Chinesenbass von xxx aus Nienburg
Hallo, vor einiger Zeit hatte ich ja wegen eines umgekippten Stimmstockes einen Beitrag eingestellt, nun wollte ich von meinen Erfahrungen berichten... Den Bass hatte ich bei ebay ersteigert (Mitte Juli 2003 bei dem Mitglied "veewhyn", angegebene Adresse in Husum, eigentlicher Verkäufer aber wohl die Fa. xxx in Nienburg/Weser; fand ich alles etwas dubios, deshalb beharrte ich auf der angebotenen Nachnahmezusendung, was dann aber doch problematisch war, im Endeffekt hatte ich den Bass dann zunächst ohne zu bezahlen im Haus). Der Bass war im Internet als "neu" angeboten worden, mit Garantie. Das gelieferte Teil (Viego 06 VB) sah insgesamt etwas ramponiert aus, außerdem war der Stimmstock lose. Saitenlage am Sattel/Steg hätte ich natürlich noch nacharbeiten müssen. Ich hatte mir dann auch schon eine Vorrichtung zum Setzen des Holzes konstruiert (nachdem ich mich schlau gemacht hatte wo es hingehört), habe aber doch die Mängel noch reklamiert. Darauf wurde mir angeboten, den Bass tauschen. Der Bass, den ich dann bekommen sollte, war ein besseres Modell mit Ebenholzgriffbrett (Palatino VB 008, war kein anderer auf Lager), dafür nahm ich dann die Fahrt von HH nach Nienburg in Kauf, sonst hätte ich den anderen behalten. Die Verhandlungen verliefen übrigens immer sehr zäh, man wusste eigentlich nie, mit wem man es zu tun hatte, die Mails waren sehr kurz und meistens ohne Namen. Am Tauschtag Mitte/Ende September 2003 war zunächst auch niemand wie verabredet am Lager, da musste ich auch erst hinterher telefonieren. Der VB 008 hatte auch schon eine größere Macke, die Decke war an einer Stelle im Bereich des Halsansatzes verzogen und hatte sich abgelöst, zum Hals hin war ein größerer Spalt. Der Dorn war schon leicht angerostet, was auf Feuchtigkeitseinflüsse schließen ließ. Gegen einen Preisnachlass habe ich den Bass dann aber genommen, sonst sah er auch sehr schön aus, klang einigermaßen und ließ sich auch ohne Änderungen schon ganz gut spielen. Den Defekt habe ich gleich behoben, da war so gut wie nichts mehr zu sehen und ich freute mich über den günstig erworbenen Ebenholzgriffbrettbass. Nach ca. einer Woche gab es beim Spielen plötzlich ein fieses Geräusch und anschließend schnarrte das Teil wie verrückt. Nach längerer Suche habe ich entdeckt, dass durch die Zugkraft des Saitenhalters auf den Endpin (Hebelwirkung) die Verbindung der Zarge zur Decke auseinander gebrochen war und die Zarge auch leicht eingerissen war (Der Endpin war übrigens - da wohl nicht gut angepasst - mit Schmirgelleinen umwickelt eingesetzt worden!). Angesichts dieses Totalschadens war ich zunächst mit der Welt fertig. Sofort per Fax reklamiert und per Mail nachgehakt. Nach einigem Hin- und her wurde ein Tauschtermin vereinbart, 04.10.03, 10:00 h Lager Nienburg. So gegen 11:00 kam dann nach einigen Telefonaten auch ein verschlafener schlecht gelaunter Herr W. und hat den Bass nach Inaugenscheinnahme zurückgenommen. Ich hatte die Wahl "Geld zurück" oder neuer Bass. Ich wollte es noch einmal versuchen... Leider war gerade kein Bass da, die sollten aber in der folgenden Woche kommen, auch wieder VB 008, das hat Herr W. versprochen, sonst hätte ich auch lieber das Geld genommen. Ich wartete, und wartete, und wartete, fragte nach, wartet, fragte nach, wartete, fragte nach, wartete, wurde sauer, fragte nach, wartete. Es wurden mir immer wieder neue Termine genannt, mal war der Container noch beim Zoll, dann war der Bass schon unterwegs zu mir (mehrere Wochen von Nienburg nach HH, haha!). Schließlich kam er aber doch (am 04.02.04), vom Spediteur einfach mittags im Karton unter meinem Carport abgelegt, bei feuchter Witterung. Abends um 22:15 kam ich nach Hause und habe ihn reingeholt.
Es war.................................................... ein Viego 06 VB, so wie der erste, mit nicht ganz so vielen Macken und einem besseren Stachel, der nicht ständig wieder reinrutscht. Gestern entdeckte ich noch eine ca. 1x3 cm große Blase im Lack unten am Hals, wo er am Korpus sitzt. Das Griffbrett ist lackiert, hat nur wenig Hohlkehle (Schnarren hält sich aber in Grenzen), Saitenlage am Sattel noch mehrere Millimeter (lässt sich ja leicht beheben). Insgesamt kann ich sagen, dass die Produkte von Viego/Palatino, die von AXL Music vertrieben werden, offensichtlich alle sehr lieblos zusammengeschustert werden, ein "Finish" ist teilweise nicht vorhanden, eher grobe Bearbeitungsspuren. Na ja, bei dem Preis macht man Zugeständnisse, aber so doll? Ich habe eine in China gefertigte Ibanez-Gitarre (AFS-75T), die ist von der Verarbeitung perfekt und war auch günstig! Vielleicht vertreibt xxx grundsätzlich nur B-Ware? AXL-Music habe ich jedenfalls auf die mangelnde Qualität der Produkte hingewiesen, aber das mochten die wohl nicht hören. Ich bin von der ganzen Sache jedenfalls genervt, habe inzwischen fast 80 Mails zu der Angelegenheit auf dem Rechner und etliche Telefonate geführt. Eine Reaktion auf meine Stellungnahme zum falsch gelieferten Modell 06 VB statt VB 008 habe ich natürlich auch nicht erhalten. Im Prinzip bin ich nun jedenfalls 2 x umsonst nach Nienburg gefahren und basstechnisch wieder am Ausgangspunkt angekommen. Den Stimmstock hätte ich auch selbst wieder setzen können. Auch wenn die Firma an der Sache nichts mehr verdient hat (Preisnachlass/2. Versand) bin ich sehr enttäuscht über die gesamte Abwicklung. Ich war wohl einfach zu lange freundlich und wurde dafür verschaukelt. Ein solches Geschäftsgebaren, das eine Professionalität in weiten Teilen vermissen lässt, habe ich noch nicht erlebt. Mit meinen Erfahrungen werde ich jedenfalls nicht hinter dem Berg halten... Falls es doch noch eine Reaktion wie z.B. eine Entschuldigung von xxx gibt werde ich das nachtragen, aber die tun wohl so, als wäre das ein Einzelschicksal auf das nicht weiter eingegangen werden muss ...
Ronald
[Bearbeitet von Mark Meyer-Eppler am 18.02.2004] Firmenname unkenntlich gemacht.