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Zugeordnete Kategorien: Bassbau - Steg
Hallo Forum,
ich besitze 2 Kontrabässe, einmal mit 103cm Mensur und einmal mit 104,5cm Mensur. Ein Wechsel zwischen den Instrumenten ist kaum möglich, da ich auf dem größeren Instrument eingespielt bin und die kleinere Mensur intonationsmäßig nicht in den Griff bekomme, d.h. ich fühle mich auf dem kleineren Bass einfach unsicher.
Nun hat mir mein Bassbauer angeboten, die Mensur des kleineren Basses zu verändern, indem der Obersattel etwa 7,5mm versetzt werden soll und der Steg entsprechend ebenfalls 7,5mm nach unten versetzt werden soll (inkl. Stimme).
Was ist von diesem Vorschlag zu halten? Hat das schon mal jemand gemacht? (Der Steg steht dann ja nicht mehr da, wo er eigentlich stehen soll, kann das negative Auswirkungen haben?).
Schon mal vielen Dank im Voraus.
Grüße
Ralf
naja du könntest ja versuchen, bei beiden Bässen den Steg um ca. 5mm zu verschieben, um so ein Angleichung zu erreichen. Das wäre zumindest ohne Eingriff machbar und einen Versuch wert.
Ich selber spiele auf mehreren Bässen von 104 bis 107cm Mensur, mit 4 oder 5 Saiten, mit und ohne Bünde.(Violone)
Das funktioniert ganz gut,.... wenn es sich vor Soloauftritten vermeiden läßt, versuche ich mich in den Tagen davor auf ein Instrument zu konzentrieren.
Grüße
Frank
Hi Ralf!
Ich versuche mal zu antworten und mache es mir einfach, weil ich nicht mit vielen Kommas rechnen möchte . Ein Baß hat eine Mensur von 105cm und diese soll um 1,5 cm verlängert werden. Referenzpunkt ist das D auf der GS, IV. Lage. Dieser Punkt befindet sich (idealer Weise) 35 cm (1/3) vom Obersattel und 70 cm (2/3) vom Steg entfernt. Wir haben also gegriffen eine Quinte (als Flageolett Oktave + Quinte), das bekannte Zahlenverhältnis 3:2 (Gesamtmensur zu gegriffener Mensur).
Verlängert man nun die Mensur um 1,5 cm, so müssen davon 1/3 auf den kürzeren , 2/3 auf den längeren Saitenteil entfallen damit der Referenzpunkt an der selben Stelle bleibt. Das sind dann 5 mm Richtung Obersattel, 10 mm Richtung Steg. Damit haben wir die Längen von 35,5 cm zu 71 cm. (War das verständlich?)
Auf dem Kontrabaß/EUB kann ich schnell zwischen den Mensuren (habe ca. 104, 106 und 108er Mensuren) wechseln, kein Problem. Da könnte man schnell sagen: Gewöhnungssache. Woran ich mich aber überhaupt nicht gewöhnen kann ist eine 35" (statt 34") Mensur beim E-Baß. Seit über 10 Jahren nehme ich meinen immer mal wieder zur Hand - ich kann's einfach nicht. Die Menschen (und Instrumente) sind halt verschieden, wenn eine Mensuränderung gewünscht wird sollte man das auch ernst nehmen.
Grüße
Thomas
P.S. Das Verstellen eines Stegs sollte nur aus wohlüberlegten Gründen, wie Deinen, erfolgen. Aber 1 cm sollte nicht sooo viel ausmachen, ein Versuch ist es wert.
1 cm am Steg ist überhaupt nicht viel. Oft erreicht man das schon, mitunter unabsichtlich, wenn man den Steg schräger stellt. Falls der Steg nicht ohnehin schon sehr schräg aufgepasst wurde, kann man also durch geringfügiges verschieben und einen stärkeren Winkel (zum Saitenhalter hin) die Mensuren locker angleichen.
Hallo zusammen,
nach euren Aussagen schließe ich, dass das Verlängern der Mensur grundsätzlich kein all zu großes Problem darstellt. Danke Thomas, für die Erläuterung meiner Frage. Ich werde die Erkenntnisse an meinen Bassbauer weitergeben.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf
Hallo zusammen, Ich habe mich jetzt doch gegen die Mensurverlängerung entschieden, da es mir irgendwie gegen den Strich geht, wenn der Steg nicht da steht, wo er stehen soll. ich werde den Bass verkaufen und dann ggf. Einen neuen Ersatzbass mit der passenden Mensur kaufen. Trotzdem danke für die Tips. Grüße Ralf
Hi Ralf!
Vielen Dank für Deine Rückmeldung, Hauptsache Du hast eine Lösung für Dein Problem gefunden, die im übrigen gar nicht schlecht ist.
Leider passiert es auch auch in diesem Forum nur allzu oft, daß sich ein TE gute Ratschläge einholt, sich dann aber nicht oder gar nie mehr meldet, ohne die Höflichkeit zu besitzen über eine Entscheidung oder eine Lösung eines Problems zu berichten. Klar, wer hier schreibt tut das freiwillig ohne jeden Anspruch - aber man hat sich mit einem Problem auseinander gesetzt und ist doch auch etwas neugierig wie dieses dann letztlich gelöst wurde.
Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
das ist für mich selbstverständlich. Ich bin ja auch schon länger in verschiedenen Foren unterwegs und fand es bisher auch wenig befriedigend, wenn TE am Ende nichts mehr zu ihren eigenen Threads beitragen. Aber das muss im Endeffekt jeder für sich selbst entscheiden.
Grüße
Ralf
Hallo Ralf, das ist bestimmt nicht verkehrt. Wenn Du andere Bässe spielst, mußt Du Dich auch umstellen. Und nur, weil die Saitenlänge gleich wäre, ist noch lange nicht gesagt, dass die Mensur in sich gleich wird, die hängt noch mit dem Verhältnis der Deckenmensur zusammen.
Bässte Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
d.h. dass selbst wenn die Mensur gleich lang ist, können die Töne an einer anderen Stelle des Halses liegen? Meiner Meinung nach müssten die Flageolettöne am bei gleicher Mensurlänge auch am gleichen Ort zu finden sein, somit sollten sich die gegriffenen Töne ebenfalls im gleichen Abstand zum Obersattel befinden (ich glaube nach Pythagoras: "Abhängigkeit der Tonhöhe von der Länge schwingender Saiten"), oder?
Grüße
Ralf
Hallo, Stefan und Akustikbass,
eine gegebene Saitenlänge hat für die einzelnen Töne (und auch Flageoletts) unveränderbare Positionen. Das beruht auf physikalischen Grundlagen (Teilungsverhältnis usw. - siehe auch die Antwort von LowB).
Die Frage nach der Lage der Töne (oder Flageletts) in Bezug auf das Griffbrett ist schon interessant - grundsätzlich gibt es ja einen erheblichen Unterschied zwischen einem Hals mit D-Mensur oder Es-Mensur. Hinzu können noch unterschiedliche Dicken des Halses (einschließlich Griffbrett) und Ansätze des Korpus ( oder z.B. mehr gambenartiger Korpus oder mehr ausgestellte Oberzargen) jeweils das Gefühl hervorrufen, die zu greifenden Töne liegen irgendwie ganz woanders.
Die Irritation ergibt sich aus unterschiedlichen Koordinatensystemen von Saite und Griffbrett / Korpus, die beim Spielen das Gefühl erzeugen, die "Mensur stimmt nicht mehr".
Wir orientieren uns beim Spielen doch in einer Kombination von räumlicher Zuordnung (also der Position unserer Hand auf dem Griffbrett) und der akustischen Rückkopplung des dabei erzeugten Tones. Je mehr man sich auf einem bestimmten Bass "zu Hause" fühlt, desto stärker wird die Irritation auf einem anderen Instrument, das bei gefühlt gleicher Position der Greifhand einen andern Ton erzeugt. Es gibt eine Aussage von Klaus Stoll (vormals Solobass bei BPhil) dass er etwa zwanzig Minuten brauchte, um sich von einer D-Mensur auf eine Es- Mensur (bei zwei seiner besten Bässe) umzustellen. Also räumt auch ein Profi ein, dass er bei seinen eigenen Bässen Umstellungsprobleme beim Greifen hat (wobei die Bässe eine in etwa gleiche Mensur hatten). Es kann schon genügen, wenn zwei Bässe bei gleicher Saitenlänge und Halsmensur eine unterschiedliche Dicke des Halses haben, um sich total "verloren" zu fühlen.
Will damit sagen, dass es neben den "physikalischen" Gegebenheiten der schwingenden Saite noch eine Menge anderer Einflußfaktoren geben kann, die das Gefühl vermitteln, dass etwas "nicht stimmt".
Gruß
UgoBassi
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