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schertler und ai

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Zugeordnete Kategorien: Pickup & Mikrofon

karl Profilseite von , 17.10.2004, 13:52:13
schertler und ai
hat jemand erfahrung mit der kombination von acoustic image und einem oder beiden schertler tonabnehmern?ich überlege ob ich einen schertler oder einen balsereit kaufen soll(probieren ist ja schwierig,besonders beim balsereit).bis jetzt spiele ich fischman bp100.
Christoph Profilseite von , 17.10.2004, 15:49:20
Über den acoustic image kann ich nicht viel sagen, er gefiel mir nicht und so nahm ich ihn erst garnicht mit aus dem Laden.

Da ich viele Pickups hinter mir habe, kann ich zu den beiden Schertlers was sagen, wenn auch nicht in Kombination mit dem ai:

der stat-b ist eine gute Alternative zu den gängigen Steg-Piezos, die man üblicherweise so spielt, und genau wie bei diesen gibt es Bässe, auf denen er klingt, und Bässe, auf denen er eben nicht klingt. Die Montage ist recht simpel, und wenn er zu deinem Bass passt, hast du einen Pickup, der hohe Pegel sehr rückkopplungsstabil zu liefern in der Lage ist.

der dyn-b verhält sich wie ein Mikrofon, mit allen Vor- und Nachteilen, ist jedoch - anders als ein "airmic" - wenig rückkopplungsanfällig und quasi frei von Übersprechungen. Konkret bedeutet das: es dauert eine Weile, bis man den "sweet spot" gefunden hat, an dem das Ding klingt. Wenn der Bass sehr wenig hergibt, kann man kein gutes Ergebnis erzielen. Und die Konstruktion mit der Kabelbuchse, die zwischen die Saitenüberstände geklemmt werden muss, schränkt den Bereich, in dem ich den PU montieren kann, natürlich ein.

der balsereit schliesslich macht, was alle Piezos machen: an manchen Bässen klingt er hervorragend, an manchen sehr bescheiden. Wenn das Loch mal gebohrt ist, ist der Steg ramponiert. Dieser Umstand macht es leider u.U. sehr teuer, das Teil mal anzutesten.


Meine Erfahrung mit den o.g. Pickups besagt: man lasse sich nicht von den z.T. absurden Preisen blenden, sie wecken eine Erwartungshaltung, der in der Regel garnicht entsprochen werden kann. Ein Pickup ist ein Pickup, sonst nichts, und als solcher nimmt er Körperschall auf und nicht den Klang der vibrierenden Luft im Raum. Ich habe in eine Phase des hightech-Geldwegschmeisswahns unglaublich viel Geld für Pickups ausgegeben, um am Schluss dann doch mit meinem fishman bp100 sehr zufrieden zu sein. Er macht keine Zicken und klingt auf einem meiner Bässe geradezu gigantisch - und auf dem anderen Bass richtig Scheisse. Wenn du mal ein ganz anderes Prinzip testen möchtest empfehle ich das akg c411 Kontaktmikro. Es funktioniert und klingt praktisch so wie der Schertler dyn-b, jedoch zu einem Zehntel des Preises!!
karl Profilseite von , 17.10.2004, 16:14:00
danke für die ausführliche antwort.wenns lauter ist bin ich mit dem bp100 auch voll zufrieden.ich suche halt was feineres für duo trio und so.das akg ist ja so billig,daß ich es auch mal auf verdacht kaufen kann.
was bedeutet eigentlich mini-xlr?gibt es kabel mini-xlr auf klinke?
grüße clemens
Christoph Profilseite von , 17.10.2004, 16:24:45
Um das akg laufen zu lassen, benötigt es Phantompower. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen kannst du dir das c411 in Kombination mit einem Speisegerät kaufen, das kostet leider extra. Da kommen dann Batterien rein, und aus dem Speiseteil könntest du mittels Klinke - Klinke in den amp. Die bessere und letztlich billigere Variante wäre, die Version c411 PP zu kaufen. PP steht für Phantompower und meint, dass du das Gerät über xlr mit einem Mixer verbindest und von diesem dann den Speisestrom beziehst. Die neueren ai´s können das auch, wenn es die Zweikanalvariante ist. Wenn du das c411 mit einem amp verbinden willst, kannst du aber auch einen billigen Mikrofonvorverstärker dazukaufen, hier empfehle ich den behringer micromic 200, der auch noch ein paar weitere nützliche features aufweist. Ich nehme an, du hast einen älteren ai ohne xlr-Eingang, dann solltest du das c411PP wählen plus dem billigen behringer preamp. Kostet alles zusammen keine 200 Euronen, und wenn´s dir nicht gefällt, muss thomann ja sowieso innerhalb von 14 Tagen alles wieder zurücknehmen. Ich finde das Experimentieren mit dem c411 immer wieder erstaunlich, da es an den abstrusesten Punkten gute Ergebnisse liefern kann.
karl Profilseite von , 17.10.2004, 16:33:32
ich habe den 2-kanaligen mit phantomspeisung,werde also die pp-variante probieren.ich denke,daß ich ein kabel minixlr auf xlr brauche.
danke für die hilfe
Christoph Profilseite von , 17.10.2004, 16:59:48
Nein, brauchst du nicht!! Das c411pp kannst du direkt in die xlr-Buchse deines ai stecken, da es einen normalen xlr-Stecker hat. Nur die Variante, die für den Betrieb mit dem akg-Batteriephantomadapter ausgelegt ist, hat mini-xlr. http://www.akg-acoustics.de/produkte/mikrofone/micromic/index.htm Und bloss nicht direkt auf den Steg pappen, da klingt es grausam, auch wenn akg dies empfiehlt.
karl Profilseite von , 17.10.2004, 17:02:25
DANKE!!!schönen sonntag noch
birdland Profilseite von , 18.10.2004, 07:46:58
Ich spiele jetzt seit einem Jahr die Kombination ai coda, akg c411 und Growling Tiger (Underwood-ähnlicher Pickup von Heiner Windelband). Das C411 habe ich nach ewigem Herumexperimentieren doch an den Steg gesetzt.
Die Grundidee ist ja bekannt, den Pickup für den Druck, das C411 für das Holz. Und das funktioniert ziemlich gut. Das C411 liefert genau die akustischen Informationen, die der Pickup nicht bringt.

Ich hab die Kombination jetzt auch bei Aufnahmen verwendet und bin direkt aus dem AI ins Pult gegangen. Der Toning. war so happy mit dem Sound, daß wir auf Mikroabnahme verzichtet haben und ich nicht in die Kabine mußte.

Den AI zu beurteilen fällt mir immer noch etwas schwer.
Der Verstärker ist super. Genug Leistung für die meisten Anwendungen, gute Klangregelung, Notchfilter (guter Feedback-Killer), Phantompower für das AKG.
Nur mit dem Speaker ist das so ne Sache.
Durch das spezielle Prinzip der Schallabstrahlung ist er unglaublich abhängig von der Beschaffenheit des Bodens und der Raumakustik. Die Soundqualität reicht von phantastisch bis unerträglich. In 80% der Fälle schaffe ich es durch Veränderung der Aufstellung (Ankippen, auf einen Stuhl stellen etc) einen vernünftigen Sound hinzubekommen. Die restlichen 20% treten vor allem in Räumen mit einem kurzen, kalten Hall auf. (Am schlimmsten sind gekachelte Wände). Hier gebe ich meist auf und greife auf den kleinen Gallien-Krueger mit seiner "normalen" Abstrahlung zurück.

Und so bin ich nach einem Jahr immer noch hin- und hergerissen. Meist freue ich mich, so einen gut ausgestatteten und portablen Amp zu haben. Man kann tatsächlich mit Kontrabass, Amp und Zubehör von A nach B kommen, ohne zweimal laufen zu müssen.

Manchmal ist der Sound dann aber so mies, daß ich mir fest vornehme, was anderes zu kaufen. Als Alternative schwebt mir der AER Basscube vor. Aber der ist wieder so schwer...
Michael Zadow Profilseite von , 24.11.2004, 15:27:32
Warum probierst Du nicht mal unseren ze200 aus? Wir schicken Dir kostenlos ein Exemplar per Post.
birdland Profilseite von , 24.11.2004, 15:55:47
Hallo Michael,

vielen Dank für Dein nettes Angebot. Ich hab mir auf Deiner Webseite mal den Ze200 angesehen. Hübsches Teil! Leider könnte ich meine geliebte Pickup/Micro-Kombination anscheinend nur mit einem externen Vorverstärker spielen. Auch ein durchstimmbarer Filter als Feedback-Killer ist für das Mikro in der Praxis unerlässlich. Oder hab' ich bei Deinen Spezifikationen was übersehen?

Mich würde allerdings interessieren, was Du abgesehen von der Elektronik gegenüber dem AI verändert hast. Besserer Speaker? Andere Aufhängung?

Herzlichen Gruß
Jörg
bassknecht Profilseite von bassknecht, 18.10.2004, 11:15:40
Ich habe ebenfalls recht gute Erfahrungen mit dem C 411 (streng genommen mit seinem Vorläufermodell C 401 - ist aber prinzipiell identisch) gemacht, auch in Verbindung mit dem AI. Ich habe das C 401 an meinem EUB betrieben und hatte den angenehmen Effekt schwingendes Holz zu hören und einen resonierenden Korpus zu wähnen wo keiner vorhanden war (zumindest kein hohler Korpus). In Verbindung mit dem Balsereit PU war der Sound dann nochmal eine Spur satter, wobei ich dem Summensignal lediglich die tiefen Mitten vom Balsereitsignal hinzugefügt habe.

Mit dem AI habe ich identische Erfahrungen wie birdland gemacht, darum habe ich ihn letztendlich verkauft. Sein Nachfolger bei mir ist der EBS Drome, der wiegt nur unwesentlich mehr als der AI und tut ebenfalls gute Dienste. Da der EBS nicht das "downfireing system" benutzt, sondern elektroakustisch konventionell arbeitet ist er für mich einfach berechenbarer. Die 10 V Phantomspeisung des EBS reicht für mein C 401, leider klingt es am EBS nicht so gut wie am AI, dafür klingt der Balsereit hier überragender denn je, daher habe ich das C 401 momentan ausrangiert.

Für mich ist im Moment die Röhrensimulation des EBS und der dezent eingesetzte Kompressor der absolute Knaller, die Klangregelmöglichkeiten benutze ich überhaupt nicht und trotzdem klingt es. Wichtig für mich ist der Monitoreinschleifweg und die Möglichkeit den Effektweg sowohl seriell als auch parallel benutzen zu können.

Im Moment habe ich keinen Bedarf nach einer Soundveränderung und bin zufrieden nur noch über ein Kabel zu stolpern.

Gruß Roland
Christian Klein Profilseite von , 08.05.2005, 19:35:29
Grade von einer Tour kommend, finde ich den Schertler Strat-B im Postkasten. Auf die Gefahr hin, mich zum Trottel zu machen:

Wie montiere ich was wo?

Das Stöpselchen würde ins bassseitige Stegloch passen, klingt aber dann wie eine 60er-BG via Kofferradio (AM).

Dank und Gruß
Jonas Lohse Profilseite von , 09.05.2005, 14:08:25
Genau da gehört der Sensor hin. Standardmäßig sollte noch ein kleiner Holzkeil in das Loch eingeleimt werden, damit das Mikrofönchen senkrecht zur Decke ausgerichtet ist. War bei deinem PU denn keine Anleitung dabei?
Christian Klein Profilseite von , 09.05.2005, 15:24:53
Danke und stoßseufz ;-)

Nein, leider keine Anleitung ...

... aber volles Geständnis:

Es handelt sich um einen handgefertigten Steg für meinen EUB (*duck*).

Um den STAK-B quer einbauen zu können, hab ich das rechte Stegloch schon um > 3mm aufgeweitet (es blickt mich entsetzt an).
Nun Problem: extremer Pegelverlust zur G-Saite hin.
Drum Frage: was sind die wichtigsten Auflagepunkte des STAK-B?
* Die Oberseite (und wenn: mittig oder an beiden Rändern)?
* Der Kork (mittig, seitlich oder passgenau)?
* Platzierung (gegen den Stegfuß, oder auch ein wenig gegen den Stegflügel - der womöglich weg bricht ...).

Dank, Angst und Schrecken (wenn das mein Geigenbauer sieht ... :-))
Christian Klein Profilseite von , 09.05.2005, 17:32:31
Zusatzfrage: Wie stramm soll der STAT-B sitzen? (Piezo-ähnlicher Gewaltakt oder eher locker?)
Christian Klein Profilseite von , 09.05.2005, 13:53:28
(*Frage hoffnungsvoll nach oben schieb*)

Jeder Tipp willkommen ;-)
Tilman Profilseite von , 09.05.2005, 19:58:16
Auf den Seiten von Schertler kann man die Anleitung herunterladen (http://www.schertler.com/images/prodotti/Pickups/3_for_doublebass/statb-manual.pdf). Da duerften die meisten deiner Fragen auch beantwortet werden. Ich habe meinen auf der linken Stegseite montiert. Ich hatte beides ausprobiert und fand diese Stellung besser weil ausgewogner. Wenn ich mich an meine Anleitung richtig erinnere, soll die Kapsel so leicht wie moeglich drin sitzen, also gerade so fest, dass sie nicht von selbst herausfaellt. Ich habe meinen schon relativ lange (hiess damals noch Electrostat oder so). Da war der Output noch ziemlich duenne. Hat sich das eigentlich mittlerweile verbessert? Ansonsten koennte ich den Reussenzehn Bass-Max als Booster empfehlen. Tilman
Christian Klein Profilseite von , 09.05.2005, 22:41:55
schertler.com ist leider nicht erreichbar (zumindest von Ösi-Land aus). Wenn du das pdf noch im Cache hast, könntest du´s mir mailen?

Wenn ich das linke Steg-Auge auch noch aufweite, tötet mich der Geigenbauer.
Wenn ich das Steg-Herz (würde sich als Zentrum anbieten) zerschneide, Doppelmord: Erst Geigenbauer mich, dann Suizid.
Aber vermutlich bleibt mir nichts erspart ...

Den Output-Gain würde ich zwischen passiv und aktiv einschätzen, also nicht so schlecht (bei ziemlich fester Montage).
Faszinierend finde ich, dass das besagte Phänomen "W-Saite" (G-Saite als Wolf-Saite) nur bei pizz auftritt - arco klingt saugut und völlig ausgewogen.
Neuester Beitrag Christian Klein Profilseite von , 10.05.2005, 17:17:53
Inzwischen hat mein Steg auch ein riesiges linkes Auge. Grauenhaft. Das Ergebnis: Ein G-Saiten-Bass. (Guter Klang auf G-Saite, Rest Komplimentärsaiten).

Ohne medizinische Vorkenntnisse verwendete ich das Elektrostat-Element als Stethoskop (in Verbindung mit einer Klammer). Diagnose: Es gibt keine Stelle am Steg, die ein ausgewogenes Klangbild repräsentiert ...
(auch nicht zwischen Steg und Decke).

Was nun?
Soll ich dem armen Steg auch noch sein Auge rausreißen?
Oder den EUB verheizen - was angesichts des harten Frühlings ...
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