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Mal'ne Frage: Thoman bietet zur Zeit für unter 400E China-Sperrholzbässe bei Ebay an, taugen die was? Generell hab ich wirklich nichts gegen Chinabässe, nur bei dem Preis denkt man schon, ob das irgendwie B-Ware ist oder so.....!
Ich denke es wird sich hierbei lediglich um Restposten handeln.
Da diese auch nicht weiter bei Thomann zu finden sind, sprich direkt bei der Seite.
MfG
Den Eindruck habe ich auch. Die Bässe sind für das Geld nicht verkehrt, aber wenn Du direkt auf der Thomann-Seite die Version für ca. 50 Euro mehr nimmst, bekommst Du den gleichen Bass mit Ebenholzgriffbrett statt Palisander und wenn ich das richtig gesehen habe mit deutschem Bogen statt französischem. Ruf einfach mal beim Thomann an, die beraten Dich dann schon.
Zu den Bässen an sich: sicher kann man da keine TOP-Qualität erwarten. Aber: jemand, der einfach nicht mehr Geld hat und der das Risiko, bei einem gebrauchten Bass auf die Nase zu fallen scheut, kann sich da immerhin einen neuen Bass mit 30 Tagen Umtauschrecht und 3 Jahren Garantie holen. Besser als garnicht Bass-Spielen ist das in jedem Fall. Ich habe mehrere dieser Bässe als Leihinstrumente und muß sagen, daß die Schüler ganz gut damit zurecht kommen. Ist halt nur ein Kompromiß, wenn das Geld für einen teureren Leihbass vom Geigenbauer grad nicht drin ist und wenn man sich noch nicht sicher ist, ob man überhaupt langfristig Kontrabass lernen möchte.
MlG, Klaus
Gibt es denn einen direkten Unterschied zwischen Palisander und Ebenholz, z.b vom Sound her ?
Hab es nie getestet, aber es gibt Leute, die sind felsenfest der Meinung, der Slap höre sich sehr viel besser über Hartholzgriffbretter statt über Ebenholz an (wenn man ihn mit einem Griffbrett-Piezo abnimmt). Aber wie gesagt, hab das selber noch nie testen, bzw. vergleichen können......
Ok, habe mir überlegt ihn mir als 2. Bass zuzulegen da er für diesen Preis wie gesagt recht günstig ist. Ich habe im moment einen GEWA Bass , daher weiß ich nicht ob es eine wirklichen Unterschied machen würde, bzw. eine Verbesserung wäre.
Meine persönliche Meinung dazu ist: Lieber etwas sparen und was besseres zulegen. Es gibt gute Produkte aus China aber auch weniger gute - letzteres überwiegt leider. Man bekommt für etwas mehr Geld einen Bass der deutlich besser ist. Viele Bassbauer bieten in der Zwischenzeit gute Sperrholzbässe aus Tschechien, Polen, etc.. Diese kosten dann vielleicht 200 Euro mehr sind aber qualitätiv in der Masse deutlich überlegen, haben gute Saiten (ein Satz neuer Saiten die man in einen Chinabass immer investieren muss kosten auch 150 Euro, und über die Wichtigkeit der Saiten müssen wir jez nicht diskutieren) und sind von einem Bassbauer eingerichtet. Ich will damit nicht sagen das die Bässe von Thomann schlecht sind, ich habe auch den einen oder anderen guten erlebt, würde aber grundsätzlich davon abraten und es höchstens als letzte Möglichkeit in betracht ziehen. Denn besser so einen Bass als gar keinen Bass!
Gruß Hen
ACK to Hen: Für 400,- kann man den Baß kaum zusammenleimen, geschweige denn noch lackieren, verschiffen UND mit einem Bogen ausstatten... Klar, zum Greifen üben mag sowas taugen, aber der Klang wird mehr als zu wünschen übrig lassen. Selbst 800,- China-Bässe sind schon problematisch und müssen meist noch mal zum Baßbauer zum Nachstellen.
Und dann rechnet mal, was ein Bogen und einigermaßen gute Saiten so kosten! da bleiben für den Baß selbst bei minimalen nsprüchen nur noch 50,- übrig. Ich denk mir meinen Teil dazu - und ich habe weder eine Markenbrille noch eine teuer=gut / billig=schlecht Grundauffassung. Aber DER Preis, der ist überhaupt nicht machbar - selbst bei Restposten nicht.
Gruß
Roman
Hi Roman,
keine Ahnung, wie die den Preis hinbekommen, aber sooo schlecht klingen die Kisten jetzt auch wieder nicht. Von meinen Bässen musste jedenfalls noch keiner zum Bassdoc zum nachbessern. Wenn die Alternative ist: garnicht Bass spielen, dann auf jeden Fall lieber so eine Kiste. Außerdem gilt ja immernoch das Fernabnahmegesetz, wonach man den Artikel ohne Begründung wieder zurück schicken kann.
MlG, Klaus
Wie sie das machen ist ja kein Geheimnis: Menge und "Überstand" aus anderen Geschäften. Aber wenn man sich die Bewertungen in anderen Foren auch mal gründlich anschaut, so gibt es schon mächtige Unterschiede - selbst innerhalb der Serien. Und was ich bisher gesehen und gehört habe, waren letztendlich immer einfache Bässe, die anschließend vernünftig bespannt und eingestellt wurden. Thomann hat zumindest den Vorteil, daß Du nicht aus dem Container, sodern aus der Hand eines Profis kaufst, der zumindest hier in D noch mal grundjustiert hat. Bei anderen Ebay-Händlern kommen die Dinger tatsächlich wie im Zollager gelandet in den Handel...
Und das Argument, daß man ansonsten gar nicht spielen könne, das laß ich so nicht gelten. Ich spiele z.B. auch, habe keine 400,- investiert und keinen Thomann-Baß gekauft. Stattdessen spiele ich auf einem etwa 2000,- teuren, halbmassiven Leihinstrument (auch aus dem Web!), was letztendlich auch in Raten gekauft werden kann/könnte. Das Instrument ist voll verrsichert und der Einstellservice jederzeit kostenlos. Man muß tatsächlich keine Abstriche machen, nur weil derzeit die Kasse ad hoc nicht mehr hergibt. Da gibt es gute und günstige Alternativen. Und ein gebrauchter Baß für knappe 500,- ist auch hin und wieder zu bekommen. Mit etwas Abstrich an der optischen Qualität ist da durchaus ein Instrument für 1500,- und weitaus mehr realisierbar - für 500,- wohlgemerkt! Ein weiteres Argument wäre die Frage, was der Baß später leisten soll/muß. Wertstabilität ist da z.B. ein Punkt. Der Baß ist nach 2-3 Jahren den Versand nicht mehr wert, und Reparaturen daran lehnen viele Baßbauer rundheraus ab. Oder laß mal ein loses Griffbrett anleimen, einen abgelösten Hals anstücken (insbesondere wenn zuvor noch der Polyacrylatkleber abgeschlifen werden muß)...alles keine 50,- Reparaturen. Das sind auch Aspekte, die man nach Nutzungsart und Belastung des Basses berücksichtigen muß. Billig kann dann auf die Dauer ziemlich teuer werden. Allei ein ausgefallener Gig wegen eines technischen problemes kann mehr als der aß an sich kosten. Sind natürlich alles nur empirisch-statistisch zu vermutende Kanns. Das Gegenteil ist ebenfalls möglich - alles top und überraschend wohlklingend. Kann...
Gruß
Roman
PS: Ich kenne aber auch einige Basser inzwischen, die solche Kisten einfach als "wetterfesten" Strassenbaß verheizen. 1 Jahr Standzeit reicht, dann ist das Geld eingespielt, und Klang ist eh fast egal, wird eh abgenommen und gefiltert :-)
Das Geheimnis ist einfach : extrem niedrige Lohnkosten, kaum Arbeits- und Umweltschutz, praktische Entrechtung der verarmten Landbevoelkerung. Streiks und Hungerrevolten werden niedergeknueppelt.
Wer sich dafuer interessiert kann es hier nachlesen: Hung-Ho Fung: "American's Head Servant", New Left Review, Ausgabe Nov/Dec 2009.
...oder mal hinfahren und sich selbst ein Bild machen.
China (und auch z.B. Rußland) sind mehr als, von Exilbewohnern formulierte, Allgemeinplätze hergeben. Wenn man dort war, dann sieht man die Berichte, die hier verfügbar sind, sehr anders. Gemessen am Lohnniveau allgemein in China sind z.B. chinesische Fabrikarbeiter in den Großstädten regelrechte Topverdiener. Das Geld reicht für die ganze Familie, und die ist oftmals 10 Köpfe und mehr groß. Das, was hier als "nicht lebenswertes" monatliches Hartz IV gezahlt wird, das reicht dort um ein Jahr lang mit der ganzen Familie gut zu leben! Schaut mal erst auf die Relationen dort vor Ort, und dann eine Meinung bilden. Und bitte icht immer aus politisch motovierten berichten der Presse auf das große Ganze schließen ;-) Das hatten wir schon mal - vor >20 Jahren... (nannte sich damals auch "unvoreingenommene/neutrale Berichterstattung" und stelte sich im nachhinein als beidseitiges großes Blasengebäude heraus)
kopfschüttelnden Gruß
Roman
PS: Und machen wir uns mal nichts vor. Wenn niemand die 500,--Bässe kaufen würde, dann würde man sie auch icht mehr produzieren und müßte sich Gedanken darüber machen, warum es so ist. Solange Wohlstandseuropa noch nach "Geiz ist geil"-Ware giert, solange wird es dort nicht besser. WIR sind das Problem, nicht die Chinesen!
PS2: Schau mal nach, wann in D der letzte Streik niedergeknüppelt wurde - so lange ist das noch gar nicht her, und da nannte man das hier schon soziale (!) Marktwirtschaft...
Wie willst du dir bitte selber ein Bild machen ohne Sprachkenntnisse usw?
Wenn's um politik geht lese ich politische Zeitschriften, was sonst?
Dass "die Chinesen" an irgendwas schuld seien habe ich nicht gesagt, platte Kapitalismuskritik kam auch nicht von mir. Was du andeutest, - die sind ja eigentlich froh, weil es geht ihnen ja trotz allem mit diesen Jobs besser - zeigt dass du nicht besonders gut informiert bist. Es gibt in China Gewinner und Verlierer, und letzteren geht es deutlich schlechter als vor der Wende zur Kapitalismus. Die Gewinner sind die urbanisierten Kuestenregionen und natuerlich bestimmte Eliten. Die Verlierer sind die Landregionen, die Umwelt, sowie Leute ohne politischen Einfluss die Landbesitz dort hatten, wo Industriegebiete usw. gebaut werden sollte. Und natuerlich die aufs Soziual- und Gesundheitssystem usw angewiesen sind. Und wer die Klappe aufmacht, kriegt schnell richtig Aerger.
Was in China vorgeht, das wird in dem verlinkten Artikel genauer analysiert, fall dich der interessiert, schreib mir ein Email und ich kann dir ein PDF schicken. Natuerlich wirst du eine andere Sicht finden, wenn du z.B. im "Economist" nachliest - ob dies weniger politisch motiviert ist als eine linksgerichtete Zeitschrift sei mal dahin gestellt. Ich habe das Link nicht bereitgestellt um zu sagen, dies sei die einzige moegliche Analyse.
Koepfschuetteln kann ich nur ueber deinen Standpunkt, der zu sagen scheint, besser gar nichts lesen.
Thema Sprache + Kenntnisse des Ortes über den man spricht: Russisch spreche ich selbst und halte mich dort regelmäßig auf (beruflich UND privat und sowohl in Großstädten als auch auf dem armen Land). Und da laufen erstaunlich viele Freidenker völlig angstfrei, von der Obrigkeit unbehelligt und quicklebendig umher ;-) Chinesisch spreche ich nicht, aber ich arbeite seit mehr als 5 Jahren sehr regelmäßig für chinesische Auftraggeber und deutsche Kunden, die in China arbeiten und produzieren lassen - u.a. nach deutschen Standards und mit (für China) extrem hohen Löhnen. Da lernt man auch so den Einen oder Anderen kennen (und zwar Menschen abseits der Eliten). Zeitungen und Magazine, die lese ich hier und dort (und zwar wenn möglich die regionalen kleinen und im O-Text ohne Vorfilterungsübersetzung). Und nur was in beiden steht, kann man als halbwegs verläßliche Information annehmen. Ich sage nur Thema Massenvernichtungswaffen im Irak - die "gab's" ja wirklich (zumindest waren 68% der deutschen Bevölkerung sich ganz sicher darüber am Vorabend des Gulf War II ;-)
Du würdest z.B. auch sehr staunen, was ein Wladimir Putin im Interview sagt - und was der deutsche Übersetzer Dir dann erzählt. Das sind stellenweise zwei ganz verschiedene Themen ;-) Man kann eine Menge mit der Wortwahl und dem Weglassen von Bezügen erreichen. Das hört man natürlich nur, wenn man die Sprache auch spricht...
Thema Gewinner und Verlierer: siehe oben - es sind >1,6 Mrd. Menschen dort. Und eine ziemlich große Masse davon lebt nicht so schlecht, wie es hierzulande und in englischsprachigen westlichen Organen gern dargestellt wird. Frag sie mal selbst! Sorry, aber ich glaube, da haben wir beide wirklich eine sehr unterschiedliche Auffassung von Erfahrung und Wissen. Du gibst Meinungen wider, die man Dir präsentiert und mundgerecht vorgekaut hat. Wieviele von denen, die "die Klappe aufgemacht" haben und "mächtig Ärger bekommen" haben, kennst Du? Ich kenne ein paar der ersteren Sorte (sogenannte Dissidenten und Aufrührer), aber die angegebene "Zwangsfolge" haben sie bisher nicht erfahren. Im Gegenteil, sie sind vom Bauernsohn zum Ingenieur mutiert - auf Staatskosten und mit einer Menge Leistung dahinter (und sie sind weder in der Partei noch Pionier gewesen). Komisch, wenn doch alles so sonnenklar ist...
Es ist hüben wie drüben: Wahre die Form, und man hört Dir zu. Nur ein Anrecht auf sofortige Befolgung Deiner (oftmals ungebetenen) Ratschlägem, die hast Du auch hier nicht.
Ich streite nicht ab, daß es in beiden Ländern eine Menge sozialer Ungerechtigkeit gibt und auch nicht, daß die Methoden des Machterhalts sehr bedenklich bis untragbar sind. Dafür kenne ich beides zu gut aus eigenem (auch negativem) Erleben. Aber das Thema Preise und Löhne, das ist in Westeuropa und Amerika gemacht - nicht dort! Wenn keiner billig kauft, dann muß auch keiner billig produzieren. Und das steht tatsächlich als Faktum in der Kapitalismuskritik (allerdings in der sehr fundierten und anerkannten von Herrn Marx und Genossen).
Thema Lesen: siehe oben -> Lies und höre bitte BEIDE Seiten bevor Du urteilst! ich tue das, und meine Meinung ist weder pro noch contra eine Seite. jeder publiziert nur das, was seinem Weltbild entspricht - und läßt die andere Seite weg. Leider ist das so, denn sonst erübrigten sich solche Diskussionen wie die unsrige hier.
So, und nun genug der sinnlosen und völlig baßfremden Diskussion - zumindest für mich -> EOT.
Gruß
Roman
PS: Vielleicht kommt mein Verständnis für diese totalitären Systeme einfach daher, daß ich selbst in einem aufgewachsen bin? Man sieht dann durchaus genauer hin, was Polemik und Meinungsbildung und was Fakten sind...
>Du gibst Meinungen wider, die man Dir präsentiert und mundgerecht vorgekaut hat.
Ach ja?
>Aber das Thema Preise und Löhne, das ist in Westeuropa und Amerika gemacht - nicht dort!
>Lies und höre bitte BEIDE Seiten bevor Du urteilst! ich tue das,
Das glaube ich kaum. Ich wagte hier, eine andere Meinung zu vertreten als Du und habe zur Versachlichung der Diskussion einen link zu einem Artikel mit einer Analyse der chinesischen Wirtschaftspolitik seit Deng gepostet. Der Artikel ist von einem Chinesischen Wirtschaftswissenschaftler verfasst. Du hast ihn offensichtlich nicht angesehen, hat jemand wie du natuerlich nicht noetig. Was ich ueber Loehne gesagt habe ist in Fig 7. klar aus den Statistiken abzulesen. Die Profite Steigen, die Loehne sinken, gemessen am Bruttosozialprodukt, und zwar beides heftig. Dies ist klar staatsgesteuert - die Entwicklung war in allen anderen asiatischen Schwellenlaendern anders, ein Anstieg der Loehne nach gewisser Zeit. Kannst dir ja mal rein interessehalber den Artikel ansehen, ob du findest, der sei vorgekaute Leichtkost.
China ist sicher kein totalitaeres System im klassischen Sinne mehr. Was bleibt ist eine Rechtsunsicherheit - wie die Obrigkeit reagiert ist nicht 100% vorhersagbar.
Anyway, was die Baesse angeht stimme ich dem zu was du in dem Zensur-Thread sagtest. Super-Billig Instrumente sollte man nicht kaufen, egal ob querfloete oder Bass, und egal wo produziert - das ist einfach Resourcenverschwendung, und im low-added-value sector sind natuerlich die Arbeitsbedingungen am schlechtesten.
>Ach ja?
Nun, welche persönlichen Erfahrungen und Kenntnisse liegen Dir vor? Benenn die Quellen, dann revidiere ich gern meine Meinung. "Unabhängige" Kommentatoren wie den zitierten Wissenschaftler laß ich nicht gelten. Schau mal, WO das abgedruckt wurde...
Thema Artikel: Habe ich gleich nach Deinem ersten Post gelesen (vollständig und gründlich) und kannte ich in ähnlicher Form auch schon. Statistiken sind immer nur so aussagekräftig wie die zugehörige Datenbasis (ich arbeite jeden Tag mit "100% richtigen" Marktanalysen, die 14 Tage später Altpapier sind;-). Und die Datenbasis sowie der angewandte Filter wird, gerade in dem von Dir angegebenen Artikel, nicht exakt angegeben. Also ist das für mich eine (mehr oder weniger polemische) Quelle zweiten Ranges - obwohl ich der Grundaussage noch nicht mal widersprechen würde. Nur die abgeleiteten Schlußfolgerungen, die teile ich (aus Erfahrungen) nicht. Ich kenne halt andere Beispiele (Werften z.B.), die sehr wohl höhere Löhne mit steigendem Umsatz zahlen müssen. Sonst laufen ihnen nämlich die (notwendigerweise ausgebildeten) Facharbeiter weg -> nach Korea, nach Russland, nach Polen...
In anderen Industrien ist das ähnlich. Dort, wo von der Wanderarbeitertechnologie umgestellt wird auf Facharbeit, da muß man auch den Lohn anheben. Sonst ist man nämlich nur noch Lehrbetrieb für ausländische Konkurrenten.
Diese ebenfalls tendenzielle Entwicklung verschweigt Deine Quelle mal geflissentlich. Und, anders als geschrieben, war es in Japan und Korea vor 25 und 15 Jahren nicht einen Deut anders. Erst nach knapp 10 Jahren setzte dort die Refinanzierung der Arbeitskräfte ein - aus den oben benannten Gründen. In China (und Indien) läuft genau das gerade jetzt erst an. Globalisierung halt ;-)
Thema totalitär: Natürlich ist China ein totalitäres System. Wer das nicht glaubt, der muß nur mal mit chinesischen Behörden zu tun bekommen. Da gibt es eine ganz klare Hackordnung -> Partei, Regionalführer, Ortsführer...Bearbeiter. Da furzt kein Beamter ohne vorherige Erlaubnis vom Chef ;-) Aber nichtsdestotrotz gibt es eben auch Grauzonen. Und auch in D findest Du in so manchem Amt blinden Kadavergehorsam und Willkür. Es gibt halt beides auf beiden Seiten.
Ich denke, soweit liegen unsere Sichtweisen gar nicht auseinander. Ich bin nur nicht bereit, pauschal zu urteilen. Im Einzelfall (z.B. bei der Herstellung von Klarinetten und Flöten) ist es tatsächlihc und nachweisbar so, daß dort Familien im Elend für Hungerlohn arbeiten, aber in anderen Bereichen (z.B. Gitarren) sind es schon eher große Fabriken mit sehr strengen Qualitätsstandards und auch (für China) guter Bezahlung. Man muß da halt differenzeirt rangehen...
LG
Roman
PS: Mal ein Beispiel zum Thema unterdrückte Landbevölkerung: Die Eltern meines guten Bekannten (heute Werftingenieur nahe Shanghai) lebten bis MItte der 90er im Hochland als Kleinbauern in einem Dorf, das heute mitten in einem Stausee liegt. Sie wurden zwangsumgesiedelt. Ergebnis war, daß sie früher ihre 5 Kinder kaum ernähren konnten, täglich bis zu 20h arbeiteten und zum Überleben illegal Holz einschlugen und verkauften. Dann kam die Umsiedelung (ca. 400km weit weg). Sie bekamen vom Staat eine neue Parzelle (größer als die alte), einen Gutschein zur Mitbenutzung eines Dorftraktors (so daß aus 20h täglich Handarbeit nun 40h wöchentlich mit Maschinen wurden), das alte baufällige Haus wurde durch ein neues (mit 2 Zimmern mehr, Toilettenraum und Heizung) ersetzt. Durch den angelegten Staudamm gibt es nun auch Strom in der Region (vorher gab es nur im Gemeinschaftshaus einen Generator mit Holzvergaser, der 2-3h die Woche mal lief - für Kino z.B.). Zwei Kinder konnten zum Studium in die Stadt geschickt werden, denn sie mußten nicht mehr mitarbeiten, usw. usw. Die Familie ist heute noch arm im Sinne unserer Definition, aber sie leben seit der Umsiedelung wie die Fürsten (nach ihren Maßstäben). Wenn ich umrechne, was es noch als Umzugshilfe vom Staudamm bauenden Energieunternehmen gab (Staatsauflage!), dann kommt man auf Beträge, die auch in D nicht höher ausfallen, wenn Dein Haus einem Braunkohletagebau oder einer Landebahn weichen muß. Der Unterschied ist nur der, daß in China niemand mit Dir diskutiert, wann und ob Du gehen willst. Du gehst sofort und mit dem Angebot, was Du bekommst, oder Du gehst halt ohne... Letztere Fälle landen dann in unserer Presse, erstere passen ja nicht ;-/
Ist natürlich nur EIN Beispiel. Die andere Seite hat sie ebenso - und ebenso berechtigt, keine Frage.
Ich möchte niemanden mit meiner Lebensgeschichte langweilen. Nur so viel:
Ich habe hautnah miterlebt, wie westliche Firmen mit Schwellenländern Geschäfte machen. Ohne Korruption läuft da nicht viel. Vielleicht kann das DumDiDum bestätigen. Wo Korruption im Spiel ist, bleiben menschliche und natürliche Ressourcen auf der Strecke, egal ob in einer sogenannten Demokratie oder in einer totalitären Gesellschaft. (Zitat eines chinesischen Politikers: „Demokratie ist ein Spiel für mächtige Leute“.)
Ich habe in Südamerika gesehen, wie frühmorgens auf der Strasse Kinder aus einer Kartonschachtel steigen, um anschaffen zu gehen. So was will ich nie mehr sehen, und dank der jüngsten marxistischen Ausrichtung mancher südamerikanischer Staaten wird das dort auch nicht mehr so krass sein.
Doch dieses Bild sieht man neuerdings in ehemals kommunistischen Ländern, die sich nun voll der freien Marktwirtschaft zugewandt haben. Vielleicht kann mir auch das DumDiDum bestätigen.
Oh, das kann ich bestätigen - beides!
Russland z.B. hat in den letzten Jahren (unter Jelzin) ebenso unter Wildwuchs und Korruption gelitten, wie China und Vietnam jetzt. Erst mit der "undemokratischen" Putin-Ära hat dieses Land zu seinen Strukturen zurückgefunden, und langsam wird das "reiche Russen"-Phänomen weniger. Nur ist es nicht automatisch so, daß man die Wahl zwischen Demokratie oder Ordnung hat. Es geht auch beides ;-) Warum z.B. wurden viele russische Mafiosi so reich? Ganz einfach: Es gab genügend Idioten im Westen, die das geklaute Öl und Gas bezahlt haben... Gleiches gilt für die Luxuswohnungen etc. Hätte sie niemand gekauft, dann wären sie auch nie so teuer geworden.
Wichtig wäre schlichtweg, daß man dem Produzenten einen auskömmlichen Direktpreis bezahlt und nicht zwanzig Zwischenhändler und Spekulanten daran fett werden. Selbst von den 69,- für eine Klarinette (inkl. Koffer, Blätter, Wischzeug...) aus dem "Musikantenhaus" in Deutschland landen nur 2-3,- wirklich beim Produzenten in China. Und der gibt seinen Handwerkern davon 10-20ct/h "ab". Ergo, es landet 1% davon beim Macher der Klarinette ;-( Das meiste davon aber "versickert" in Europa (19% für uns alle, 2% für die Kommune,...) und speziell in Frankfurt...
Ich sag es immer wieder: Kauf direkt beim Produzenten, oder nimm in Kauf, daß sich Menschen bereichern, die nichts produzieren (und die sitzen hier im Lande, nicht im bösen China)! Und wenn schon preiswert aus Fernost, dann sollte man auch seinen Lieferanten mal befragen, ob er sich über die Herkunft seines Gutes Gedanken macht. Es geht dabei nicht um Politik oder gar Weltverbesserung. Aber wenn ich z.B. Thomann mitteile: "Bitte liefere mir einen Baß ruhig 200,- teurer aber dafür mit dem Nachweis, daß 100,- davon auch in der chinesischen Fabrik landen!", dann wäre das Problem schon fast vom Tisch. Der Produzent könnte exorbitant höhere Löhne zahlen, in Technologie und Maschinenpark investieren, Sozialräume bauen...es geht, nur halt nicht indem man sich selbst aus der Verantwortung stiehlt.
Wie gesagt, ich habe das (mögliche) Gegenbeispiel vor mir liegen: eine chinesische Werft, die einen ehemaligen deutschen Schiffstyp baut - 20% billiger als Europa, mit deutschen Sicherheits- und Sozialstandards, mit Krankenversicherung für die Arbeiter, Berufsausbildung und mit allermodernster Technologie. Warum geht das? Ganz einfach, der Reeder und Besteller hat es gefordert - als Bestandteil des Bestellvertrages...
Gruß
Roman
Danke DumDiDum.
Ich habe mich schon immer gefragt, wie Grossbanken Rendite von 20% generieren können.
Das mit der Freien Marktwirtschaft ist eine Propagandaluege. Die momentan global dominierenden Nationaloekonomien, USA und China, haben eben selber NICHT freie Maerkte, und funktionieren auch nicht nach den Kriterien der neoliberalen Theorie - es sind im gegenteil Beispiele von massiver Staatsintervention, und arbeiten mit massiven Defiziten (d.h. finanzieren sich ueber shculden, zumindest die USA). Jedoch noetigten die USA und ihre Verbuendeten aermeren Laendern auf, ueber ihren Einfluss auf das internationale Finanzsystem, und durch Erpressung ueber Zinspolitik betreffend deren Schulden, genau nach den neoliberalen Kriterien zu funktionieren, die sie selber nicht erfuellen. D.h. die armen Laneder muessen ihre Maerkte oeffnen, duerfen nur begrenzte Defizite haben usw. Was dann dazu fuehrt dass Bildung und Subvention von Grundnahrungsmitteln fuer die Armen kippen, und Agrarproduktion hauptsaechlich fuer den Export stattfindet, mit entsprechenden Folgen. Linksgericghtete Oekonomen wie Stieglitz sehen dies korrekt als das was es ist: die aermsten Laender subventionieren die reichsten. Die schockierenden Bedingungen die du benennst sind genau eine Folge dieser Politik, und zwar eine kalkulierte: Extreme unsicherheit in den Lebensbedingungen ist durchaus beabsichtigt, insofern als dass es die Loehne drueckt. Das sagt natuerlich heutzutage kaum einer mehr oeffentlich, weil es weder einer Karriere in den Medien noch in den Unis zutraeglich ist. Ich schaeme mich sicher nicht dafuer, die wenigen Medien als Informationsquellen zu nutzen, die eben nicht mainstream im neoliberalen sinne sind.
@DumDiDum: Du sagst, das ist ja alles sooo komplex, man muss sozusagen ein Diplom in Volkswirtschaft haben, Chinesisch und Russisch koennen, um dazu eine Meinung zu haben. Das finde ich durchaus nicht, man braucht nicht die Fakten im letzten Detail zu verstehen, um zu sehen, was hier ablaeuft. Dieses Lamentum, alles sooo komplex, und auch das Lamentum, tja in "diesen Laendern" ist es halt so, das ist deren "Kultur" oder "Natur" - das sind alles nur "Smoke screens".
@Basstölpel: Nein, es ist historische Erfahrung... Da braucht man keine Diplome, sondern einen unverbauten Blick und Aufmerksamkeit. Und Sprache, ja die ist nun mal hilfreich, wenn man (politisch motivierte) Vorfilter ausschalten will. Alles was in den vergangenen 50 Jahren so über erfolgreiche soziale Marktwirtschaft etc. geschwafelt wurde, ist 1989 (weitestgehend unbemerkt in der westlichen Welt) und 2009 (spürbar) erneut zusammengebrochen wie ein Kartenhaus. Themen wie selbstregulierende Märkte, soziale Verantwortung etc. etc. - alles bla bla. Und all die großen Ökonomen und Sozialwirtschaftswissenschaftler, die heute schreiben, sie hätten das alles schon von vornherein gewußt: Die schrieben noch vor wenigen Monaten das Gegenteil davon ;-) der Mensch vergißt nur schnell. Das Thema "deren Natur" stimmt absolut. "Ich zuerst" ist JEDERMANNS Natur - leider. Länder wie China oder Rußland sind derzeit entwicklungstechnisch da, wo wir ca. 1870 waren. Schau mal genau hin! Ist nur dummerweise schon gute 130 jahre her und nicht 20 wie bei den beiden... Und wir haben zur Läuterung unser selbst erstmal zwei mächtige Kriege vom Zaun gebrochen. Da sollte man sich nicht von vornherein auf einen Sockel stellen und "Haltet den Dieb!" schreien. Ich behaupte nicht, daß ich die Komplexität des Ganzen verstehe, aber ich maße mir an, Pauschalaussagen zu kritisieren. Es gibt Gegenbeispiele, und somit ist die Grundsatzpauschalierung hinfällig. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
"Kauf nicht in China!" aus rein politischen Gründen anzusetzen, ist falsch (meine persönliche Meinung). "Kauf in China, aber zu realen Preisen und mit dem Druck der Verantwortung dahinter!" das wäre richtiger als Aufruf. Es ist wie das Thema nachhaltige Wirtschaft. Kauf "bio" bei Lidl, und Du förderst die weitere Ausbeutung der Kassierer mit. Kauf "bio" beim Bauern um die Ecke, und Du förderst seine Kinder direkt. Der Trucker, der den Lidl-Kram dann nicht mehr von Spanien oder sonstwoher zu uns fahren braucht (der ist ja immer als potentieller Arbeitsloser am sozialen Rockzipfel das Schreckgespenst), der sitzt dann eben beim Bauern auf dem Trecker... Ist bei Instrumenten nicht anders.
Kauf beim Erzeuger, und zahl ihm einen auskömmlichen Preis! Dann paßt es schon. Und alles andere ist pseudoakademische Paraphrasie - 100% frei von Neben- und Hauptwirkungen ;-)
Gruß
Roman
PS: Und wo die Preise bei den Thomann-Bässen herkommen, das haben wir doch jetzt ausführlich hergeleitet, oder?. ;-)
Deinem Beitrag stimme ich in weitgehend zu! Die Tatsache, dass aus Fernost (bzw. konkret China) in erster Linie preisgünstigere Instrumente kommen, liegt primär an der Nachfrage. Speziell hier in Deutschland, dass ja eine ganze Reihe hervorragender Bassbauer zu bieten hat, werden eben ab einer bestimmten Preisklasse die heimischen Produkte bevorzugt. Das ist bei Autos ja ähnlich.
Am Beispiel der japanischen E-Gitarren aber sieht man, wie sich sowas auch relativ schnell wandeln kann. Noch in den 1970ern kamen aus Japan überwiegend billige Kopien amerikanischer Instrumente, die vor allem die deutschen Hersteller reihenweise in die Pleite trieben. Bereits in den 1980ern dann wurden japanische Gitarren teurer und genießen heute schon längst einen sehr guten Ruf.
Die Rolle, die China heute auf dem Instrumentenmarkt spielt, hatte übrigens vor 100 Jahren Deutschland inne. Damals kamen 90% der Musikinstrumente aus hiesiger Produktion. (siehe auch http://www.kontrabassblog.de/?page_id=416)
Natürlich beschäftigt viele Leute die Frage: wie gehe ich als Konsument damit um, dass in den Herkunftsländern mitunter Bedingungen herrschen, die wir hier bereits überwunden haben (oder möglicherweise auch nicht, siehe Warwick http://www.kontrabassblog.de/?p=627)?
Hat man überhaupt die Wahl? Ich tippe diese Zeilen auf einem MacBook aus China. Selbst wenn mich das stören würde (was es nicht tut) – alle Macs kommen daher. Und die anderen Laptops auch.
Obendrein kommen auch viel mehr Musikinstrumente als man als Konsument gemeinhin annimmt aus China. Ob nun Gibson oder Höfner: die haben ihre Fabriken dort nicht gebaut, um sie leer stehen zu lassen. Die Grenze zwischen hiesiger und chinesischer Produktion ist zum Teil gar nicht mehr so trennscharf zu ziehen. Manche Hersteller gehen damit offen um, manche nicht.
Vor 25 Jahren hatte ein Nachbar einen Aufkleber auf seinem Opel Ascona: „Ich fahre ein deutsches Auto. Der Arbeitsplätze wegen”. Abgesehen davon, dass man seinem Opel ja nicht ansieht, ob er aus Spanien, Bochum oder Polen kommt, finde ich das recht chauvinistisch.
(P.S.: der Vollständigkeit halber sei nochmals erwähnt, dass ich gewerblich u.a. auch mit chinesischen Instrumenten handele.)
>Die Tatsache, dass aus Fernost (bzw. konkret China) in erster Linie preisgünstigere Instrumente kommen, liegt primär an der Nachfrage.
Scheinargument . Natuerlich ist in einer Marksituation der billigere Anbieter im Vorteil. Wieso aber koennen die Chinesen billiger produzieren? Hauptfaktor sind die extrem niedrigen Lohnkosten, meine Rede. Welche eben in China in den 10 Jahren Wirtschaftsboom weit hinter dem Ansteigen der Profite zurueckgeblieben sind. Was in dem Artikel in NLR genauer aufgedroeselt wird.
>dass in den Herkunftsländern mitunter Bedingungen herrschen, die wir hier bereits überwunden haben (oder möglicherweise auch nicht
Eben hier sieht man, dass es sowohl in China als auch hier um das gleiche Problem geht, was der alte Kalle (Marx) ja schon ganz gut kapiert hat: Die Mechanismen des kapitalistischen Wirtschaftssystems haben den Widerspruch, dass sie zum einen die Loehne druecken (auch hier, deswegen die Nachfrage nach Billigprdukten), das fuehrt dann wieder zu Nachlassen der Nachfrage usw. - letztendlich lohnt es sich immer weniger zu investieren, klassische Stagnationskrise. Einer von vielen Punkten wo Kalle leider unrecht hatte ist, dass die Tage dieses Wirtschaftssystem aufgrund dieser inherenten Widersprueche gezaehlt waeren.
Anyway, nach Adorno ist es voellig muessig, aus Gutmenschentum zu glauebn, die Loesung sei, keine Produkte aus Billiglohnlaendern zu kaufen. Es gibt kein richtiges Leben im falschen - dieser oft falsch verstandene Spruch (von Anarchos an besetzte Haeuser gesprueht weil sie ihn nicht verstanden haben und glauben, eben doch das richtige [welches es nicht gibt] zu fuehren) sagt eben aus dass man den Widerspruechen des Systems nicht so leicht entkommen kann.
">Die Tatsache, dass aus Fernost (bzw. konkret China) in erster Linie preisgünstigere Instrumente kommen, liegt primär an der Nachfrage.
Scheinargument . "
Um das nochmal zu präzisieren: es gibt auch teure Instrumente aus China. Allerdings lassen die hier sich nicht so einfach verkaufen. (Bzw. nur dann, wenn sie umgelabelt werden und zu "europäischen" werden.) Deswegen dominieren die billigeren, die – und da sind wir ja einig – nur aufgrund der niedrigeren Lohnkosten möglich sind.
Es gibt inzwischen ja auch ein paar wenige Geigenbau-Meister, die wie ihre europäischen Kollegen auf Klasse statt Masse setzen und nur hochwertigste Instrumente herstellen. Auf den Wettbewerben sind sie zwar noch die Ausnahme, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich auch hier die Akzeptanz einstellt und man mit China nicht ausschließlich Billigware assoziiert.
Als bis zum Fall der Mauer die Einsteiger-Bässe noch aus der DDR kamen (Musima), wurde das übrigens politisch nicht so hinterfragt wir heute China. Insofern bleibe ich bei der These, das da auch Chauvinismus eine Rolle spielt.
"ist es voellig muessig, aus Gutmenschentum zu glauebn, die Loesung sei, keine Produkte aus Billiglohnlaendern zu kaufen."
Eben – zum Einen, weil es kaum möglich ist, zum anderen, weil es ja auch aus Billiglohnländern Hersteller gibt, die qualitätsbewusst sind und deren Standards über dem Üblichen liegen.
@ Roman
prinzipiell hast Du recht. Normalerweise kann man davon ausgehen dass es sich lohnt etwas mehr auszugeben. Kommt aber immer drauf an, was man eigentlich will. Ich habe mit einem Stagg aus blödsinn angefangen und mir ein halbes Jahr später einen Yamaha Silent zugelegt. Als ich vor einem halben Jahr einen "richtigen" KB für akkustische Mucken brauchte, bin ich zu Thomann gefahren weil da nach meinen Begriffen die grösste Auswahl zum ausprobieren steht (Nein ich bekomme keine Provision). Um das Budget für die paar Mal spielen nicht zu sehr zu belasten hab ich mich erst mal bei den Cinakrachern umgesehen und auch angespielt. Das Problem bei den Teilen in der 500 Euro Klasse ist die unterschiedliche Qualität. Komischerweise waren welche dabei die einigermassen verarbeitet waren, aber wie toter Hund klangen. Andere waren schlampig verarbeitet, hatten eine Optik zum heulen, klangen aber für den Preis ganz passabel. Der Klang ist natürlich subjektiv. Ich habe immer wieder zum Vergleich auf einem tschechischen Massivbass probiert. Letztendlich wurde es ein rumänischer gesperrter fürr 798,- der mir vom Klang und von der Verarbeitung den besten Eindruck machte und der selbst gegen die teureren Bässe mithalten konnte. Mit anständigen Saiten (die originalsaiten sind nicht der Hit) klingt das Teil richtig gut.
@ Herbert
Wenn Du mit dem KB erst anfängst und nicht sicher bist ob Du dabei bleibst, ist ein Chinese mit sicherheit nicht verkehrt. Aber auf jeden Fall hinfahren - am besten noch jemanden mitnehmen der KB spielt - uns ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren. Wenn Deine Ansprüche wachsen kannst Du Dir immer noch einen wertigen Bass zulegen. Ich werde mir nächstes Jahr noch einen Massiven für Zuhause zulegen, aber für die Auftritte bleibt mein Rumäne erste Wahl.
Gruß an die Runde Jürgen
@Jürgen: Als Erstbass spiele ich sogar'nen Thomann Rockabilly für 499E, der ist gar nicht schlecht für Rockabilly...schön zurechtgemacht mit dem K&K Slap-Special System erfüllt der seine Zwecke. Ich plane aber, mir 'nen Zweitbass zuzulegen, was sehr günstiges, sozusagen jederzeit Einsatzbereit mit Tonabnehmer-System, wenn mal was mit Nr. 1 sein sollte. Will da aber echt günstig fahren, auch ohne das teure Tonabnehmersystem.....grober Plan ist'n sehr günstiger Bass, evtl. der Geba-Abnehmer (oder Shadow) im Steg und dann den Ton durch'n günstiges BASS-EQ-PEDAL (die gibt's von B. schon für 13E, kaum zu glauben) jagen.....so'n Bass EQ-Pedal wirkt ja wie'n Vorverstärker und man kann sich da die Mitten rausziehen (ich hasse diese hölzernen Bass-Sounds mit zuviel Mitten) u. den Sound so regeln, dass man sich über den einen Stegpiezo auch den Slap mit in den Ton zieht. Eigentlich geil, schön unkompliziert: Günstiger Bass, günstiger Bass-EQ und ein Tonabnehmer (wenn's funktioniert)......, manchmal geht mir nämlich der ganze Technik-Mist (K&K Preamp mit separaten Einstellungen inside am Bass), Batterie-Wechsel usw. tierisch auf'n Keks und bei viel Technik, kann natürlich auch immer viel passieren, deswegen plane ich echt so'ne günstige Alternative.
Dass das funktionieren kann, hat der Chris, der hier auch angemeldet ist, ja bereits bewiesen.....praktisch genau die Variante, die mir "vorschwebt"!
Um noch aus Erfahrung zu Chinesischen Importen zu sprechen:Wir haben in der Düsseldorfer Musikschule schon vor Jahren kleine chinesische 1/8 und 1/4 und 1/2 Bässe von einem deutschen Importeur gekauft. Zu seiner Anfangszeit waren es die einzigen bei dem das Gesamtkonzept stimmte: Die Bögen waren entsprechend der Größe für Kinderhände geeignet. Saitenlage und Saitenstärke konnte man auch als 7 Jähriger spielen. Und das für rund 400 €.. Deutsche Instrumente waren dafür nicht zu bekommen. Nicht mal für das drei und vierfache! Es gab so unsägliche Produkte wie das so genannte "Bassetto" von dem Bassbaumeister Grünert, von Prof. Stert initiiert. Ein 1/8 Basss eine Oktave höher in Quarten gestimmt für über 3000€. Unglaublich.
Abber -jetzt- kommt der Haken. Die Bässe haben sich eine Zeitlang gahalten. Inzwischen sind bei allen! wirklich allen (mehr als 20) die Hälse verzogen. Der Lack scheuerte ganz schnell an allen etwas beanspruchten Stellen ab. Die Saitenaufhängungen rissen oft. Öfters brach der Hals aus dem Korpus. Die Griffbretter waren nicht aus Ebenholz, geschweige denn aus Hartholz, die schwarze Farbe ist da auch fast weg. Bei den Griffbrettern versagte der Heißleim. Die Stachel leierten aus und es kam zu Brüchen dort bei der Zarge. Auch immer wieder: Der Korpus hield den Saitendruck nicht aus und die Leimungen an Decke und Boden öffneten sich. Ich bin ganz geschickt im Basteln und habe viele Schäden selber behoben, aber eher deswegen, weil kein Bassbauer solche Instrumente als Reperatur annimmt. Abhobeld der verzogenen Hälse ist wohl das schlimmste. Mann kann die Dinger wieder zum spielen bringen (Abrichten mit einem Putzhobel), aber das ist reine Schreinerarbeit, eine Geigenbauer tut so was nicht.
Inzwischen haben Deutsche Hersteller wie z.B. Holzlechner oder Masri das Problem erkannt, und bieten bezahlbare deutsche Instrumente an, wo die Qualität stimmt. Das Holz in China ist nicht oder nicht richtig abgelagert, nicht umsonst hat Pöllmann eine Holzlager mit Hölzern die älter sind als 30-40 Jahre. Oder das Holz dort wurde in großen Öfen getrocknet, kein Bassbauer würde so künstlich getrocknetes Holz verwenden, das gibt Spannungen! Lieber etwas mehr zahlen und man kann die Bässe noch nach 5 Jahren benützen.
Ich war früher ein Befürworter von preiswerten Instrumenten aus China. Inzwischen rate ich ab. Lieber was sparen und eine bessere Qualität anschaffen.
Die von Dir gelobten Instrumente aus Deutschproduktion sind meistens in Deutschland oder Tschechien/ Rumänien zusammengeklebte Bauteile aus Billiglohnländern und haben dadurch ganz ähnliche Schwächen wie die ganz billigen kleinen Chinainstrumente. Ich finde man sollte sich nichts vormachen lassen, bloss weil man einen deutschen Hersteller wähnt. Ausserdem muss man auch sehen welchen Belastungen kleine Mietinstrumente gerade durch Grundschulkinder ausgesetzt sind, das sind heftige Bedingungen! Und wenn Hälse verziehen liegt es oft an der Ablage an der Heizung / pralle Sonne ec und wenn sie brechen passiert das auch nicht während sie in Ruhe auf einem Ständer oder in einer Raumecke stehen.
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