Real Book < | Behaarungsempfehlung :-) | > Lebensdauer Darmsaiten ?!? |
Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen
Zugeordnete Kategorien: Bogen & Streichtechnik
Hallo,
ich habe neulich meinen Yitamusic-Bogen neu behaaren lassen (schwarz). Dazu habe ich den Bogen an Dörfler in Bubenreuth geschickt und inklusive Rückversand und MWSt. 50€ bezahlt. Der Bogen spielt sich toll und sogar das Gewinde wurde geölt. Bin begeistert und froh, auch für einen günstigen Bogen eine angemessene Behaarung gefunden zu haben.
Viele Grüße
schwarz=schwarze Haare. Nicht was ihr denkt...;-)
Hi Bigsby!
Das ist doch mal ein nützlicher Hinweis!
Grüße und Dank
Thomas
P.S. Eine "schwarze" Anekdote: Vor langer Zeit bin ich ja mal Krankentransporte gefahren. Mit einem Kollegen sollte ich einen mir bis dahin unbekannten Patienten abholen. Der Kollege war mir bis dahin nur als netter, freundlicher, höflicher Mensch bekannt. Beim Namen des Patienten rastete er allerdings aus, das sei schließlich ein Schwarzer und die könne er überhaupt nicht leiden, gefolgt von etlichen Verwünschungen.
Ich war völlig konsterniert, konnte mich meine Menschenkenntnis so getäuscht haben?
Bei der Abholung des Patienten folgte dann die Auflösung: Der Mann war CDU-Mitglied...
Hallo Bigsby,
hast Du den französischen oder den deutschen Bogen und welchen Typ (Carbon, Holz) und welche "Klasse" (standard, advanced, top)?
Wie zufrieden bist Du mit den neuen Haaren gegenüber den alten?
Ich habe hier einen deutschen Yita (top, #D35B) aus Carbon, der für meinen Geschmack etwas zu weich (zu wenig gekrümmt) ist und den ich daher eigentlich gar nicht spiele. Ich überlege ob ich das Geld für eine Neubehaarung ausgeben oder ihn original wie er ist wieder verkaufen soll.
Derzeit spiele ich einen Glasser Fiberglasbogen mit schwarzen Haaren, der ganz ordentlich packt. Natürlich kein Vergeleich zu einem guten Holzbogen, aber sehr robust und günstig (1/10 bis 1/20 eines ordentlichen Holzbogens).
Für 50 bis 55 Euro gab es auch auf der BASS2012 eine neue Bogenbehaarung. Da war ich auch schon hin- und hergerissen das machen zu lassen, habe mich aber (u.a. auch aufgrund der leeren Kasse, Kopenhagen ist sch...teuer) dagegen entschieden.
Danke für den Tip, vielleicht komme ich darauf zurück. Günstig ist es auf jeden Fall, ich hatte schon 80 Euro aufwärts für eine Neubehaarung eingeplant...
Jörg
Hallo,
ich habe anscheinend den gleichen Bogen wie du. Er ist mein erster und einziger Bogen, deswegen fehlt mir der Vergleich. Findest du, dass man ihn nicht stark genug spannen kann, ohne dass er gerade wird? Ich kann dein "weich" nicht wirklich einordnen. Meinen Bogen spiele ich eh mit relativ wenig Spannung, mir ist nie etwas Negatives aufgefallen.
Die Originalbehaarung war auf jeden Fall auch absolut brauchbar. Ich hatte nach 1,5 Jahren einfach Lust, etwas Neues auszuprobieren. Ich bilde mir ein, dass die neuen Haare dicker/grober sind. Die alten waren feiner und halt schon ein bisschen abgespielt. Ich hätte aber sicher noch länger die China Haare verwenden können. Wenn ich mir heute nochmal einen Bogen kaufen müsste, wäre es wohl eher das Gedo-Modell geworden. Vielleicht bestell ich mir den irgendwann mal zur Ansicht und vergleiche beide. Wenn man die anderen Anbieter im Inet anschaut, hätte sich die Neubehaarung fast nicht mehr gelohnt. Mit Versand ist man da schnell bei 100€...Bei Dörfler hätte es im vor Ort übrigens nur 40€ gekostet. Wohne aber leider im Norden:-)
Grüße
Der Fiberglasbogen hat schon einiges an Spannung. Wohl auch weil er eine Stahlstange drin hat. Mein alter einfacher Holzbogen war aber nicht so sehr anders. Wenn ich den Bogen so gespannt habe wie ich es gut finde (das mag für andere etwas viel sein, liegt vielleicht aber auch an meinem 5-saiter -> geringerer Streichwinkel -> Haarwinkel muss bei Auflagegewicht klein bleiben) dann ist die Stange fast gerade. Irgendwie gefällt mir das nicht. Dann lieber noch eine Krümmung nach außen, wie bei den historischen Bögen...
Auf der BASS2012 (quasi gerade zurückgekommen) habe ich einen Dölling-Holzbogen (1600 Euro) und einige Hertz-Carbonbögen mit meinem Bass ausprobiert. Der Dölling war um Klassen besser, aber auch um Klassen teurer. Der wär's aber (bei meinen geringen Bogenkenntnissen) gewesen.
Die Hertz-Carbonbögen werden je teuerer je härter. Das deshalb, weil angeblich die weicheren Bögen Fehler beim Streichen eher verzeihen als harte. Dafür hat man mit den harten mehr Artikulations- und Dynamikspielraum, zumindest bilde ich mir das ein... Der einfache war als deutscher Bogen nicht da, aber der Yita war mir ja schon zu weich. Die anderen beiden waren OK, kamen aber nicht an den Dölling-Bogen heran (allenfalls an einen anderen Dölling, der nicht so gut für mich war). Dafür waren die mir aber dann doch zu teuer. Da kann ich mit dem Fiberglasbogen noch etwas länger leben. Schlechter als mein alter einfacher Holzbogen ist er nicht, allenfalls etwas anders. Der gute Dölling war überigens auch etwas weicher, konnte aber trotzdem das rausholen was ich wollte und strich sich wie Butter.
Der Glasser Fiberglasbogen kostet übrigens nur ca. 80 bis 100 Euro (wenn man ihn hier überhaupt bekommt). Ob der original mit schwarzem Haar zu bekommen ist, weiss ich aber nicht.
Die Yita-Haare sind sehr dünn und packen nicht sonderlich gut. Mit etwas mehr Kolophonium geht es aber (vielleicht wäre ein anderes als mein Nymans besser?). Vielleicht für eher differenziertes Solo-Spiel gut (nicht meine Domäne), die schwarzen Haare finde ich für's Orchester und Jazz aber besser. Selbst die weissen Haare meines alten Holzbogens waren dicker als die Yita-Haare (etwa wie meine schwarzen). Ich gebe aber zu, dass man die Yita-Haare erst mal eine Weile spielen kann bis man davon zu genervt ist. Nur wird man die in dieser Form hier nicht bekommen, daher halte ich es durchaus für besser irgendwann auf "normales" Haar umzusteigen. Insbesondere bei diesem Preis. Schwarze Haare sind übrigens erwiesenermaßen rauher als weiße Haare.
Vor 15-20 Jahren wäre Dörfler für mich um die Ecke gewesen, jetzt leider auch etwas zu weit entfernt um mal vorbeizuschauen.
Die Gedo-Bögen wollte ich irgendwann auch mal ausprobieren. Aber erst muss mal wieder Geld in die Kasse, Kopenhagen war teuer...
Jörg
Ich würde meinen Bogen auch gerne neu bespannen lassen.
Ich haben einen GEWA Bassbogen aus Brasilholz und naja - irgendwie klappt es noch immer nicht zwischen uns zwei!
Leider stand nichts genaueres mit welcher Art Haar, ob Rosshaar oder Kunsthaar, dieser Bogen bespannt wurde. Als Leie ist das für mich auch nicht zu erkennen.
Ob schwarz oder weiß ist mir egal - hauptsache ordentliche Haare.
Was würdet ihr mir da empfehlen?
Hallo,
ich glaube nicht, dass dein GEWA Bogen mit Kunsthaaren bespannt ist. Woran liegts denn? Hast du das Gefühl, dass die Haare nicht wirklich greifen und deswegen kein schöner Ton produziert wird? Bei mir hat da der Wechsel von Pops auf Nymann geholfen. Generell ist es wichtig, die Saiten regelmäßig mit Spiritus von Rückständen zu säubern.
Überleg dir gut, ob du bei einem so günstigen Bogen nicht gleich zb in den Gedo Bogen investierst. Der ist von der Substanz besser und hat direkt eine gute Behaarung.
Viele Grüße
Ich war mit schwarzem Haar auf einem einfachen Bogen glücklicher als mit weißem Haar. Aber ich mag es eben auch wenn der Bogen zupackt, da darf es dann am Beginn auch mal leicht "knacken". Dieser Bogen ist aber auch recht steif.
Bei einem weichen Bogen habe ich mich inzwischen an das weiße Haar gewöhnt. Damit kommt man zwar leicht mal etwas zu spät, dafür mit schönem Tonanfang (was nicht heißen soll, dass man das mit schwarzem Haar nicht hhinbekommt).
Ich habe mir in Kopenhagen den Luxus erlaubt einige sehr verschiedene Bögen auszuprobieren. Da merkt man schon wie verschieden die sein können und was man (in der Regel) für welchen Preis bestenfalls bekommen kann (es gibt auch Ausnahmen, aber die sind eher selten). Auf jeden Fall ist teuer nicht immer auch (für einen selbst und den Bass) gut.
Es kann gut sein, dass Du mit einem noch recht günstigen Carbonbogen besser bedient bist als mit einem sehr einfachen Holzbogen, insbesondere wenn Du mit dem vorhandenen Holzbogen nicht warm wirst. Zumindest hast Du dann einen recht robusten Bogen, der mehr einstecken kann als ein Holzbogen. Der Klang kommt aber wohl über ein gewisses Maß nicht hinaus.
Letztlich mußt Du es selbst probieren. Mal bei Geigen-/Bassbauern dort vorhandene Bögen ausprobieren. Wenn Du keinen Unterschied merkst, dann ist der günstigere Bogen sinnvoller.
Die deutlich günstigere Version ist aber mal verschiedene Kolophonien auszuprobieren. Ich habe traditionell immer Nymans gahabt und war damit auch recht zufrieden, habe aber in Kopenhagen als Werbegeschenk Kolstein All-Weather bekommen und muss sagen, dass ich damit noch deutlich zufriedener bin, auch wenn es etwas teurer ist. Aber ob das was für Dich ist hängt von so vielen Faktoren ab. Schau mal in das GeBa-Verzeichnis der Kolophonien und lies Dir die Kommentare durch, dann bekommst Du einen groben Eindruck was vielleicht in Frage kommt. Dann bestelle mal ein paar Sorten (drei dürften genügen). Es sollte was weiches, mittelweiches und mittleres (z.B. auch für sommerliche Temperaturen) dabei sein. Die harten braucht man nie oder nur im Hochsommer. Ausserdem hast Du nach einer Neubehaarung dann genug Auswahl, falls das alte dann nicht mehr so recht passt.
Kolophonium wird mit der Zeit hart, weil die ätherischen Öle sich verflüchtigen. Das neue Nymans war deutlich besser als das 20 Jahre alte... Ggf. also ein oder zwei der Kolophonien rechtzeitig weitergeben bevor sie hart werden, wenn Du sie wirklich nicht benutzen willst. (Ein ganz weiches kann man ggf. noch behalten, das wird ja mit der Zeit etwas härter.)
>>Was würdet ihr mir da empfehlen?<<
Empfehlen möchte ich nichts. Kann nur sagen, daß ich mir vor zwei Jahren einen Arcus Veloce gekauft habe, der um Welten besser klingt, als alles andere, was ich vorher hatte. Nunja- mein früherer Basslehrer fand die Stange zu steif- da habe ich den Basslehrer gewechselt. Nein- letzteres war natürlich ein Scherz.
Kolophonium: Da nehme ich gerne Clarity sensitive Sommer, weil ich so sensibel bin Alle zwei, drei Tage- die schwarze Bogenbehaarung ist dann weißlich geworden durch das eingetrocknete Kolo- bürste ich die Haare bei mäßiger Spannung mit einer Kinderzahnbürste mit Naturhaar aus und putze die Saitenkontaktstelle mit einem Filztuch: Dann klingt der Bass wieder. Neues Kolo ist dann erst am nächsten Tag fällig. Das mit der Zahnbürste ist auch ein Tip meines Basslehrers. Dank ihm dafür.
Grüße, Uli
Weil Uli es eben angesprochen hat:
Das Putzen der Saiten im Bogenbereich ist insbesondere (aber natürlich nicht ausschließlich) nach dem Auspacken aus der Hülle (am sinnvollsten zusätzlich auch vor dem Einpacken in die Hülle) ratsam, da sich sonst Fasern der Hüllenfütterung mit dem Kolophonium verkleben und das fördert natürlich nicht gerade das Streicherlebnis. Ich nehme dazu ein Mikrofasertuch. Hauptsache die Fasern lösen sich nicht zu leicht, sonst könnten sie trotz Putzen noch kleben bleiben. Ordentliches Putzen funktioniert aber sicher auch mit einem nicht so geeigneten Tuch. (Wobei man sich wohl streiten kann ob ich mit meinem Mikrofasertuch wirklich besser dran bin als mit Filz.)
Das mit der Zahnbürste würde ich wohl nur machen, wenn der Bogen in eine gefütterte Bogentasche kommt und zwar aus dem gleichen Grund (oder eher selten bei Bedarf). Ich habe mir für wenige Euro eine GEWA-Bogenhülle besorgt in die ich den Bogen stecke bevor ich das ganze in die Bogentasche der Kontrabasstasche stecke. Das Material der Bogenhülle verklebt nicht so leicht und die Reibung beim EInstecken findet zwischen Bogenhülle und Bogentasche statt und nicht zwischen den Bogenhaaren und der Bogentasche. Wenn ich es mir leisten kann nehme ich ein separates festes Bogenetui, aber das passt nicht in meine Hülle und ist daher oft etwas lästig zusätzlich mitzunehmen.
Also selbst benutze ich das Nymans Kolophonium und das habe ich jetzt 1 Jahr in Verwendung und merke deutlich, je mehr ich auftrage umso besser ist der Klang. Wie lang benutzt man in der Regel eine Kolo bevor es unbrauchbar wird.
Ich verwende es wirklich täglich, aber ich glaub ich komme noch 6 Jahre damit aus ;)
Nun ja, die billigste aller Varianten ist sicherlich einmal ein anderes Kolophonium auszuprobieren.
Ferner möchte ich nicht immer bei meinem 1/2 Bogen bleiben, auch wenn ich nur einen 1/2 Bass habe. Ich möchte mindestens einen 3/4, also etwas für Erwachsene - auch wenn ich die Größe nie erreichen werde.
Vielleicht ist es auch nur ein bisschen wenig Kolophonium (obwohl viele ja vor zu viel warnen). Versuche doch mal ein wenig mehr, notfalls streichst Du es in ein paar Tagen Übung wieder heraus.
Beim Kolophonium wirst Du wohl nie alles aufbrauchen. Es wäre auch falscher Ehrgeiz das zu wollen obwohl es schon recht verhärtet ist oder nicht mehr gut seinen Zweck erfüllt. Wei lange es hält hämgt auch sehr davon ab welchen klimatischen Bedingungen es ausgesetzt ist (insbesondere Temperatur). Dass das im Sommer im heißen Auto oder bei direkter SOnneneinstrahlung gerne mal zähflüssig wird weisst Du ja vermutlich schon. Wenn man das vermeiden kann hält es deutlich länger. Auch deshalb benutzen einige ein härteres Sommerkolophonium, ganz abgesehen davon, dass zu weiches für's Streichen unangenehm werden kann (die Haare bleiben dann an der Saite kleben).
Einige wechseln wohl jährlich, für uns Amateure oder die selten streichende Fraktion oder Heimspieler wird es wohl auch zwei bis vier Jahre halten, je nach Behandlung. Ich habe nach den 20 (oder fast schon 30) Jahren ein neues Nymans gekauft und (abgesehen davon , dass sich die Basismaterialien über diese lange Zeit geändet haben können) dieses war schon etwas weicher als das alte. Das alte nehme ich dann für den Sommer gelegentlich mal oder mustere es aus, wenn ich mit dem neuen Nymans oder dem Kolstein auf Dauer und in allen Jahreszeiten glücklicher bin.
Manche sagen ja auch man braucht jedes Jahr neue Bogenhaare. Ich schätze das kann man auf etwa dieselbe Zeitspanne dehnen, kommt halt immer darauf an. Wenn es stört, dann ist es fällig.
In deinem Fall wäre ein neuer Bogen (3/4) wohl am sinnvollsten. Aber hier auch ausprobieren oder sich eine Auswahl schicken lassen. Der Rest geht dann zurück.
Beim letzten Bogenbehaaren habe ich eine Mischung von 2/3 weißen und 1/3 schwarzen Haaren aufziehen lassen. Eigentlich ein ganz guter Kompromiss. Es kommt aber auch darauf an, was man für Musik spielt. Bei solistischen Stücken stört mich das lautere Bogenrauschen der schwarzen Haare. Im Orchesterklang finde ich die Mischung gut.
Zum Kolophonium: Da verwende ich nichts besonderes .. Pops wenn's kalt ist und Nyman's wenns warm ist. Das Nyman's habe ich in einer Pops-Schachtel. Dann hält es deutlich länger, denn die Pops-Schachtel ist so dicht, dass kaum Terpentin aus dem Kolophonium verdampft.
Ist Dein Kolophonium mal warm (quasi flüssig) geworden oder ist die Oberfläche mal hart geworden? Dann könnte das Problem am Kolophonium liegen.
Ist die Bogenstange eher hart oder weich? Ein weicher Bogen wird tendenziell besser greifen, dafür ist er evtl. schwieriger zu kontrollieren. Wenn Du einen sehr kurzen Bogen spielst, ist die Bogenstange für die kurze Länge vielleicht deutlich zu steif? Dann würde ein längerer und weicherer Bogen weiterhelfen.
Hälst Du den Bogen zu fest (verkrampft ?!) in der Hand? Dann kann er nicht schwingen und der Klang entwickelt sich nicht so schön. Wenn das der Fall ist, muss Dein Lehrer nochmal draufschauen und dann kannst Du es noch einmal gezielt üben.
Viele Grüße
Andreas
Ich habe vor kurzem zum ersten Mal in über 50jähriger Bassisten-Tätigkeit meinen Bogen mit schwarzen Haaren bespannen lassen. Bisher fand ich die schwarze Bespannung immer etwas affig, denn Pferd ist Pferd, ob schwarz oder blond. Dachte ich. Seitdem die neue Bespannung eingespielt ist, bin ich richtig begeistert davon. Das knurrt richtig jetzt, der Bogen greift ganz anders, die Saiten springen an wie nie vorher. Es kann natürlich auch sein, dass das alles Einbildung ist, aber das ist ja auch nicht schlecht für die Motivation.
Nein, Einbildung ist das nicht. Schwarze Haare haben definitiv eine rauhere Oberfläche. Da gab es auch mal eine Untersuchung mit verschiedenen Haartypen. Gibt es irgendwo im Internet und wurde auch mal auf GeBa-Online erwähnt.
Natürlich hat man vorher abgenutzte Haare auf dem Bogen, die längst nicht mehr so packen wie am Anfang, daher ist der Vergleich etwas schwierig.
Mit meinem schwarz behaarten und eher steifen Bogen bin ich jedenfalls rythmisch recht präzise (mit dem weiß behaarten immer ein wenig spät oder wenn ich es versuche auszugleichen etwas unpräzise), dafür ist der Ton ein wenig kratziger (was aus größerer Entfernung vermutlich nicht mehr auffällt). Für's Orchester nicht schlecht.
Wenn der Ton aber weich einschwingen soll, z.B. Solo-Kantilenen oder auch lang ausgehaltene Töne in langsamen Stücken, finde ich das weiße Haar besser, sowohl von Tonansatz, als auch vom Klang her. Möglicherweise hängt es aber auch damit zusammen, dass dieser Bogen viel weicher ist. Aber auch mein alter steifer Holzbogen mit weißem Haar (er ruhe in Frieden) hat nicht so gepackt wie der ebenfalls steife Bogen mit schwarzem Haar. Soweit ich das aus der Erinnerung beurteilen kann.
Ich habe nun mit meinem Lehrer darüber gesprochen, mit meiner Übeintensität sollten ich ca. alle 2 Jahre die Behaarung wechseln. Ich darf in ferner Zukunft einen seiner Bögen ausleihen mit schwarzer Behaarung. Trotzdem überlege ich nach diesem Jahr auf einen 3/4 Bogen umzusteigen.
Die Qualität meines Bogens ist laut meinem Lehrer sehr gut, ich hab auch nachgesehen, der Kostenpunkt belief sich auf knappe 250€. Mal schaun - sollte ich einen Käufer für meinen Bogen finden, lege ich mir einen neuen zu und lasse ihn dann gleich schwarz bespannen, sollte mir das Probespielen gefallen.
Real Book < | Zurück zur Liste | > Lebensdauer Darmsaiten ?!? |
Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn