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Liebe Kollegen,
bei ebay wird zur Zeit unter der Bezeichnung "Clip Tonabnehmer akustische Instrumente Geige Cello" ein Pickup angeboten. Da mir sofort auffiel, daß die Aufzählung der Streichinstrumente unvollständig ist, zögerte ich zunächst mit einer Bestellung. Neugier und der Preis von 4,79 Euro inkl. Versand (!!!) haben mich dann doch zum Test überredet.
Was der Pickup leistet, habe ich versucht, durch ein MP3 zu dokumentieren; Link ist unten. Ich bin mit dem Anschlußkabel, das mit einer Länge von ca. 80 cm vom Steg bis zum Boden reicht, direkt in das Zoom H4 gegangen. Das Signal ist nicht weiter verändert worden. Hört also selbst. Mein Fazit ist, daß man hier für 4,79 einen Pickup bekommt, der extrem leicht zu handhaben und preislich absolut konkurrenzlos ist und der anderen Piezos nicht nachsteht. Ich halte den Pickup in Verbindung mit einem Equalizer durchaus für praxistauglich. - Böse Zungen mögen vielleicht eine Geiz-ist-geil-Mentalität vermuten. Mich hat immer gestört, welcher Nepp bei Piezos gemacht wird. Für den Fishman BP-100 185€ zu nehmen, wie gegenwärtig Thomann, halte ich für kriminell. Der selbstgemachte Pickup von Ceperito zeigt das auch.
Viele Grüße, Jörn
http://www.ebay.de/itm/Clip-Tonabnehmer-akust ... umente&hash=item3a691069de
Danke für den Tipp und das Klangbeispiel!
Ich spiele immer noch "unplugged" und wollte mich mal so langsam an die Verstärkerei 'rantasten. Die hohen Einstiegspreise kombiniert mit völliger Ahnungsfreiheit haben mich bisher abgehalten.
Aber das ist mal ein Anfang. Gekauft.
LG Andreas
der erinnert sehr an die clipmikros für stimmgeräte
http://www.thomann.de/de/thomann_ctm700.htm
da hat man für ein paar euro mehr noch ein stimmgerät dabei :-)
Das habe ich vor einiger Zeit auch schon gedacht.
Der Hinweis "Mit Gummiauflagen" scheint mir das Ding als Tonabnehmer weniger geeignet erscheinen zu lassen. Das Gummi dürfte den übertragenen Frequenzgang stark beeinflussen, fürs Stimmgerät möglicherweise sogar nützlich, als hörbarer Klang aber wohl nicht so empfehlenswert. Die Dinger sollte man mal im direkten Vergleich mit einem gängigen Tonabnehmer hören. Als Not-Pickup für fast kein Geld aber durchaus eine Überlegung wert wenn man dafür nicht noch ein anderen Pickup hat.
Wenn man das Gummi entfernt wird es vermutlich durch die Vibration scheppern, da der Druck im Verhältnis zur Vibrationskraft vermutlich zu gering ist. Wenn man den Druck sehr verstärken will ist man eigentlich schon beim Fishman BP-100 mit der Federklammer angekommen. Dann kann man sich wohl besser eine billige Piezoscheibe nehmen, auf der Keramikseite isolieren und mit Federblech a la BP-100 anklemmen.
Erfüllbare Anregung. Ich gucke mal, dass ich morgen den Fishman und den Klemmpickup installiere und beide ohne Veränderungen aufnehme.
Wirkt sehr ähnlich.
Es gibt den Pickup nochmal bei ebay zum dreifachen Preis unter ATT Clip- Tonabnehmer für Kontrabass, Violine, Cello, Geige !!
http://www.ebay.de/itm/ATT-Clip-Tonabnehmer-K ... %26clkid%3D5977916566406982314
Ich denke, dass ich diesen damals gekauft habe. Wahrscheinlich handelt es sich um das gleiche Modell.
Hallo Jörn, ich habe so einen Pickup auch (damals vor allem für Gitarre gekauft, aber auch am Bass ausprobiert). Der Sound mag direkt mit dem H4 aufgenommen noch ganz ok klingen, allerdings ist der Pegel so leise, dass man den Amp ziemlich weit aufdrehen muss, was ganz schnell zu Rückkopplungen führt. Der Grund dafür ist, dass der Klemmmechanismus einfach nicht genug Druck ausübt, so dass der PU viel schneller zum unkontrollieren Mitschwingen (=Koppeln) neigt. Daher werden ja Piezo-PU auch meist eingeklemmt. Teste mal das: Wenn eine zweite Person den PU fester andrückt, wird das Signal viel lauter und damit sinkt die Koppelempfindlichkeit. Aber so einen "Drückeberger" hat man im Normalfall nicht zur Hand. ;)
Probiere den PU also mal mit dem Amp aus (laut aufgedreht). Es würde mich wundern, wenn Du da andere Erfahrungen machst als ich.
Als kleiner Nachtrag: Die Idee dieses Pickups, so ein in Gummi eingefasstes Piezo-Element an den Steg anzubringen, wurde im Realist SoundClip weiterentwickelt, den man mit einer Art Schraubzwinge richtig fest anziehen kann. Die Kollegen hier waren davon aber nicht so begeistert.
noch ein günstiger:
http://www.ebay.de/itm/Make-a-150-PIEZO-PICKU ... umente&hash=item2318e9c27d
Diese Sensoren habe ich auch, ebenso die Daten dazu. Das ist Piezo-Folie von "Measurement Specialities, Inc.". Ich vermute die ist auch in den Shadow NFX Pickups drin (dann aber Spezialanfertigung in passender Größe und nochmal verpackt um sie unempfindlicher zu machen).
Die Eingangsimpedanz ist aber sehr hoch, da benötigt man eher noch 22 MOhm als 10 MOhm. Schon mit 10 MOhm ist das Kabel bis zum JFET (dem maßgeblichen Bauteil aus dem Impedanzwandler/Preamp) bzgl. Mikrofonie, also Empfindlichkeit des Kabels bzgl. Erschütterungen und Schlägen, sehr hoch. Beim NFX ist der JFET daher direkt neben der Folie um das Kabel bzw. die Leiterbahn zwischen Sensor und JFET so kurz wie möglich zu halten. Das ist technisch genau richtig. Ich habe die Mikrofonieeigenschafen von mehreren Kabel bei solch hohen Eingangsimpedanzen selbst ausprobiert und war sehr erstaunt. Mit dünnen Kabeln geht da eigentlich gar nichts und wenn das Dieelektrikum (Isolierung zwischen Mittelleiter und Abschirmung) nicht sehr steif ist und damit auch das Kabel ist die Mikrophonie stark. Also nichts mit kurzem Kabel zum Preamp.
In dem Paket sind auch nur die kleinsten Sensoren drin, es gibt für Kontrabaß geeignetere Größen, allerdings kaum in Einzelstückzahlen zu bekommen. Im übrigen habe ich mit Parallelschltung von Piezosensoren eher schlechte Erfahrungen gemacht. Da rate ich also von ab.
Ich hatte auch schon mal überlegt einen Stapel Sensoren bei de Herstellerfirma zu ordern, allerdings nehmen die bei Bestellungen unter 250 Euro 25 Euro Mindermengenzuschlag. Daher habe ich erstmal ein paar von den kleinen aus anderer Quelle für den doppelten Preis geordert um ein wenig experimentieren zu können. Die Dinger sind aber für den Kontrabass definitiv zu klein, selbst für meinen EUB mit kleinerem Stegfuß. Der Stegfuß sollte am besten auf der gesamten Sensorfläche stehen, denn die größte Wirkung hat der leichte Knick der im Sensor an den Stegfußkanten auftritt.
Falls jemand an einer Sammelbestellung interessiert ist, bitte bei mir melden. Wenn sich drei oder vier Leute melden und ca. 50 Euro investieren wollen dann könnten wir das machen. Das Technische Handbuch kann ich euch als PDF vorab zusenden. Es ist aber eben technisch und man sollte etwas von E-Technik und Physik verstehen. Die Sensoren dürften ca. 2,50 bis 10 Euro pro Stück kosten, die teilweise verkapselten mit Kabel (kleine Kontrabassstegfußgröße oder EUB-Stegfußgröße) ca. 20-25 Euro. Meine letzte Preisrecherche ist aber schon 2 Jahre alt, daher keine Garantie, nur Anhaltspunkt. Wenn sich bis Mitte Januar ein paar Leute melden sollten, dann mache ich ein eigenes Thema "Sammelbestellung von Piezo-Folien" hierfür auf, damit sich andere Interessierte noch melden können. Dort dann auch nochmal der Verweis auf das Technische Handbuch und die nötigen Warnungen.
Die einzelnen in der kleinsten Größe bekommt man auch aus Kanada bei Ebay. Kosten zwar etwas mehr, gibt es aber in kleinen Stückzahlen (1, 2 oder 10). Die Kupferfolie sollte eine leitende Klebefläche haben, aber eine Seite des Sensors muss man entweder mit Tesa isolieren (wenn nicht zieht man die Metallisierung mit dem Kupfer wieder ab) und die Crimpanschlüsse (zumindest den richtigen einen) muss man gegen die Kupferfolie auf beiden Seiten isolieren sonst hat man einen Kurzschluss. Ich habe da schon meine Erfahrungen. Man sollte sich schon besser mehrere bestellen, manch einer wird wohl verhunzt werden. Mit flüssigem Leitsilber kann man ggf. versuchen einen Sensor mit abgelöster Metallisierung wieder zu reparieren, allerdings hat er dann andere elektrische Eigenschaften (ist mir natürlich auch schon passiert).
Ohne ausreichende Elektronikkenntnisse und direkt angebauten Preamp oder sehr kurzes super-unmikrofonisches Kabel zum externen Preamp würde ich die Finger davon lassen. Man hört schon was und es klingt auch einigermassen gut (die Bässe vielleicht etwas schwächer, aber das muss ja u.U. nicht schlecht sein) jedoch ist die Kabelempfindlichkeit ein großes Problem das anfangs vielleicht nicht so auffällt.
Insgesamt gesehen würde ich (wegen der Eingangsimpedanz) eher eine große Piezoscheibe unter den Fuß setzen als eine solche Piezofolie. Nicht dass die schlecht sind, aber man muss richtig mit ihnen umgehen, sonst handelt man sich einiges an Problemen ein.
Übrigens: Kondensatormikrophone haben eine Eingangsimpedanz im Giga-Ohm-Bereich. Deshalb gibt da idealerweise keine Kabel von der Kapsel bis zum Preamp (natürlich im Mikrophon integriert, gelegentlich kann man die Kapseln durch abschrauben austauschen) sondern nur isolierte Metallteile und steifen Draht. Hier darf man die Bauteile schon nicht mehr mit bloßen Fingern anfassen, denn die Leitfähigkeit des Fingerabdrucks ist höher als die des Widerstandes.
danke, das war ja mal ein informativer fundierter beitrag!
Danke auch von mir! Sehr informative Erklärung, aus der auch ersichtlich wird, wie der im Vergleich zu den Materialkosten wesentlich höhere Endpreis kommerzieller Pickupsysteme zustande kommt. Fertigung und insbesondere Entwicklung sind eben alles andere als trivial.
So isses. Auch ich finde zwar den BP100 etwas arg überteuert, aber unter Begriff "kriminell" verstehe ich etwas anderes.
Niemand *muss* ja dieses oder jenes Produkt kaufen, wenn der Preis nicht stimmt.
So, hier der angekündigte Vergleich. Ich habe den Piezo-Klemm-PU gegen den Fishman antreten lassen. Dabei habe ich beide beim Zoom H4 an den Input-Eingängen bei gleicher Einstellung (Medium) angeschlossen. Hier zunächst eine Wavelab-Graphik, die schon die Unterschiede sehr deutlich zeigt; der Fishman ist oben:
Hier nun zum Hören; Fishman links, 4,79€-PU rechts:
Es wäre schön, wenn Du das nochmal aufnehmen könntest und dabei die Lautstärke so weit herunterregelst, bis beim Fishman die Spitzen nicht mehr abgeschnitten sind, denn das verzerrt sehr störend. Den Klang kann man so leider nicht vergleichen, den Pegel natürlich schon. Dass der Pegel bei dem billigen Pickup sehr schwach ist sieht man auf der Grafik ja gut. Wieviel dB ist denn die Differenz der Spitzenpegel? Aus der winzigen Grafik kann man das nicht ablesen, ausserdem stört dabei natürlich auch die Übersteuerung des Fishman ein wenig.
Kleine Ergänzug weil es mir jetzt erst einfiel:
Ich habe gerade mal nach der Eingangsimpedanz des H4 geschaut: 470 KOhm. Falls Du einen PreAmp/Impedanzwandler mit einer höheren Eingangsimpedanz hast (zwei ja vermutlich nicht, oder?) dann wäre es auch nicht schlecht Stereo-Aufnahmen a) ganz ohne PreAmp, b) mit einem PreAmp links, c) mit einem PreAmp rechts zu machen, damit wir besser vergleichen können. Wenn Du zwei haben solltest, dann natürlich nur eine Aufnahme mit je einem PreAmp links und rechts. Ein halbes MegaOhm ist aber schon etwas mehr als mein Polytone hat (330 KOhm), von daher vielleicht auch verzichtbar. Sind ja alles Piezoscheiben, da kommt es in etwa hin.
Mit so schwachen Pickups habe ich meine liebe Not, wenn ich sie an meinen uralten 100W Comboverstärker anschließe, der keinen Eingangsverstärkungsregler hat. (Aber auch an meinem "dicken" Verstärker reicht der Bereich des Eingangsreglers möglicherweise dafür nicht mehr aus.) Man kann das natürlich über einen Preamp verstärken, aber jede Verstärkung rauscht und das will man ja eigentlich vermeiden. Außerdem kostet der Preamp, wenn man ihn nicht ohnehin mit Verstärkung schon hat, auch noch einiges.
Wohl dich eher ein Spielzeug zum Herumprobieren aber nichts für einen Auftritt?
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