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Gibt es irgendwelche Einwände, wenn man anfängt Kontrabaß zu lernen, sich gleich einen Cutway zu kaufen, wenn man die Wahl hat zwischen Standardform und Cutaway?
Baß grüßt.
Hallo Baß,
zu Anfang ist das relativ wurscht.
Spätestens, wenn Du in Daumenlage spielst, wirst Du merken, daß - anders als bei einer Gitarre, bei der der Cutaway das Spielen in höheren Lagen erleichtert - der Cutaway beim Kontrabass das Spiel in Daumenlage erheblich erschwert, da die übliche Orientierungshilfe (die Zarge, auf der der linke Unterarm aufliegt) fehlt.
Deshalb bevorzugen praktisch alle Bassisten, die gerne gut und oft in der Daumenlage spielen, Kontrabässe ohne Cutaway.
LG Jan
Also ich hatte in Berlin bei den Leuten von der Kontrabass Vermietung (www.berlin-strings.com) mal einen Cutaway als Miet-Instrument/Mietbass ausgeliehen (empfiehlt sich: Man kann alle 3 Monate das Instrument wechseln und auch mal einen alten Kontrabass nehmen - bei unveränderter Miete). Ergebnis: Kein klarer Unterschied beim Zupfen. Beim Streichen klingt ein echter alter Kontrabass aber immer besser. Bei neuem Sperrholzbass gibt´s dagegen auch streichend kaum Unterschied (abgesehen von der schlechteren Bespielbarkeit des Cutaway - Jan hat recht!).
Mannie
Hallo Baß!
Ich selbst habe noch nie einen Cutaway gespielt, schließe mich Jans Meinung aber voll und ganz an. Der Cutaway ist nur scheinbar eine Erleichterung, über das Aussehen möchte ich mich hier nicht auslassen. Aber die Vorstellung ohne Kontakt des linken Unterarms zur Kante des Oberbugs zu spielen, erscheint mir sehr schwierig - und das wird nicht nur an der Gewöhnung liegen.
Außerdem bin ich der Meinung, erst mal das "Mehrheitsinstrument" zu erlernen, dann kommst Du auch überall schnell mit einem Leihbaß zurecht.
Grüße
Thomas
Hallo,
Cut-away Baesse sind modisches Zeug aus den 1950ern, so wie Nierentische und Motorroller. Ich habe sowas noch nie bei Klassikern oder Jazzern gesehen, einfach weil solche Baesse Exoten sind. Bis vor ein paar Jahren waren sie selten. Seit kurzem werden sie wieder gebaut, hauptsaechlich in Sperrholz oder halbmassiv. Ist meiner Ansicht nach aber hauptsaechlich ein Marketing Ding fuer Leute die das cool finden und dann bereit sind mehr fuer einen eher durchscnittlichen Bass zu zahlen.
Lasse mich gerne belehren, aber m.E. hat das keinerlei Auswirkungen auf die Bespielbarkeit, Bass ist eben keine Gitarre, und oben spielt man eh Daumenlage, und es ist wumpe ob der Bass das hat oder nicht.
Apropos Daumelage, bin selber Autodidakt, und vielleicht mache ich ja was falsch. Aber bei mir liegt bei der Daumenlage der Arm nicht auf der Zarge auf. Man beruehrt die Zarge vielleicht mal leicht. Ich lasse jedenfalls den Ellenbogen nicht haengen, von daher wuesste ich gar nicht wie ich ueberhaupt in den hoeheren Daumenlagen mit dem Unterarm auf die Zarge kommen sollte ;-). Habe gerade keinen Bass bei mir, ich muss heute abend mal genau hinschaun, was ich da eigenlich mache. Aber auf meinem EUB spiele ich auch Daumenlage, und habe die Zarge nicjht vermisst (schon aber die geringere Stabilitaet verglichen zum KB).
cheers
Armin
Hallo Leute,
für einen Anfänger ist das erstmal völlig egal, die Lagen, bei denen man einen Einfluß durch den Cutaway spürt kommen normalerweise erst nach dem ersten Lehrjahr.
Was die Spielbarkeit betrifft: Bottesini mit Cutaway macht richtig Spaß, ich merke bei meiner Rockabilly-Kiste schon eine deutliche Verbesserung gegenüber meinem eh schon extrem daumenlagenfreundlichen Pöllmann-Madrid. Inwiefern sich das auf den Klang auswirkt mag ich jetzt nicht zu beurteilen. jedenfalls klingt meiner auch nicht anders als die "normalen" Billig-Chinaböller.
MlG, Klaus
Hallo nochmal!
Ich habe mich heute beobachtet: Um die VIIte Lage herum liegt mein Unterarm auf der Zarge, ob in Daumenlage oder nicht. Wenn's tonmäßig höher und griffmäßig tiefer geht, hat mein Unterarm noch leichten Kontakt zur Kante und liefert unbewußt eine wertvolle Rückmeldung. So habe ich es bei meinem Lehrer (Orchestermusiker und Klassik-Solist) gelernt.
Und wer jetzt meint, bei anderer Meinung einen besserwisserischen Rüffel zu bekommen, täuscht sich. Es ist die Technik, mit der ich - kleiner Mann mit großem Baß - am besten klar kommen. Wir sollten aber jede Erleichterung beim Spiel nutzen, Schwierigkeiten bietet unser Instrument ja reichlich.
Eine Zeitangabe dafür, wann der Daumenaufsatz sinnvoll eingesetzt werden kann, halte ich für völlig unmöglich, das hängt zu sehr von den Vorkenntnissen und dem Talent des Lernenden ab.
Grüße
Thomas
Hallo Baß,
ich schließe mich den oben genannten Meinungen was die Instrumenten-Wahl für Anfänger angeht an: ob Cutaway oder traditionelle Form ist dabei - möglicherweise von der Daumenlage einmal abgesehen, aber auch da gibt es ja geteilte Meinungen (s. o.)- völlig egal.. Es hängt zum Einen sicher von der Musikrichtung ab, die du spielen möchtest, ich spiele z. B. bei meinem Acoustic-Trio Rock'n'Roill sowohl mit meinem "normalen" 3/4 halbmassiven Bass als auch mit einem Framus Cutaway Bass aus den 50er Jahren: der 3/4 klingt akustisch besser, was hauptsächlich an der massiven Decke liegen dürfte, der Framus Cutaway klingt gerade verstärkt aber nicht viel schlechter und passt optisch natürlich sehr gut und es macht einfach Spass, auf einem originalen alten Instrument aus der Zeit der jeweiligen Musik zu spielen.
Was ich aber viel wichtiger finde gerade für Anfänger als die Frage traditionelle Form oder Cutaway:
Einen qualitativ guten Bass zu kaufen, der gut eingestellt ist und somit gut spielbar ist, "billige" Cutaway-Bässe sind oft genauso schlecht eingestellt und zu spielen wie "billige" traditionelle Bässe, dazu findest du aber an anderer Stelle hier im Forum ausreichend gute Tipps.
Viele Grüße, Upright
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