Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

Hallo zusammen!

Bei meinem Anliegen werden sich einigen von Euch Bassliebhabern vermutlich die Nackenhaare aufstellen, aber ich versuche trotzdem mal, in Eurem Forum Hilfe zu finden.

Ich habe einen gebrauchten Kontrabass günstig erworben und möchte diesen meinem Freund (großer Jazz-Fan) zum Geburtstag schenken, allerdings nicht zum Spielen, sondern umgebaut zu einer Art Regal.
Sprich: Den Korpus komplett öffnen, zwei Scharniere ran, Regalböden rein und innen noch lackieren.

Jetzt die Preisfrage: Wie öffne ich den am einfachsten ohne viel Geld bei einem Bassbauer zu lassen? Ich dachte erst an Sägen, dann habe ich durch Googlen den Tipp mit dem heißen Messer gelesen, aber brauche eine genaue Anleitung oder besser Hilfe...
Kommt nicht zufällig jemand von Euch aus Hannover und hat Lust, mit mir den Bass zu öffnen oder kennt jemanden, der das günstig machen könnte? :-)

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße!
Jessie

 Tja, wenn ich mir vorstelle, was Du da vorhast, wird mir vor lauter Kopfschütteln schon ganz schlecht...

Aber ich will es trotzdem mal mit einem Tipp versuchen:
Geh´ mit dem Instrument zu einem Geigenbauer und laß´ Dir - je nach dem, ob Du den Boden oder die Decke lösen willst - etwa 20cm bis 30cm öffnen, das wird schon nicht so teuer. Wenn Du gut zuguckst, kannst Du dann selber weitermachen.

...und dann Regalböden rein und innen noch lackieren...buuaaaaaaaah

...und nachdem ja jeder Bassist davon träumt, irgendwo verlassen auf dem Dachboden einen Stradivari-Bass zu entdecken und für wenig Geld mitzunehmen täts eh nix schaden, wenn ein Geigenbauer sich den Bass vor der Operation mal angeschaut hat......

MlG, Klaus

 
Vielen Dank für Eure schnellen Antworten.
Keine Sorge, so kostbar kann das Ding nicht sein, habe es für 80 Euro bei ebay gekauft, wo er ausdrücklich als defekt angeboten wurde. (Ich kann allerdings tatsächlich keinen (zumindest äußeren) Defekt feststellen, aber bin ja auch kein Profi)

Ich werde dann also doch den Weg zum Geigenbauer antreten.
Kann mir jemand einen in Hannover empfehlen?

Man braucht nicht nur ein heisses Messer, man braucht feuchte Hitze, legt also vorher feuchte heisse Lappen (feuchte Lappen in Mikrowelle) auf die Leimfugen. du kannst auch feuc hte Lappen auflegen und dann mit Wärmelampe (Rotlicht) bestrahlen dafür braucht man eigentlich Erfahrung und Augenmass wenn man sicher gehen will, dass da nichts an den Bauelementen passiert. Erschreck nicht, wenn du mit dem Messer daran gehst, das knackt und knallt ziemlich laut, wenn sich die Decke löst. Mach trotzden vorsichtig weiter. Saug den Bass vorher aus, wenn Du keine Lust auf 100 Jahre alten Milbenkot hast. Die Auflagen für die Regalbretter würde ich aufleimen, die Stellen wo Du die Scharniere ansetzt duch aufgeleimte Brettchen panzern, sonst bricht  Dir das raus. Ciao Roland

Falls Du den Bass von jemanden gekauft hast, der/die ebenso ahnungslos ist wie Du selbst, könnte es sich lohnen, den Bass zumindest ungefähr evaluieren zu lassen, bevor Du ihn unwiederbringlich ruinierst. Billigste Bässe bekommst Du neu ja schon für 400–500 Euro, und wenn Dein Bass aus massivem Holz sein sollte, hast Du mehr davon, in zu verkaufen und stattdessen einen neuen, billigen anzuschaffen. Denn das hätte ggfs. auch den Vorteil, dass die Scharniere und Regalböden im Sperrholz sicher besser halten als in massivem Holz und das insgesamt stabiler würde – mal abgesehen davon, dass es schade um den massiven Bass wäre, ihn so zu entweihen.

In Hannover wohnt ja auch Basskollege Hervé Jeanne, vielleicht kann der Dir weiterhelfen.

 Versteh ich nicht. Also ich gehe mal davon aus dass der Bass schrott ist - sonst waere es ein teures regal.

Dies vorausgesetzt wuerde ich alles weiter nach Moebel- und optischen kriterien machen, und die Praxis des Geigenbaus vergessen. Was du gehoert hast, stimmt zwar - geigenbauer verwenden Leim, der bei Hitze wieder fluessig wird, damit sie Leimungen Loesen koennen. Ist aber halt die Frage, willst du die alte Leimung loesen - dann hast du aber keine glatte kante - oder willst du nicht lieber einen klaren schnitt.

Ansonsten, Presslufthammer, pure Wut  und/oder Dynamit koennen auch optisch reizvolle Ergebnisse liefern.

http://www.arman.com/fernandez-arman-nbc_rage-575-3-38-eng.html

 Wenn's wirklich ein billiger Bass ist, kommst Du mit der Säge tatsächlich besser voran. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass zum Leimen Hautleim verwendet wurde, der zum Aufmachen geeignet ist.

Bei der Auktion war kein Foto dabei und in der Beschreibung stand auch, dass der Bass nicht wieder spielfähig gemacht werden kann, aber wenn ich mir das hübsche Ding so angucke...sieht echt super aus! (Kann man hier Fotos hochladen?) Aber massiv ist der bestimmt nicht (-->habe schon ein wenig in dem Forum nach Holzbestimmung gestöbert)
Also, dann versuche ich einen Geigenbauer zu finden, und dann wird gesägt.

 Hallo Jessie,

wie Jonas sagte, ich bin aus Hannover, und biete gerne meine Hilfe an. Ich könnte dir sagen, ob das Instrument wirklich nicht mehr als 80 Euro Wert ist. Wenn das so ist, können wir auch gerne den Bass zusammen öffnen. Schick mir einfach eine Mail mit deiner Telefonnummer.

Gruß

Hervé 

 Hey,

wie wärs, wenn vielleicht auch irgendwo mal Bilder verlinkt werden? Zumindest das Ergebnis würde mich doch sehr interessieren.