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Liebe Bassisten!
Ist es eigentlich möglich, auf dem Kontrabass den Doppelgriff c-c' (notiert)/ C-c (klingend) zu greifen (s. Bild!)? Und v.a. wie bequem ist dieser? Für eine Komposition bin ich auf diese Info angewiesen - ein herzliches Dankeschön an jeden Antwortenden!
Mit Gruss
Dabor
hallo dabor
greifen ist kein problem, gleichzeitig spielen geht aber nur pizz. arco geht nicht, weil eine saite dazwischen liegt.
Habe ich's mir noch halb gedacht...
Auf jeden Fall vielen Dank für deine Information!
Dabor
Leider ist das Orchester, für das dieses Stück bestimmt ist, nur einfach-Kontrabass-besetzt..
Aber so wichtig ist dann dieser Ton auch nicht!...
Vielen Dank für eure Hilfe.
Dabor
"Aber so wichtig ist dann dieser Ton auch nicht!..."
Du sagst es! Ich halte die Idee mit der Oktave schlicht und ergreifend für ein Zeichen von höchst unzureichenden Orchestrierungskenntnissen und das ist nicht mein Problem, sondern das des betreffenden Komponisten / Arrangeurs.
Natürlich könnte man diesen Klang auf einem einzigen Kontrabass arco erzeugen, aber dazu müsste man entweder die D Saite auf gross C runterstimmen um auf der G Saite klein C dazu greifen zu können oder die A Saite auf gross C hochstimmen um auf der D Saite klein C dazu zu spielen. Das hätte aber sehr aufwändige Konsequenzen für den Rest des Stückes. Weil man sehr wahrscheinlich keine Gelegeheit hätte die standardmässige Stimmung wiederherzustellen, müsste man das ganze Ding mit komplett anderen Fingersätzen einrichten. Dieser Oktavklang, wenn er denn wirklich als definitive Klangvorstellung in einem Komponistenhirn existiert, ist eindeutig ein Job für zwei Kontrabassisten, ich würde das nur machen wenn ich auch die komplette Gage für zwei bekommen würde und selbst dann müsste man mir plausibel erklären warum das zweite C so wichtig ist. Ciao Roland
Die einzige möglichkeit wäre, am 5-Saiter, oder Extension, das Hohe C als Flageolett auf der C-Saite zu spielen, und das tiefere C auf der benachbarten E (bzw. bei Extension A-) Saite zu greifen. Klingt schon toll, aber lohnt sich nur, wenn man die Klangfarbe(n) schön hören kann, sprich in kleiner Besetzung mit kleiner Dynamik. Ansonsten wär das sinnlos.
Lieber Dabor, liebe Bassgemeinde, natürlich kann man die beiden Töne gleichzeitig streichen, wenn man vorher ein paar Sekunden Zeit hat: Mit 4 auf der E-Saite das große C greifen, mit 1 auf der G-Saite das kleine c greifen, mit dem Bogen die Saiten von unten anspielen. Das ist eine Technik aus der neuen Musik, nicht schwer, und mit etwas Übung kann man auch mit deutscher Bogenhaltung schnell den Bogen unter die Saiten bekommen. Es braucht wie gesagt ein klein wenig Zeit und ist nicht in einer 16-tel-Passage zu machen. Allzugroße Hände braucht man auch nicht, um die Überstreckung von E- zur G-Saite hinzubekommen. Was nichts an der Frage ändert, ob es sinnvoll ist, das so in die Bassstimme zu schreiben...
Oh - das ist hingegend spannend. Da es sich bei meiner Komposition um "neue Musik" handelt, wäre diese Technik also durchaus vertretbar.
Trotzdem muss ich allen anderen Recht geben, die hier eine satztechnische Ungereimtheit vermuten...
Was haltet Ihr von folgender Methode: Bogen stark entspannen, dann normal greifen (1-4 auf A-G), dabei mit der linken Hand die D-Saite abdämpfen. Hab ich gerade mal probiert. Ging, klang aber nicht schön...
>>>>>>Ging, klang aber nicht schön...<<<<
jaja, das kenn ich :-)
Man könnte den Bogen etwas modifizieren: 2 durch kleine Motoren angetriebene Reibrollen die Platz für die Saite dazwischen lassen, einen Rucksack mit einer passenden Autobatterie und einer kleinen Tastatur mit der das gesteuert wird. Ins Privatfernsehen kommt man damit mit Sicherheit ... :)
Hallo Dabor,
Bassisten mit etwas größeren Händen können das Intervall problemlos in der Daumenlage greifen: Daumen auf die A-Saite, kleiner Finger auf die C-Saite. Bei einer Spanne von sagen wir mal knappen 30 cm, sollten dafür Bassisten mit einer Körpergröße von 2,50 Meter genügen...
Aber es gibt in der Tat einen Trick, den ich des öfteren anwende. man muß ihn echt üben, das Ergebnis ist recht spektakulär (jedenfalls fürs Fachpublikum...): Du legst den Kopf an das Griffbrett und mit dem Schädelknochen hinter dem linken Ohr - der kommt da so ein bißchen raus - drückst Du das C. Die Linke greift das hohe C auf der D-Saite. Man braucht für den Zweiklang entweder viel Übung oder eine gewisse Vorbereitungszeit. Ich gebe zu, im Orchesterbetrieb geht der Trick auch manchmal unter, aber er hilft, wenn man als Basser beim Solo mal nicht nur die immerundewigeoffeneESaite haben will, sondern auch mal ein F#...
...und wenns eh neue Musik ist, kann mans ja mal probieren...
Ach ja, natürlich geht auch die Daumenlagenversion E-Saite C Daumen, A-Saite C kleiner Finger. Das sollte spielbar sein... muß es ein zauberhafter Schönklang sein?
Vielleicht besser mit Zunge oder Nase?!
Soll ich ganz ehrlich sein? Das mit der Zunge ist nicht soooo mein Ding, aber die Nase kann man schon mal gebrauchen... Ich habe da eine Stelle, an der ich eine Quinte greife, F#-C#, die soll auch noch klingen, und dabei aber gleichzeitig eine Flageolettmelodie brauche. C# (A-Saite) E (A-Saite) und G# (E-Saite), alle drei in der ersten Lage... Da ist das nicht so unpraktisch, wenn man seine Skrupel überwindet und die Töne mit der Nase berührt... Zupfen geht dann mit rechts, weil die Quint ja liegt Ich glaube, die Technik ist nicht so üblich, man ist auch sehr schnell in der bizarren Ecke, aber man kriegt da eine Menge an mehrstimmigen Dingen aus dem Bass raus...
Also um hier mal eine Lanze für den Komponisten zu brechen:
Wie bereits gesagt, ist dieser Doppelgriff auch ohne spektakuläre Spezialtechniken zu spielen, wenn man einen Fünfsaiter oder eine C-Extension hat. Das tiefe C Greifen, das hohe C als Flageollett. Das kann jeder, der schon mal ein Flageollett und einen Doppelgriff gespielt hat in fünf Minuten sicher lernen. Sicher intonieren kann das jeder, der das C auf der A oder E Saite intonieren kann. Der Klang der dabei entsteht ist auch wesentlich interessanter, als den Doppelgriff durch ein Divisi oder eine andere Instrumentierung zu ersetzen. Solche Sachen sind doch schon seit vierzig Jahren in der Literatur. Fernando Grillo, Bertram Turetzky, Scodanibbio,...
Dabor: Wenn der Bassist, der das spielen soll einen Fünfsaiter oder eine Extension hat, dann schreib das. Jeder Bassist, der sich für Neue Musik interessiert wird sich freuen das spielen zu dürfen.
"wenn man einen Fünfsaiter oder eine C-Extension hat"... muss mich mal erkundigen...! Vielen Dank für deine Infos..!
Was für geile Ideen :)
Wenn das ein Cellist oder ein Geiger lesen würde um was wir uns Gedanken machen.. :) :) :)
Weiter so Jungs (und Mädels natürlich auch) !!!
Ich versuche jetzt, mir draußen ein Eichhörnchen zu fangen.
Und wenn ich’s denn habe, werde ich es abrichten, die Stellen auf den Saiten, an die ich nicht so einfach gelangen kann, für mich zu drücken. Der Bogenköcher bekommt eine Klappe, die öffne ich von oben mit einem Seil, dann kann sich Karlchen (so wird das Eichhörnchen heißen) seine Belohnung in Form von Nüssen holen.
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