass es absolut normal ist, dass der/die SchülerIn den Bass anschleppt und der Lehrer ihn mitbenutzt. Aber mir zuliebe hat er seinen Bass dann doch auch oft am Unterricht teilnehmen lassen...

Und meine zukünftige Lehrerin, bei der ich erst eine Probestunde hatte, spielt im Unterricht auf einem 1/8 - Bass, und in der Musikschule scheint es auch keinen schuleignen zu geben. Ich werde also weiter schleppen.

Ehrlich gesagt, würde es mir auch irgendwie fehlen. Ich fahre mit der Straßenbahn und genieße es und bin stolz darauf, in so attraktiver und liebenswerter Begleitung unterwegs zu sein.

Liebe Grüße

Ingrid

PalmaKunkel Profilseite von PalmaKunkel, 24.02.2015, 20:53:43

Ach so, wenn ich jetzt schon recht ausführlich einen "Nebenpfad" beschritten habe, will ich doch auch was zum eigentlichen Thema sagen:

Ich hab meinen vollmassiven Bass ("Student" von Berndt und Marx) gekauft, als ich sicher war, dass ich beim Kontrabass bleiben will und noch ein paar Leute gefragt hatte, wie sie ihn finden. Manche von euch haben ihn ja beim Geba - Treffen kennengelernt. Ich hatte gleich den vollmassiven gemietet, weil ich schon geahnt habe, dass ich meinen ersten Bass eigentlich nicht mehr hergeben will. "Arrangierte Ehe", sozusagen, denn ich hab den Bass geschickt bekommen, ohne ihn vorher jemals gesehen zu haben. Ich hab dann noch das Griffbrett abziehen und den oberen Sattel abschleifen und den Steg tiefer legen lassen, weil mir die Saitenlage zu hoch war. Und ich hab weichere Saiten drauf gezogen.

Das heißt jetzt nicht, dass ich mir nie nie nie einen anderen Bass kaufen werde, aber einerseits glaube ich, dass dieser als Bass noch lange besser sein wird als ich als Bassistin, und andererseits vermute ich, dass ich noch Mühe hätte, die Unterschiede zu bemerken, da ich irgendwie alle Kontrabässe toll finde. Na ja, vielleicht bin in nur noch nie einem richtig schlechten begegnet...

Noch mal viele Grüße

Ingrid

 

Sachsenbass Profilseite von , 24.02.2015, 21:16:38
Deinen Bass habe ich als absolut ok in Erinnerung. Vor allem hast du den ja schon auf deine Bedürfnisse angepasst. Umso besser! Viele Geigenbauer verstehen leider nicht, was "bequeme Saitenlage" auf dem Bass bedeutet... wenn ich mir anschaue, was viele Leihbässe für ein Setup haben...
Claudia Profilseite von , 02.09.2015, 21:24:58

Nachdem ihr mir vor einem halben Jahr so zahlreich und hilfreich geantwortet habt, berichte ich mal, wie sich die Dinge hier grad entwickeln.

Eigentlich hatte ich entschieden vorerst beim "Billig-Bass" zu bleiben und ihn rauszukaufen und das gesparte Geld lieber für Unterricht zu verwenden.

Klar war allerdings auch, dass der Bass in fachkundige Hände muss, weil das Griffbrett abgezogen werden muss und der Steg nicht ganz sauber an die Decke angepasst ist.

Also bin ich heute mitsamt Bass beim Bassbauer gewesen und ziemlich schnell ist mir dort klar geworden, dass ich mir mit dem Leihbass das Leben unnötig schwer mache. Ich durfte ein paar seiner Instrumente anspielen (neue weit jenseits meiner Preisklasse und gebrauchte im 5000,- Rahmen) und bin immer noch fassungslos, mit wie wenig Kraftaufwand sich die greifen lassen. Und ich schieb seit Wochen Frust, weil ich die Töne auf den tiefen Saiten, trotz fleissigem Üben, einfach nicht sauber genug gedrückt bekomme bzw. die Kraft auch auf den hohen Saiten so schnell nachlässt und dachte schon, ich hätte mir über die Ferien vielleicht irgendwas falsch angewohnt...

Somit hab ich heute alle Pläne über den Haufen geworfen. Morgen geht die Kündigung an den Verleih raus und in ca. 2 Wochen werd ich mir beim Bassbauer einen der Gebrauchten aussuchen. Der hat ehemalige Orchesterinstrumente in Zahlung genommen, die nun nochmal überholt werden und dann so um die 5000,- EUR kosten werden.

Damit hab ich zwar nun 350 EUR in den Sand gesetzt und muss den nervigen Rücktransport per Spedition anleiern, aber lieber investiere ich jetzt in ein hochwertigeres gebrauchtes Instrument, als in den Versuch den Billigbass teuer optimieren zu lassen.

Letztlich hab ich's ja auch schon vor ein paar Monaten beim Bogen gemerkt. Seitdem ich statt dem verzogenen Leihbogen einen Carbondix spiele, hab ich keinerlei Probleme mehr mit Schmerzen im Zeigefinger und Handgelenk.

Bassist14 Profilseite von Bassist14, 02.09.2015, 22:12:32

eines sollte dir klar sein: wie leicht ein bass sich spielen lässt hat NICHTS damit zu tun wie er klingt oder was er kostet.

das hat nur was mit den fähigkeiten des bassbauers zu tun den vernünftig einzurichten.

Claudia Profilseite von , 02.09.2015, 22:42:44

Danke für den Hinweis/Warnung.

Ich bin grad dabei mir kompetenten Beistand zum Anspielen und Aussuchen zu organisieren. Mit meinen 3 Tonleitern die ich spielen kann, hör ich da kaum Unterschiede. Noch dazu wenn ich ohne Bogen spiele. Das hab ich heute schon festgestellt. ;-)

Bigsby Profilseite von HannoBass, 03.09.2015, 15:15:09

Hallo,

direkt 5000€ zu investieren freut bestimmt den Bassbauer, für dich ist das aber meiner Meinung nach nicht wirklich sinnvoll. Investiere lieber 300-400€ bei dem Bassbauer in ein neues Setup (kann er ja anscheinend sehr gut) und gebe das Geld für guten Unterricht aus. Dann spielt sich dein Bass genauso gut wie seine Bässe. Anscheinend ist u.a. dein Obersattel viel zu hoch. Griffbrett abziehen, Steg überarbeiten, Stimmstock kontrollieren und ggf. den Hals etwas verschlanken sollte nicht die Welt kosten...

Nach einiger Zeit kannst du dann immer noch einen hochwetigeren Bas kaufen und hast noch ein ordentliches Instrument für Konzerte in kalten Kirchen usw. Bespielbarkeit hat nur ganz wenig mit der allgemeinen Qualität eines Instruments zu tun. Man kann auch einen 500€ Chinabass so gut wie einen 20000€ Bass aus Deutschland einrichten. Der Klangunterschied bleibt natürlich weiterhin bestehen.

viele Grüße

midioma Profilseite von midioma, 04.09.2015, 03:02:00

Das war ein LEIHbass. Da würde ich nicht so viel Geld investieren und es ist auch fraglich, ob der Verleiher das überhaupt erlaubt. Allerdings wäre es Aufgäbe des Verleihers den Bass ordentlich einzurichten.

Für ein gutes Setup müssen es nicht 5000€ sein, in der Tat, aber dafür kann man ein ordentliches Instrument bekommen, mit dem man sehr lange, wenn nicht das ganze Leben (sofern nicht Profi) auskommen kann. Wenn man sich sicher ist, dass man dranbleiben will und dazu körperlich in der Lage ist und fachlichen Beistand hat ist das durchaus in Ordnung. Sperrholz oder Halbmassiv von ca. 1.500 bis 2.000€ täten es aber auch für die nächsten fünf bis zehn Jahre, sofern gut gebaut und gut eingerichtet. Das muß aber jeder für sich entscheiden.

Claudia Profilseite von , 04.09.2015, 09:23:27

Stimmt, am Leihbass darf ich gar nichts verändern solang ich ihn nur gemietet habe. Um den optimieren zu lassen, muss ich ihn eben erst rauskaufen. Vom Verleiher selber (Geigenbauer) erwarte ich mir da ehrlich gesagt kein besseres Setup mehr.

Ich freu mich auf alle Fälle drauf, in 2 Wochen nochmal mit fachkundiger Unterstützung zum Bassbauer zu fahren. Als wir für Töchterchen eine neue Gitarre gebraucht haben, hab ich die Klangunterschiede zwischen Halb- und Vollmassiv auch erst gehört, als sie bzw. der Verkäufer gespielt haben und ich mich aufs Zuhören konzentrieren konnte. Solang ich selber das Instrument in der Hand gespielt hab, lag die Aufmerksamkeit ganz klar beim haptische Eindruck.

Mit der Kündigung des Leihbass kann ich mir auch noch Zeit lassen, weil ich gar keine Kündigungsfrist im Vertrag habe. Hatte ich falsch in Erinnerung. Das bezog sich nur auf die Mindestmietzeit und die ist ja schon rum. Dann brauch ich da nichts überstürzen und kann in Ruhe überlegen, wieviel ich nun für welches Instrument investiere.

Nur quer durch Deutschland fahren um diverse Bässe / Bassbauer anzuschauen, werd ich definitiv nicht machen. Dafür fehlen mir aktuell Zeit, Nerven und Erfahrung. Da leiste ich mir den Luxus in der Nähe und dafür ggf. teurer zu kaufen / optimieren zu lassen.

Neuester Beitrag nagybögö Profilseite von nagybögö, 04.09.2015, 17:47:21

Ein guter Bass, auf dem Du gerne spielst, darf auch etwas wert sein. Das Schöne daran ist ja, dass Du keinen Wertverlust hast. Ich konnte nach zwei Jahren Bassspielen von einem Sperrholzbass auf einen guten Vollmassiven umsteigen. Das hat mir einen enormen Motivationsschub gegeben. Den damals gekauften Bass spiele ich heute, nach 25 Jahren, immer noch!

Was mich wundert, ist die anscheinend schlechte Einrichtung des Mietbasses. Ich würde als Mieter einen gut eingerichteten Bass erwarten. Eine zu hohe Saitenlage ist eine Qual, gerade für Anfänger.

Bigsby Profilseite von HannoBass, 04.09.2015, 11:43:22

 

Ich bin natürlich davon ausgegangen, dass entweder der Leihbass oder ein vollmassives Instrument gekauft wird. Den Obersattel könnte man vielleicht auch bei einem Leihinstrument nachkerben. Mehr würde ich da naturlich nicht machen, bevor der Bass nicht gekauft ist.
GEBA-Kontrabass Profilseite von , 03.09.2015, 08:02:29

Als Anfänger gleich 5000€ rauszuhauen ist schon mutig. Wer weiß, was du selbst für Anforderungen entwickelst, wenn du erstmal ein paar Jahre spielst.

Besser wäre sicher ein gut eingerichteter bezahlbarer Bass, egal ob halbmassiv oder massiv, hauptsache klar im Ton und gut eingerichtet.

Leider haben viele Geigenbauer keine Ahnung vom Bass-Setup. Ich würde mich da vertrauensvoll z.B. an Herrn Kress in Köln oder Herrn Lohse in FFM wenden. Die sollen dann einen verstellbaren Steg anbringen und das Griffbrett abziehen. Selbst bei renommierten deutschen Geigenbauern, die viel mit Bässen arbeiten sehe ich oft horrende Setups, die wohl nur für Leute geeignet sind, die meinen, man müsste viel drücken, um laut zu spielen.

ESchu Profilseite von ESchu, 03.09.2015, 13:13:49

Also , ich war auch Anfängerin und habe gleich 5000€ für ein sehr schönes Instrument bei der Kontrabasswerkstatt ausgegeben. Ich durfte es mitnehmen und mein Lehrer hat es dann auf Herz und Nieren geprüft. Ich habe mich nach dem Ton gerichtet und konnte das auch mit meinen "3-4 Tonleitern" tun.
Bauchgefühl und Beratung!
Das richtige Setup für mich war dann dabei: z.B. niedrige Saitenlage , damit ich nicht zu viel Kraft aufwenden muss. Eine Kontrabasswerkstatt kann das eben :-)
Ich habe den Kauf nie bereut, wollte aber auch immer ein schönes hochwertiges und klangvolles Instrument.
Ich transportiere den Bass jede Woche in die Orchesterprobe, zu unseren Auftritten und auch z.B. nach Hamburg zum Unterricht. Das geht, aber ich passe natürlich höllisch gut auf.
 

 

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