Hi,
ich habe die Einträge mit Interesse gelesen. Als Bassist und angehender Arzt interessiere ich mich natürlich für Musikerspezifische Probleme und Krankheiten.
Mit dem Thema Bandscheiben ist das so eine Sache. Nach 4 Wochen an einer Neurochirurgischen Klinik weiss ist zumindest so viel: Es gibt klare 100% Vorfälle, von denen muss als Notfall ein Teil operiert werden (wenn es Lähmungen, Blasenstörungen oder Gefühlsstöreungen gibt), der Großteil kann operiert werden, oder man versucht es vorher mit Schmerztherapie.........
Rückenschmerzen sind aber nicht immerBandscheibenvorfälle und nicht immer ist alles 100%, d.h: auch ein Vorfall kann schwer zu diagnostizieren sein, Rückenschmerzen können viele Ursachen haben....
Ein erfahrener Neurochirurg oder Orthopäde sollte da helfen können, im Zweifelsfall immer den Arzt wechseln oder eine weitere Meinung einholen.
Ich hatte auch eine Zeit lang Rückenschmerzen, wusste nicht warum und habe dann einfach an der Haltung und Spielart gearbietet. Jetzt keine Probleme mehr.
Die Haltung von Rabbath kenne ich aus einem Workshop bei ihm, medizinisch macht sie Sinn, man braucht dafür allerdings , um sie 100% zu spielen, einen speziellen Stachel und auch dann ist Sie nicht jedermanns sache. Ich kenne auch genügend bassisten, die "altmodisch" nach Streicher spielen und keine Probleme haben.
Zusammenfassend:
Bassspielen sollte keine Rückenschmerzen machen, wenn doch, an der Technik arbeiten, bzw. beim Transport darauf achten, den Bass richtig zu tragen. Nicht in/mit dem Schmerz üben und ihn ignorieren, dann kann der Schmerz chronisch werden und ist viel schwieriger zu behandeln. Eher mal wenn möglich 1-2 Tage Pause( empfiehlt auch Rabbath), dann neue Haltung probieren oder Haltung kontrollieren......
Zur Entspannung oder Schmerzbehandlung gibt es unzählige Möglichkeiten, sehr viel aus der "alternativen" Ebene, verschiedenste Formen der Krankengymnastik, Medikamente.....etc! Ob Schulmedizin oder Alternative Medizin, KG oder Yoga......da muss man einfach ausprobieren was einem persönlich liegt und hilft. Vorsicht nur bei "Wunderheilern" die mit "ihrer eigenen methode" große erfolge versprechen und sauteuer sind.
Sinnvoll ist es natürlich, sich nach Ärzten oder Therapeuten umzuschauen, die mit Musikern Erfahrung haben.
Ala Tip kann ich allen Musikern die wirklich nicht weiterwissen und das Gefühl haben, mit ihrem Arzt/Therapeuten nicht zurechtzukommen, folgende Adresse empfehlen (ich bin nicht verwandt oder verschwägert und auch nicht auf der Gehaltsliste, kenne den Namen lediglich aus der Musikspezifischen Medizinischen Literatur)
Hochschule für Musik und Theater Hannover
Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin
Hohenzollernstr. 47
30 161 Hannover
0511/31 00 552
http://www.immm.hmt-hannover.de/
Bässte Grüße
Ulf