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Zugeordnete Kategorien: Saiten
Liebe Mitmusiker,
habe kürzlich Darmsaiten von EFRANO aufgezogen. Allerdings bin ich noch auf der Suche nach geeignetem Kolophonium. Danke schon mal für einen guten Tipp.
Gruß von gritzka
'n Abend gritzka,
grundsätzlich würde ich nach meinen bisherigen eigenen Erfahrungen (seit zwei Jahren ausschließlich Darmbezüge) zum Streichen von Darmsaiten zu einem weichen und damit voraussichtlich besonders klebfähigen Harz raten. Du solltest aber zunächst einmal in Ruhe und mit etwas Geduld Dein bisheriges Material weiter nutzen und schauen, ob Du nicht auch damit einen brauchbaren Ton erzeugen kannst. Experimentiere z.B. mit der Spannung der Bogenhaare, arbeite am Bogendruck - weniger führt hier i.d.R. zum Erfolg! - und variiere die Haarfläche, der Du Kontakt zur Saite bietest, bewußt bis zur gesamten Breite des Bogenbezuges - mit dem üblichen "Kanten" à la Stahl- oder Synthetiksaiten kommst Du u.U. nicht weiter. Richte Dich mental darauf ein, dass es, im Vergleich zum Streichen herkömmlicher Saiten, durchaus einige bogentechnische Herausforderungen zu meistern gilt, ehe man sich auf einen brauchbaren, zuverlässigen Bogensound auf Därmen verlassen kann.
Wie schaut den Deine Efranos aus? G & D blank, A & E umwickelt?. Welches Kolophonium hast Du denn bisher gespielt? Mit welchen Haaren ist Dein Bogen ausgestattet? Schreibe mal einige Details dazu auf, dann kannst Du schon noch einige konkrete Hilfen erwarten.
Ansonsten: herzlich willkommen im Forum und herzlichen Gruß in die Runde
Pollux
Hallo Polllux und auch die anderen,
danke für die Resonanz! Hier die Antworten zu den Fragen.
Wie schaut den Deine Efranos aus?G & D blank, A & E umwickelt? - Nur E ist umwickelt.
Welches Kolophonium hast Du denn bisher gespielt? - NYMAN (lila Dose) neu gekauft. POPS, der Rest ist ca. 15 Jahre alt, greift aber etwas besser als NYMAN.
Mit welchen Haaren ist Dein Bogen ausgestattet? - Dazu kann ich leider nicht viel sagen. Der Bogen wurde in einer Fachwerkstatt neu bezogen, hat ca. 100 Euronen gekostet. Daher denke ich, dass die Qualität ausreichend ist.
Die Saiten sprechen an. Allerdings bei kurzen Tönen gibt es öfter einen kleinen Quietschton bevor die Saite schwingt.
Herzlichen Gruß in die Runde - gritzka
Hallo Gritzka,
blanke Darmsaiten erfordern eine geringfügige Umstellung der Bogentechnik gegenüber Metall-umsponnenen Saiten.
Danach wird auch das Quietschen verschwinden.
NYMAN funktioniert auf blankem Darm bei mir auch nicht besonders gut; neues, frisches POPS dagegen sehr gut.
PETZ weich nehme ich auch manchmal - funktioniert auf blankem Darm ähnlich gut wie POPS, ist viel günstiger und hat allerdings einen kleinen, aber entscheidenen Nachteil: es verdreckt den Bass enorm, nach kurzer Zeit ist alles voll mit weissem Kolophoniumstaub.
LG Jan
probieren, probieren und probieren..... alles!
Hallo nagy
Will ich nicht polemik zu machen aber wie gesagt, in meine meinung muss mann nur probieren und probieren ... sehe ich keine grosse hilfe in deine post wenn du 3 verdschiene Kolophonium nennts... so wie jetzt könnte ich auch andere 2, Pollux 4 und noch andere kumpel mit 6.... was soll machen diesen freund darüber machen oder kaufen?
Klar mann weiss nicht welchen saiten, bass, bogenhare und so weiter benütz... aber in meine meinung muss mann nur probieren und selbe finden was ist besser... nichts gegen dir oder pollux eh?
Ok wenn Du das sagst ich glaube dir, ich habe keine grosse Erfahrung mit Darmsaiten gehabt sowieso
Obwohl glaube ich das man muss alles versuchen und probieren, wie sicher Du und Pollux gemacht haben für nocher eine wahl treffen oder finden!
Trotzdem gibt es ja Tipps oder? Selber probieren und Erfahrungen machen ist immer das beste, aber man kann diese auch durch einige gute Ratschläge etwas geleiteter machen als wenn man querbeet alles druchprobiert. Wenn jemand bereits alles probiert hat dann muss das doch nicht auch ein anderer oder? Bei Pollux und nagybögö ist der Bass, die Darmsaiten und der Bogen anders als bei anderen aber trotzdem sind die Voraussetztungen ählich. Mich würde es wundern jemand völlig andere Erfahrungen macht und Darmsaiten mit ganz harten und ganz wenig Kolophonium streicht und sich vor Attack im Ton nicht retten kann..
Du hast voll recht und habe ich auch nicht gegen Tipps!
Wollte nur sagen das mit so viele GUTE TIPPS mann kann auch verloren gegangen.. nicht wahr??.. Ich sehe keine grund zu nehemen lieber deine Tipp oder diese von Pollux oder Nagy... sind alle gut... was mache ich??? alle 17 kolophonium kauffen??
Na lieber nur 17 (außerdem wurden hier nur drei, mit dem Attribut "weich") genannt, als alle 30 oder wie viele auf dem Markt sind!
Wenn man keine Tipps will, dann ist es sinnfrei, sich in einem Forum zu beteiligen.
Sonst könnte man wohl "Einfach alles ausprobieren." auf die Startseite setzen, übrigens bei Saiten eine teure Philosophie.
Gerade Schüler/Studenten überlegen sich doch wohlweislich, für welchen Satz Saiten sie nun
das Geld, von dem sie normal einen Monat!!! leben, ausgeben.
In diesem Sinne, großer Dank für alle Tipps,
Herr K
Tja, hast du recht, habe ich nicht daüber gedacht
Hi gritzka, 'n Abend zusammen,
nachdem Du nun einiges zu Saiten und Zubehör mitgeteilt hast, kann ich Dir aus meiner Sicht noch die ein odere Empfehlung geben. Zunächst überrascht es mich wirklich, dass "steinaltes" 15-jähriges Pops noch gescheiten grip bietet! Mit Nyman sollte eigentlich ein guter Start beim Streichen von Darmsaiten gelingen - ziehe es mal ruhig dem alten Harzbrocken vor. Bei der nächsten Portion, die Du u.U. dann anschaffen oder Dir schenken lassen möchtest, probiere einmal Kolstein (Ultra Formulation Supreme Bass) soft; es funktioniert sehr gut. Irritierende Quietschtöne (Obacht: Bogengeschwindigkeit-Bogendruck) unter den Bogenhaaren, wirst Du nach einer Weile geduldigen Ausprobierens deutlich minimieren können - den Anspruch, blanke Darmsaiten vollkommen frei von Nebengeräuschen streichen zu können, solltest Du gar nicht erheben. Oftmals als typisch sandig, rauh oder oder kratzig beschriebene Begleitsounds machen doch gerade den speziellen Reiz des Klangs von gestrichenen Naturdärmen aus und sind durchaus erwünscht!
Meine Frage nach der Behaarung Deines Bassbogens zielte auf die Farbe des Bezuges, nämlich weiß, schwarz oder Pfeffer & Salz. Wie dem auch sei, bei einem neuen Bezug sollte das für Dich jetzt zunächst aber gar keine Rolle spielen, denn es kann wohl davon ausgegangen werden, dass Du mit jedem frisch und fachgerecht gewechselten Roßhaarbezug prima Voraussetzungen geschaffen hast, schöne Töne zu streichen, gleich mit welchem Saitenmaterial. Allerdings zu Deiner Info: im Allgemeinen bevorzugen Darmsaitenspieler schon schwarze Bogenhaare - ihnen wird nämlich eine größere Robustheit aufgrund naturgemäß vorhandenerer, groberstrukturierterer Widerhäkchen am einzelnen Haar (siehe ältere Forum-Beiträge zu diesem Thema) zugeschrieben.
Abschließend würde ich Dir gerne noch raten, möglichst frühzeitig mit KollegInnen zu sprechen, die überwiegend Kontrabass/Violone mit Darmsaitenbezügen spielen und sich mit Historischer Aufführungspraxis beschäftigt haben - dort habe ich unverzichtbare Hilfen und wertvolle technische Unterstützung zur Anpassung und Verbesserung meiner Bogentechnik erhalten.
Schönen Abend und Grüße in's Forum, Pollux
Das Wesentliche der Bogentechnik auf den Punkt gebracht, nagybögö - guter Beitrag, dessen Inhalt ich voll zustimme!
Grüße und guten Morgen in's Forum
Hallo Pollux,
vielen Dank für die interessanten Beiträge. Inzwischen habe ich Kolstein (Ultra Formulation Supreme Bass) soft besorgt. Es ist richtig gut. Quietschen war mal! Danke für den Tipp! Der Bogen ist übrigens schwarz bezogen. Ich wußte nicht, dass die Farbe eine Rolle spielt. Wieder was dazu gelernt.
Schönen Abend und Grüße in's Forum, gritzka
'n Abend gritzka,
ich freue mich, dass es so gut für Dich passt - nette Rückmeldung auch!
Herzlichen Gruß an alle, Pollux
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