GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

Suche Bogen- Etui/Tasche <

Kontrabass für Kinder 3. Klasse

> Musikstudium (Klassik) aber wo?

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: Bassbau - Unterricht & Didaktik

Michelle O'Reilly Profilseite von , 23.07.2008, 11:05:08
Kontrabass für Kinder 3. Klasse
Hallo!
Ab September werde ich an einer Grundschule unterrichten - Streicherklassen. Die Kinder sind ca. 135 bis 145 groß.
Welcher Kb Große passt am Besten? 1/4 oder 1/8
Danke im Voraus für eure Antworten:-)
Slaìnte!
Michelle
jlohse Profilseite von jlohse, 23.07.2008, 12:11:53

 In der Klasse meines Sohnes (nach den Ferien 4. Klasse) sind die Größenunterschiede so groß, dass man das gar nicht so bestimmt sagen kann. Aber wenn die Kinder die Bässe mitnehmen bzw. transportieren müssen, sind die 1/8-Bässe sicher geeigneter.

Connor Mcleod Profilseite von , 23.07.2008, 13:08:36
hast du denn überhaupt eine auswahl an instrumentengrössen, kannst du entscheiden welche grösse an welches kind geht? wirst du training on the job machen oder warum weisst du soetwas wichtiges nicht? vielleicht hast du noch viel mehr fragen als nur die instrumentengrösse.
Pollux Profilseite von Pollux, 23.07.2008, 17:20:41

Guten Tag Michelle,

die verantwortungsvolle Kaufberatung stellt gewiß einen Schwerpunkt zu Beginn des Anfängerunterrichtes dar. Ich denke aber, dass es über die bloße Ermittlung einer passenden Instrumentengröße hinaus, besonders bei der pädagogischen Herausforderung des genannten Projektes ("Streicherklassen an Grundschulen"/"Jedem Kind ein Instrument"), weitere wichtige Voraussetzungen gemeinsam mit den jungen Schülern und deren Eltern zu planen sowie zu organisieren gilt.

Dazu brauchst Du im Idealfall ein ganz ordentliches Fundament an Wissen und Erfahrung im Bereich Streichinstrumente für Kinder, Geigen- und Kontrabassbau, kleine Kontrabässe, "Mini-Bass", Zubehör, Unterrichtskonzepte, Lehrwerke, , Bezugsquellen, u.sw., u.s.w. Solltest Du da,  speziell beim Kontrabass, ein noch unsicheres Gefühl haben, könntest Du Dich einmal intensiver mit einem Kollegen/einer Kollegin austauschen, der/die bereits mit längerer Berufserfahrung im Musikschulfach "Kontrabass für Kinder" arbeitet und den Du dann vielleicht um unterstützenden Rat und weiterführende Hinweise bitten könntest.

Warte mal noch einige Reaktionen auf Deine Frage ab - Du wirst die Schreiber mit Kompetenz und reichhaltiger Erfahrung erkennen. Ich hatte bereits des Öfteren das Vergnügen, hier im Forum solche freundliche Hilfe gefunden zu haben!

Viel Glück und Erfolg,

der Pollux

Michelle Profilseite von , 23.07.2008, 18:08:39
Hallo Ihr Lieben!
Vielen Dank für eure Beiträge!
Connor, meine Frage war schon mit Absicht so gestellt.
Ich war auf eure Antworten sehr gespannt :-))

Nachdem ich verschiedene Angebote für Bässe eingeholt hatte, war ich sehr erstaunt wie unterschiedlich (und schlecht!!) die Information für Bässe von den Firmen war. Zum Glück kenne ich mich halbwegs aus und konnte es beurteilen:-))
Meistens war die Auskunft nur magere Pauschalinfo mit keinem fundierten Hintergrund! Keine von den Instrumentenhändlern hatten PAK oder Pro Kontra Bass erwähnt.
Ich denke PAK und Pro Kontra Bass müssen bei den Instrumentenhändlern noch bekannter werden.

Bei den Streicherklassen kommen die Bässe immer noch zu kurz - gerade, weil es wenige ausgebildete Lehrer gibt. Sie spielen meistens Cello oder Violin als Hauptfach und haben wenig Erfahrung von Kontrabassspielen. Bei meinen verschiedenen Hospitierungen, habe ich unglaubliche Fehlhaltungen bei den Kindern gesehen und sogar erlebt, dass die Bässe während des Unterrichts komplett vergessen worden sind! Das tut weh oder?
Die Ausbildungsstellen für Streicherklassen sollten unbedingt eine Zusammenarbeit anstreben.
Also bin weiterhin gespannt auf eure Beiträge:-))
Michelle
Neuester Beitrag astrid riese Profilseite von , 18.12.2008, 01:00:38
Hallo Michelle, bitte setze Dich, wenn Du es noch nicht getan haben solltest, mit Nele Weißmann, der VdM-Fachbeauftragten für Kontrabass, in Verbindung, und grüße sie herzlich von mir. Schau Dir bitte außerdem meine hp www.astrid-riese.de an und kontaktiere mich. Es geht gar nicht darum, dass Du mein Werk jetzt prima oder so finden solltest, sondern um kollegiales Weiterhelfen! Herzlichst Astrid Riese
richl Profilseite von richl, 24.07.2008, 01:03:54

 Hallo Michelle,
das hört sich, was du da schilderst, absolut unprofessionell an! Sicherlich dauert die Probenarbeit im Orchester, wenn die Vorbereitung im Einzel- oder Gruppenunterricht gut war, für den Bass etwas kürzer, da die Arrangements bei den Kleinen meist auf Funktion aufgebaut sind. Aber auf den Kontrabass komplett zu vergessen ist absolut verletzend und unmotivierend.
Meine Tochter war, als sie mit dem Kontrabassspiel begonnen hat, ca. 135 cm groß und hat seither den 1/4 Bass, jetzt ist sie 152 cm. Der Stachel ist noch nicht ganz ausgezogen und für den Herbst werden wir uns um einen 1/2 Bass umschauen. Wichtig finde ich es, dass die Saiten weich sind. Ich selbst habe mit sehr harten Saiten beginnen müssen und es war eine Qual - fast hätte ich das Handtuch geworfen! Die Saiten auf dem Bass meiner Tochter sind ganz easy zu drücken, scheppern aber nicht einmal. Leider weiß ich nicht, welche Saiten aufgezogen sind (es ist ein Leihinstrument aus der Musikschule).
Lg
Richard

Tobi Profilseite von , 25.07.2008, 18:55:25
Hallo,

noch ein Tip zwecks Kontrabässen für die 3.Klasse. Hier im Board gibt es den Roland der so glaube ich ein Fachlehrer für das Kontrabassspielen bei Kindern ist. Ich denke mal der hat eine sehr große Erfahrung und wird dir mit Sicerheit weiterhelfen können.

Viele Grüße

Tobi
bassknecht Profilseite von bassknecht, 07.08.2008, 13:07:31

 Hallo Toby,  danke für die Blumen, aber einen Fachlehrer  für das Kontrabassspielen mit Kindern gibt es im Sinne einer Berufsbezeichnung nicht. Das wäre auch lächerlich, da verbreiteter und systematischer Kontrabassunterricht mit Kindern noch nicht lange gemacht wird, gibt es keine repräsantiven Langzeiterfahrungen. Ich kenne durchaus etliche Kolleginnen und Kollegen, darunter ist aber definitiv niemand (incl mir selbst) der weiß wie es wirklich geht!  Einige beschäftigen sich in diesem Bereich mit Entwicklung eigener Methoden, das steckt aber alles noch in den Kinderschuhen und basiert auf unterschiedlichsten Voraussetzungen und Zielvorstellungen  - zu diesen Leuten gehöre ich auch, bin nicht unumstritten und bisweilen streitbar, das ist schon alles.

Ciao Roland

Michelle Profilseite von , 25.07.2008, 20:46:17
Vielen Dank!
Gestern habe ich alle Bässehände gemessen. 3. Klasse Kinder bekommen 1/8 und die 5. Klasse Mädchen bekommen 1/4 Größen. Habt ihr Ergänzungen zum "Kontrabass- und Bogenauswahl Information" von Nele Weißmann?
Leider gibt es momentan nur genügend Finanzen für die "billigen Bässe" sprich Sperrholz. Wenn es so weit ist, werde ich sicherlich nach Rat fragen, wie ich den Klang optimieren kann:-))

Bin sehr gespannt auf den Schulbeginn im September.
Danke auch für den "Roland" Tipp, ich werde versuchen Kontakt mit ihm aufzunehmen. Ciao
Michelle
Sonja Fischer Profilseite von , 05.08.2008, 21:26:04
Hallo Michelle,
hihi, ist ja lustig, dass ich Deinen Namen hier entdecke... [falls Du Dich jetzt fragst, wer ich bin... ich bin Sonja vom Pirazzi-Camp ;-)] Habe gerade hier herumgesurft, um noch mehr Infos einzuholen...
Heute habe ich mit den Kindern (4. Klasse) mal Kontrabass geschnuppert, ich hatte einen 1/8-Bass da, aber von den vier Kindern, die noch kein Instrument hatten und jetzt zur Streicher-AG dazustoßen, wollen 3 nun doch lieber Cello spielen als Bass (Bass ist aber z.T. die zweite Wahl). Nur ausgerechnet der Kleinste (etwa 1,24m groß - sagte er) will Bass spielen. Dafür möchte ein 3.Klasse-Mädchen uuuuunbedingt noch von Cello auf Bass umsteigen. Sie wollte eigentlich schon immer Bass spielen, leider hatten wir bisher halt keine Bässe dabei.
Naja, jedenfalls wird es jetzt ernst mit den Bässen - zwei Spieler haben wir auf jeden Fall schon. Freue mich, bin aber auch ziemlich unsicher mit allem, was mit Kb zusammenhängt. Gerade bei dem einen Jungen habe ich das Gefühl, dass sogar der 1/8-Bass noch zu groß ist. Naja, muss ihn nochmal ganz genau ausmessen und dann auf deiner Liste nachschauen! Nochmal tausend Dank dafür! Ist total hilfreich! Und ich glaube, ich muss noch ganz viel über Kb lesen und wissen, will ja nichts falsch machen.... deshalb habe ich jetzt glecih mal das Internet durchstöbert und dieses Forum gefunden - und Dich ebenfalls hier ;-) Lustig!
Musst mir dann unbedingt erzählen, wie es bei Dir in der Streicherklasse so läuft, ja?
Meine (ursprünglich wenig interessierten) vier Viertklässler, die nun gezwungenermaßen doch zu Streichern werden müssen, weil ihre Klasse zur Streicherklasse wird, waren jedenfalls heute sehr positiv eingestellt und total motiviert. Und das, obwohl sie letztes Jahr ja absolut nicht in die AG kommen wollten. Aber vermutlich haben sie nun an ihren Klassenkameraden gesehen, dass es eben doch sehr viel Spaß machen kann und sind nun den Streichinstrumenten nicht mehr abgeneigt. Freut mich natürlich! :-)
Ach so - gibt's eigentlich - abgesehen von der Länge der schwingenden Saite - auch eine Richtlinie, bis wo hin der Korpus des Basses beim Kind reichen soll oder so was?
Liebe Grüße an Dich und Fiona!
Sonja
Michelle Profilseite von , 05.08.2008, 23:00:08
Hi Sonja! Super, dass es mit den Bässen klappt. Warte ab, bald hast du NUR Kontrabässe! Ruf mich an, wenn du Fragen hast. www.minibass.com hat auch Info für dich. Liebe Grüße und hoffentlich bis zum nächsten Pirazzi-Camp! Deine Michelle
Sonja Profilseite von , 07.08.2008, 23:43:04
Hi Michelle :-)
Heute habe ich für unseren Kleinsten nun noch einen klitzekleinen süßen 1/16-Bass bestellt - toll, dass es sowas gibt! Und Kontrabass-Noten habe ich auch gekauft :-))
Uuund... ich habe gestern noch einen Job angeboten bekommen - eine weitere Streicherklasse an einer sehr interessanten Grundschule, nicht ganz so weit weg von mir, die ich zusammen mit einer Bassistin (!!) leiten könnte. So richtig im Teamteaching zwischen hohem und tiefem Streicher und Arbeitsteilung, so, wie es ja eigentlich sein sollte (bei uns an der Schule aber ja leider nicht der Fall ist) - das wäre, wenn's auch noch von der Chemie her passen würde - natürlich himmlisch!!! Eigentlich lohnt es sich überhaupt nicht, weil wegen zweimal 45 min auch zwei Vormittage mehr oder weniger weg wären. Aber ich überlege dennoch - ich könnte sicher soooooo viel dabei lernen...
Streicherklassen an Grundschulen sind echt immer mehr im Kommen :-)
schlaf gut!
Sonja
bassknecht Profilseite von bassknecht, 09.08.2008, 14:37:19

 Hallo Sonja, Du berichtest hier von einem Jobangebot  "Streicherklasse an einer Grundschule" mit  Teamteaching . Das interssiert mich . Was soll da denn genau passieren? 

Als Streicherklassenunterricht bezeichnet man gewöhnlich das Unterrichtskonzept von Paul Rolland. Es  ist nicht für die Grundschule gedacht und daher fachdidaktisch anders konzipiert.  Mit anderen Worten, die Rollandmethode funktioniert in ihrer Reinform im Grundschulbereich nicht!

Ich kenne aber Leute bzw. deren fast noch druckfrisches Unterrichtskonzept, die seit 3 Jahren Streicherklasse in der Grundschule auf lokaler Ebene machen. Das sind Kolleginnen, die beides gleichermassen fundiert drauf haben, nämlich Streicherklassenunterricht und elementare Musikerziehung (früher auch AME genannt), so finden sich im Lehrerkommentar deutliche Hinweise und Elemente aus dem Elementarbereich. Dass das anderweitig auch gemacht würde habe ich bislang noch nicht gehört und da deren Unterrichtwerk erst im Frühjahr erschienen ist könnte andeswo erst jetzt nach den Sommerferien begonnen werden.

Wo wirst Du den Job denn machen?  Kann es sein, dass es sich um eine gemischte Streichergruppe im Rahmen vom JEKI Instrumentalunterricht handelt? Das würde sich z.T deutlich von Streicherklassenunterricht unterscheiden.

Ciao Roland

 

Sonja Profilseite von , 09.08.2008, 19:07:39
Hallo Roland,
also was genau in dieser Grundschule passieren soll, kann ich dir noch nicht sagen, weil ich die Ansprechperson noch nicht erreicht habe, die ich dafür anrufen sollte. Es gibt aber in der Tat immer öfter Streicherklassenunterricht an Grundschulen. Der Streicherklassenunterricht nach Paul Rolland ist in der Tat eher (oder überhaupt vor allem)für Gymnasien ab 5. Klasse gedacht. Das entsprechende Lehrwerk Young Strings in Action und auch Alles für Streicher sind auch für Kleinere weder ansprechend noch sonstwie geeignet (zu viel INformation auf einer Seite, zu viel Text, zu eng gedruckt, zu schnell voranschreitend, zu verkopft, nicht kindgerecht genug...) Nichtsdestotrotz hat Rolland in seinem Konzept viele Elemente, die gleichermaßen auch für kleinere Kinder gut zu gebrauchen sind (die Bewegungsübungen, die Ganzkörperübungen, die Systematik vom Groben zur Feinmotorik etc. - das entspricht auch Kleineren sehr gut!). Wenn man Elemente aus Musikalischer Früherziehung, aus "normalem" Musikunterricht (z.B. Singen, Tanzen, Sprechen, Body-Percussion, Bewegung, mit Klängen erfinden bzw. Geschichten vertonen und gestalten, zu Musik malen, Orff-Instrumentarium, Solmisation, Spiele zu Rhythmus und Metrum, Spiele zum Hinhören und Klänge erkennen/unterscheiden, Spiele mit Rhythmussprache oder was es nicht alles an Möglichkeiten gibt)und aus Rollands-Streicherklassenkonzept verbindet, möglichst mit Kenntnissen aus dem instrumentalen Gruppenunterricht verbunden,kann man, glaube ich, ganz gut auch für Erst- bis Viertklässler Streicherklassenunterricht machen. Es soll in dieser Form ja kein instrumentaler Großgruppenunterricht sein, auch keine Ausbildung zum Klassenorchester, sondern vielmehr allgemeinbildender, viele Sinne ansprechender multidiemsionaler Musikunterricht am Instrument, bei dem die Kinder einfach ganz viel selbst musizieren.
Wir haben das an der Schule gemacht - und zwar in zwei Gruppen. Bei den Kleinen (erste und zweite Klasse) als Streicherklasse (also sie haben dann Musik nur als Streicherklassenunterricht), bei dern größeren (dritte und vierte Klasse) als AG, zusätzlich zum traditionellen Musikunterricht. Ich will ganz sicher nicht behaupten, dass wir da den perfekten Streicherklassenunterricht gegeben haben - im Gegenteil, es gibt noch sehr sehr viel zu optmimieren, zumal unsere Bedingungen nicht wirklich optimal waren (schon allein von Team her) - aber dennoch dufte ich erleben, dass die Kinder mit größtem Eifer dabei waren, und zwar sogar die, die sonst (z.B. noch im Jahr davor) an Musik wirklich absolut GAR kein Interesse hatten und nie etwas anderes getan hatten als den Unterricht zu stören.
Das Streicherklassen-Konzept für Gymnasien ist viel verbreiteter - da gibt es einige Schulen, die es schon lange durchführen - z.B: auch das Ehepaar Boch im Ruhrgebiet, die ich mal bei einem Kongress mitsamt Video und Vortrag erlebt habe. Aber auch für Grundschulen gibt es immer mehr... Material ud Konzepte explizit für die Grundschule dagegen gibt es noch nicht so viel. Ich kenne eigentlich nur die Schule "Frisch gestrichen" von Astrid Riese, dann eine von Katharina Rundfeldt (Titel fällt mir gerade nicht ein) und - relativ neu - Vier beginnt. Letztere gefällt mir ganz gut, auch wenn sie fast zu langsam voranschreitet, wie ich gemerkt habe. Ich habe es daher bisher so gemacht, dass ich aus verschiedenen Schulen das herausgenommen habe, was mir gefallen hat, und das dann zusammengebaut habe. Also aus oben genannten, dann auch einzelne Elemente aus Alles für Streicher und Young Strings in Action, sowie viele viele Elemente aus kindgerechten Streicherschulen, die ich dann für die jeweils anderen Instrumente umgeschrieben habe. Sehr brauchbar fand ich z.B. Fiedelmax, dann Schule und Spielbuch "gemeinsam von Anfang an" von Hartung-Ehlert, Saßmannshaus, für die Größeren auch auf jeden Fall die String Pops von Peter Wilson. Ich arbeite auch sehr viel mit Stepping Stones (viele leere Saiten und 0-1-Liedchen, aber mit ansprechender Klavier-Begleitung und/oder CD), mit "Leere Saiten voll Musik" von Manfred Schmitz (wie der Name sagt nur leere Saiten, aber sehr schön gesetzt und sehr beliebt) - und für die größeren (also die Dritt- und Viertklässler) habe ich jetzt auch Fiddle/Viola/Cello time joggers dazu genommen. Die Begleitung auf der CD ist für die Kinder DER Renner schlechthin. Wenn man das Greifen über die Oktave einführen möchte, was ich sinnvoll finde, findet man auch bei Fletcher New Tunes for Strings einiges Material. Ich versuche halt immer Stücke auszuwählen, die den Kindern (und mir) auch gefallen, denn sonst üben sie einfach nicht. Und was auch immer bleibt - man kann selbst Stückchen arrangieren - so haben wir z.B. die Moldau (einfachst gesetzt) gespielt, währenddem wir sie im Unterricht durchgenommen haben. Natürlich nur das Thema und nur die Begleitung zur Melodie, die dann die Lehrer übernommen haben. Und trotzdem war es sofort das Lieblingsstück der Kinder!
Jetzt habe ich viel geschrieben, gell? Hihi... also MICH würde jetzt noch interessieren, wer diese Grundschulstreicherklassen-Kollegen sind, die Du kennst. Ich bin nämlich immer SEHR neugierig auf andere Erfahrungen und Tipps!
Ich habe hier sowohl die Rolland-Streicherklassen-Ausbildung gemacht (an der Akademie für Musikpädagogik) als auch eine Fortbildung für Streicherklassen in der Grundschule (an der Landesmusikakademie). Das Dozententeam dort hat auch selbst ein Konzept erarbeitet, das es aber nicht zu kaufen gibt (nur für die Teilnehmer der Fortbildung ;-) ). Von ihnen habe ich auch ganz viele Anregungen übernommen. Sie haben im Grunde auch Elemente von Rolland übernommen und mit anderen Elementen (viel MFE) für die Grundschule adaptiert. Was mir bei ihnen sehr gut gefallen hat und was ich auch übernommen habe bzw. was mich zu eigenen Ideen angeregt hat(Bastelwochen ohne Ende!!!!) war das ganze kindgerechte Material. Also Spiele zum Notenlernen, zur Solmisation, zum Rhythmus usw. Alles wirklich sehr kindgerecht und spielerisch - und doch lernen die KLeinen damit ganz ganz schnell (und GERN!!!). Ich habe z.B. Rhythmus-Memories und -Dominos, die man von Schwierigkeit 0-5 ganz individuell ausgeben kann (also z.B. ein Bild einem notierten Rhythmus zuordnen: etwa E-sel und 2 Viertel; steigerbar durch den Satz der Kärtchen mit Rhythmussprache oder noch schwieriger mit den aufgezeichneten Bogenschemata(Bwegeungsrhythmus des Bogens), wie sie z.B. A. Romberg in Fiedelmax auch verwendet). Sowas kann ich nur empfehlen. Funktioniert super!! Die Kinder haben Spaß daran und lernen auch was.
Ich glaube, um richtig guten Streicherklassenunterricht zu machen, braucht man einfach jahrelange Übung und Erfahrung. UNd man lernt aus Fehlern und Umwegen. Wenn man wartet, bis man alles weiß und alles kann, kann man bis zum St. Nimmerleinstag warten. Ich kann eigentlich nur empfehlen, sein Bestes zu versuchen und einfach mal anzufangen. Es macht großen Spaß und man lernt in jeder Stunde (mindestens (!!) soviel, wenn nicht mehr, wie die Kinder). Will sagen - wir machen bei uns bestimmt noch sehr vieles überhaupt nicht gut (machen es erst seit einem Jahr), und dennoch merken wir auch jetzt schon, dass die Kinder Freude daran haben und plötzlich - zum Teil zur größten Überraschung der Eltern - Spaß an Musik und am Musizieren haben, dass sie zusätzlich noch Einzelunterricht haben, in den Ferien in Streichercamps gehen wollen, am liebsten 5 mal die Woche Musik hätten usw.
Also an alle, die mit dem Gedanken spielen - traut euch! Probiert's mal aus!
Ende des Romans!! ;-)
Sonja
bassknecht Profilseite von bassknecht, 10.08.2008, 02:08:31

Schönen Dank Sonja, und ich hab immer gedacht ich würde hier die ausführlichsten Postings machen, so habe ich meine Meisterin gefunden. Ich dachte zunächst Du würdest mir konkret antworten, ist aber nicht der Fall, anscheinend möchtest Du primär viele Leute begeistern. OK , einige didaktische Prinzipien von Rolland sind angesagt, wenn im Grundschulbereich mit gemischten Streichern gearbeitet werden soll.  Übrigens auch durchaus im traditionellen Einzelunterricht und auch mit Erwachsenen kann man vergleichbar viele Rolland - Elemente übenehmen (das Ding mit der Lokuspapierrolle ist beliebt bei Jung un Alt). Aber die ganze Lexe von Stücksammlungen, EME Methodiken usw. die Du aufzählst zeigt doch wie wenig vom Rolland "Urtext" beim Einsatz an einer Grundschule übrig bleiben kann. Das ist ja auch nicht schlimm. Ich denke insoweit sind wir durchaus konform. Übel wird es, wenn die nötigen umfangreichen Modifikationen stümperhaft gemacht werden z.B von Leuten die EME nicht drauf haben un meinen man könnte sowas eben mal aus der Hüfte machen. Von mir aus kann das von dem du sprichst ruhig Streicherklassenunterricht genannt werden, es ist aber eine Verwirrung von Begriffen vorprogrammiert und das kann sehr lästig sein wenn man sich in einem Forum ernsthaft über die Sache austauscht. Das wars eigentlich schon. Roland  

Sonja Profilseite von , 10.08.2008, 11:11:48
Hallo Roland,
ich dachte eigentlich schon, dass ich auf deinen Beitrag geantwortet hätte, indem ich ihn so verstanden hatte, dass du gerne wissen wolltest, was in einem Streicherklassenunterricht in der Grundschule gemacht wird bzw. gemacht werden kann(deswegen war ich auch so ausführlich) und dass es durchaus geht, wenn auch das Konzept für die Grundschule deutlich überarbeitet und angepasst werden muss. Wenn es dir vor allem auch um die Bezeichnungen und daraus entstehende Verwirrungen ging - einige, nein, sogar relativ viele Kollegen, die ich kenne, arbeiten auf diese Weise mit Kindern in gemischten Streichergruppen in der Grundschule. Und es wird in der Tat hier auch von "Streicherklassenunterricht für die Grundschule" gesprochen (auch vom Landesmusikrat, der Fortbildungskurse hierfür anbietet), wohingegen die Methode Rollands in den Gymnasien oft explizit als "Streicherklassenunterricht nach Paul Rolland" bezeichnet wird.Vielleicht kann man sich ja so behelfen? Letzten Endes ist es aber ja vielleicht gar nciht so schlimm, welches Etikett die Sache hat. Wenn man sich intensiver austauscht, merkt man, denke ich, schon, wovon der andere spricht.
Machst du denn Streicherklassenunterricht in irgendeiner Form?
Ach so - und noch was: EME - ist das das Gleiche wie MFE (musikalische Früherziehung) oder EMP (elementare Musikpädagogik)?
Viele Grüße
Sonja
bassknecht Profilseite von bassknecht, 10.08.2008, 14:27:01

@Sonja Du hast mich in der Tat falsch verstanden, ich habe sehr deutliche Eindrücke davon was man in einer Gruppe gemischter Streicher in der Grundschule maximal machen kann, auch was mann machen muss, das war nicht meine Frage. Ich dachte das ich mit der Bemerkung das ich das Konzept und den Lehrerkommentar von "4beginnt" kenne, ausgedrückt habe, das ich mich in diesen pädagogischen Gefilden umtue und mir Gedanken über Machbarkeit und Praxis mache. Ist scheinbar nicht rübergekommen. OK.    Also es gibt Leute die haben Streicherklassenunterricht für die Grundschule entwickelt, sozusagen Rolland runtertranskribiert dazu gehören neben Frau Riese auch die Boch´s die Dir wohl auch bekannt sind. Übrigens alle nicht schlecht. Das diese Leute ihre Unterrichtswerke nicht am grünen Tisch geschaffen haben weiss ich wohl, von daher gibt es ausserhalb vom Emsland mindestens  zwei andere Streicherklassen an Grundschulen.

Dass die beiden etwas älteren Konzepte von andern als den  AutorInnen selbst benutzt würden, dass eben habe ich noch nicht gehört und darauf bezog sich meine Frage, habe ich anscheinend unklar formuliert, sorry. Unterichtsmaterial für die eigene Klasse daraus zusammenzusuchen finde ich nicht in Ordnung, das führt zu fliegenden Blättern und ist illegal, es wird nicht lange dauern und die Agenten der entsprechenden Urheberschutzorganisationen werden hier lustig mitdiskutieren. Hartung Ehlert und Sassmanshaus machen Spass, berücksichtigen den Kontrabass aber nicht, es führt entschieden zu weit an dieser Stelle über Sinnhaftigkeit von unkompletten Konzepten zu diskutieren. Ansonsten hat mich hauptsächlich interessiert wo Du demnächst möglicherweise tätig sein wirst, weil wenn es sich um eine JEKI Klasse handelt hätte das für Dich ganz andere Konsequenzen und es käme nochmal ein ganz anderer Aspekt in die Diskussion zu dem viel zu sagen wäre.     

Wenn es dazu kommt dass eine Gruppe mehr als 10 Kinder hat, spricht man von Klassenunterricht, das ist ebenso bei andern Musikfächern wie z.B Musikalische Grundausbildung, MFE sowie EMU. Von mir aus kann in diesem Kontext den Begriff Streicherklassenunterricht gebrauchen obwohl, und Du hast es ja deutlichst ausgeführt, die Unterschiede sind  beträchtlich zu dem Unterricht  den man am gebräuchlichsten damit bezeichnet. In aller Regel verzichtet man dabei auf das Suffix "nach Paul Rolland".   

"Wenn man sich intensiver austauscht, merkt man, denke ich, schon, wovon der andere spricht.

Ist aber unnötig kompliziert, weil die Eine merkt früher, der Andere später. Ich verwende gern Begriffe die  eindeutig sind, sodass sie vom Sinn her für alle Beteiligten gleich belegt sind. Dass ich nicht der Einzige bin der gern eindeutig kommunizieret siehst Du  z.B an der von Dir zitierten Bezeichnung vom Landesmusikrat.  Als nächstes wirst Du mir Kleinkariertheit was begriffliche Bestimmungen angeht vorwerfen. Wir brauchen uns aber nicht zu streiten, hier ist nun klar wer was meint und im übrigen habe ich schlechte Erfahrungen damit hier im Forum über didaktische Themen zu schreiben und werde das hier zunächst nicht weiter tun.

Wie man sieht hat sich mit einem Richard schon der erste pädagogisch überforderte "Bauchmusiker" zu Wort gemeldet und echauffiert sich mit einfältigen Floskeln über eine Diskussion in der er nicht ernsthaft mitreden kann. Das ist mir echt zu doof.

"Machst du denn Streicherklassenunterricht in irgendeiner Form?"

Nein!

Ach so - und noch was: EME - ist das das Gleiche wie MFE (musikalische Früherziehung) oder EMP (elementare Musikpädagogik)?"

Nein, ich habe mich vertippt ich meinte natürlich EMP. EMP früher AME = allgemeine Musikerziehung, ist ein Oberbegriff und keineswegs gleichbedeutend mit musikalischer Früherziehung, vielmehr ist die MFE eines von mehreren Unterrichtsfächern das man zumindest früher während eines AME - Studiums zu unterrichten lernte, wie die Studiengänge heute aussehen weiss ich nicht. MFE setzt im Vorschulalter an, damit sind die hier gebräuchlichen Arbeitsweisen nicht in direkter Form in der Grundschule angesagt (z.B ist es nicht günstig mit Grundschulkindern während längerer Phasen am Boden zu arbeiten).

Roland

Sonja Profilseite von , 10.08.2008, 15:22:54
Hallo Roland,
ich wusste nicht, dass P und B Boch sich (inzwischen?) auch mit der Grundschule auseinandersetzen, kenne nur ihre Arbeit in 5. Klassen. Haben sie da was veröffentlicht? Fand's ziemlich gut, was ich damals von ihnen mitbekommen hatte.
Jetzt bin ich vielleicht naiv, aber meinst du wirklich, dass es illegal ist, Elemente und Spielstücke aus veröffentlichten Lehrwerken für den Unterricht zu verwenden? Dafür ist das doch da?! Und die beiden Damen, bei denen ich die Fortbildung Streicher?Klasse! für die Grundschule gemacht habe, haben uns ihr selbst entwickeltes und an der Goethe-Schule in Mainz erprobtes Konzept vorgestellt und zur Verfügung gestellt.
Unvollständige Unterrichtskonzepte sind in der Tat nicht gut. Leider gibt es aber noch sehr wenig Vollständiges, das meiner Meinung nach sowohl didaktisch gut und sinnvoll ist als eben auch Spaß macht (manchmal sind die Lieder blöd, oder man muss stets selbst Begleitungen erfinden, oder der Bass ist nicht dabei oder oder oder). Hm, vielleicht ist das in deinen Augen nicht professionel, aber ich z.B. versuche, das zu nehmen, was ich finde und gut finde, und es durch andere (meiner Einschätzung nach gute) Dinge zu ergänzen. Genauso, wie ich anderes weglasse, wenn ich es nicht für sinnvoll halte. Genauso, wie ich es im Einzelunterricht auch mache. Da greife ich auch auf Lehrgänge und Schulen zurück, ergänze aber nach Gutdünken. Der KLassenunterricht ist halt noch eher Neuland. Aber genau deshalb bin ich ja immer sehr sehr froh und glücklich über andere Einschätzungen und Austausch.
Danke für deine Erläuterung zu AME. Ich kenne EMP und MFE und hatte überlegt, ob du eines davon meinst, aber evtl. aus Österreich oder der Schweiz kommst - in anderen Ländern heißen die Abschlüsse ja z.T. anders.
Ich kann erst morgen an der entsprechenden Schule anrufen. Soweit ich bisher weiß, handelt es sich nicht um eine Klasse des JEKI-Programms. Ich weiß aber noch nicht viel darüber, ein Kollege hatte mich zwischen Tür und Angel angesprochen, ob ich Interesse hätte und ich muss nächste Woche dort mal anrufen. Es soll eine Kooperation zwischen Grundschule (Gau-Odernheim) und Musikschule (Kreismusikschule Alzey bzw. Gau-Algesheim) sein, Streicherklassenunterricht in der Grundschule, im Teamteaching eines hohen und eines tiefen Streichers, 2 Termine an 2 Vormittagen pro Woche.... das ist auch schon alles. Ich habe mir die HP der Grundschule angesehen und fand das Konzept der Schule sehr interessant. Mich würde außerdem die Kooperation mit einer Bassistin sehr sehr reizen, weil ich nun mal nur Geige, Bratsche und Cello spiele (letzteres auch erst seit zwei Jahren - habe ich extra angefangen, um die Kinder in der Schule besser betreuen zu können).
Übrigens, hey, ich mag auch nicht streiten. Diskutieren tu ich gern - aber streiten absolut nicht! Wozu auch?!
Viele Grüße
Sonja
Sonja Profilseite von , 10.08.2008, 15:36:36
ah, noch was, bevor es noch ein Missverständnis gibt. Ich benutze die entsprechenden Schulen natürlich nicht in der Form, dass ich lauter Lieder herauskopiere und die Kinder eine Zettelwirtschaft anlegen. Dieses Kopieren ist natürlich nicht legal, das weiß ich auch. Ich verwende aber z.B. Übungen, lasse Lieder spielen, die ich durch Solmisation anzeige - sprich, es gibt oft gar keine Zettel. Übungsblätter entwerfe ich eigentlich immer selbst, oft arrangiere ich Kinderlieder und/oder bekannte Melodien für das Ensemble, das wir eben an der Schule haben, und auch wenn ich Lieder aus Schulwerken "übernehme", sind die hinterher zwangsläufig gar nicht mehr original, weil ich sie fast immer verändere, vereinfache, (mehrstimmig) umschreibe und/oder schwerere Zusatz-Stimmen für die Fortgeschritteneren, die schon Einzelunterricht haben (die haben wir in jeder Gruppe dabei), zusätzliche Stimmen für fehlende Instrumente hinzufüge. Außerdem haben wir ein (gekauftes) Heft als Grundlage, die halt oft ergänzt wird.
Das war vielleicht nicht ganz klar rübergekommen. Sorry.
Dieses Unterrichtsvorgehen ist sicherlich streitbar, ich lasse mich da auch gerne belehren und kritisieren, wir haben uns halt aufgrund unserer Situation und Gegebenheiten erst mal dafür entschieden.
Nochmal Grüße
Sonja
bassknecht Profilseite von bassknecht, 11.08.2008, 02:06:39

 Du hast Recht, die  Bochs haben nichts für Grundschulunterricht veröffentlicht. Ich habe mir kürzlich die Klavierbegleitungen gekauft und beim ersten Blick "Mary has a little lamm" und "Auf der Mauer..." gesehen und mir gedacht na wo haben wir denn "au claire de la lune" -  aber falsch gedacht. Beim weitern Durchsehen wird klar, das ganze  Ding ist nichts für die Grundschule. Du hast es postum ja doch noch kapiert, natürlich ist es immer illegal Noten zu kopieren und weiterzugeben, es sei denn der Verlag und Autor hätten es ausdrücklich erlaubt.  Noten Abschreiben, Transponieren, mehrstimmig Hamonisieren, dann zu Kopieren ist gleichfalls verboten. Es gibt  sehr genaue und heftige Regeln wie weit man ein Original verändern muss um es so zu unterscheiden, dass es als eigenes Werk anzusehen ist was man dann kopieren darf. Da würde ich mich schon drum kümmern, sowas kann echt Ärger geben. Aus diesem Grund ist die Anschaffung eines kompletten Unterrichtswerkes anzuraten und sich bestenfalls von grundsätzlichen Ideen anderer Autoren inspirieren zu lassen und wirklich selbst zu komponieren oder freies Material wie überlieferte Volkslieder zu verwenden. In diesem Sinne frohes Schaffen!

Roland     

Sonja Profilseite von , 29.08.2008, 22:10:56
Wie an anderer Stelle auch hier noch kurz die Anmerkung, dass es nur in der EINEN der beiden von mir hier erwähnten Fortbildungen (nämlich in der von der Akademie für Musikpädagogik in Wiesbaden durchgeführten Streicherklassenfortbildung) auch um den Kontrabass ging. Der von der Landesmusikakademie auf Schloß Engers veranstalteten Fortbildung für Streicherklassenmusizieren in der Grundschule liegt ein Konzept zugrunde, das von einer Besetzung mit Geigen, Bratschen und Celli ausgeht (und in dieser Form auch in einer Mainzer Schule erprobt wurde). Ich wurde gebeten, das noch einmal zu präzisieren, uzm eventuellen Missverständnissen vorzubeugen und komme dieser Bitte natürlich sehr gerne nach :-)
Viele Grüße
Sonja
Criscros Profilseite von , 08.08.2008, 08:41:46
Hallo Sonja,

kannst Du mir einen Tipp geben wo Du den 1/16 gekauft hast. Bin nämlich für einen Schüler auch auf der Suche nach dieser Größe.

Danke vorab!

Christine
Sonja Profilseite von , 08.08.2008, 20:52:18
Hallo Christine, also wir haben in der Schule die Bässe leider nicht gekauft, sondern nur geliehen. Und bisher ist auch erst der 1/8 Bass da. Ich kenne mich mit Bässen auch wirklich nicht gut aus, weiß insofern nicht, wie gut oder schlecht so kleine Bässe in der Regel klingen, aber ich vertraue mal darauf, dass unsere Exemplare ganz in Ordnung sind (sie können natürlich nicht klingen wie große Bässe, das ist schon klar). Gemietet haben wir für beide Streicherklassen die Instrumente von Berndt und Marx, (siehe www.streichinstrumente-mieten.de). Ich muss sagen, dass ich mit deren Service sehr zufrieden bin - die INstrumente werden bundesweit verschickt, immer absolut schnell, zuverlässig und pünktlich. Reparaturservice ist nicht nur kostenlos, sondern ebenso schnell und unproblematisch (anrufen, Ersatz bestellen, zu wartendes Instrument zurückschicken). Was mich aber vor allem überzeugt, ist, dass die Instrumente für ihren Preis wirklich erstaunlich gut klingen (man kann dort auch kaufen), und zwar nicht nur die großen, sondern auch die halben, viertel und achtel-Geigchen, die sonst ja schon oft einen recht bescheidenen Klang haben. Ich habe auch für mich selbst ein Cello aus der billigsten Kategorie gemietet (gibt auch teurere bis hin zu sehr guten Meisterinstrumenten), das wirklich gut klingt (würde beim Kauf im Set mit Bogen und Hülle nur 1300 oder so kosten). Ich hatte von Berndt&Marx schon sehr viele INstrumente in der Hand (sicher 50 oder so) und bisher war keines dabei, das wirklich schlecht klang. Alle waren durchaus immer sehr in Ordnung und immer wieder einzelne Instrumente auch wirklich klanglich SEHR gut. Will jetzt keine Schleichwerbung machen oder so, aber ich kann die Adresse echt nur weiterempfehlen. Was jetzt sicher nicht heißt, dass es nicht auch andere gute gibt. Bin ja eigentlich auch der Meinung, dass man Geigenbauer vor Ort unterstützen sollte - das wollten wir erst auch, ging aber nicht, weil die gar nicht genug Instrumente in kleinen Größen hatten. Bei Mastri (weiß die Adresse nicht, kann man aber googlen) kann man ebenfalls kleine Bässe mieten. Sogar in verschiedenen Formen (Violin- und Gambenform und noch eine vereinfachte Form; auch die Farbe ist dort wählbar, auch wenn ich selbst da glaube ich eher konservativ bin und Biene-Maja-Bässe nicht sooooo anziehend finde *grins*) Wir haben nur alles in einer Hand lassen wollen, ist einfach organisatorisch praktischer. Hoffe, ich konnte ein wenig helfen, sonst einfach weiterfragen! Viele Grüße Sonja
jlohse Profilseite von jlohse, 08.08.2008, 13:48:38

 allgemeiner Suchtipp: 1/16 und 1/10-Bässe haben annähernd die selbe Größen, die Bezeichnung variiert hier je nach Hersteller.
konkreter Tipp (in eigener Sache, also Schleichwerbung…): www.christopher-bass.de

Michelle Profilseite von , 09.08.2008, 15:39:24
Hallo Roland!
Interessant zu hören, dass es auch andere Konzepte für Klassenmusizieren mit Streicher gibt.

Streicherklassenunterricht nach Rolland geht schon für die Grundschule. Wichtig ist, dass auch Elemente aus der elementaren Musikerziehung - EME - in dem Konzept eingebaut werden. Die Kinder sind jünger (3. 4. evtl 2. Klasse) und brauchen einen ganzheitlichen Zugang zur Musik. Lehrer mit EME Ausbildung haben einen kleinen Vorteil, da sie lernen, spielerisch an die Musik heran zu gehen, und das weniger "verkopft" weiter zu geben. Also, wie du sagst, Rolland nicht (unbedingt) in ihrer Reinform!

Tatsächlich arbeiten mehrere Leute an Grundschulen und wissen aber nicht voneinander. Bayern ist leider noch ziemlich hintendaran.
Ich habe eine Nachfrage ins Forum gestellt "Streicherklassen und Kontrabass", ob es Möglich wäre dort einen Austausch für Streicherklassen zu beginnen. Würde mich freuen, wenn das starten könnte.
Hast du eine Kontaktadresse von deinen Grundschulkollegen?
Grüße
Michelle
bassknecht Profilseite von bassknecht, 09.08.2008, 18:08:08

Ja was denn, geht Rolland nach deiner Ansicht nun im Grundschulbereich oder nicht? Wo hast Du es denn schon gemacht und wo hat es funktioniert?

Ich bin sicher das es nicht geht und das hat nichts mit einer vermeintlichen Verkopftheit von Rolland zu tun. Es ist  eher die Abwesenheit von Spielthemen als Basis der Gesamtidee. Nette Liedchen und Ausmalbilder im Schülerheft sind dafür kein Ersatz und selbst die, lassen bei Rolland zu wünschen übrig. Trotzdem ist das ganze OK wenn man bedenkt, das es niemals jemand im Kopf  hatte, dass das Konzept 40 Jahre nach seiner Entwicklung an deutschen Grundschulen Verwendung finden könnte. Stücke und Lernprogression können ab Stunde X nicht  klappen weil für Grundschulkinder uninteressant und zu schwer.

Ein spielerischer Ansatz beim Unterricht ist für Grundschulkinder sicher angesagt. Es ist aber ein Problem genau das mit einem progressiven Gruppenunterricht auf Streichinstrumenten unter einen Hut zu bekommen - das fängt bei pfleglicher Behandlung der Instrumente an, und geht über Bewegungsdrang und das ständig nötige Eindämmen von freien Assoziationen bei den Kindern weiter...... . Abgesehen vom anderen Schul- und Gesellschaftssystem in Ammiland hat Rolland schon genau gewusst warum er sich diesen pädagogischen Spagat nicht angetan hat. Genau dieser Problematik haben sich aber die Kolleginnen aus dem Emsland gewidmet und zwar sehr wohl auf rolland´scher Grundlage aber genau praxisorientiert an Möglichkeiten und Grenzen in der Grundschule. Damit ist es Streicherklassenunterricht aber nicht mehr Rolland, genausowenig wie RG Fonds einen reinen Rabbathstil spielt, indem er Fünfsaiter benutzt und überhaupt eigene Stücke spielt.

Eine Kontaktdresse habe ich nicht, es sind auch weder direkte Kolleginnen von mir noch Grundschullehreinnen, sondern Musikschullehrerinnen die den Job soviel ich weiss "ambulant" an Grundschulen machen. Das Unterrichtswerk heisst "4 beginnt" ich pesönlich finde es vom Papier her sehr gut, wobei man natürlich gewisse Details immer anders macht aber die aufgezeigte generelle Arbeitsweise kann ich mir absolut zu Eigen machen. Ich glaube davon wird man noch einiges hören und es kommt un ja auch absolut passend zum JEKI - Boom, sicher wird es in nochmal zu modifizierender  Form hier seine Hauptverwendung finden.

Ciao Roland   

jlohse Profilseite von jlohse, 09.08.2008, 16:20:26

 An unserer örtlichen Grundschule gibt es eine Streichergruppe (3.+4. Klasse), die von einer Musiklehrerin und einer externen KB-Lehrerin der örtlichen Musikschule (Bad Vilbel/Karben) nach Rolland betreut werden. Ich werde mal versuchen, die beiden auf diesen Thread aufmerksam zu machen.

richl Profilseite von richl, 10.08.2008, 02:47:20

 ???

Habt ihr nur ein bisschen Gespür??? Die Beiträge sind für mich so etwas von Nichtssagend! Da werden seitenlang irgendwelche Theorien abgehandelt - was soll denn das??? Wenn die Autoren genauso unterrichten, wie sie schreiben, kann ich mir den Kb-Unterricht äußerst uninteressant für die Kinder vorstellen?!
Aus der Praxis leben wir, die Technik kommt mit den steigenden Anforderungen, die die Songs, welche die Schüler sich meist selbst aussuchen, so mit sich bringen. Da kommt es halt auf den Lehrer an, der geeignete Basslinien für seine Schüler schreibt oder noch besser sie mit ihnen entwickelt.
Nicht die Hirn-, sondern die Bauchmusiker brauchen wir in dem Alter!!! Sonst geben die Kids sowieso auf, und das wäre schade, denn so viele Kontrabassistinnnen wie in den letzten zwei Jahren haben wir noch nie gehabt - und jedes Jahr werden es mehr, wenn der Unterrichtsstil passt! Die Bachlinien kommen später - erst wenn sie den Schülern selbst Spaß machen. Und das kommt!!!

LG Richard

richl Profilseite von richl, 10.08.2008, 18:00:49

 Im Anhang die Adresse für Mini-Bässe, die nicht nur bei den Kids Eindruck schinden:

bassico - Mastri GmbH

Schellingstr. 21

D-80797 München

 

www.bassico.eu

Generalvertretung für Österreich:

Didi Hollinetz (Linz)

MAil: didi@bassico.eu

Tel.: +43-0676-37 41 602

Bernhard Ziegler (Wien)

bernhard@bassico.eu

0699-10 16 90 87

MINIBÄSSE für Kinder in rot- gelb- grün und mehr!

Ab EUR 990,--

bassknecht Profilseite von bassknecht, 12.08.2008, 12:08:35

 Das ist zweifellos eine Möglichkeit, mich stört, dass die Mastri  1/16 Instrumente unnötig teuer sind (ich muss sie allerdings nicht bezahlen) und zumindest im Moment inakzeptable Lieferzeiten haben, das nervt mich sehr, weil ich davon ganz direkt im Rahmen  meiner Arbeit betroffen bin.

kapitalist Profilseite von , 12.08.2008, 17:26:02
Wenn die Lieferzeiten lang sind, wie soll denn da auch noch der Preis sinken? Bekanntlich bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis.
Samy Profilseite von Samy, 12.08.2008, 16:30:34

 vielleicht nur als kleine Korrektur... der bassico-Link funktioniert als interner Link nicht. Hier gehts dann direkt zubassico

Michelle Profilseite von , 11.08.2008, 22:00:46
Hallo Ihr Lieben!
Da gibt es rege Diskussionen. Konstruktive Kritik ist sehr erwünscht, lass es bitte nicht zu sehr ins Negative rutschen.
Eigentlich sollten wir an das Positive konzentrieren. Wir wollen die Liebe für die Musik und d Spaß an der Musik weiter geben oder? Es sind so viele, die an das Konzept (Rolland pur oder verwässert) für sich alleine arbeiten, die aber gerne ihr Konzept verbessern bzw. optimieren würden - das sollte unterstutzt werden. Natürlich kann mann vieles an jedes Konzept schlecht finden aber schwieriger ist es, das gute daran zu finden, das anzuerkennen und konkrete konstruktive Vorschläge anzugeben.
(Im Grunde will ich, dass es ganze Orchestern (nur) mit Bässen gibt -ok, ein paar Geigen (sorry Sonja:-)))), Bratschen und etliche Celli dürfen auch dazu:-))
Sonja, ich habe deine Arbeit eine Woche lang zugeschaut - du bist wirklich gut. Du gehst musikalisch und kindgerecht gut auf die Kinder ein. Nach einer Woche sind die Kinder ein großen Stück mit ihrem Spiel weiter gekommen UND sie waren immer noch begeistert. Hut ab! Auch, ist es dir klar, dass die Bässe etwas mehr Beachtung brauchen - das ist in sich schon super. Vielleicht hast du selber nicht die Zeit, dich selber spielerisch mit dem Kontrabass auseinander zu setzen - man kann nicht alles, nicht wahr:-) aber du wirst die Möglichkeiten finden geeignete Hilfe - Basslehrer, Kindgerechter Bass, kleiner Bogen usw. zu finden. What more do we basses need.
Viele Grüße
Michelle
Sonja Profilseite von , 14.08.2008, 11:10:27
Liebe Michelle,
Hihi, wie nett und großzügig von Dir, dass auch ein paar Geigen und Bratschen in Deinem Cello/Bass-Traum-Orchester sein dürfen ;-) Wir haben sogar - neben den 2 Bässen - jetzt plötzlich 7 Celli (statt! Sind also im Klang schööööön basslastig (ich mag das auch sehr und freue mich :-) )

Vielen Dank auch für Deine netten Worte, Michelle :-) , das ist wirklich lieb von Dir, aber ich bin leider nicht gut ... auch wenn ich vielleicht beim Unterrichten sicher wirke, ich bin's nicht. Ich mache ganz viel falsch, bin letztlich nur "unsicher, aber halt experimentierfreudig". Ich habe noch kaum Erfahrung und bin eigentlich nur am Ausprobieren, Verwerfen, Neu-Ausprobieren, Verbessern, Wieder-Ausprobieren und so weiter. Mir fällt währenddessen und hinterher immer ganz ganz viel ein, was wieder mal total schief gelaufen ist oder fast immer schlecht läuft, was nicht geklappt hat, was ich vergessen oder vermasselt habe, was ich hätte anders machen sollen, was wieder mal chaotisch und schlecht geplant war, was ich selbst noch nicht weiß / kann / schlecht vermittelt habe, wer alles noch ganz viel Einzelkorrektur und Einzelbetreuung bräuchte, die ich im Rahmen der Klasse nicht leisten kann (erst recht nicht alleine), und eine ganz schreckliche Haltung hat etc. Manchmal ist das total frustrierend und ich sehe vor lauter Fehlern den Weg nicht mehr und würde es am liebsten hinschmeißen oder eben den Leuten überlassen, die es besser können. Aber da ist für meine Schule auch niemand in Aussicht... und die Kinder wollen nicht aufhören. Und das wiederum ist auch ein Punkt - denn es gibt zum Glück auch Momente, in denen ich sehe, dass die Kinder wirklich Freude am gemeinsamen Musizieren haben (egal, auf welchem Niveau), dass gerade auch die, die sonst in der Schule eher schwierig zu haben sind, plötzlich wie verwandelt sind. Und dann denke ich mir auch, dass vielleicht eben doch der Spaß an der Musik wichtiger ist, als möglichst schnell voran zu kommen und gleich die perfekte Technik zu haben. Denn, wer motiviert ist, wer Spaß hat, wer weiterspielen und weiterlernen will, kann stets dazu lernen. Ideal wäre natürlich, alles so zu unterrichten, dass keines der Kinder später Fehler ausbügeln müsste. Aber ob man das überhaupt schaffen kann? Irgendwas übersieht man als Lehrer doch immer, oder? Hm.. (ich musste das als Zehnjährige z.B. auch, ist halt schon hart...)
Und vielleicht ist es letztlich immer noch besser, überhaupt einen Zugang zur Musik zu finden, als es gar nicht erst versuchen zu können (viele der Streicherklassenkinder hätten ja ohne die Streicherklasse gar keine Möglichkeit, ein Instrument zu lernen bzw. kämen nie auf die Idee) oder von vorneherein durch Herumhacken auf perfekter Technik für jedes Kind abgeschreckt zu sein.
Naja. Der richtige Weg liegt wohl, wie meist, in der Mitte.
Und - egal, wie sehr man sich bemüht... realistischerweise, das muss ich mir auch immer wieder sagen, wird man nur durch gemachte Erfahrungen und erkannte Fehler besser. Also muss man da wohl durch (und die Kinder als Versuchskaninchen halt leider auch, auch wenn mir das oft echt leid tut...). ABer - wenn mir dann ein Streicherklassenkind angesichts mehrerer ausscheidender Lehrer sagt: Ein Glück gehst Du nicht, denn was würde ich denn sonst nächstes Jahr OHNE MEINE GEIGE machen.... dann ist doch, auch wenn Haltung und KLang noch zu wünschen übrig lassen, bei dem Kind was Wichtiges passiert - etwas, das ihm dann in Zukunft vielleicht auch helfen wird, die technischen Mängel nach und nach zu verbessern.
Naja, je nach Tagesform überwieg die eine oder die andere Ansicht ;-) Aber - allermeistens macht es wirklich Spaß, eben WEIL fast alle Kinder so gerne musizieren :-) Und das ermutigt mich, weiterzumachen und dazu zu lernen.
Viele Grüße
Sonja
bassknecht Profilseite von bassknecht, 14.08.2008, 12:27:32

 "Zum einen bin ich jemand, der sich grundsätzlich eher zuviel als zu wenig Gedanken macht, der eher zu vorsichtig als zu draufgängerisch, zu verantwortungsbewusst als zu verantwortungslos ist............."

"und die Kinder als Versuchskaninchen halt leider auch, auch wenn mir das oft echt leid tut....."

Spiegelt sich Dein Verantwortungsbewußtsein wenn Du sehenden Auges Versuchskaninchen benutzt, darin das es dir leid tut?

Obwohl ich verklärende Sichtweisen nicht mag, kann ich Deine Ergriffenheit nach den von Dir zitierten Kinderaüsserungen schon nachvollziehen, ich glaube aber, sie allein kann Dir nicht helfen. Es wäre praktischer,  wenn Du  in der Lage wärest eine runde und umfassende musikpädagogische Dienstleistung anzubieten. Deine eigene Rührung ist Dein privates Ding, das ist es nicht was Du verkaufst oder arbeitest Du ehrenamtlich? 

Was den Kontrabass anbelangt wirst Du nicht darum herumkommen Dich von jedem Chrashkursgedanken zu lösen und Träume von  problemlösenden Tips zu vergessen. Grundlegend und intensiv solltest Du Dir wirkliche Fähigkeiten und Kenntnisse zuzulegen, die Betonung liegt auf Fähigkeiten. Lern 5 Jahre Kontrabass bevor Du jemanden durch das erste Jahr am Instrument zu leiten versuchst.  Musizieren ist eine völlig praxisorientierte Angelegenheit, das muss man einfach drauf haben. Ich zumindest habe das nicht gelernt weil ich herumlamentiert hätte und nur Gedanken- und Erfahrungsaustausche betrieben hätte. Ich habe schlicht und ergreifend geübt und den nötigen Faktor Zeit dabei akzeptiert, erst als ich soweit war habe ich es gewagt mich an einen Lehrer  zu wenden um ein zweites Handwerk, nämlich das musikpädagogische Handwerk zu lernen, vorher wäre es mir echt zu peinlich gewesen auf  intrumental wackligen Füssen und ohne einen erfahrenen Mentor im Rücken in eine Unterrichtssituation zu gehen. Wenn es einen Weg für mich gegeben hätte daran vorbeizukommen, habe ich ihn auf jeden Fall verpasst. Vielleicht erfahre ich ihn nun. Roland 

Sonja Profilseite von , 14.08.2008, 13:14:03
Naja, wie gesagt, ich bin total zwiegespalten. Das, was Du als Kritik anbringst, trage ich als Selbstkritik schon seit Jahren in mir. Wenn ich danach gehen würde, hätte ich immer noch nicht angefangen zu unterrichten, weil ich immer der Meinung bin, dass man nicht gut genug sein kann und das das, was ich kann und weiß, längst nicht genug ist. Dass ich zu viele Fehler mache, zu wenig Ahnung habe, zu schlecht unterrichte, weil mir die Erfahrung fehlt. Aber Erfahrung kriegt man nur durch Handeln. Nicht durch Warten und Lesen ...
Ja, Zum einen würde ich am liebsten warten, bis ich wirklich alles weiß und kann ... aber dann wiederum: WANN kann man denn alles? Man lernt doch stets dazu. Und wenn ich in der Theorie alles könnte und wüsste .... es wäre in der Praxis halt doch wieder ganz anders. Irgendwann muss man, vermute ich, einfach anfangen, in die Situation hinein zu gehen und an der Realität lernen bzw. das Gelernte erproben. Mein Wissen aus vielen Jahren Studium und aus einigen Fortbildungen ist zwar schön und gut, aber ob es funktioniert oder wie es dann am Kind / in der Klasse anwendbar ist, muss man vor Ort testen und lernen.
Du hast Recht, ich bin total unsicher, und oft ist es mir peinlich und sehr sehr unangenehm, dass ich lediglich versuchen kann, mein Bestes zu geben, weil ich noch nicht auf viele Jahre erprobter Unterrichtserfahrung zurückgreifen kann. Es tut mir leid, wenn ich den Kindern mangels Erfahrung nicht das gebe, was ich ihnen geben können sollte.... und ich habe Angst davor, dass ich Ihnen etwas Falsches beibringe. Ich überlege mir oft, ob ich es mit diesen Voraussetzungen nicht lieber bleiben lassen sollte. Aber WANN kann ich es dann? Leider habe ich keinen erfahrenen Mentor, der mit mir zusammen unterrichtet. Das lässt das Budget dieser Schule nicht zu. Meine Kolleginnen, die mit mir im Unterricht sind, helfen auch nicht gerade, weil sie gar keine Ahnung haben (und nicht einmal bereit zu einer Fortbildung waren). Das hatte ich mir auch anders vorgestellt. Aber nun ist die Situation so und ich kann nur versuchen, mein Bestes zu geben.
Nein, ich verkaufe nicht meine Rührung. Und ich bin auch nicht gerührt, sondern realistisch und ich versuche, verschiedene Sichtweisen und Punkte zu sehen und gegeneinander abzuwägen.
Mein Verantwortungsbewusstsein.... hm, ja, das ist das Problem. Wenn ich diesem folgen würde, würde ich gar nicht unterrichten, wie gesagt. Aus Angst, es nicht gut genug zu machen. Bin leider seit jeher eingefleischter Perfektionist. Andererseits sagen sehr viele wirklich gute Lehrer, mit denen ich gesprochen habe, dass man einfach ins kalte Wasser springen muss und ANFANGEN muss. Dass das in die Tat umgesetzte Sub-Optimale immer noch besser ist als das Ideal, das überhaupt nicht verwirklicht wird, weil man nicht beginnt. Und dass man wirklich nicht auf dem Papier, sondern nur durch Erfahrung und durch Fehler das Lehren lernen kann. Und dass das eben nur als Prozess geht und seine Zeit dauert.
Ich kann nur mein Allerbestes versuchen - das ist das, worin ich meinem Verantwortungsbewusstsein folgen kann. Ich gebe mein Bestes, bemühe mich und versuche, es so gut zu machen, wie ich es eben leisten kann. Ich mache weit mehr als mein Job dort ist, tu auch sehr viel ehrenamtlich (meine AG z.B. ist komplett unbezahlt), um die Arbeit unter diesen Bedingungen so ordentlich und richtig und gut wie möglich zu machen. Es kostet sehr sehr viel Zeit und Mühe, aber es ist halt das, was ich geben kann. Meine Bereitschaft, Bemühung, Selbstreflektion, meine Liebe zur Musik und zu den Kindern (auch wenn das blöd klingt, ist schon so), meinen Willen, es so gut wie möglich zu machen und für das, was ich nicht weiß, mir Hilfen zu holen. Das ist sicherlich besser als nichts, es kann aber schon sein, dass das nicht gut genug ist. Da widerspreche ich Dir überhaupt nicht. Ich möchte es eben gerne versuchen. Und wenn es nach dieser Testphase (das ist jetzt das zweite Jahr des Pilotprojekts, das auch von außen beguckt wird) gar nicht hinhaut, dann lasse ich es auch wieder bleiben, so ehrlich bin ich schon mit mir und den anderen.
Viele Grüße
Sonja
bassknecht Profilseite von bassknecht, 15.08.2008, 17:04:48

 Liebe Sonja,

um es auf den Punkt zu bringen, nach dem was Du von Deiner Arbeit schreibst und nach den Fragen die Du stellst, drängt sich mir der Eindruck auf, dass Du mit Kenntnissen und Fähigkeiten die unakzeptabel gering sind Kontrabass unterrichtest, das hast du bislang nicht anders dargestellt. Das finde ich nicht in Ordnung und unfair den Kontrabassschülern und deren Eltern gegenüber, indem du Geigen- Bratschen- und Celloschüler vermutlich gut oder akzeptabel unterrichtest, aber den Kontrabassschülern kalten Kaffee  und Ungares servierst . Die ganze Selbstkritik nutzt Deinen Kontrabassschülern gar nichts, wenn Du in weiterer Folge nicht in der Lage bist Konsequenzen aus der Selbstkritik umzusetzen.

Ich habe zuletzt versucht Dir zu raten selbst Kontrabass zu lernen und zwar gründlich. Ich finde das ist ein sehr konstruktiver und ein an Deinen Prpblemen orientierter Vorschlag, ich gebe aber gern zu, dass dies einen  grossen Aufwand an Willen und  Zeit bedeutet. Wenn Deine Schwärmereien für das Instrument wirklich ernst sind, wirst Du die nötige Energie finden. Ich vermute, dass Dein Unterricht bezogen auf die Kontrabassschüler, dem von Michelle geschilderten Eindruck entspricht, nämlich dass die Kontrabassschüler in Streicherklassen manchmal katastrophal schlechten Unterricht bekommen. Zit:"Bei den Streicherklassen kommen die Bässe immer noch zu kurz - gerade, weil es wenige ausgebildete Lehrer gibt. Sie spielen meistens Cello oder Violin als Hauptfach und haben wenig Erfahrung von Kontrabassspielen. Bei meinen verschiedenen Hospitierungen, habe ich unglaubliche Fehlhaltungen bei den Kindern gesehen und sogar erlebt, dass die Bässe während des Unterrichts komplett vergessen worden sind! Das tut weh oder?"  Vergessen tust Du die Kontrabassschüler sicher nicht denke ich.

Diesen allgemeinen Eindruck habe ich auf lokaler Ebene auch und des Pudels Kern ist ganz einfach, da unterrichten Leute Kontrabass, die nicht wirklich Kontrabass spielen können. Ich kenne die Kolleginnen die das  in meinem Umfeld machen sehr gut und weis auch was diese können bzw. nicht können und zwar aus der Perspektive dessen, der Unterricht und Konzerte besucht und als Lehrer, der deren SchülerInnen nach zwei oder drei Jahren Streicherklasse in den Instrumentalunterricht übernimmt.

Die Ratschläge im Stile von "einmal muss man ins kalte Wasser spingen" kenne ich genauso wie Du auch. Solch ein Ratschlag ist grober Unfug wenn eine Handlungsgrundlage (in Deine Situation die instrumentale Basis) des Beratenen nicht da ist.  Wenn du glaubst damit Deinen eigenen Perfektionismus ausgetrickst zu haben und somit Ziele mal anders angehst, halte ich das für einen grossen Selbstbetrug der zu Lasten der Schüler geht, Schade.

Kontrabass kann man nicht selbst lernen indem man ihn unterrichtet. Es ist auch nicht zu lernen während man mit einer Co - Lehrerin die Kontrabassistin ist in der selben Gruppe mitunterrichtet, ein paar methodische Kniffe vielleicht, nicht aber das "Kerngeschäft" und ohne dieses sind auch besagte methodische Kniffe nicht authentisch umzusetzen. Gibt es irgendwo eine Hochschule mit Ausbildung zu Lehrbefähigung am Kontrabass, an der man nicht vorspielen müsste?

Grüsse Roland

Sonja Profilseite von , 15.08.2008, 21:13:50
Hi Roland,
vielen Dank für Deine nochmals recht deutlichen Worte - ich hatte es allerdings auch vorher schon ganz gut kapiert ;-)
Um dich zu beruhigen: ich habe ja bisher noch gar keinen Kontrabass-Schüler versaut. Alles, was ich bisher getan habe, ist, lediglich ein paar Instrumentenschnuppertage mit allen 4 Instrumenten zu veranstalten, bei denen die Kinder die verschiedenen Streichinstrumente erst mal in Ruhe angucken und ausprobieren konnten, sowie dann eine gemeinsames SPielen (15 min), bei denen die Neulinge einfach mal auf einem Instrument ihrer Wahl (und bei zweien war es der Bass) bei der Probe mit den Alten mitzupfen durften. (letzten Dienstag). Mehr ist ja gar nicht passiert. Einen schlechten Kontrabassunterricht gab es gar nicht, denn bisher habe ich gar keinen Bassunterricht gemacht, habe das ganze Jahr über nie Bässe dabei gehabt. Der "Unterricht", auf den Du Dich beziehst und von dem ich berichtet habe, bestand aus 2 Schnupperstunden seit Anfang des Schuljahres, das in unserem Bundesland heute gerade mal zwei Wochen alt ist.

Es war im übrigen auch gar nicht meine Idee, dieses Jahr KB dazu zu nehmen. Um's zu erklären: Ich finde Bässe supertoll, aber ich habe sie letztes Jahr absichtlich (!) und wirklich ganz bewusst weggelassen. Es wäre teuer und organisatorisch umständlich gewesen (mein Haupt-Argument für die Schule), das sowieso, aber mein eigenes Hauptargument war, dass ich es mir nicht zugetraut habe, (eben WEIL ich kein Bassist bin und weil ich den Kindern nichts falsch beibringen wollte, das sie sich dann irgendwann mühsam wieder abgewöhnen müssen) und ich sowieso mehr oder weniger alleine unterrichten musste und daher auch keine Hilfe hatte. Daher bin ich bei Vl, Vla, Vc geblieben (obwohl ich es mit Bässen vielviel schöner gefunden hätte).
So. Nun ist es dieses Jahr so, dass verschiedene Gruppen der Schule zusammengewürfelt werden (hängt von der Art der Schule ab und ist total blöd und kompliziert für mich...) und auch 4 Nicht-Streicher in die Streicherklasse integriert werden MÜSSEN - Kinder, die noch nie ein Streichinstrument in der Hand hatten und auch letztes Jahr noch ABSOLUT keine Lust auf Streichinstrument hatten - die, die als einzige die Streicher-AG boykottiert hatten (alle (!) anderen Kinder der Klasse waren in der AG, nur sie nicht). Es handelte sich um eher "coole und auch recht schwierige Jungs", die mit Leichtigkeit eine ganze Klasse aufmischen und den Unterricht darin ziemlich unmöglich machen können, so, dass die vielen, die so gerne spielen würden, total zu kurz kommen.... (ist ne total unruhige Klasse mit nahezu 50 % in irgend einer Form verhaltensauffälligen Kindern...)
Jedenfalls Jungs, die einen Bass viel toller finden als eine Geige...
Da es für sie nun Pflicht ist (neu), an der Streicherklasse teilzunehmen (und das, ihren Widerstand vorausgesetzt, für alle Lehrer und alle anderne motivierten Schüler recht schwierig hätte werden können) kamen mein Arbeitgeber plus ein paar Eltern auf die Idee, Bässe hinzuzunehmen, damit diese Kinder evtl. auch mehr Lust auf Streicherklasse bekämen. Ich war überrumpelt, weil ich ganz plötzlich (und sehr kurzfristig) zwischen Tür und Angel gefragt wurde "äh...sag mal, sollen wir von dem Spendengeld vielleicht einen Kontrabass kaufen?" Und als ich etwas kariert guckte - weil keine Ahnung von nix und keine Ahnung von deren Idee - kam dann erst heraus, was sie sich gedacht hatten.
Ich war total skeptisch (siehe letztes Jahr), aber das Argument leuchtete mir ein - denn ganz ehrlich, wenn diese 4 keine Lust auf etwas haben, kannst du den Unterricht mit den anderen eigentlich eh vergessen.... ist dann nur noch ein Kampf...
Ich habe es mir auch da nicht wirklich zugetraut, Kb zu unterrichten, aber die Schule wollte es ganz gerne und ich wiederum habe dann halt gedacht, wir könnten es ja mal versuchen. Immerhin habe ich auf der Fortbildung der Akademie für Musikpädagogik offiziell die Befähigung zum Unterrichten von Streicherklassen (incl. Kb) bescheinigt bekommen. Genauso wie die Bassisten dort die Befähigung zum Unterrichten von Streicherklassen (incl. Geige und Bratsche) bekommen haben. Ich hatte eben die Hoffnung, dass es, wenn ich es mit viel Engagement und Bemühung und noch mehr Hilfe von allen möglichen Seiten (und damit meine ich jetzt keineswegs nur Internet"seiten")versuche, vielleicht doch halbwegs gut klappen könnte. Ich hatte gehofft, dass meine Skepsis (wie so oft) vielleicht wieder mal übertrieben groß wäre - denn warum gäbe es solche Fortbildungen (mit Unterricht, Hospitationen, Lehrproben und einer abschließenden Lehrbefähigung...), wenn man danach keinesfalls so weit wäre, es in der PRaxis zu versuchen. Ich weiß natürlich sehr wohl, dass die Anfänge und richtigen Grundlagen des Instrumentenlernens sehr wichtig sind.... klar, aber in der Streicherklasse geht es ja sehr langsam voran, in einer Grundschule erst recht. Hatte gehofft, die ersten Schritte - trotz Skepsis und mit HIlfe (der Kb-Ausbilder in meiner Streicherklassenfortbildung wohnt z.B: am Ort der Schule)- bei den Bassisten vielleicht ja doch so hinzubekommen, dass sie nach diesem einen Jahr auf dem Erlernten aufbauen können. Besonders weit müssen sie nach diesem ersten Jahr ja nicht sein, nur sollte das, was sie lernen, eben richtig sein.... naja, war vielleicht naiv zu hoffen, das hinzukriegen.
Was meine Fragen betrifft, die offensichtlich meine Unkenntnis so deutlich gezeigt haben... ok,ich kenne mich beim Bass nicht gut aus, das gebe ich ja ganz offen zu, deswegen frage ich ja. Aber waren die alle so sehr dumm und banal?? Ich habe nicht viel Ahnung, das stimmt ja, aber ich würde sowas auch fragen, WENN ich mehr Ahnung hätte, da bin ich ziemlich sicher. Tauschst Du Dich mit Deinen Kollegen denn nicht aus, um andere Tipps und Erfahrungen zu bekommen? Ehrlich gesagt frage ich persönlich auch meine Geigenkollegen nach deren eigenen Tipps zum Bogengriff, danach, wie SIE ihren Schülern den Bogengriff beibringen und welche Varianten sie warum bevorzugen,frage nach IHREN Lieblingsübungen und -tipps zu Bogengriff, Haltung, Klang, Technikthemen aller Arten und so weiter. Sowas zu fragen, heißt doch nicht unbedingt, dass ich selbst keine weiß... aber ich finde es einfach toll, auf diese Weise von anderen dazu zu lernen und ihre Lehrmethoden ausprobieren zu können. Ich habe in der Fortbildung auch jede Menge solcher Übungen gezeigt bekommen - für alle INstrumente, aber ich wollte halt in Bezug auf den Bass gerne von Euch Experten Eure erprobtesten Tipps hören.
Naja - egal jetzt.
Schon wieder zuviel geschrieben.
Eigentlich wollte ich Dir nur sagen, dass noch überhaupt nichts entschieden ist, kein schlechter Unterricht erteilt und noch kein Kind verdorben. Wir haben Bässe in der Schule zum Schnuppern, wir haben 2 Interessenten, die total gerne Bass spielen würden und sehr enttäuscht wären, wenn sie nicht dürften (eine davon würde gerne vom Cello umsteigen, macht auch spontan alles total gut; der andere ist ein absoluter Streicher-Anfänger).
Und ich habe im Hinblick darauf, dass wir evtl. demnächst mit einer um KB bereichterten Streicherklasse starten, bei einem Bassisten vor Ort angefragt, ob er mit den Bässen helfen könnten, habe daneben auch Anfragen gestartet, ob ich selbst Kontrabassunterricht bekommen kann .... und ich habe dazu gleichzeitig versucht, schnellstens von allen Seiten (und auch hier im Interne) so viel wie möglich an Infos zu bekommen. Eben, weil ich dachte, dass sich viele freuen würden, wenn wir es mit den Bässen tatsächlich mal versuchen würden.

Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt aber genau so gut die gedachten Neuerungen wieder abblasen bzw. nicht verwirklichen, die Bässe zurückschicken und die interessierten Kinder auf Einzelunterricht verweisen. Problem - was spielen sie dann bei uns in der Streicherklasse? Ein anderes Instrument? Sollen sie zwei neue Instrumente auf einmal lernen (sie wollen eben beide total gerne KB spielen)- wäre schon irgendwie blöd, und teuer für die Eltern - oder dürften sie dann in der Schule trotzdem auf ihrem Bass spielen, auch wenn ich sie nicht gut anweisen kann? Aber dann wiederum wäre es ja eigentlich genau so, wie ich es überlegt hatte - in der Streicherklasse mitspielen (wo ich ihnen so gut ich es eben kann, helfe) und von außerhalb noch einen Profi-Bassisten haben, der ihnen korrekt zeigt, wie es geht.

Aber vielleicht ist das alles sejr wackelig und wenig erfolgversprechend. Vielleicht sollten wir wirklich bei der erprobten Kombination ohne Bässe bleiben - es wäre halt für die Bass-Fan-Kinder schade, aber insgesamt weitaus weniger Arbeit und Mühe, es wäre viel viel unkomplizierter und billiger für alle Seiten (für die Schule, die Eltern und auch für mich, weil ich den Basslehrer für die Streicherklassen-Bass-Kinder nämlich - wie neulich schon an Michelle geschrieben - aus eigener Tasche finanziert hätte, da ich schon jetzt weiß, dass die Schule die Kosten für ihn nicht übernehmen würde...

Naja, lange Rede kurzer Sinn... Vermutlich hast Du Recht. Ich muss mir halt nochmal in Ruhe überlegen, was in unserer ganz speziellen Schul-Situation mit allem drum herum am besten bzw. in welcher Form überhaupt machbar ist.
Viele Grüße
Sonja
bassknecht Profilseite von bassknecht, 17.08.2008, 14:39:04

 Hallo Sonja,

beruhigen musst Du mich gar nicht, ich kann schon trennen zwischen dem was mich konkret und unmittelbar betrifft und Geschehnissen die irgendwo in der Pfalz abgehen, ein Sendungsbewusstsein habe ich soweit ich es beurteilen kann nicht. Ich bin immer dafür umfassend und gründlich Auszuführen, ich nutze meine eigenen Beiträge meistens um Dinge für mich persönlich auf den Punkt zu bekommen. Es interessiert mich durchaus was Du zu sagen hast aber es besteht für Dich keinerlei Notwendigkeit mir oder irgend jemand anderen gegenüber hier Rechenschaft abzulegen für das was Du bassmässig vergurkt hast oder noch vergurken wirst. Die meisten Leute hier sind für mich nichts als Pixel auf einem Monitor und umgekehrt ist es vermutlich (und hoffentlich) genau so.

Die Umstände sind also so, Du bist überrumpelt worden und quasi in pädagogischer Notwehr hast Du vor irgend welche verhaltensauffälligen Aufmischkiddys, die zu Unterrichten Du nicht ablehnen kannst, mit Minikontrabässen in Schach zu halten. Dazu kommt dann noch ein Kind was augenscheinlich ein wirkliches Interesse am Kontrabass hat und letztendlich findest Du eine Basslastigkeit in einem Kinderstreichensemble ganz reizvoll. Dass sind alles Umstände die ich gut nachvollziehen kann, ich bezweifel allerdings das es so funktionieren wird wie Du es Dir vorstellst , selbst wenn demnächst noch ganz viele Leute die sich freuen das ihr (?) es mit den Bässen mal versuchen möchtet, Dir zustimmen und Mut machen werden.

Dumme oder banale Fragen oder etwas in dieser Art habe ich Dir nie unterstellt, Du solltest mich hier nicht falsch interpretieren. Fragen darf jeder und soll jeder. Natürlich habe ich auch Fragen in pädagogischen Dingen und stelle die durchaus im Kolleginnenkreis, bei bassspezifischen Fragen gibt es aber nicht viele die ich fragen könnte. Ich kenne auch nicht viele Kontrabassisten mit denen ich ein wirklich pädagogisches Fachgespräch führen könnte, hier kann ich das auch nicht und sicher merkst Du das die Mehrzahl hier eher Künstler sind. Ich finde das in Ordnung und freue mich daher dass ich mit Dir hier trotzdem mal jemand getroffen habe mit der ich von Lehrerin   zu Lehrer mal sprechen konnte, auch wenn Du nicht Kontrabass spielen kannst  und auch wenn es sonst hier  niemanden (ausser Pollux vielleicht) interessiert. Schönen Sonntag noch. Roland     

Sonja Profilseite von , 29.08.2008, 21:58:27
Noch eine kurze Anmerkung - ich wurde gebeten, noch einmal explizit zu präzisieren (obwohl ich das hier eigentlich nicht anders geschrieben habe), dass es die Streicherklassen-Fortbildung an der Akademie für Musikpädagogik in Wiesbaden war, in deren Konzeption der Kontrabass enthalten war. Im UNterschied dazu ging es bei der Fortbildung Streicher? Klasse! in der Landesmusikakademie in Engers um einen Streicherklassenunterricht für die Grundschule mit den Instrumenten Geige, Bratsche und Cello. Das nur, um etwaige Missverständnisse gar nicht erst aufkommen zu lassen!
Grüße in die Runde
Sonja
Suche Bogen- Etui/Tasche <Zurück zur Liste> Musikstudium (Klassik) aber wo?

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 17.03.2024, 19:25:34.