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Markierungen auf Steg und Hals

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Zugeordnete Kategorien: Griffbrett - Neuling

uli.g. Profilseite von uli.g., 19.07.2007, 13:38:01
Markierungen auf Steg und Hals

Vor einiger Zeit habe ich Ahnungsloser in einem Bass-beginner-diskussionsthema vorgeschlagen, zur Not und Orientierung kleine Markierungen auf Hals oder Mensur aufzubringen (Tippex oder Bleistift etc.)

Nun habe ich Wahnsinniger das aus Anlass eines Auftritts für ein Stück mit - für meine Verhältnisse - schwierigen Lagenwechseln selbst probiert.

Ergebnis: Laßt die Finger davon! Die blanke Kastration! Die Töne kamen zwar sauber, aber ansonsten - nur eine Zwangsjacke kann noch schlimmer sein! Null Intonation, nur krampfhafter Blickwechsel zwischen Mens - und Partitur!

Es ist mir völlig schleierhaft, weshalb ich damals nicht gleich wütende Aufschreie aus der Profi - und Lehrendenfraktion kassiert habe! Sie wären nur allzu berechtigt gewesen!

So ein Schwachsinn! Ich glaube, nach ein zwei Wochen mit dieser "Mogelpackung" hat man sich erfolgreich und dauerhaft jedes Gefühl für das Instrument und die Töne versaut! Dann besser gleich zum Gitarrenbauer und Bundstäbchen in die Mensur prügeln!

Ich leiste und bitte hiermit um Abbitte für diesen Unsinn und kehre reumütig in Simandl´s Schoß zurück...................

k_fro Profilseite von , 19.07.2007, 16:12:52
Ja, ich habe gute Erfahrungen mit Pünktchen bei Anfängern gemacht, die nach Ton plaziert werden, weil jeder aus einer anderen Perspektive guckt und die man zur Not (!) nutzen sollte. Ansonsten vielleicht Bünde 3,5, 7 wie bei Gitarre oder ganz frische Anfänger Bundbändchen (Perlon, o.ä.) wie bei historischen Instrumenten. Viel Spaß ---k_fro ,,,, http://www.andy1963.homepage.t-online.de/eubass/
maddin Profilseite von maddin, 19.07.2007, 17:08:18

Ach Uli, sei nich so hart mit Dir. Ich hab auch noch Pünktchen drauf und es hilft mir ganz gut..vor allem weil ich auch oft singe dabei. Aber Noten könnte ich dabei auch nich mehr lesen..das sind mir zu viele kleine Punkte auf einmal! Schlußendlich.....wenns hilft - warum nicht?Grüße...Maddin.

maddin Profilseite von maddin, 19.07.2007, 17:10:58

Ach , hab ich ganz vergessen. Der Tip von k fro is bei mir genauso drauf auffer Kiste...3,5,7 und 12!Is einfach "übasichtlicha"!M.

Upright Profilseite von , 19.07.2007, 22:59:01
Sehe ich genauso, Maddin.
Selbst ein Dozent bei einem Jazz-Workshop, seines Zeichens Profi-Bassist, überraschte mich mit Bleistiftstrichen als Bundstäbchenersatz in den höheren Lagen auf seinem Griffbrett. Auf meine Nachfrage sagte er: "das habe ich für Studioaufnahmen gemacht, warum soll ich es mir unnötig schwermachen?"

Gruß, Upright
r.d. Profilseite von , 20.07.2007, 07:22:02
Ich musste mir mal einen Bass von einem Kumpel (Gitarrist) Für einen Gig ausleihen. Der hatte den Bass eher durch Zufall und weil es ein Sonderangebot war gekauft.
Eine Woche vor dem Gig hab ich den Bass abgeholt, damit wir uns etwas näher kennenlernen. Da waren auch so Punkte drauf die wahrscheinlich die Bünde ersetzen sollten..Ich habs mal probiert. Obwohl ich wusste wo ich zugreifen hatte war mein Blick ständig bei den Punkten. Ich hab ihn dann gefragt ob ich die Pünktchen entfernen darf.
Für Studio mags ja noch gehen aber auf der Bühne is das mehr als unschön. Die ganze Zeit das Griffbrett anstarren..neee Danke.
astro Profilseite von , 20.07.2007, 09:51:27
Markierungen auf dem Steg?!?!?
...find ich auch doof.
hornhaut Profilseite von , 20.07.2007, 13:53:42
Garnicht!

Nur reicht am Steg ein Stricherl nicht aus (es werden heutzutage meist Kerben verwendet), es muss die Saite stehen. Also E für die E-Saite, A für A usw. Früher hatte ich es nur oben am Sattel, nicht aber am Steg. Da ist mir schon mal passiert, dass die Saiten nach dem Aufspannen übereinander gelaufen sind, und das ist ungut beim Spielen!
Daher: besser beide Enden beschriften.

Und natürlich sind auch die Wirbel und die Mechaniken kennzuzeichnen, letztere direkt auf der Flügelmutter (auf beide Seiten den gleichen Buchstaben!). Dann reisst auch nicht gleich D, wenn mal die A zu tief war. Den Namen der zu stimmenden Saite verrät - natürlich! - ein Blick auf die Aufschrift am Steg.

Es muss halt alles zusammenpassen, aber dann ist es nicht sooo schwer.
Bassist14 Profilseite von Bassist14, 20.07.2007, 14:59:57

bass links, bogen rechts

uli.g. Profilseite von uli.g., 20.07.2007, 11:07:44

Ups! Da war ich wohl in Gedanken schon zu sehr beim Büßen! Ich mach mir aber zur Sicherheit jetzt doch wirklich eine Markierung auf den Steg, damit ich zukünftig auch weiss, wo er ist ... ;-)

Flitz Profilseite von , 31.07.2007, 15:53:50
Ich habe neulich Löcher in meinen Baß gesägt, damit ich weiß, wo der Steg hinkommt.
KrispyJones Profilseite von KrispyJones, 20.07.2007, 12:38:49

ich find das gut für den anfang. nach und nach halt dann "veringern"

hab jetzt 5 und 12 bund und das klapp soweit ganz gut !

Buzz Profilseite von Buzz, 20.07.2007, 15:12:18

ich hab die ersten 5 Bünde markiert, mit so kleinen runden weißen Aufklebern, hält erstaunlich gut

bigintelligence Profilseite von bigintelligence, 21.07.2007, 09:51:28
Schon mal mit Hören und Sehen versucht?
KrispyJones Profilseite von KrispyJones, 21.07.2007, 09:55:51

hm..... ich finde auch menschen die nicht so "musikalisch begabt" sind sollten die chance haben von hobby wegen her k bass zu spielen !

klar klingt das komisch mit den punkten etc. aber nicht jeder hat jahrelang musikalische erfahrung, ein dementsprechendes gehör und vielleicht auch talent !

 

also lassen wir doch die die "hilfe" brauchen einfach ihr ding machen........

maddin Profilseite von maddin, 21.07.2007, 16:44:42

Wer spricht von spielen....es ist das schönste Möbelstück des Universums!

bassogrosso Profilseite von bassogrosso, 27.07.2007, 02:17:21

Hallo Uli

ich möchte dir hinsichtlich deiner ersten Äußerung - und der darin zutage tretenden Büßerhaltung- völlig recht geben;Kompliment für diese Einsicht! Nur- in Simandl's Schoß solltest du nicht unbedingt flüchten: probier's mal mit L. Streicher oder Th. A. Findeisen. Du bist auf dem richtigen Weg, alles Gute weiterhin...

uli.g. Profilseite von uli.g., 30.07.2007, 12:56:40

Hallo Bassogrosso!

Herzlichen Dank für Deinen Zuspruch! Ich dachte schon, das ist hier ja schlimmer als bei der Tour de France! Jeder nimmt seine "Mittelchen" und nur ich bin mal wieder zu blöd...........

Aber im Ernst: für Studioeinspielungen oder als "Spickzettel" im Konzert leuchten mir Markierungen schon ein, aber ansonsten befürchte ich wirklich, dass man sich durch die "Pünktelei" die Intonationsfähigkeit vermurkst; jede Fähigkeit, die nicht trainiert wird, verkümmert nun mal zwangsläufig (das gilt i.ü. auch für die Fähigkeit zur Improvisation für die gar zu Notenabhängigen.......)

"Simandl´s Schoß" war i.ü. nicht ganz wörtlich gemeint; dessen sinnleere Notenaneinanderreihungen sind mir schon sehr frühzeitig auf den Wecker gegangen; mit ´nem ordentlichen Lehrer und "echten Noten" macht die Kiste weitaus mehr Spaß! und für Skalen braucht man ja nun bei X keine Noten!

Euch allen anderen vielen Dank für Eure Beiträge! Mach´s ein jeder, wie er/sie´s für sich passend findet! Und weiterhin: "viel Sbaß"

P.S.: und wenn ich dann auch weiß, wo der Steg ist, mach ich auch dort die Markierung weg....

K_fro Profilseite von , 27.07.2007, 11:46:18
Ja, ich glaube man kann es langsam zusammenfassen: Wer nach Bemalung des Basses zwanghaft auf die Pünktchen achtet, sollte sie abrubbeln. Wer als grobe Orientierung Bund 3,5,7 anzeichnet und damit gut lebt, kann den Bass etwas bemalen und wer gar nicht klarkommt, sollte anfangs alle Bünde mit Tape kurzfristig kennzeichnen oder evtl. Perlonband als Bund spannen. Aaaaaaaber: Jeder Ton ist eine Korrektur und sollte irgendwann gefühlt werden. ---Gruß k_fro --www.lerne-jazzbass.de ---
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 27.07.2007, 12:24:04

Wie steht es denn mit Edgar Meyer?
Der hat sein Griffbrett voll mit Markierungen:
http://www.imgartists.com/?page=artist/artistPicture.html&id=1900
Und so weit ich weiss, sind die da nicht drauf, "weil er seinen Bass so gekauft hat..."

Spricht etwas gegen eine visuelle Orientierung in Kombination mit Propriozeption und all dem anderen "Kram", der nötig ist?

 

 

alekskull Profilseite von , 27.07.2007, 14:21:52
Im Studio finde ich es auf jeden Fall sinvoll sich bei Parts in denen man sich schon mal "vergreift" Orientierungshilfen aufzukleben o.ä. Und gerade zu Übungszwecken und um sein Griffbrett kennen zu lernen kann das auch hilfreich sein. Live würde ich eher abraten.
bassogrosso Profilseite von bassogrosso, 27.07.2007, 14:39:14

Bist du sicher, hast du ihn gefragt?

Du kannst getrost davon ausgehen, dass Edgar Meyer seine Töne auch ohne Pünktchen findet - und so sollte es auch sein (meine Meinung eben)

Ansonsten zitiere ich gerne nochmal KrispyJones, weiter oben :

 

hm..... ich finde auch menschen die nicht so "musikalisch begabt" sind sollten die chance haben von hobby wegen her k bass zu spielen !

klar klingt das komisch mit den punkten etc. aber nicht jeder hat jahrelang musikalische erfahrung, ein dementsprechendes gehör und vielleicht auch talent !

 

also lassen wir doch die die "hilfe" brauchen einfach ihr ding machen........

gubi Profilseite von , 28.07.2007, 22:53:46
nun ich denke, dass es zwei dinge sind in einer gruppe musik zu machen, in der sich die anderen auf den bass verlassen können müssen, oder ob man einfach zusammen "jammt". es soll menschen geben, die anhand der gegriffenen dicke des halses, oder anhand eines anderen haptischen indizes wissen "wo sie sind" und es gibt menschen, die das nicht wissen oder spüren. mehr gibt es dazu nicht zu sagen. ich für mich bin immer noch in der "ton nachspürphase". will sagen, dass ich mich intuitiv nach gehör orientiere. aber ich würde mich nie auf eine bühne stellen wo von anfang an der richtige ton gefragt ist, ohne zuvor entweder übenderweise vorkehrungen getroffen zu haben, oder eben ein pünktchen zu setzen bei wichtigen noten. ok? jeder auf seine weise....
FrederikM Profilseite von FrederikM, 29.07.2007, 11:09:52

Ach, wenn es auf den ersten Ton ankommt gibt es diverse Möglichkeiten, um die Reinheit des Tons sicherzustellen. Der wird sich entweder direkt an einem Punkt befinden, an dem ein Oberton anspricht, oder in unmittelbarer Nähe. Vor dem Einsatz der gesamten Band kann man so schnell und auch leise prüfen, ob man richtig liegt.

Ich habe das mal bei einem Kontrabasskonzert mit Stücken von Bach und Bottesini gesehen. Der Spieler hat sich nach kleineren oder längeren Spielpausen, die durch den Flügel gefüllt wurden, immer durch die Ansprache dieser Obertöne nachversichert, ob er richtig liegt. Und das so leise, daß man es nicht mitbekommen hätte, wenn man nicht darauf geachtet hätte.

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 31.07.2007, 10:18:16

Heikle Sache: Wenn sich der Bassist oder die Bassistin dann noch zum Instrument hinunterbeugt, wird das schnell eine sehr unästethische Angelegenheit...

maddin Profilseite von maddin, 31.07.2007, 12:47:59

Ich schau gern das Griffbrett an....wolln die Leute auch noch mein Gesicht sehen? So interessant is das nich!M.

heinerle Profilseite von , 01.08.2007, 07:38:34
Also meine Meinung zu dem Thema is:

Das Ergebnis zählt !!

Ich hab anfangs auch so 2 kleine Bleistiftmarkierungen (beim A und H von der E-Saite aus gesehen..)am Hals angebracht, die sich mit der Zeit dann durchs Spielen verwischt haben und nicht mehr zu sehen waren/sind.

Und durch´s Üben und Spielen und Üben und Spielen ... braucht man´s dann ganz einfach nicht mehr, wiewohl ich zugeb, dass es trotz aller Fertigkeiten bei gewissen Einsätzen (vor allem Studio und so) schon noch hilfreich sein kann.

Aber - wie halt zu fast JEDEM Thema den KB betreffend - ist auch das eine Frage der Philosophie.

Vor allem Klassiker werden wohl argumentieren "wenn ich zwei Seiten voll mit achtel - und sechzehntelläufen spielen soll, hab ich ohnedies keine Zeit auf die Noten UND die Markierungen zu achten" usw.

Und wie gesagt: Das Ergebnis zählt, weil dem ZUHÖRER ist vollkommen wurscht, WIE der schöne Ton zustandekommt, Hauptsache, er kommt zustande !!

Let´s Bass !!
Wilhelm Profilseite von Wilhelm, 02.10.2007, 22:55:25

Genau das hat soeben meine Frau (als Zuhörerin) gesagt:  für den Zuhörer zählt der gute Ton, egal wie er zu Stande gekommen ist

Jörn Profilseite von , 03.10.2007, 14:47:59
So ganz egal ist das nicht. Bei Bands ist schon ein sehr wichtiges Qualitätskriterium die Bühnenpräsenz. Gestern abend habe ich auf einer JazzSession zwei Sängerinnen gehört und gesehen, die beide gut singen konnten. Eine war erheblich offener zum Publikum und hat den Laden in Fahrt bekommen, die andere nicht. Als Bassist wirkt man besser und bekommt viel mehr mit, je mehr man von äußeren Sachen wie Leadsheets und natürlich auch Markierungen am Baßhals unabhängig ist. Eines der besten Konzerte, die ich je gesehen habe, war B.B. King. Das Publikum hat von einem Stück ins nächste durchgeklatscht. Solche Typen kriegen das Publikum nicht durch ihre instrumentellen Fähigkeiten. Livemusik ist auf keinen Fall auf das Ohr beschränkt.
Faszanatas Profilseite von , 03.10.2007, 16:25:04
Bei manchen alten Bässen , insbesondere bei solchen mit Nicht-Ebenholz- oder sonstwie weicheren Griffbrettern , sind die Positionen der Töne schon richtig "abgegriffen" , die Oberfläche des Griffbretts anden Stellen blank und glänzend oder ggf. der Lack schon heller. Das kann man dann auch schon fühlen und muss nicht einmal hinsehen.
Jörn Profilseite von , 03.10.2007, 20:39:06
Mußte gerade etwas darüber lachen, daß die obige Kategorienzuordnung zu diesem Thread wie Faust aufs Auge paßt: Griffbrett-Neuling.
Jörn Profilseite von fetti, 22.03.2013, 13:53:21

Ich möchte den Thread aus aktuellem Anlaß nochmal nach vorne holen. Auf einer Diana Krall DVD habe ich neulich gesehen, daß Robert Hurst ebenfalls Markierungen auf dem Griffbrett hat (bei youtube leider nichts gefunden). Auf Edgar Meyer ist schon hingewiesen worden, doch selbst Rinat Ibragimov, erster Bassist der Londoner Symphoniker, hat Markierungen, gut zu sehen z.B bei 1:31:
http://www.youtube.com/watch?v=Dt-bNf6h0tI

Was sagen denn die Klassiker dazu., die in der Intonation perfekt sein müssen. Macht man sich nicht aus Eitelkeit manchmal das Leben schwer?

alexhaas Profilseite von alexhaas, 22.03.2013, 14:12:28

Interessant. Ich bin zwar kein Klassiker, habe aber mehrere Jahre bei Rudolf Agert gelernt, ehemals Münchner Philharmoniker.
Er hat mir mal erzählt, daß er sich für die "Salome" Kreidestriche auf den Bass gemacht hat, für die Köpfungsszene. Das Seufzen Jochanaans klang da aber etwas seltsam, weil die Kollegen vom Blech die Kreidestriche bei den Bassisten verändert haben...
So man also keine alkoholisierten Spaßbläser um sich hat, ist es wohl durchaus schon länger Usus. Wenn man in die höchsten Lagen muß.

 

Und was Bob Hurst angeht: Mit Charles Lloyd in Lugano -  wenn das sein Bass ist und ich richtig gesehen habe, sind das Markierungen, bei ca. 1:35 sieht man es und eigentlich auch sonst öfter. Allerdings - es ist ein Festival in Lugano und wer weiß, ob er seinen eigenen Bass dabei hatte.
Oder aber das Griffbrett ist merkwürdig gemustert.

http://www.youtube.com/watch?v=2pmMT3HTtjM&list=PL707047A3C80ABF5F 

Grüße
Alex

P.S: Er guckt aber nicht hin... 

bassogrosso Profilseite von bassogrosso, 22.03.2013, 15:36:47

Also 1.

In den betr. 2 Videos sieht es für mich so aus dass die Beiden sowieso nicht hingucken (auswendig spielen). Wenn du Vanhal spielst, hast du das so lange geübt, dass es auch ohne Gucken geht, da sind motorische Abläufe, die man im "Körper" hat. Beim Jazzer erübrigt sich das ohnenhin, der kuckt nicht hin, weil er gar nicht diesen oder jenen Ton "anpeilt", den er treffen will/muss...

2. sind diese Bässe i.d.R. mindestens 100 Jahre alt, man weiss also nicht, woher die Markierungen stammen.

3. Jörn -wozu den thread nach 5 1/2 Jahren wieder anleiern?  hast du was gegen die "Klassiker"  und musst ihnen Eitelkeit unterstellen, wenn sie ohne Striche, Klebestreifen und ähnlichem auskommen??  - ist doch alles gesagt...

Ceperito Profilseite von Ceperito, 22.03.2013, 16:58:31

"Beim Jazzer erübrigt sich das ohnenhin, der kuckt nicht hin, weil er gar nicht diesen oder jenen Ton "anpeilt", den er treffen will/muss..."

...tja, es soll Jazzer geben, die tatsächlich Töne "anpeilen". Hab ich jedenfalls gehört.
Ob das "Beim Jazzer" so ist, kannst Du natürlich besser beurteilen. Wo wohnt der?

bassogrosso Profilseite von bassogrosso, 22.03.2013, 17:46:14

Mit dem"Jazzer" ist, das ergibt sich aus dem Zusammenhang, erst mal der im betr. Video gemeint - und der improvisiert da, mit geschlossenen Augen, sein Solo.

Sicher kann ein Jazzer (es gibt deren viele, und wo die alle wohnen, weiß ich nicht) auch mal Themen zu spielen haben, eventuell auch mit hohenTönen drin, aber ob er die dann mittels Markierungen anpeilen muss - da bleibt der Nachweis offen. Die virtuosen Jazzbassisten, die ich kenne, haben sowas eher  nicht nötig...(z.B. Renaud Garcia Fons - wobei der allerdings ein bisschen "beschei..t, er hat nämlich seinen 5-Saiter nicht mit einer tiefen H (oderC-)-Saite bestückt, sondern mit einer hohen c-Saite, es klingt also in "normalen" Lagen schon recht hoch...)

Saskia Profilseite von Saskia, 22.03.2013, 18:31:01

Also ich weiß nicht, ob ich als Anfängerin mich überhaupt hierzu äußern sollte, aber mein Lehrer empfiehlt mir des öfteren, gerade in der hohen Lage nicht hin zu gucken, sondern den Ton voraus zu hören (manchmal auch vorweg zu singen), um ihn dann zu treffen. Der Arm weiß meistens, wo er hin will. Bei mir funktionierts jedenfalls ganz gut. Und ich weiß, welche Töne ich spielen möchte, auch als Jazzerin ;-)

Schönes Wochenende,

Saskia

midioma Profilseite von midioma, 22.03.2013, 19:58:55

Orinentierungspunkte für die Oktave, Duodezime und Doppeloktave kann ich mir vorstellen. Das Problem ist nur, dass man das bei der Perspektive (man soll sich ja nicht nach unten beugen) in der Daumenlage ohnehin nicht so genau sehen kann. 

Und natürlich hilft es (theoretisch zumindest) Orientierungspunkte zu haben. Man muss ja manchmal eben doch von den niedrigen Lagen in eine Daumenlage hoch. Der erste Ton ist dann oft kritisch. Jazzer neigen ja gelegentlich dazu von unten zum Zielton hochzuziehen, aber das ist ja nicht immer musikalisch vertretbar (auch im Jazz). Vielleicht deshalb der kleine Seitenhieb. 

Klar wissen Jazzer welche Töne sie als nächstes spielen wollen. Nur manchmal etwas später als die Klassiker, die ihre Phrasen in Ruhe einüben können, da sich die weitere Tonfolge öfter einmal erst kurzfristig aus dem Kontext ergibt. 

bassogrosso Profilseite von bassogrosso, 22.03.2013, 20:35:44

@ Saskia: Gut so, weiter so !

Saskia Profilseite von Saskia, 22.03.2013, 20:53:14

Danke, mach ich :-)

mattes Profilseite von mattes, 24.03.2013, 20:23:21

Tatsächlich haben viele namhafte Bassisten Markierungen auf ihren Griffbrettern. Allerdings ist es nicht so, dass man tatsächlich die ganze Zeit aufs Griffbrett starrt, um einen Ton zu finden. Auch kann sowas niemals gute Intonation und aktives Hören ersetzten. Bei undankbaren Lagenwechseln oder Beginn einer Passage ohne Anhaltspunkt kann das als grobe Orientierung aber schon mal helfen, natürlich unabhängig von der Stilistik.

Ich würde das nicht so verbissen sehen. Wem es hilft, der soll Markierungen nutzen, wer meint besser ohne solche zu spielen, der soll es sein lassen. Entscheidend ist das Ergebnis, die Musik!

bassogrosso Profilseite von bassogrosso, 24.03.2013, 20:51:45

Genau so weit waren wir vor 5-einhalb Jahren auch schon... siehe mein posting (bzw. das Zitat von KrispyJones) am 27.07.2007...

Genau deshalb meinte ich auch vor 2 Tagen zu Jörn, was das denn solle, den thread wieder anzuleiern - - - aber nun, es ist halt passiert. Nützt es nix, so schadet's nix...

 

 

Jörn Profilseite von fetti, 28.03.2013, 13:48:59

Ich mag halt Überflüssiges, Redundanz und Wiederholungen. Insbesondere stehe ich auf verschwendete Mühe.

double_is_bässer Profilseite von double_is_bässer, 24.03.2013, 21:07:40

"Nützt es nix, so schadet's nix..."

... aber ist doch schön, nochmal drüber gesprochen zu haben 3

uli.g. Profilseite von uli.g., 25.03.2013, 09:27:20

v.a.: Wer hat denn einen derart bescheuerten Thread-Titel gepostet????? 

Huch, das war ja ich!!!!!!! embaressed_smile

 

 

 

MadJazzMorales Profilseite von MadJazzMorales, 06.01.2016, 00:45:16

Ich habe mir vor Weihnachten einen Bass geliehen,  um endlich in meiner freien Zeit den Sprung zu schaffen. Hab für meine Verhältnisse sehr viel geübt gespielt whatever. 

Heute war dann Probe. Die erdte mim Konny.

Ich hätte mich über Markierungen gefreut. 

Im 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. und diversen weiterenBünden.

Wir haben uns nach 90 Minuten drauf geeinigt, dass das, was ich spielen will bestimmg toll ist und gut klingt.

Morgen muss der Leihbass Heim, dann hab ich 14 Tage Pause...

 :-(

Aber dann, mit 48 gdb ich Vollgas.

Das nächstd Konzert lass ich wohl noch aus, also Ommamäßig.

Wäre am 23...

jlohse Profilseite von jlohse, 06.01.2016, 01:01:35

braucht halt seine Zeit. Achte mal drauf: die meisten Bassiten schauen gar nicht auf's Griffbrett. Auch die E-Bassisten nicht. Es muss also auch irgendwie ohne gehen!

MadJazzMorales Profilseite von MadJazzMorales, 06.01.2016, 13:33:41

Ja, das sollte sowas ähnliches wie amüsant sein.c

Ich spiele ja seit 30 Jahren auf allen möglichen Bühnen und fast immer ohne zu gucken. 

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 06.01.2016, 02:01:25

Vorweg, ich besitze keine formelle Ausbildung als Musiker, also wie man das jetzt richtig macht weiss ich nicht, ich spreche nur von meinen Erfahrungen im Selbststudium.

Was funktioniert ist erlaubt. Es gibt allerdings Kruecken die einen spaeter am frei laufen hindern. Markierungen - OK, warum nicht --- Frage ist bloss wozu, bzw was ist das Problem.

Es ist am Anfang hart genug beim Spiel in einer Lage korrekt zu intonieren. Um das zu erlernen wuerde ich Markierungen nicht unbedingt empfehlen --- alternativ auch mal probierten vor einem Spiegel zu ueben, die Handspreizung checken. Das ist beides aber optisch/mechanisch: bei allem ganz wichtig --- Ohren aufsperren.

Was jetzt verschiedene Lagen auf dem KB angeht und wo diese sind, so gibt es derer einfach zu viele, um das mal eben so hopp hopp zu lernen. Ob du jetzt Markierungen nimmst oder nicht, es geht ja darum zu lernen die richtige Poazition der Toene zu hoeren und zu fuehlen. Das heisst du fuetterst deinen Biocomputer mit Daten, und solltest es ihm leicht machen. Du solltest auch diesem Biocomputer vertrauen und nicht mechanischen Hilfen wie Markierungen. Ich habe auf meinem EUB Markierungen die da drauf waren -- benutze ich ueberhaupt nicht. Genau das gleiche auf Fretless Ebass --- habe ich nie benutzt.

Biocomputer: Es ist besser das gleiche eine Weile zu ueben damit sich ein Lerneffekt einstellt. D.h. nicht alle Lagen kreuz und quer chromatisch, sondern ein paar wichtige zuerst. Hier finde ich die modernere Methode besser, sich anfangs auf ein paar wichtige und einfach zu findende Lagen zu konzentrieren (inklusive einiger hoeherer) als mechanisch die Lagen von unten nach oben zu lernen (die alte schule). Z.B. ist die Lage wo du mit dem ZF auf dem "7. Bund " bist einfach zu finden (wegen Halsansatz und Flageolett) - wichtig sind auch "5. Bund" "10. Bund" und "12. Bund" (orientierung kann wiederum durch Flageoletts oder Vergleich mit leersaiten erfolgen). Das kombiniert mit "1. +2. Bund" sowie Leersaiten. Du kannst in allen diesen Lagen Sachen entdecken die in Kombination mit Leersaiten gut klingen und dir zeigen ob deine Intonation stimmt. Also mein Tipp waere, diese zuerst zu lernen und alles was dazwischen ist spaeter. Das Material was du uebst sollte gehoermaessig easy sein --- also ausnahmesweise mal keine 12 Tonreihen, oder andere atonale Patterns aus Slonimskys dickem Buch (ich weiss wie sehr du sie liebst) sondern was eingaengiges, Fragmente aus Pentatonik, Arpeggien etc. 

Wieder ein anderes Thema ist Lagenwechsel. Da wuerde ich mal ein paar Stunden nehmen. Total wichtig ist es auf Lockerheit zu achten --- das Instrument verleitet dazu, viel zu viel Kraft auszuueben. Es ist in meiner Erfahrung auch wichtig eine lagenwechsel so lange zu ueben bis er stimmt. Du musst am Anfang jeden scheiss ueben --- wenn du ein bestimmtes pattern auf G+D Saite kannst, heisst das noch lange nicht, dass es auch transponiert auf die tieferen Saiten klappt ---- das gleiche fuer Transpositionen zwischen Lagen.

Anyway --- das sind meine Erfahrungen -- es mag daran liegen dass ich besonders doof bin, aber fuer mich  ist es - "power of repetition" --- nicht zu viel Stoff, den welchen man sich gibt aber sich intensiv reinziehen. Auf der anderen Seite nicht zuuu lange warten damit zu neuem Material vorzugehen --- da du ja schon lange E-bass spielst, wirst du wissen was ich meine. KB ist halt leider E-bass mal 10 was den Uebungsaufwand angeht.

bassogrosso Profilseite von bassogrosso, 06.01.2016, 14:49:07

Zum Thama Lagenwechsel: richtig, wichtig. Aber wie?

So: immer gleiten, nicht springen (hopsen etc.) Immer erst mal den Gleitton hörbar ausspielen*, auch wenn er nicht in die Melodie/ Harmonie passt;

Ein Beispiel: Auf der G-Saite von h (1.Finger) zum e (4.Finger) langsam 1-1 (h-d) gleiten und dann erst den 4.Finger aufs e klatschen.

Und so immer, auch über die Saiten, immer erst den Gletton spielen. Abwärts und übergegriffen wirds etwas kompliziert; wie Basstölpel sagte: mal ein paar Stunden nehmen.

*Ein sauberer Lagenwechsel ist NUR so zu lernen - kucken iss nich, vor allem wenn man noch einen Haufen Noten vor sich hat...

Gruß

bassogrosso

midioma Profilseite von midioma, 06.01.2016, 17:00:54

Markierungen können nützlich sein um nach einer Spielpause den ersten Ton intonationsmäßig einigermaßen richtig zu treffen. Dies insbesondere in Daumenlage. Relativ dazu sollte man die folgenden Töne nach Körpergefühl spielen, da man da ja ohnehin nicht gucken kann. 

Zum Lernen der ungefähren Position bei einem großen Lagenwechsel können Markierungen anfangs (!) auch nützlich sein, es geht aber auch ohne. 

nagybögö Profilseite von nagybögö, 06.01.2016, 17:30:48

Gib Deinem Hirn eine Chance. Was Du beschreibst, klingt nach totaler Überforderung, weil Du zuviel auf einmal willst. Da bleiben vor allem Fehler als Lerneffekt hängen. Die Kollegen haben ja viele gute Tipps gepostet. Methodisch gibt es verschiedene Wege, aber Zeit zum Üben muss sein. Ich würde erst mal den Termindruck rausnehmen, bzw. frühestens in einem halben Jahr an ein Konzert mit dem Kontrabass denken.

4saiter Profilseite von 4saiter, 06.01.2016, 20:20:32

Immer schön locker bleiben. Nicht alles auf einmal....

In der Ruhe liegt der tiefe Ton.

MadJazzMorales Profilseite von MadJazzMorales, 06.01.2016, 21:31:50

Slominsky - galt das mir?!

Ich nehme in ca 14 tagen meine ersten Stunden.

Ich spiele recht einfache Läufe - less is more(!) und bezüglich der anstehenden Gigs - ich bin Vertreter der Learning by Burning Fraktion. Mit meinem Duo Partner habe ich gestern besprochen, wenn ca. 1/3 des Sets sitzt, nehme ich das edle Teil mit auf die Bühne...

Aber vielen Dank für die Tipps und Ratschläge, den einen oder anderen werde ich bestimmt versuchen zu verinnerlichen.

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 13.01.2016, 00:13:42

nee, war nur ein kleiner insider joke, nicht persoenlich gemeint

http://www.u.arizona.edu/~gross/Slonimsky/The ... Patterns.Nicolas.Slonimsky.pdf

Neuester Beitrag bassogrosso Profilseite von bassogrosso, 13.01.2016, 00:37:35

Interessant, der link, sehr interessant!

Aber: fast alles im Violinschlüssel! Wäre mir zu anstrendend (allein zum Lesen, natürlichangel_smile)

Wie lernt ihr Stücke auswendig ? <Zurück zur Liste> Student in Dresden

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Zuletzt aktualisiert von Besucher am 16.11.2024, 14:45:01.