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Franzbranntwein versus Kolophonium

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Zugeordnete Kategorien: Kolophonium

bassknecht Profilseite von bassknecht, 08.05.2008, 01:30:27
Franzbranntwein versus Kolophonium

 Am Sonntag habe ich wiede einen Saiten - Ringtausch veranstaltet ( nach dem Motto: "mal hören wie sich die Obligatos auf dem EUB machen und die Prestos gemischt mit Permanent auf dem Framus")  bei diesen Gelegenheiten  versuche ich immer Saiten und Bogenhaare vom Kolophonium zu befreien. Leider war mir mein  Isopropanol  ausgegangen. Ich gebe dann ja nicht so leicht auf , den Gedanke es beim Apotheken Notdienst zu besorgen habe ich schnell verworfen, war mir dann doch zu albern aber ich hatte ja nur den Sonntag Zeit für meine Experimente. Das Rasenmäherbenzin ging nicht von wegen Zweitaktermischung  Benzin / Öl. Dann fiel mir die Literflasche Franzbranntwein in die Hände, ich dachte mir, was bei Kreuzschmerzen wirkt, sollte Saiten und Bogenhaaren nicht schaden. Gedacht, getan. Verblüfft stellte ich fest, dass erstens die Reinigung vom Kolophonium gut funktionierte  und zweitens die Obligatos hatten sich irgendwie verbessert, obwohl ich sie eigentlich sowieso schon ganz gut finde. Sie klangen im tiefen Bereich sonorer und, ganz entscheidend, der "Wegrolleffekt" war deutlich vermindert. Den Bogenhaaren hat es auch gut getan, diesesmal habe ich den Frosch nicht heruntergemacht, ich hatte eine  lange flache Schale in die ich die Bögenmit den Haaren hineinstellen konnte, eine Art Fussbad. Wenn viel Kolo in den Haaren ist und man nimmt den Frosch runter legen sich die Haare übereinander und verkleben, verfilzen manchmal, dann ist eine neue Behaarung fällig. Auf meine neue Art gereinigt sind die Bezüge wieder richtig gut geworden, konnte sie sogar durchkämmen, wass mit Kolo drin sonst eigentlich kaum geht. Mein Fazit, der Franzbranntwein hatte einen  "Reset und Recoveryeffekt"  für Haare und Saiten. Ich denke ich bleibe dabei, auch aus Kostengründen, ein Liter Frbr gibt es im Penny manchmal zu Dumpingpreisen. Aber jedes Arzneimittel hat auch Nebenwirkungen, beim Fussbad wurde ich etwas benommen und die Augen brannten, es empfielt sich also den Arbeitsbereich gut zu lüften, gut ist es auch, wenn allzu geruchsempfindliche Familienmitglieder gerade bei der Freundin oder so sind.  "Rauchen und offenes Licht ist verboten" Die Musikkollegen am Abend wähnten sich in ihre Zivizeit ins Krankenhaus zurückversetzt, unterstellten mir Affären mit einer ganzen Stationsschicht  von Krankenpflegeschülerinnen und drängten mir die Telefonnummer von den anonymen Alkoholikern und blaues Kreuz ect. heraus (warum die Nummern bei ihnen auf dem Handy gespeichert waren habe ich nicht gefragt. Ciao Roland          

Hen Profilseite von Hen, 08.05.2008, 10:38:26

 Hey cooler Tip! Kannst du aber bitte mal genau beschreiben wie du das Bogenhaar gewaschen hast? Ich frag mich da immer ob ich da was falsch mache

Neuester Beitrag bassknecht Profilseite von bassknecht, 09.05.2008, 13:00:13

Bogenhaar "waschen"  trifft es nicht direkt, ich weiche die Haare incl. Kolophonium ein und kämme dann aus, anschließend noch ein wenig durch die Luft peitschen, bei Bedarf wiederholen. Den Kamm würde ich wiederauffindbar aber gut abseits aufbewahren damit er nicht versehentlich für das eigene Haupthaar benutzt wird, sonst müsste man  hinterher die eigene Birne in Franzbranntwein waschen, ich kann mir die Sprüche der Bandkollegen bzgl. einer solchen Aura gut vorstellen.

Meine Neuerung, wie schon beschrieben:  den Frosch montiert belassen und die normal entspannten Bogenhaare mitsamt Bogen der Länge nach einweichen, d.h. mit Strichseite nach unten in eine flache Schale stellen, diese muss natürlich entsprechende Abmasse haben.  Kuchenblech geht auch, aber auch dieses dann exclusiv nur noch für die Bogenhaarreinigung benutzen.

Der besorgte Bogenbesitzer wird keinen FBW an die Bogenstange gelangen lassen. Froschunterseite und Bogenspitze kann mit Wachs oder Plastilin (Knete) geschützt werden. Ich persönlich bin in dieser Beziehung nicht  mehr pingelig, seitdem  ich aussschließlich Karbonbögen spiele, fechten mich die üblichen Sensibilitäten von Holzbögen nicht mehr an (übrigens auch nicht mehr deren künstlich hochgehaltene Preise). 

 

Samy Profilseite von Samy, 08.05.2008, 12:26:50

 noch eine andere Frage in diesem Zusammenhang... woran erkennt man, dass so eine Wäsche nötig ist? Oder gibts da "feste Intervall-Zeiten"?

Dusan Profilseite von , 08.05.2008, 13:58:54

 Deine Benommenheit und Augenbrennen sind wohl auf den im Franzbranntwein enthaltenen CAMPHER zurückzuführen. Daher würde ich doch eher zu Brennspritt pur (Ethanol) raten.

Zu Risiken und Nebenwirkungen von Campher:

Es wirkt auf das Zentrale Nervensystem und die Niere, in höheren Dosen auch auf das Atemzentrum. Campher ist durchblutungsfördernd und schleimlösend. Es führt aber auch zu Übelkeit, Angst, Atemnot und Aufgeregtheit. In Überdosis oral eingenommen kommt es zu Verwirrtheits- und Dämmerzuständen, Depersonalisation, extremen Déjà-vu-Erlebnissen, Panik und akuten tiefgreifenden Störungen des Kurzzeitgedächtnisses bis hin zu Amnesie und epileptischen Anfällen. Die tödliche Dosis für einen Erwachsenen liegt bei circa 20 g. Der Metabolismus geht zunächst über vom Campher abgeleiteten Alkoholen wie dem 2- beziehungsweise 3-Borneol, welche in der Leber zu der Glucosiduronsäure des Borneols, die Metaboliten werden schließlich über den Harn ausgeschieden. Campher ist schwach wassergefährdend (WGK 1).

Mingus-Thingus Profilseite von Mingus-Thingus, 08.05.2008, 16:31:02

 Hallo Bassknecht,

Sachen gibt's die gibt's gar nicht. Coole Idee, meinen Bogen muss ich auch mal wieder "waschen".

Gibt es jetzt denn eigentlich auch "Bogenheilpraktiker" oder "Saitenesoteriker"

Die Saitenesoteriker meditieren das Kolo aus dem Bogen.

Ich werde das mit dem FBW demnächst auch mal ausprobieren.

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