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Beschädigter Bass im Laden

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Zugeordnete Kategorien: Neuling - Kauf & Verkauf

Robin Profilseite von Robin, 19.08.2010, 20:10:05
Beschädigter Bass im Laden

 Hi,

ich möchte meinen Kindheitstraum erfüllen und (mit 22 Jahren, hehehe) Kontrabass erlernen. Nun liegt bein budget bis max 2.500€, gerne zahle ich weniger. Ich möchte den bass hauptsächlich akustisch spielen (unverstärkt), jazz pzzicato & auch einwenig mit dem bogen. Nun beginne ich in den musikgeschäften nach kontrabässen zu suchen, fand aber bisher nur zwei.

Einer dieser bässe ist ein 3/4 bass, massive decke, gesperrter boden/zargen. Da ich nur 2 Bässe gespielt habe habe ich kaum vergleich - jedoch gefiel mir der klang gut (bis auf ein fast unvermeidliches schnarren der gezupften e-saite bis ca. zum 5 Bund). Er klingt schön singend und voll, lässt sich angenehm spielen und hat saiten drauf die man zupfen und mit dem bogen spielen kann. Der bass ist glaub ich von gewa...vermutlich ein chinesisches fabrikat. Neupreis ca. 1600€. Er wurde von einem Kunden im laden umgeschmissen und ein stück der decke brach ab & er hat risse am korpus beim halsansatz. Meines erachtens wurden die stellen gut repariert, optisch finde ich das sogar schön. Wegen dieser macken  kostet der bass nurnoch 800€ - was natürlcih lockt!!

Aber ich bin mir eben so unsicher - ich möchte mir ein instrument kaufen, das ich mein leben lang spielen möchte. Ich fühle mich nun in meiner entscheidung bedrängt - wenn er weg ist ist er weg.

Habt ihr mir einen Rat?

Warten und mehr bässe Testen!? Den Bass kaufen? Gewa ist scheisse, gleich nen anderen aussuchen!? ab 2000€ bekommt man erst richtig gute bässe!? Zum Bassbauer pilgern und dort ein eher günstiges modell kaufen (hauptsache kein china)!?

Ich kenne leider keinen Kontrabasser der sich den bass ansehen könnte. Gibt es jemanden aus Kassel, der sich mit mir den Bass anschauen möchte?

Bin dankbar über jede antwort!

Gruß Robin

Ceperito Profilseite von Ceperito, 19.08.2010, 20:36:53

 Hallo Robin,
hier:

http://www.geba-online.de/forum.php?action=vi ... p;search_kat_id=&instanz=0

findest Du Antworten auf Deine Fragen.
LG Jan

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 19.08.2010, 21:06:03

 Hallo Robin,

eine Ferndiagnose ist praktisch unmoeglich. Marken sagen bei Kontrabaessen nicht viel - gerade im unteren Preisbereich wechselt das auch oefter, wie jetzt ein von Anbieter XY angebotener Schuelerbass im Detail aussieht, wo er gebaut wurde usw.

Fachgerecht reparierte Risse sind eigentlich kein Problem.

Die E-Saite sollte nicht schnarren. Das kann aber auch an noch nicht perfekter Technik rechts oder links liegen.

Abgesehen davon wuerde ich gerade bei Baessen des unteren Preisbereiches immer eher zum Gebrauchtkauf (oder Angebote wie dieses) tendieren.

Ich weiss ja nicht wie das in Deutschland aussieht, aber hier auf der Insel bekommt man gebraucht fuer unter £1000 schon gut einen gebrauchten Billig-Vollholz-Bass oder einen halbmassiven. Wobei dies wohl das Land ist mit der hoechsten Privatverschuldung (buy on credit card...) so dass es immer  Notverkaeufe  gibt. Habe z.B. gerade einen massiven rumaenischen Flachbodenbass fuer £390 geschossen, nochmal £200 investiert (neuer Stachel und Griffbrett abziehen), und ein korrekten Zweitbass, der freilich noch von weiteren Investitionen profitieren koennte (neue Saiten, eventuell neuer Steg) - was wieder locker £300-400 aufwaerts kosten kann.

Also daran kannst du sehen, dass Reparaturen und Einstellarbeiten schnell mehr kosten koennen, als der Kaufpreis des Basses. Gerade mit einem Billigbass ist optimale Einstellung nicht garantiert, aber sehr wichtig weils sonst keinen Spass macht (man quaelt sich auf slchen Gurken ohne dass was rauskommt).

Bei dem was du zu erfolgten Reparaturen sagst waere wichtig genau zu wissen was gebrochen war und wer es repariert hat. Also ob es eher ein optisches problem ist oder tragende Teile. Letzteres kann auch OK sein, wenn es denn fachgerecht rep[ariert wurde.

Von daher wuerde ich dir sehr raten, jemanden mitzunehmen der etwasAhnung hat. In einem 0815 Musikgeschaeft haben die oft nicht so den Plan.

viel Glueck

Robin Profilseite von Robin, 19.08.2010, 21:15:48

danke basstölpel:

findest du diese gebrauchten schnäppchen im laden oder online/privat?

Ein gebrauchter bass würde mir gefallen - ich halte die augen offen

Robin Profilseite von Robin, 19.08.2010, 21:12:11

 vielen dank! Das bringt mich wieder etwas aus meiner euphorie -

ich entschliesse mich nun dazu, noch einige bässe anzuspielen und mir den zu holen, bei dem keine frage offenbleibt. Dabei werde ich mir soviel Zeit wies eben nötig ist nehmen. Vielleicht ist es ja am schluss der umgefallene bass & vielleicht ist der dann noch zu haben. Wer weiss.

Aber insgeheim hätte ich schon gern was feineres als ein china massenfabrikat ...

findet man denn um 2000€ einen schönen halbmassiven vom bassbauer, oder ist das utopisch wenig und ich komme um einen chinabass nicht rum? Vielleicht finde ich ja auch einen gebrauchten...

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 20.08.2010, 02:38:34

 In der Preisklasse bis 2000 findest du nur Fabrikbaesse.

Das Schnaeppchen was ich oben erwaehnte ist auch sowas, laut Zettel gebaut in der "MUsikinstrumentenfabrik Reghin" - zwar massiv, aber weder eine schoenheit noch besonders gutes Holz (eher sehr gewoehnliches...). Solche Massivbaesse klingen oft nicht besser als halbmassive (was nicht heissen muss dass sie schlecht klingen). Sperrholzbaesse sind wiederum eine Sache fuer sich  - manche sind recht laut (siehe Beitrag Bassdominator) - gibt halt gute und weniger gute.

Chinabaesse: da hoert man verschiedenes. Man liest oft in Annoncen, "kein Chinabass" - als gaebe es nur schlechte. Das ist aber  nicht so.

Also fuer dich ist wichtig,

1) dass das Teil keine Funktionellen Macken hat, wie offene Leimungen, kaputte Mechaniken, Stachel, der sich nicht feststellen laesst oder zu kurz ist, usw.

2) Setupmaessig alles stimmt (steg :nicht gekruemmt  und richtig sitzend- die Seite die zum Saitenhalter zeigt, muss rechtwinklig auf der Decke stehen, Griffbrett: dies sollte keine macken haben, und eine leichte "Hohlkehle". wenn du ueber das ganze Griffbrett auf allen saiten toene testest, sollte es nirgendwo scheppern. Steghoehe: siehe angaben in der checkliste - tiefer machen (lassen) kann man es immer noch, wenn's einmal tief ist, waechst nichts nach. Saiten: wenn was vernuenftiges drauf ist, schonmal ein plus, ein neuer Satz Stahlsaiten kostet zwischen 100 und 200 Euronen, Darm leicht das doppelte )

alles weitere sieht man dann. wenn du einen neuen Bass kaufst oder einen alten der lange nicht gespielt wurde, muss das teil erst eingespielt werden.sehe ich an meinem "haesslichen Entlein" aus siebenbuergen: wacht langsam auf.

 

 

Bigsby Profilseite von HannoBass, 19.08.2010, 22:34:45

 Schau doch mal hier:

http://www.gedo-musik.de/

 

Robin Profilseite von Robin, 20.08.2010, 15:23:31

ok, dann bin ich mal nicht sooo eingefahren auf einen handgemachten bass.

Diese seite gedo musik kommt mir allerdings merkwürdig vor. Optisch sehen die bässe sehr gut aus, aber die preise sind so unglaublich niedrieg (massiv1600€, halbmassiv 600€) - wo ist da der haken? Vermutlich liegt das am schnell getrockneten holz...

Ich werde in den nächsten wochen nach Markt Wald zu "bassbau.de" fahren (Ist in der nähe meines elternhauses) und mich dort beraten lassen.

übrigens kam das schnarren der e-saite bei dem gewa bass auch bei hauch zartem spiel. Ich hatte den eindruck das es hinter meinem gedrückten finger zum kopf hin schnarrt...also der teil der saite der nicht schwingt. Das hat mich schon genervt.

Pollux Profilseite von Pollux, 21.08.2010, 12:46:49

Hi Robin,

eine sehr gute Idee, Domink Hufnagl in seiner Werkstatt zu besuchen - dort wirst Du mit kompetentem Rat und offener Freundlichkeit bedient bzw. informiert werden. Ich schreibe Dir dies aus persönlicher Erfahrung, die ich während mehrerer ausgiebiger Probespiele mit seinen Kontrabässen im Rahmen eines "Basskauf-Urlaubs" gewinnen konnte.

Viel Glück & schönes Wochenende

Pollux

 

Robin Profilseite von Robin, 11.10.2010, 17:38:24

Hi,

Ich habe nun Dominik Hufnagl besucht - er hat mir viele wertvolle informationen gegeben, doch leider war auch hier nicht "mein" bass dabei. Er hatte momentan nur einen 1950er sperrholzbass für 1800€ da und die restlichen bässe waren ebenfalls gebrauchte für 10.000+. Trotzdem konnte ich mir ein bild davon schaffen wie sich ein bass spielen lassen sollte (Ich hatte zu vor ja nur 3 halbmassive gewa bässe in der Hand). Herr Hufnagl bezeichnete eine von mir gespielten Bässe als "nicht eingestellt", für mich liessen sie sich schon himlisch gut spielen (pizz) und hatten einen tollen sound. Ein erlebniss, das mich nun vollkommen für den kauf von gewa etc abschrecken liess.

Auch der Sperrholzbass hat mir gut gefallen, doch er riet mir davon ab da er kein potential im ausdruck des tons hätte (hell, dunkel), also immer relativ gleich klingt und ein ständiges näseln wenn er gestrichen wird (hat er mir alles vorgeführt). Dem konnte ich auch zustimmen und somit kommt kein Sperrholz in frage.

Nun bekommt er in 2-3Wochen 2 von ihm gefertigte Halbmassive vom lackieren zurück. Kostenpunkt 3500€. schon iemlich happig. Eine Alternative wäre ein ungarischer für 2800€ den er als ordentlichen aber sehr schweren, mit langer einspielzeit benötigenden bass bezeichnete.

Nun habe ich 3 möglichkeiten:

1. 3500€ Halbmassiver Bass von Hufnagl

2. Ungarischer (auf bestellung - ich kann ihn nicht vorher spielen - fällt deswegen eig. schon aus der auswahl)

3. woanders weitersuchen

Ich bin überzeugt das der Halbmassive von Hufnagl ein sehr feines und qualitativ hochwertiges instrument ist - eins mit dem ich mein lebenlang glücklich bin. Preislich schmerzt das halt schon (kommt ja noch Tasche und Bogen dazu) - ich könnte es aber noch bezahlen.

Frage: Sind die Preise bei allen bassbauern ähnlich und eine weitere suche wäre unnötig? Was soll ich tun, ich bin verwirrt :D

Vielen dank fürs lesen und helfen! Robin

bassatuba Profilseite von bassatuba, 11.10.2010, 21:55:53

Die Preise bei gut ausgewiesenen Bassbauern sind ähnlich und die Instrumente auch ähnlich gut spielbar.

Zum Preis: nimm den Kaufpreis und teile ihn durch die Anzahl Stunden, welche Du das das Instrument  zu spielen gedenkst ...

Robin Profilseite von Robin, 15.10.2010, 21:55:15

Ich werd nun die beiden halbmassiven bässe antesten, sobald sie vom lackieren zurück sind. Vielleicht ist ja "meiner" dabei - wenn das gefühl stimmt dann nehm ich ihn mit. Die stundenpreis rechnung war sehr beruhigend fürs gewissen, danke ;)

noch ein paar fragen:

wie ist das beim kontrabass kaufen so? der bass muss vermutlich noch speziell auf mein spiel eingerichtet werden - wie lange dauert das(tage oder stunden)? Sind saitenpreise meist schon einberechnet oder kommt das noch drauf? und wie wird die bezahlung üblicherweise gehandhabt?

kanns kaum noch erwarten endlich loszulegen. solangsam hab ich hier schon das ganze forum durchforstet und sämtliche youtubevideos aufgesogen - ich werde verrückt wenn ich nicht bald musik mit dem verfluchten bass machen kann!

gruß,

rob

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 16.10.2010, 00:54:26

 Hallo Robin,

zu den Angeboten kann man so auf die Ferne schlecht was sagen. Doch finde  ich 3.5 K fuer einen halbmassiven Bass schon SEHR teuer. Auf der anderen Seite, was mir in der Richtung bekannt ist, ist Fabrikproduktion, und daher vielleicht nicht vergleichbar. Ich habe festgestellt dass massiv / halbmassiv / gesperrt als alleiniges Kriterium nicht besonders aussagekraeftig ist, vielleicht sind diese halbmassiven ja phaenomenal, wer weiss.

Falls du einen Bass zu den von dir genannten Preisen kaufst, sollte ein Setup auf jeden Fall mit drin sein. Wie das mit Saiten aussieht musst du mit dem Anbieter aushandeln. Es sollten "vernuenftige" (d.h. nicht billigware) drauf sein (kannst du bei dem Preis verlangen - d.h. Saiten die 100-150 eURO kosten). Da die meisten Geigenbauer diese en gros kaufen, bieten sie oft eine oder wenige Allround-Sorten ohne Aufpreis an. Die Saitenwahl kommt auf den Musikstil an. Wenn du hauptsaechlich streichen willst, wird es was anderes sein als fuer Jazz, und wieder anders fuer hauptsaechlich Slappen. Da wird dich der Geigenbauer beraten koennen - als Anfaenger brauchst du dir ueber exotische Saiten erstmal keinen Kopf zu machen. Das Set-up betrifft hauptsaechlich die Saitenlage und laesst sich in einer Stunde oder so machen, halt wenn du den Bass abholst. Saitenlage sollte fuer Anfaenger nicht zu hoch sein - auf der anderen Seite, was vom Steg ab ist, ist ab (tiefer geht immer, hoeher kaum oder nur mit Klang-killenden Massnahmen wie Furnier unter die Stegfuesse legen). Fuer Slappen muss die Saitenlage etwas hoeher sein als zum Streichen oder fuer Jazz. Ich persoenlich spiele eine mittelhohe Saitenlage, kann mich aber an Anfaengertage erinnern, wo mir das zu hart gewesen waere. Das Griffbrett sollte bei einem Bass vom Geigenbauer tip-top sein ( bei Baessen aus dem Versandhandel kann das Abrichetn beim Setup dazu kommen >>> teuer).

Trotzdem wuerde ich dir anraten, mal dich auch noch mal anderweitig umzuhoeren. Vielleicht kannst du ja gebraucht was schiessen  - hier aber Vorsicht bei anstehenden Reparaturen. Habe z.B. einen rumaenischen Bass gebraucht fuer ca 430 Euro gekauft, doch dann nochmal 250 in Reparaturen reingesteckt (stachel war kaputt und Griffbrett musste abgezogen werden), und das Teil wuerde von neuen Saiten und neuem Steg (zusammen nochmal ca 400 Euro) sicher profitieren. Solche Investitionen lohnen sich nicht bei jedem Bass, und das zu beurteilen ist nicht so ganz einfach. Als Anfaenger ist es ratsam, Stunden zu nehmen - Basslehrer koennten dir vielleicht auch ein vertrauenswuerdiges Gebrauchtinstrument vermitteln.

Viel Glueck

Armin

Robin Profilseite von Robin, 16.10.2010, 01:22:16

 danke armin,

ich bin auch sehr skeptisch was den preis angeht, deswegen wird das ein spannendes antesten...

ich habe kurz nach meinem post eine antwort auf meine e-mail an hernn hufnagl bekommen. Er schreibt folgendes:

Die Ausführung ist ein 3/4 Kontrabass mit geradem Boden und einer Bodenbalkenkonstruktion, die trotz gesperrtem Holz einen vollen Ton ermöglicht.
Die Basisausführung ist ein lackiertes, spielfertiges Instrument, das klanglich und spieltechnisch bestmöglich eingestellt ist. Es kostet EUR 3500,00.
Als Besaitung montiere ich die Pirastro Obligato, wenn das Instrument für einen bestimmten Einsatz ausgerüstet sein soll einen Saitensatz nach Wunsch. Wenn diese nicht Ihrer Vorstellung entsprechen, tausche ich die Saiten kostenlos aus.
Die Lackierung ist leicht altimitiert und grundsätzlich glänzend, kann aber nachträglich mattiert werden.
Die Stegschrauben sind nicht im Preis enthalten, die kann man aber jederzeit nachrüsten, mit Montage kostet die Aluminiumausführung EUR 128,00.

_____

der boden ist übrigens nicht aus technischen gründen flach, sondern wegen dem ton (schnellere ansprache), so erklärte er das...

Ansonsten habe ich inzwischen 3 chinesische halbmassive, 1 guten sperrholz und 2 meister vollmassive angespielt... zugegeben, das sind nicht viele, aber ich denke so kann ich schon einen vergleich aufstellen und die qualität das basses halbwegs einschätzen (ich will damit sagen: ich werd mich schon nicht über den tisch ziehen lassen, hehe).

gitarren kaufen ist eindeutig entspannter!

achja: ich will ca 80%pizzen und 20% streichen - würdet ihr bei den obligatos bleiben oder evah priazzis wählen?

Jörn Profilseite von fetti, 16.10.2010, 12:00:32

PIRAZZIS!

subbass Profilseite von subbass, 16.10.2010, 12:05:12

 Hallo Robin

Nochmal eine Anmerkung zu den Preisen. Ich wundere mich immer wieder wenn ich lese dass "unter € 2000 nicht gescheites zu bekommen ist".  Ich halte das für Quatsch!!!   Massgebend ist doch wohl immer noch der eigene Anspruch.   Bei meinem Basslehrer  konnte ich KB's von preiswerten gesperrten bis sehr teuren Massiven anspielen, und es waren nicht die Superbässe die meiner Spielweise und meiner Klangvorstellung entgegen kamen.  Aber ich stelle mir und auch der Bassgemeinde folgende Fragen:

Warum soll ein "handgemachter"  KB besser sein als ein mit Maschinen in der Fabrik gefertigter??  Auch hier die Frage nach der Erfahrung.

Wie viele KB's richtet ein Geigenbauer pro Jahr ein und wie viele der Händler? Wer hat also mehr Erfahrung?

Ich habe inzwischen einen gesperrten  Rumänen für Gigs  und fürs Wohnzimmer einen halbmassiven Tschechen  für  1300 €  von Thomann. Allerdings habe ich mit dem aussuchen des Tschechen bei T Stunden verbracht bis ich den Bass hatte der meinen Vorstellungen von einem warmen und vollem Klang entsprach. Das Einrichten wurde kostenlos vorgenommen. Nachdem ich Darmsaiten aufgezogen habe  musste der Steg und der Hals angepasst werden. Also nochmal hingefahren und machen lasse . Wieder kostenlos. Natürlich muss ein Geigen- oder Bassbauer anders kalkulieren als  ein Händler wie Thomann und ist deshalb teurer. Aber wie Armin schreibt: 3.500 ist richtig heavy. Es ist halt wie im richtigen Leben, der Eine spart, fährt Trabi und ärgert sich ständig; der Andere braucht fürs Selbstbewusstsein einen Ferrari und der Dritte fährt einen Passat  und ist zufrieden.

Deshalb auch mein Rat: Lass Dir Zeit und probier lieber  noch mehr bis Du dir sicher bist.

Gruss Jürgen

Robin Profilseite von Robin, 16.10.2010, 12:29:41

sind die 3,5 so utopisch teuer das man schon von einem ferrari spricht? es ist für mich so, das ich die arbeit eines geigenbauers sehr schätze. Für mich ein beruf, der mit viel zeit und aufwand, liebe zum detail durchgeführt werden muss - ein beruhigendes gegenspiel zur heutigen modernen lebensweise. das hat für mich nix mit selbstbewusstsein sondern mit ruhe, herz und zufriedenheit zutun (eine basis für musik?) - diesen weg halte ich für richtig.

ABER: ich habe 3 gitarren & ein banjo chinesischer produktion, die ich alle liebe und mit viel zeitaufwand aus duzenden ausgesucht habe - so vernarrt bin ich nicht keine massenfabrikate zu kaufen und ich bin mir auch bewusst das die in sachen qualität nicht hinter der traditionellen bauweise hinken, präziser als eine cnc gehts eh nicht.

aber - wenn ihr meint 3,5 spielt in der ferrari liga - es ist absolut übertrieben oder unfair, dann werde ich davon absehen. ich möchte kein überteuertes, übertrieben prunkvolles instrument...

Robin Profilseite von Robin, 16.10.2010, 12:33:00

btw  ich kann menschem mit fetten karren nicht verstehen - ich habe nichtmal nen führerschein :D

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 16.10.2010, 13:02:46

 Es stimmt beides: man kann auf billigeren Baessen durchaus klarkommen und sogar einen guten Sound rausholen - viele Profis sind mit relativ billigen Baessen auf Tour, nehmen die teuren nur fuer wichtige Aufnahmen und grosse Gigs

UND: es gibt natuerlich einen Unterschied zwischen einem 1200 bass und einem der das dreifach kostet.

Ist leider so wie bei Stereoanlagen: Der  Preis waechst exponentiell als Funktion des Output.

Was noch zu bedenken waere ist der Wertverlust bei eventuellem Verkauf. Bei einem soliden Billiginstrument (also eins das nicht nach zwei Jahren auseinanderfliegt) ist der Wertverlust relativ gemessen betraechtlich, absolut gemessen aber nicht so wild, weil man halt nicht so viel bezahlt hat. Bei Baessen im Mittelbereich um 3000 herum ist das eher problematisch: Die Bassisten die schon jahrelang spielen und sich daher auskennen, suchen eher was teureres, falls sie nun ein neues Instrument suchen, waehrend die Leute die was in deiser Klasse suchen, eher beim Geigenbauer kaufen, da sie i.a. unsicher sind, Privatangebote zu beurteilen. In diesem Preisbereich lassen die meisten Geigenbauer auch kein gutes Haar an Baessen die man woanders gekauft hat, zumindest die Geigenbauer, die selber Baesse verkaufen. Ist zumindest meine Erfahrung. Also es ist eh Liebhaberei und als Wertanlage farglich. Wenn man wieder verkaufen muss, sollte man einkalkulieren, dass man mehr oder weniger Geld verliert, und es dauern kann, einen Kaeufer zu finden.

subbass Profilseite von subbass, 17.10.2010, 11:10:16

" UND: es gibt natuerlich einen Unterschied zwischen einem 1200 bass und einem der das dreifach kostet."

Richtig, aber auch bei Instrumenten gilt die 80:20 Regel (mit 20% Einsatz erreicht man 80%  des Ziels aber für die restlichen 20% des Ziels braucht  man 80% des Einsatzes).Ersetze  Einsatz durch Preis und Ziel durch Qualität, Bespielbarkeit oder Klang und Du weisst was ich meine.

Bitte meine Meinung nicht falsch verstehen. Ich  hab einiges an handwerklich gefertigten Stücken aus anderen Bereichen für die ich ein Schweinegeld bezahlt habe (einfach weil sie mir gefielen und ich handwerkliche Arbeit schätze und uch honoriere ) die ich als Fabrikware preiswerter bekommen hätte. Ich verstehe auch dass ein Orchestermusiker oder Solobassist immer auf der Suche nach dem "besseren Klang"  ist und dafür tiefer in den Geldbeutel greift. Der hört aber auch die feinen und kleinen Unterschiede, während ich als Hobbymusiker versuche einen gesunden Mix aus Klang, Bespielbarkeit UND Preis für meine  Musik zu finden.

@Robin: für einen Anfänger auf dem KB wäre mein Rat :  keinen Chinesen für 499,-  , aber 3500,- wären mir als Anfänger zu viel. Such lieber weiter,  spiel mal ein paar Jahre damit Du Erfahrung sammelst  und  geh dann auf die Suche nach Deinem Traumbass.

Gruß Jürgen

bassatuba Profilseite von bassatuba, 17.10.2010, 12:29:24

Dem könnte auch ich vorbehaltslos zustimmen! 

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 18.10.2010, 10:04:47

 Also, mit 3500 liegst du bei Kontrabaessen noch nicht in der Ferrari Liga ;-)

Trotzdem, fuer das Geld bekommst du mit etwas suchen schon einen alten Massivholzbass - Topinstrumente kannst du hier natuerlich nicht erwarten. Ob man jetzt besser bedient ist, in dieser Klasse ein altes Instrument zu kaufen, oder ein neues, da gibt's verschiedene Ansichten. Der Wiederverkaufswert ist fuer neue Instrumente schlechter.

In jedem Fall und wie oben schon gesagt, ich wuerde an deiner Stelle nochmal weiter gucken. Mein Rat waere, erstmal ein billigeren Bass zu kaufen. Wenn du Musiker bist, werden dir die Unterschiede schon aufallen - manche klingen halt andere nicht. Wobei sich neue Instrumente natuerlich noch entwickeln, und auch alte einschlafen wenn lange nicht gespielt.

Neuester Beitrag Robin Profilseite von Robin, 05.11.2010, 23:05:52

 ich bin nun stolzer besitzer eines 60 jahre alten vollmassiven vogtländers für 1800€.

hab ihn bei alexander grünert in münchen gekauft... bei ihm konnte ich in einer unglaublichen vielfalt wundervolle bässe ausprobieren. Klanglich gefiel mir zwar ein 3.800€ teurer bass besser, aber der vogtländer war auch super und die preisdifferenz war mir dann doch zu hoch. Ich habe nun vor auf diesem bass einige jahre zu lernen und dann, wenn ich lust und geld habe, einen besseren zu kaufen. das schöne ist das ich bei einem weiteren kauf bei grünert den alten für den selben preis abzüglich saiten in einzahlung geben kann... ein tolles angebot wie ich finde.

vom sound her ist der bass sehr voll, aber leider auch nicht sehr brilliant... er knurrt nicht so schön wie die feineren instrumente höhrerer preisklassen. einige derbe macken und reperaturen hat er auch hintersich - trotzdem ein charmanter bursche mit viel solider wärme.

so und jetzt hoff ich das meine finger bald aufhören zu schmerzen und ich weiter spielen kann ;)

vielen dank an alle die mir hier geholfen haben!

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