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Zugeordnete Kategorien: Pickup & Mikrofon
Hallo an alle!
Ich bräuchte so kurz vor Weihnachten noch einmal euren Rat: Ich würde mir gerne einen Tonabnehmer zulegen. Der Gedanke dahinter ist, dass ich mittlerweile in einem Orchester mitspiele (vorwiegend Bläser) und ich eigentlich immer verstärkt werde. Bis dato wird der Ton immer über ein Mikrofon abgenommen. Das finde ich aber irgendwie unpraktisch, es müsste doch eine bessere Lösung geben! Ich spiele aber nicht nur in dem Orchester....also bräuchte ich einen Tonabnehmer, der mich unverstärkt nicht behindert!? Ist so etwas möglich? Da ich von dieser Materie (also Tonabnehmer, Verstärker,..) wirklich keine Ahnung habe, hoffe ich, die Frage nicht zu unbeholfen gestellt zu haben. Vielen Dank im voraus und LG
Erfahrung habe ich damit nur eine.
Im Steg meines Basses steckt ein älterer BassBalsereit. Dessen Stecker habe ich (in Querlage) hinter dem Saitenhalter mittels Klettpunkten befestigt. Brauche ihn zwar nur selten, aber stören tut er da nicht. LG
Hi Tina? (nur anhand des Nicknames geraten)
Mit mal eben schnell wird es hier wahrscheinlich nicht getan sein. Bei Tonabnehmern ist es wie bei vielen Dingen, den Kontrabass betreffend, meist eine längere Suche. Die Frage ist auch wie du verstärkt klingen willst. Das Ziel der meisten Kollegen hier ist es, den natürlichen Basssound, so gut wie es geht, nur eben lauter zu bekommen. Allerdings werden dir auch die meisten Kollegen berichten, dass dies nur bedingt möglich ist. Also haben wir die Frage der klanglichen präferenzen. Abgesehen davon wäre es interessant zu wissen, ob du direkt in ein Mischpult spielst, oder einen Amp dabei hast. Also wie deine Verstärkung denn allgemein aussieht.
Hier trotzdem schon mal ein paar Vorschläge:
1) David Gage - The Realist
Realist Copper
Von diesem gibt es mehrere Ausführungen. Alle mir bekannten können installiert werden, ohne bauliche Änderungen am Bass vornehmen zu müssen. Die, welche ich kenne, waren mir allesdings meistens zu dumpf/bassig.
2) Shadow Piezo
Shadow SH950
Allgemein haben Piezos eine sehr höhenbetonte Charakteristik und neigen dazu harsch zu klingen. Außerdem sollte man hier auf die Eingangsimpedanz des Verstärkers/Preamps/Mischpultes achten. Diese sollte bei min. 4 MegaOhm liegen.
3) Ehrlund Acoustic Pickup
Das ist eine Art Nahfeldmikro und wird mittels drei Knetkugeln direkt auf die Decke des Instruments befestigt. Je nach Position ist der Klang sehr unterschiedlich. Hat wie alle Mikrofone eine gewisse Feedback-Neigung.
Außerdem gibts hier und dort noch einige Infos z.B. :
Ich persönlich fahre auf meinem Bass ganz gut mit einer Mischung aus Piezo Steg Pickup und dem Ehrlund. Beide Signale gehen in einen Minimixer von L.R. Baggs wo ich nach belieben die beiden Signale mischen kann.
LG und ein frohes Fest
Mathias
Realist eher nicht.
Shadow SH-950 /951 oder Underwood vorrangig für pizzicato.
Ähnlich, aber besser als der Realist ist der Shadow SH-965NFX. Der hat auch einen Impedanzwandler eingebaut, so dass Du auch mit Bassverstärkern mit niederohmigem Eingang einen vernünftigen Klang bekommst.
Der Ehrlund ist sehr gut, man muss aber eine Weile probieren, bis man die beste Stelle und damit den besten Klang für die Abnahme gefunden hat. Es gibt auch Bässe mit denen er nicht so gut harmoniert. Den Preamp sollte man auf jeden Fall mitbestellen, auch wenn es dann recht teuer wird.
Da ich annehme, dass Du im Bläserorchester vorwiegend streichst und Du keinen aggressiveren Jazz-Pizz brauchst, sollten sowohl Shadow NFX als auch Ehrlund geeignet sein. Den NFX bekommt man hin und wieder auch gebraucht für ca. 120€, der Ehrlund kostet meines Wissens mit Preamp über 400€, ist dann aber quasi auch der Mercedes.
Es gibt noch kleine Clipmikros, die man am Bass befestigen kann. Klang besser als Pickup, man kann den Bass (d.h. auch sich) bewegen, aber die meisten eignen sich nicht für einen Verstärker sondern nur für die PA. Die guten Kosten auch ein paar hundert Euro.
Wenn Du nicht viel Geld ausgeben willst, Ceperito bietet im Marktplatz günstige Tonabnehmer an. Da diese wie der Underwood und Sh-950 im Stegflügel sitzen aber vermutlich besser für Pizz als Arco. Für das Geld aber immer eine gute Reserve. Wahrscheinlich reicht der einelementige an der E-Saite. Mit zweien kann man sich schon wieder Probleme einhandeln.
Ich würde den Realist Copperhead nicht von vorne herein komplett ausschließen. Es stimmt zwar, dass sein Klang eher dumpf ist, hab aber schon genug Bässe gehört, auf denen er super funktioniert!
Wenn Stegschrauben vorhanden sind kann ich außerdem den Realist Life Line sehr empfehlen, den verwende ich zum Beispiel momentan und ich finde der klingt sowohl pizzicato als auch arco sehr gut (auf meinem Bass).
Mir hat der Balsereit bei den Tonabnhemern klanglich immer sehr gut gefallen, aber dir Tatsache, dass ich den in meinen Steg bohren müsste hat mich immer abgeschreckt.
Die beste Lösung, also die welche am ehesten an meinen akustischen Klang rankommt, ist für mich noch immer das DPA 4099B Mikro. Leider schon eher teuer und ich habs mir selbst auch noch nicht geleistet, aber jedesmal, wenn der Tontechniker eines dabei hatte, war das Ergebnis super.
Bei der Wahl der Verstärkung würde ich auf jeden Fall berücksichgtigen, dass eben jedes Produkt auf jeden Bass anders klingen kann, deswegen am besten so viel wie möglich ausprobieren!
Schöne Grüße,
Gregor
MoinMoin und frohe Weihnacht in die Runde!!
Der eine empfiehlt dies, der andere jenes, und ich bitte vorab schon mal darum, meinen Tip nicht so zu verstehen, als ob ich einen Alleinvertretungsanspruch auf amplifizierte Glückseeligmachung erheben würde - jedes System hat seine Vor- und Nachteile, jedes seine Berechtigung und seinen Nutzen und jedes klingt auf jedem Bass anders.
Eine praktischere Abnahme als ein Mikrofon, das dir jemand hinstellt und um das sich auch noch jemand kümmert während des Vortrages, kann ich mir nicht vorstellen!! Kein Pickup der Welt ist so praktisch wie ein Abnahmesystem, das man noch nicht einmal besitzen muss. Ich würde, vorausgesetzt, du kommst in deinem Blasorchester zurecht, rein garnichts ändern. Da du ansonsten offenbar unverstärkt unterwegs ist, bist du streng genommen schon im Kontrabassistenolymp angekommen: Bass und Bogen einpacken, fertig. Mein Neid ist dir gewiss.
Falls du dennoch glaubst, du bräuchtest einen Tonabnehmer direkt am Bass, solltest du wissen, dass diese ganzen Geräte am oder unterm Steg gestrichen noch nicht einmal suboptimal klingen. Man tut sich keinen Gefallen damit. Allenfalls dem Ehrlund spreche ich eine gewisse Streichtauglichkeit zu, das Gerät selbst hat jedoch mechanische Schwächen und ist mit inzwischen jenseits 500 Euro inklusive simplem Vorverstärker im Reich der Unverschämtheiten angekommen.
Wenn überhaupt, würde ich mir ein Mikrofon zulegen, z.B. ein Clipmikrofon für Bläser, das man am Saitenhalter festmachen kann oder ein Clipmikro in Kombination mit einer Schaumstoffkugel, die man z.b. unter den Steg klemmt. Unter www.kontrabass-atelier.de kann man sich das ankucken. Das dpa 4099 ist bei meinen Bässen nicht verzerrungsfrei einsetzbar, das würde ich auf jeden Fall testen vorher. Ich selbst spiele seit einiger Zeit ein Mikrofon von Ischell, es wird auf die Decke gepappt ähnlich wie der Ehrlund und klingt auch in etwa so, kostet aber nur die Hälfte. Ohne Erfahrung mit Mikrofonierung sollte man jedoch vom Mikrofon an und für sich nicht zu viel erwarten, es ist eine fummelige Angelegenheit.
Könnte ich zeitreisen, würde ich mich als Bassgambist ins frühe Barock zurückbeamen, die mussten sich um sowas keine Gedanken machen - ja ja, ich weiß, sie hatten ganz andere Probleme!! Kontrabassverstärkung sucks.
Schöne Feiertage!
Ein Orchester mit Bläsern.....also eine Bigband?
Und was sonst noch für Musik?
Wenn Du noch nie einen Tonabnehmer benutzt hast, könntest Du unter Umständen mit dieser neuen Klangerfahrung auch nicht zufrieden sein oder vielleicht eben doch, weil Du keinen Vergleich bzw. Erfahrung hast? Alle Vorredner wissen nur all zu gut, wie schwierig das Thema Bassverstärkung ist, noch dazu, wenn man mit der Zeit seine Erfahrungen gesammelt hat. Eine wirklich einfache Lösung gäbe es nur dann, wenn der Zufall es so will u. der ausgesuchte Tonabnehmer mit Deinem Intrument ein annehmbares Klangergebnis bringt. Mit dem Shadow SH965 NFX-B kann man nicht so viel falsch machen (auch preislich gesehen), weil auch ein Preamp zur Impedanzanpassung integriert ist u. man somit so gut wie jeden beliebigen Bassverstärker benutzen kann. Tonabnehmer klingen nicht wirklich schön und klingen an jedem Instrument anders, was es nicht unbedingt einfacher macht. Tonabnehmer sind nicht mehr als eine (bescheidene) Abhilfe, damit man lautstärkenmäßig im Gesamtklang nichtunter geht bzw. damit man sich selbst beim spielen besser hört (das ist wohl das Hauptproblem). In einer Bigband macht Verstärkung durchaus Sinn, weil heutzutage ein Ballsaal mit einer gut resonierenden Holzbühne eher was besonderes ist. Kleinere Bands hat man früher mitunter mit nur einem Mikrofon (z.B. die berühmte Neumann "Flasche") abgenommen u. mit der Abstandspositionierung um das Mikrofon herum, hat man den Klang bzw. die Lautstärke gestaltet.....diese Zeiten wünsch ich mir zurück. Warum? Weil dieser ganze Verstärkungsquatsch einfach mal zu viel Geld kostet, dem Gehör nicht zuträglich ist u. (der für mich wichtigste Punkt) den Charakter der Musik verändert, ansonsten kann man auch E-Bass spielen (wie schrecklich, wenn der Kontrabass in der Bigband so klingt !!)....oder gleich einen EUB ohne Resonanzkörper verwenden. Ich glaube eine gute Lösung ist, sich über ein Mikrofon abzunehmen u. eine kleine Monitorbox auf Kopfhöhe hinzustellen, damit man hört, was man spielt, ansonsten braucht man einige hundert Watt, um sich mit Bass durchsetzen zu können (und dieses Lautstärkeverhältnis ist eben ein ganz anderes als bei allen anderen Instrumenten, weil diese akustisch besser wahrgenommen werden können). In diesem Fall hat man bei hohen Lautstärken mit Mikrofon aber mehr Probleme als Erleichterung u. eine nicht unwichtige Frage ist dann auch, was man denn für einen Verstärker (+ Lautsprechergröße) verwenden will. Die andere Sache ist: der Kontrabass wird bei hoher Lautstärke durch Tonabnehmer immer unnatürlich klingen, deswegen ist auch die Frage, welchen Kompromiss man eingehen will. Will man eine Verstärkung über die PA (Bühnenanlage) und/oder einen extra Bassverstärker. Das ist alles nicht so einfach, weil es keine All-in-one-Lösung gibt.
Der Ehrlund Tonabnehmer ist ein guter Kompromiss zwischen beiden Welten (Tonabnehmer - Mikrofon), doch wie ich feststellen musste, funktioniert er ohne den dazugehörigen Preamp nicht optimal (automatische Impedanzanpassung am Schertler LaFaro ist nicht so gut wie der Ehrlung Preamp.....hier zeigt sich wieder einmal, wie individuell jeder Tonabnehmer ausgesteuert werden muss, damit er optimale Klangergebnisse bringen kann).
Wäre nun die Frage, was das Ischell Kontaktmikrofon kostet, denn so schlecht klingt es nicht:
https://soundcloud.com/user239199423/dave-speranza-pickup-24bit
Wenn man am unteren Rand auf das kleine schwarze Player-Fenster clickt öffnet sich die Vollansicht, wo man sieht was da noch für Tonabnehmer getestet wurden.
Das Soundsample "DB Sample 5.1 Pizz - CAD GLX-1200 mic - Spot 1 (2' in front of the bridge) gefällt mir am besten, weil der Bass am natürlichsten klingt. Auch andere Samples wo dieses Mic mit reingemixt wurde sind gut. Das CAD kostet nur 49,- USD! (da kommt klanglich eigentlich nur das DPA 4099B ran). Ein Mix aus Tobabnemer u. Mikrofon ist wohl noch am Praxis-tauglichsten.....und doch letzten Endes alles eine Frage der persönlichen Empfindung bzw. des Einsatzzwecks.
Ob der Charlie mit diesem Statement eine Anspielung auf Tonabnehmer machen wollte ;P
https://soundcloud.com/elifmusic/weird-nightmare-charles-mingus
wünsche besinnliche Tage
Charlie-in-mind
Ich habe sowohl den Realist als auch den Balsereit auf meinem Bass. Es sind sehr unterschiedlich klingende Pickups - der Realist ist dunkel, bassig und je nach Saiten auch mal dröhnig, der Balsereit direkt, klar und ein wenig hart. Außerdem ist dei Balance der Saiten untereinander beim Realist deutlich besser.
Ich würde zum Realist raten, insofern keine sehr dumpfen Saiten benutzt werden. Der Pickup sollte aber mit einer nicht zu hohen Eingangsimpendanz benutzt werden, sonst klingt er noch bassiger und das Attack tritt noch mehr in den Hintergrund. Riesen Vorteil: der verträgt sich mit so ziemlich jedem Amp, was bei Proben in fremden Proberäumen, Sessions u.s.w. sehr hilfreich ist. Der Balsereit benötigt einen hochohmigen Preamp.
Hi,
ich hab mir jetzt nicht alle Postings durchgelesen, aber ich kann dir die Sachen von B-Band nur sehr empfehlen. Die sind einfach einzubauen ( es muss auch nicht gebort werden) und ich finde sie klingen einfach wirklich gut und sind einfach in der Handhabe. Bis jetzt hat sich noch keiner über meinen Sound beschwert, eher im Gegenteil.
Hallo!
Ich möchte mich hiermit vorweg für die vielen interessanten Antworten bedanken! Ihr habt mir wirklich sehr geholfen...!!! Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und viele liebe Grüße aus den Bergen!
Tina
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