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Liebe Kollegen, hat von euch schon mal jemand einen 5 Saiter zu einem 4 Saiter umgebaut, bzw. so einrichten lassen, daß beide Besaitungen möglich sind?
welches Ergebniss ist wohl zu erwarten?
viele grüße, bd
Hallo Bassdivad,
bin nur begeisterter Selbstbastler, deshalb mag meine Lösung amateurhaft wirken, aber da gäbe es m.E. überhaupt nur eine Möglichkeit: zwei komplett abnehmbare Hälse mit Mechaniken usw. und zwei Saitenhalter. Wie sollen die vier Saiten auf dem breiteren Griffbrett des Fünfsaiters angemessen ihren Platz finden bzw. umgekehrt? Bleibt die Frage, was so eine OP mit dem Instrument klanglich anstellt: Spricht der Bass dann unter vier Saiten auf Grund des veränderten Zuges wohlmöglich komplett anders an? Dann gute Nacht.
Der umgekehte Weg vom 4-Saiter mit Saiten-Verlängerungs-Mechanik ist ja bekannt (C-Extension), aber da baut man einen normalen 4-Saiter um. Das erscheint mir viel plausibler. Bevor ich einem 5-Saiter den Hals abschneiden würde (ich habe das übrigens gerade zwecks Reisebassbau bei einem 4-Saiter getan), kaufte ich lieber einen 4-Saiter dazu.
Grüße
-Ted-
Schau mal hier: http://www.bassweb.ch/praxis/texte/warum-fuenfsaiter-2.html
Der Autor, Frank Sanderell, ist Solobassist im Tonhalle-Orchester Zürich.
Irre.
Toller Link, nagybögö, sowas ging bis eben über mein bastlerisches Vorstellungsvermögen. Da kommt man ja direkt ins Grübeln...
Übrigens finde ich GEBA genau deshalb klasse, weil man hier zuweilen über den Tellerrand seiner selbsteingebrockten Suppe gucken kann und einfach mal Sachen sieht, auf die man nie kommen würde, auch nicht nach 27 Jahren im Liebhaberstatus.
Vielen Dank!
Ted
Hallo Nagybögö, vielen Dank, so etwas hatte ich im Sinn.
Der Bass war wohl vorher ein 5 Saiter, oder?
Wie hat er sich wohl klanglich entwickelt mit einer Saite weniger?
viele Grüße sendet BD
Ich kenne Frank Sanderell nicht persönlich, bin zufällig beim Googlen auf die Seite gestossen. Viele Bässe sind froh, wenn sie nicht so viel Druck haben, klingen dann besser. (Das war ja bereits ein Hauptargument der 3-Saiter-Spieler im 19. Jhd.)
Hallo!
Wie ein 5-Saiter als 4-Saiter klingt kann man ja in etwa herausbekommen, indem man die H5-Saite abspannt und dem Baß mal ein oder zwei Tage Ruhe gönnt. Natürlich ist dann der Druck auf dem Stimmstock noch etwas zu hoch und auf dem Baßbalken etwas zu gering, der Zug zum Saitenhalter ist asymmetrisch, aber für einen ersten Eindruck reicht's.
Und wenngleich die auf der bassweb.ch dargestellte Lösung bei mir schon einen achtungsvollen Eindruck hinterläßt, frage ich mich, was das in der Praxis tatsächlich bringen soll??? Eigentlich sollte man auf einem gut gebauten und eingestellten 5-Saiter alles spielen können was auf einem 4-Saiter möglich ist - und noch mehr. Daß der Streichwinkel etwas kristischer ist um nicht auch eine Nachbarsaite mit anzustreichen ist halt so, das halte ich für den einzigen wirklichen Nachteil des 5-Saiters, aber daran kann man sich gewöhnen. Der zurückgebaute 4-Saiter hat noch immer den kräftigeren und breiteren Hals des 5-Saiters und dazu dann einen größeren Saitenabstand ("string spacing"), für mich würde ich darin keinen Vorteil sehen, im Gegenteil. Einen "echten" 4-Saiter mit allen Vorteilen bekommt man somit also auch nicht.
Und mit dem "10-Minuten-Umbau" (am Vortag natürlich) - um alleine eine ziemlich harte und störrische H-Saite sauber (!) aufzuziehen, wenn die vier anderen Saiten bereits auf dem Baß sind, brauche ich deutlich mehr als zehn Minuten, das ist ein ziemliches Gefuschel.
Aber auch wenn ich selbst für mich keinen Vorteil erkennen kann: Soll doch jeder machen was er zu brauchen meint, jedenfalls besser als diese unsäglich häßliche C-Extension.
Grüße
Thomas
Ausgangspunkt dieser Idee ist hier: http://www.bassweb.ch/praxis/texte/warum-fuenfsaiter.html
Ich spiele auch lieber Vier- als Fünfsaiter. Da ich bereits zwei Bässe habe (normal und Barock), möchte ich mir nicht die Wohnung mit einem dritten voll stellen. Mein moderner Viersaiter ist mir zu lieb, dass ich ihn für einen Fünfsaiter verkaufe. Also war und bin ich auf der Suche nach einer Lösung, auch unter dem Kontra-E spielen zu können. Extension ist nicht schön, aber, wenn es sich nicht um ein wertvolles Meisterinstrument handelt, eine durchaus pragmatische Lösung. Leider geht die "Sanderell-Lösung" auf meinem Bass nicht, Decke zu breit.
Ein guter Fünfsaiter ist teuer. Viele sind brauchbar, aber keine Instrumente, an die ich mein Herz verlieren würde.Gute Viersaiter bekommt man schon für deutlich weniger Geld. Insofern sind solche Gedankenspiele sehr plausibel.
Hi nagybögö!
Die Ausgangsfrage von bassdivad war ja nach einem Instrument, das als 4-Saiter zu gebrauchen ist, aber ggf. nach relativ einfach reversiblem Umbau auch die ganz tiefen Töne ermöglicht. z.B. mittels C-Extension (es gibt auch B-(H)-Extensions). Die bei bassweb.ch vorgestellte Lösung hat was, ich habe ja auch meinen ausdrücklichen Respekt hierfür geäußert. Allerdings habe ich ein paar subjektive Einwände meinerseits vorgebracht, damit jetzt nicht gleich jeder 5-Saiter-Spieler zum Rattenschwanz greift und an seinem Baß herumfeilt. Insofern sollte mein Beitrag nur einen weiteren Aspekt vorbringen, was alles zu überlegen ist, denn ohne grundlegende strukturelle Eingriffe wird aus einem 5-Saiter halt kein echter 4-Saiter.
Argumente für den 5-Saiter auf der Seite von Bill Bentgen - Amerikaner, der "deutsch", ohne Steghöhenverstellung und eben 5-Saiter spielt - www.billbentgen.com/bass/5_string-basses.htm .
Und eine technisch ausgereifte C-Extension habe ich bei Jürgen Preyer gefunden, www.contrabassen.nl/innovationen.php , über die Startseite gibt's die Beschreibung auch in deutsch.
Und meine grundsätzliche Meinung, weshalb ich 5-Saiter auch vom Klang besonders mag, spare ich mir an dieser Stelle.
Grüße
Thomas
Hallo LowB,
irgendwann hat man sich mit seinen Instrumenten eingerichtet. Ich werde vermutlich die nächsten 25 Jahre Berufsleben mit meinen beiden Bässen bestreiten. Ist ja auch eine finanzielle Frage, ob man sich nochmals einen Bass kauft. Da ich auf meinem modernen Bass neben viel Orchester gelegentlich Kammermusik und ab und zu auch mal Solo spiele, bin ich froh über einen Bass, der sowohl tief wie hoch gut klingt. Dem Anspruch genügt fast kein Fünfsaiter.
Ob Vier- oder Fünfsaiter ist auch eine Geschmacksfrage: die Wucht in der Tiefe eines 5S hat kaum ein 4S. Dafür klingen sie oben besser. Dem einen ist es so lieber, dem anderen so.
Was macht den für Dich den besonderen Charme eines 5S aus? ;-)
P.S. Bill Bentgens Hall of Fame ist klasse, besonders die alten Bilder.
Hi nagybögö!
Was macht denn für Dich den besonderen Charme eines 5S aus? ;-) Du hast es schon selbst beantwortet: Die Wucht in der Tiefe! Aber das ist meine eigene Präferenz als kleiner Amateur, der spielen kann was er möchte und nicht das, was er muß und erst recht nicht das, was er nicht richtig kann, auch wenn's mal ohne Flageolett bis zum cis''' gehen kann. Und ich genieße das als Privileg! Und hierbei gefällt mir halt besonders ein etwas grundtönigerer, sonorerer Klang; ganz besonders hochwertige und vor allem neuere 4-Saiter klingen mir (oh je, jetzt mache ich mich angreifbar ) oftmals zu "celloartig". Aber das ist meine Präferenz mit meinem Gehör (Senke bei 3000Hz) und deshalb betone ich ja, daß dies eine sehr subjektive Auffassung ist.
Daß Dir die Seite von Bill Bentgen gefallen hat freut mich, er ist auch ein sehr freundlicher Mensch, mit dem ich mal Kontakt aufgenommen habe.
Grüße
Thomas
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