Höhenverstellbarer Untersattel
Hallo, ich habe einen alten 3/4 Bass mit flachen Boden und 102 cm Mensur (also ein sehr kleiner 3/4 Bass). Diesen Bass hat mir ein recht gewissenhafter Geigenbauer aufwendig restauriert und im Zuge dessen den Winkel des Griffbrettes vergrößert in dem er einen Keil zwischen Hals und Griffbrett geleimt hat. Das ganze vor dem Hintergrund, daß so ein höherer Steg gemacht werden konnte ohne daß die Saitenlage auf 5 cm über Griffbrettende anstieg. Der Grund ist der, daß mit höherem Steg ein höherer Druck auf die Decke entsteht und dieses tut einem Instrument klanglich gut bei dem die Steghöhe zu niedrig ist. Soweit sogut, daß soetwas gelegentlich gemacht wird war mir bekannt. Ich habe aber schon bald nach dem ich das restaurierte Instrument zurück hatte mehr und mehr den Eindruck bekommen das der Stegdruck zu groß sein könnte, sprich der Geigenbauer hat es vielleicht mit Griffbrettwinkel und erreichter Steghöhe übertrieben. Die hohe A Saite (ich spiele Solostimmung) hat leer einen nicht zu tötenden Wolf und kratzt, klingt ansonsten aber sehr silbrig und ist von einem 5/4 Cello kaum zu unterscheiden, für Sololiteratur wirklich sehr gut. Auf die A Leersaite bin ich nicht so dringend angewiesen, was mich aber wirklich ärgert ist, daß auf den tiefen Saiten kein klanglicher Druck mehr entsteht, sie also sehr mittig näselnd und leise klingen. Dieses, so ist meine Vermutung, ist auf den hohen Stegdruck zurückzuführen, ich habe das Gefühl der Baß kann nicht so klingen wie er eigentlich will, etwas behindert, dämpft das Ausschwingen von Decke und Boden.
Ich weiß das höhere Untersättel gemacht werden um genau diesem Problem zu begegnen, denn mit einem höheren Untersattel verändert sich der Winkel von Saitenhalter und Saitenenden unterhalb des Steges, was wiederum den Stegdruck auf die Decke verringert.
Ganz simpel könnte ich sagen: "Lieber Geigenbauer Kommando zurück" mach mir den Keil unterm Griffbrett wieder weg oder flacher und so auch den Steg wieder niedriger. Das kostet natürlich wieder eine Kleinigkeit und ich weiß auch nicht sicher ob dies mein Problem wirklich löst, interessanter finde ich daher die Vorstellung mit einem verstellbaren Untersattel zu arbeiten. Ich denke daß ich hiermit verschiedene Saitensorten mit unterschiedlichen Zugspannungen probieren könnte und somit optimale Verhältnisse mit dem Instrument austesten kann.
Nun endlich meine Fragen: "Hat jemand konkrete Erfahrungen mit einem höheren Untersattel?" "Hat jemand Erfahrungen mit einem höhenverstellbaren Untersattel?" "Welcher Fachmensch in der Nähe des Ruhrgebietes ist für die Herstellung eines Untersattels zu empfehlen, was wird das ungefähr Kosten?"
Ciao Roland