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4-Finger-Technik

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Zugeordnete Kategorien: Unterricht & Didaktik

svenbass Profilseite von svenbass, 22.04.2005, 09:44:48
4-Finger-Technik
Hallo zusammen,
wer von euch hat denn Erfahrungen mit 4-Finger-Technik?Bin gerade dabei, meine Technik umzustellen,und finde die ersten Ergebnisse ziemlich vielversprechend. (tonleitern über 2 Oktaven mit nur einem Lagenwechsel, die meisten 4-Klänge in einer Lage etc.). Ich spiele nach allerdings nach dem Konzept der freien Finger, also wenn ich mit 4 greife,z.B. von 1 kommend geht 1 weg und ich schwinge mit der ganzen Hand dem Ton entgegen. In den tieferen Lagen (bis ca uf der g-Saite bleibe ich bei der "traditionellen" 3-Finger-Technik, außer bei schnellen Sachen.Interessieren würde mich wie ihr es mit dem Einsatz des Daumens handhabt. Die Lage von e-g (auf der G-Saite ist für mich z.B. einfacher, wenn ich auf e den daumen einsetze (und dann 1-2-3 chromatisch).
Grüße
Sven
FrederikM Profilseite von FrederikM, 22.04.2005, 10:25:54
Hallo, Sven. Wenn Du dich für die 4-Finger-Technik interessierst schau doch mal auf www.silviodallatorre.de nach. Die Seite des Rostocker Kontrabaßprofessors ist sehr informativ und er antwortet auch sehr nett und ausführlich auf an ihn gerichtete Fragen. Besten Gruß, Frederik
philipp Profilseite von , 22.04.2005, 11:02:38
ich bin auch grade dabei umzustellen!
ich spiele allerdings auch 4 fingerig bis in die tiefsten halslagen....
und wenn du nicht mit der ganzen hand dem ton "entgegenschwingst" (bzw mit dem jeweiligen finger dem ton entgegenwanderst) ist das system ohnehin nicht zu realisieren... denn wenn deine hand nicht riesengross ist, kannst du nicht zb. auf einem as liegen bleiben und ein sauberes h erwischen... ich zumindest kann das mit meinen händen nicht :)
und es ist auch tatsächich alles einfacher spielbar als vorher, weil man eben viel mehr in einer lage hat....
schönes beispiel dafür wäre u.a. ein einfaches fis-dur über eine oktave... mit 3 fingern sind dafür 3 lagenwechsel nötig... mit 4 fingern keine einziger... und bei zahllosen stücken fallen auch sooo viele lagenwechsel schlicht weg, einfach toll :)
was die daumenlagen angeht.... es kann sinn machen auch schon so früh wie zb auf der quinte der leere saite daumenaufsatz anzufangen... allerdings macht es grade bei schnellem wechsel in den halslagen herzlich wenig sinn früh in den daumeneinsatz zu wechseln, weil das eine umordnung der hand erfordert und somit viel platz für fehlintonationen bildet... aber wenn du sowieso in lagen zu tun hast wo du nicht so schnell in die halslagen zurückmusst dann ist das klüger auch den daumen zu benutzen...
sieh halt generell zu das du fingersatz mäßig so wenig wie möglich von halslage zum daumenaufsatz wechselst... simandl beispielweise empfiehlt in seinem ersten band das normale greifen bis zum a im gedachten 14ten bund auf der g-saite einzusetzen, weil schnelle passagen so einfacher sind als mit daumenaufsatz...
es tut übrigens auch nicht weh in den daumenlagen auch den kleinen finger einzusetzen wenn es sinn macht....
macht allerdings meiner meinung nach mehr sinn in den höheren daumenlagen, weil der kleine finger sonst ein bischen im weg stehen kann....
und wenn du fragen hast dann schreib silvio dalla torre ruhig an... er ist sehr nett und antwortet sowohl zügig als auch ausfürhlich...
ich hab vor kurzem seine bassetto dvd gekauft und da ist übrigens auch schön 4 fingertechnik im "feldeinsatz" zu sehen, ganz davon ab das es auch toll klingt ;)

viel erfolg noch bei deiner umstellung!

mfg
philipp
bassknecht Profilseite von bassknecht, 22.04.2005, 21:34:53
Hallo Sven, ich spiele sehr ähnlich wie Du, wenn ich Deine Beschreibung Deines Fingersatzsystems richtig verstehe. Das reicht für meine Ambitionen aus und hat sich für mich ganz automatisch so ergeben, habe ich meine fingersatztechinschen Wurzeln doch beim E Bass. Später, als ich mich mit Rabbath und Michael Wolfs Techniken befasst habe, fühlte ich mich bestätigt und habe daher auch keine Bedenken dieses Fingersatzssystem an meine Schüler weiterzugeben.

Bei den hier mit schöner Regelmässigkeit geführten Diskussionen über die 4 Fingertechnik, habe ich allerdings immer wieder den Eindruck ob nicht viele Leute einfach gravierende Probleme mit Lagenwechseltechnik haben und versuchen mit dem "Mythos 4 Fingertechnik" die eigenen Lagenwechselprobleme auszuklammern. Wenn mich mein Eindruck nicht trügt, dann wäre dieser Trend natürlich ein Irrweg und in mehrerlei Hinsicht völlig inkonsequent. Konsequent in diesem Sinne wäre die Konstruktion von acht- oder zwölfsaitigen Instrumenten mit Qunit- Quart- Terzstimmungen hiermit könnte man Lagenwechsel sehr lange hinausschieben. Das würde ich mir persönlich nicht antun auf solchen Baumstämmen zu spielen. Ich sage: "Als KontrabassistIn lebt und stirbt man mit einer effektiven und sicheren Lagenwechseltechnik" - wenn man nicht ein bassistischer Extremsportler wie z.B. der hochgeschätzte Hartmut Kracht ist und ständig vierstimmige Akkorde auf dem Kontrabass spielen will. Eine Lagenwechseltchnik, die sich Technik nennen darf zu erwerben ist aber nicht zwischen Tür und Angel zu erledigen ohne fitten Lehrer halte ich das für unmöglich. Aus diesem Grunde empfehle ich es gut zu überlegen wofür man seine Übezeit und seine Energie investieren mag. Letztendlich kommt auch der "reinrassige" 4 FingerTechniker irgendwann um einen Lagenwechsel nicht herum und wenn er genau dann im Gemüse landet, nützt die vorhergehende Fis Dur Skala die er eben noch in der Lage hatte auch nicht viel.

Michael Wolf, Kontrabassprof. an der HdK Berlin ist ein "reinrassiger" 4 Finger Techniker, allerdings einer der trotzdem eine excellente Lagenwechseltechnik beherrscht und das schon die ganzen 25 Jahre seit ich ihn kenne und ich weiß daß er sein Fingersatztsystem nicht entwickelt hat um schlechte Lagenwechsel zu kompensieren. Es gibt klangfarbliche und musikalische Gestaltungs- Aspekte für Lagenspiel bzw. Lagenwechsel, diese Aspekte finde ich sind die einzig überhaupt interessanten für die Überlegung zu einer präferierten Fingersatztechnik. Alle anderen Ambitionen bei denen es letztendlich um reine Machbarkeit, Schnelligkeit und Profilierung zulasten der vorsintflutlichen 3 Fingerer usw. geht sind in meinen Augen Kindereien und Bullshit.

Kleine Anekdote, Ich zu Michael Wolf: "Hey Michael ich hörte das Du früher Nachts Tennisbälle zwischen Deine Finger geklemmt hast um die Sehnen zu strecken und um diese irre grosse Spannweite für Dein Fingersatzsystem zu erreichen".
Michael:"Falsch, es waren Basketbälle."
Ciao Roland
philipp Profilseite von , 23.04.2005, 02:13:17
die vermutung das faulheit auch eine rolle spielt liegt nah, sehe ich ein :)
mir ging und geht es nicht um geschwindigkeit oder profilierung... ich bin leider weder schnell noch show-solistisch zu gebrauchen :)
es erscheint nur mir persönlich irgendwie viel sinnvoller und natürlicher 4 finger einzusetzen und vor allem nicht mit allen unterhalb des ton liegenden finger mit zu greifen... ich komme auch vom e-bass und irgendwie erscheint mir so alles viel bequemer... ganz davon ab das eben durch die quartstimmung und die reichweite einer kleinen terz schon echt vieles viel sparsamer zu bewältigen ist....
da schlägt dann die faulheit doch wieder ein bischen durch...
also nochmal zusammengefasst:
ICH finde es angenehmer und bequemer einfach alle finger einzusetzen, MIR fallen damit auch geschmeidigere lagenwechsel leichter und MEINE intonation hat nicht im geringsten gelitten...
ist aber alles meine hochpersönliche meinung und nicht die spur objektiv, andere mögen es anders sehen und damit besser als ich ihre klangvorstellungen realisieren können

mfg
philipp
svenbass Profilseite von svenbass, 23.04.2005, 10:00:01
hallo,
4fingertecnik scheint ja doch verbreiteter zu sein, als ich dachte...
ich finde auch,dass die 4-fingertechnik lagenwechsel eher einfacher macht, weil die hand und der ganze arm frei schwingen können bzw. müssen, weil man auch innerhalb der Lage den Tönen dauernd entgegenkommt,und wie auch phillipp schon sagte,man immer nur einen Finger auf dem griffbett stehen hat und nicht die hand künstlich durch das aufsetzen der "tieferen" finger fxiert.Das kommt auch dem Daumen sehr zugute der dadurch nicht so schnell gefahr läuft in ein "festhaltemuster"(Kraftgriff) zu geraten.Ein Lagenwechsel kann dann einfach durch eine vergrößerung des schwungs eingeleitet werden. klar ist die versuchung gerade am anfang größer die lagenwechsel etwas zu vernachlässigen,weil man mit 4 fingern auch in einer lage einfache stücke oder auch jazzimprovisationen bewältigen kann, aber warum nicht? in den klassischen schulen wird ja auch erstmal in einer lage sicherheit verlangt, bevors höher geht. (mit 4 fingern könnte man vielleicht nen schüler auch mal hoch anfangen lassen und sich dann runterarbeiten, physiologisch wär das ja sinnvoller, von kleiner handspanne nach groß zu gehen).
bassknecht Profilseite von bassknecht, 25.04.2005, 00:42:49
Hallo Philipp und Sven, das Faulheit ein Argument bzw. auslösende Ursache für das 4 Fingersystem sein könnte halte ich für reine Rethorik. Ich glaube nicht daß man durch das Erlernen und die Verwendung eines 4 Fingersystems seine Lagenwechseltechnik ruiniert, gleichzeitig glaube ich ebenfalls nicht daß sich ALLEIN durch die Verwendung der 4 Finger die Lagenwechseltechnik verbessert oder Lagenwechsel dadurch einfacher zu realisieren sind. Eure diesbezüglichen Schilderungen klingen für mich aber wie eine Entgegnung auf eine gegenteilige Behauptung die ich niemals gemacht habe. Schön wenn ihr das Gefühl habt eure Lagenwechseltechnik habe sich verbessert. Vielleicht könnt ihr es hier in schriftlicher und nachvollziehbarer Form auf den Punkt bringen wo ihr glaubt, dass ein Zusammenhang zwischen Fingersatzsystem und einer überwiegend grobmotorischen Lagenwechseltechnik besteht, dann würde ich mich an einer Fortsetzung der Diskussion gern beteiligen, ansonsten halte ich mich lieber raus. Ciao Roland
philipp Profilseite von , 25.04.2005, 00:52:03
was ich sagen wollte ist einfach nur das es mie persönlich einfach besser gefällt und das ist auch schon alles...
mir liegt nichts ferner als dich oder irgendwen anders in die ecke zu stellen und einen dämlichen und unnötigen streit vom zaun zu brechen...
die verwendung von 4 fingern ist nicht der heilige gral und 3 finger sind auch nicht gleichzusetzen mit primitivem bassspiel...
das was einem eine lagenwechseltechnik versaut ist meiner meinung nach hauptsächlich unnötige kraft, es gibt mehr gründe, aber das ist meistens der grösste fehler... das kann aber natürlich auch mit 4 fingern passieren und ist unabhängig vom fingersatzsystem...
nochmal entschuldigung wenn es so klang als ob ich dir auf die zehen treten wollte, dem ist definitiv nicht so!

mfg
philipp
svenbass Profilseite von svenbass, 25.04.2005, 09:44:19
"Bei den hier mit schöner Regelmässigkeit geführten Diskussionen über die 4 Fingertechnik, habe ich allerdings immer wieder den Eindruck ob nicht viele Leute einfach gravierende Probleme mit Lagenwechseltechnik haben und versuchen mit dem "Mythos 4 Fingertechnik" die eigenen Lagenwechselprobleme auszuklammern."
Hab ich tatsächlich so verstanden, als ob du damit meintest,dass Leute denken würden:" na ich üb erstmal mit 4 Fingern, meine Lagenwechsel sind nicht so gut, aber ich brauch dann auch nicht so viele...". wenn dem nicht so ist,was meintest du dann? vielleicht, dass die (Fingersatz-)technik der linken hand nur einer von vielen parametern ist,der zu gutem bassspiel beiträgt. da gebe ich dir völlig recht. was die vorteile beim lagenwechsel angeht: mir gings dabei hauptsächlich um die frei schwingenden finger, die so den daumen entlasten (können). das geht natürlich genauso gut mit 3 Fingern, die 4-fingertechnik hat mich nur darauf gebracht. ich wollte hier auch nicht die frage aufwerfen, was für ein system überlegen ist,ich kenne genug leute,die mit drei fingern viel besser (und auch virtuoser)spielen als ich. die "höher,schneller,weiter"-Mentalität liegt mir fern, mir gehts nur darum, den gewünschten sound möglichst leicht und einfach rauszubringen. dafür finde ich es logisch, alle mittel einzusetzen, und eben auch alle finger zu benutzen.
aber vielleicht denke ich nächstes jahr auch schon wieder anders darüber...
grüße
sven
Neuester Beitrag bassknecht Profilseite von bassknecht, 26.04.2005, 00:56:19
?.............Ergebnisse ziemlich vielversprechend. (tonleitern über 2 Oktaven mit nur einem Lagenwechsel, die meisten 4-Klänge in einer Lage etc.)........? Das Zitat stammt von Dir

?...............und es ist auch tatsächich alles einfacher spielbar als vorher, weil man eben viel mehr in einer lage hat....
schönes beispiel dafür wäre u.a. ein einfaches fis-dur über eine oktave... mit 3 fingern sind dafür 3 lagenwechsel nötig... mit 4 fingern keine einziger... und bei zahllosen stücken fallen auch sooo viele lagenwechsel schlicht weg, einfach toll...............? Zitat Philipp

Dieser Aussagen (austauschbare Ansichten kann man in fast jedem Forumsbeitrag zu diesem Thema finden) kann ich nur so deuten, dass es offenbar Leute gibt die es gut finden ein spieltechnisches Mittel gefunden zu haben Lagenwechsel vermeiden zu können. Vielleicht ist es falsch wenn ich vermute, daß der Hintergrund hierfür in einem Problem mit Lagenwechseln liegen könnte, da meine These aber nicht aus den Fingern gesogen ist, ist es vielleicht nachvollziehbar wie ich zu so einer Vermutung komme den konkreten Anlass das zu Formulieren gabt ihr mir. Im Übrigen hatte ich Dir eingangs geschrieben, daß ich ein sehr ähnliches Fingersatzsystem spiele so wie Du Deines beschrieben hast, von daher stellt sich die Frage welches System überlegen ist zumindest zwischen uns nicht. Ausserdem werde ich meine Ansichten zum Thema nächstes Jahr mit Sicherheit nicht ändern, ich bin nicht unzufrieden mit dem was ich auf dem Instrument realisieren kann und wenn ich spieltechnisch etwas Grundsätzliches verändere, dann nicht weil mir irgend jemand etwas von einer Spieltechnik vorschwärmt, sondern weil es sich aus meinem normalen und kontinuierlichen Entwicklungsprozess von allein und für mich zwingend ergibt.

Kurz zu Deiner Frage aus Deinem thread. Daumenaufsatz in den Halslagen mache ich regelmässig, wenn es sich um sequenzierte Tonfolgen (Tetrachorde, Arpeggien) handelt die diatonisch oder chromatisch gerückt werden. Für Cellisten ein alter Hut, für Kontrabassisten vielleicht nicht sehr bequem musikalisch meistens aber sinnvoll (Klangfarbenhomogenität).
Willkürliche und spontane Wechsel zwischen dem normalen Halslagenfingersatz und Daumenaufsatz in den Halslagen vermeide ich, habe aber auch noch nicht viel Musik gesehen bei der das wirklich angesagt gewesen wäre (vorausgesetzt man kann und will es). Auf dem E ?Bass mache ich das auch, daß ist aber eine ganz spezielle Angelegenheit, eine gravierende spieltechnische Innovation ist es nicht , man muß es mögen, dann ergeben sich interessante Möglichkeiten.
Ciao Roland
Christian Klein Profilseite von , 23.04.2005, 10:36:36
Dazu eine Geschichte:

Nach den durchaus üblichen, teilweise heftigen Fingersatz-Diskussionen spielte einer meiner Lehrer uns (seiner Klasse) den technisch haarigen Satz irgend einer KB-Sonate mit einem (!) Finger vor.
Inspiriert durch das allgemeine Gelächter wiederholte er diese Zirkus-Leistung - und zwar nur (!) mit dem Daumen. Solo-Daumen ab Sattel ...

Damit wollte er demonstrieren: Wer kann, der kann.
Anders gesagt: Handwerkliches Können und Musikalität siegen über Fingersatz-Doktrin.

Und damit wollte er beweisen, dass wir uns ruhig auf seine Fingersätze einlassen können, sie Monate lang einstudieren sollen, um dann an einigen Stellen doch unsere ganz individuellen zu verwenden - denn:
Warum darf der 4. in der Daumenlage nicht greifen, wenn er kräftig genug ist und genau über dem richtigen Ton schwebt?
Warum soll ich an exponierter Stelle 2/3 trillern, wenn ich zuverlässig ein göttliches 1/2 anspringen kann?

Alles sehr sehr individuell bei uns KontrabassistInnen ...
BTW wird ja sogar auf dem Klavier nicht alles so stur gesehen: kleine Hände, die eine Dezime nicht spannen können, schummeln sich mit Pedal zu einem praktisch gleichzeitig erklingenden Anschlag ...

Am KB gibt es Lagenwechsel, die physikalisch nicht möglich sind (75 cm in 0,004 Sekunden). Fakt ist, dass eine absolut saubere Bindung durchaus möglich ist - alles eine Frage des guten Geschmacks und der Übung ...
Diethelm Profilseite von Diethelm, 25.04.2005, 00:30:38
Einem Menschen, der Showakrobatik abzieht und anschließend die These ?Wer kann, der kann? im Raum stehen lässt, kann ich kein pädagogisches Handeln bescheinigen. Er mag ein brauchbarer Entertainer sein, in der Funktion eines Hochschullehrers (wenn er denn einer ist) trägt er Verantwortung mit für Berufsaubildungen von Studentenund das ist nicht irgend etwas, daher ist er meiner Ansicht nach in dieser Funktion eine glatte Fehlbesetzung. Den Spruch "Jeder muß seinen individuellen (Fingersatz) Weg finden", wenn nicht gleichzeitig klare Prinzipien und sinnvolle Systeme für das finden des Weges aufgezeigt werden halte ich für reine Faulheit und Trägheit. Ich bin heilfroh das ich mich mit solchen didaktischen Dünnbrettbohrern nicht mehr herumärgern muss, interessant dass trotz aller Aufgeklärtheit und Emanzipation von Studenten diese Spezies nicht aussterben zu wollen scheint.
Diethelm
Christian Klein Profilseite von , 23.04.2005, 11:42:13
Zwei kleine Nachträge 1.) Als Daumenprobe für den 4-Fingersatz würde ich vorschlagen: 4/4, Andante, Achtel, melodisches f-moll über eine Oktave, beginnend auf der E-Saite, spiccato. Wenn dann nach einigen Übungs-Minuten immer noch 8 Perlen pro Takt erklingen, ist gegen den 4-Fingersatz nix einzuwenden. 2.) Dass wir - in einer Lage bleibend - vom Intonieren befreit sind, ist eine trügerische Hoffnung. Denn Streichinstrumenten fehlt die "ausgleichende Gerechtigkeit" bundierter Instrumente (Sattel und Steg schräg gestellt, damit die höchste Saite kürzer ist als die längste). Auf Deutsch: wir bleiben z.B. bei Fis - H - E - a nicht parallel zum Sattel/Steg. (Diese Differenz hat mir mal der Geigenbauer der Wr. Philharmoniker ungefragt ausgeglichen ... Griffbrett am Sattel schief abgeschnitten ... aber in diesen Genuss kam ich nur so lange, bis Ludwig Streicher das Machwerk gesehen hat ... "Das ist ein Verbrecher!!!" ... "Geh hin und hau ihm den Bass auf den Schädel!!!"). Es bleibt uns nix erspart: Intonieren. Jeden Tag neu intonieren ...
Marco Profilseite von , 24.04.2005, 23:06:57
Ich hätte mir gar nicht vorstellen können, jemals auf die 4-Finger-Technik umzusteigen. Eigentlich wollte ich nur mal interessehalber rumprobieren, wohl eher, um mich davon zu überzeugen, dass es nicht geht. Dann kam die Website von SDT ans Netz, tja, und dann fragte ich mich, ob man die Sache nicht doch ernsthafter betreiben sollte. Das ist jetzt alles gerade mal ein paar Wochen her - aber bereits jetzt möchte ich nicht mehr zurück! Ich habe auch ein paar Fragen an Silvio Dalla Torre gerichtet. Ich kann bestätigen, dass er total freundlich geantwortet und geholfen hat. Ich habe jetzt ganz neue Bass-Perpektiven für mich. Zur Nachahmung zu empfehlen.

Bässte Grüße von

Marco
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