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Hallo Zusammen!
Ich bin stolzer Besitzer eines chinesischen Sperrholzbasses, den ich in verschiedenen Kneipen und Clubs der Gegend benutze. Seit kurzen allerdings klemmt der Stachel! Wenn er zum Transport "eingefahren" ist, ist es sehr schwer ihn ohne Rohrzange herauszuziehen. Umgekehrt ist es fast unmöglich, das Teil wieder zu versenken. Nach einer Session gestern habe ich den Bass mit ausgefahrenem Stachel in die Ecke gestellt, weil ich in der Nacht keinen Bock mehr hatte auf Stachelärger. Heute Morgen war der Bass langsam wieder auf dem Stachel heruntergerutscht. Öl habe ich schon versucht. Hat einer von euch einen Rat?
Das Problem kenne ich auch und ich habe lange und erfolglos mit verschiedenen "Gleitmitteln" dagegen angekämpft.....
....irgendwann war mir das zu nervig und ich habe einfach die Bohrung etwas größer gebohrt und es war echt eine Erlösung. Die Klemmschraube hält den Stachel auch gut, wenn dieser mit etwas Spiel in der Bohrung liegt. Bei mir dürfte das Spiel nun ca. 0,5mm im Durchmesser betragen.
Trau dich, den Bohrer auszupacken ;-)
p.s. Beim Bohren solltest du den Bass so legen, dass du aufwärts bohrst, dann fallen nicht so viele Späne in den Korpus, welche dann wieder mühsam aus den F-Löchern gefischt werden müssen.
Der Stachel klemmt plötzlich, weil er ein bisschen verbogen ist. Diese Krümmung passt dann auf einmal nicht mehr durch die Bohrung. Wenn es ein Rohrstachel ist, kannst du den z.B. gegen einen massiven Stab austauschen. Das sollte robuster sein und man spart sich den Einbau einer neuen Birne.
Hi Bigsby!
Die Behauptung ein Stachel oder was immer auch aus Vollmaterial sei stabiler als ein Rohr kann so nicht stehengelassen werden. Grundsätzlich: Bei gleicher Länge, gleichem Material und gleichem Gewicht ist ein Rohr - egal welchen Durchmessers bis zu einer gewissen Mindestwandstärke von 0,x mm - immer stabiler als ein Stab. Ein Rohr nimmt Zug- und Druckkräfte auf, ein Stab nur Druckkräfte. Schon mal einen Motorrad- oder Fahrradrahmen aus Vollmaterial gesehen?
Mal angenommen der Stachel hat einen Durchmesser von 10 mm, dann sollte die Wandstärke noch mindestens 2,5 mm betragen, weil das Rohr ja noch den Druck der Feststellschraube aufnehmen muß. Und wird aus den genannten Gründen stabiler und nebenbei leichter als das Vollmaterial sein.
Grüße
Thomas
Hallo, LowB,
etwas mehr Präzision bei den physikalischen (oder mechanischen) Grundsätzen ist angebracht.
Grundsätzlich gilt: ein Stab ist ein Rohr mit dem Innendurchmesser Null. Ein Rohr mit einem angenommenen Innendurchmesser größer Null ist also immer dicker als ein Stab mit gleicher Materialmasse. Ein Rohr nimmt - genauso wie ein Stab - Zug- Druck und Biegespannungen (oder -Kräfte) auf. (Ein Stab in einem mechanischen Modell nimmt übrigens keine Druckkräfte, sondern nur Zugkräfte auf, sonst kommt der Herr Euler und knickt ihn )
Je größer der Durchmesser eines Rohres bei gleicher Materialmasse (eines Vergleichsstabes), desto günstiger die Biegefestigkeit, allerdings nur bis zu einer Mindestwandstärke. An dieser Stelle hast Du recht - in der Praxis braucht es dafür aber eine deutlich größere Bohrung in der Birne, um diesen dickeren (Rohr-)Stachel aufzunehmen.
Also bei gegebenem Durchmesser ist ein Stabstachel stabiler als ein Rohrstachel - immer unter der Voraussetzung gleichen Materials.
Bitte um Nachsicht, ich wollte nicht belehren, sondern nur richtigstellen. Ich habe das mal in extenso an der Uni lernen müssen.
Gruß
UgoBassi
Danke für deine Schützenhilfe ;-) Genau das wollte ich sagen: Ein massiver Stachel mit dem Durchmesser x ist stabiler als ein Rohrstachel mit dem gleichen Durchmesser und Material. Vielleicht wäre ja ein Carbonstachel eine Lösung. Der sollte sich nicht verbiegen sondern federt wieder in seine ursprüngliche Form zurück.
Grüße
Ich bin's noch mal.
Das Problem ist sicherlich nicht ein verbogener Stachel, denn dann gäbe es Bereiche des Stachels, die nicht klemmen würden (denn der Stachel verbiegt sicherlich nicht in einem konstanten Radius auf der ganzen Länge und beim Ein- und Ausfahren des Stachels, gäbe es sicher auch Bereiche, in welchem nur gerader Stachel in der Bohrung wäre und dann nicht klemmen würde). Aber das würde sich ja auch schnell testen lassen, ob der Stachel verbogen ist, man muss ihn nur über eine glatte Oberfläche rollen lassen.... da sieht man mögliche Abweichungen von der geraden Form sehr schnell (der Stab "eiert" dann beim rollen).
Ich weiß nicht, aus was für Material die Birne ist, aber wie gesagt, bei mir hat der Stachel auch ähnlich geklemmt. Schon ab Werk war es sehr eng und lief immer schwer, aber ich denke, das Material neigt zum quellen und somit wird die Bohrung irgendwann enger. Vielleicht quillt das Material noch schneller, wenn man dem Problem mit Öl entgegenwirken will..... wie auch immer, die einzig sinnvolle Lösung ist das Aufbohren der Bohrung.
Ich habe eine physikalische Debatte eingeleitet! Cool! Da ich selber auch Physiker bin, mische ich mit: Die Grundannahme ist falsch! Bigsby hat das Axiom: "Stachel klemmt weil krumm" aufgestellt. Dieses ist jedoch wiederlegt! Stachel ist gerade! Alles andere ist krumm. Das kommt auf das gleiche Ergebnis raus: Stachel klemmt! Das ist so eine Art Relativverkrümmung. Auf jeden Fall habe ich das Problem mit einem befreundeten Instrumentenbauer gelöst. Mit Epoxitharz. Da haben die Chinesen wohl dran gespart. Jetzt ist alles wieder gerade und der Stachel kann gegenüber dem Korpus wieder seine gewohnte und erwünschte Relativbewegung ausführen...
Danke für eure Anmerkungen und Anregungen!
Ansgar
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