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Kann mir jemand den Unterschied zwischen der Violinenform und der Gambenform beim Kontrabaß erklären? Ich habe ein bißchen herumgesucht, sowohl hier im Forum wie auch im Internet. Aber eine verständliche Beschreibung konnte ich nirgends finden.
Danke. Das ist schon mal ein sehr schöner Hinweis. Das typischste Merkmal scheint mir die Korpusform im oberen Teil zu sein, also die geringere Auskurvung im Übergang zum Hals bei der Gambenform.
Gibt es spieltechnische bzw. anatomische Gründe, die eine oder andere Form zu bevorzugen?
Je nach dem was man spielt und wie man das tut (= die eigene Spieltechnik) spielen die mehr oder weniger hängenden (rachitischen) Schultern eines Kontrabasses durchaus eine Rolle. Es geht dabei hauptsächlich um Töne die man auf dem Griffbrettteil greift, der sprungbrettartig über den Korpus ragt. Hier muss demnach der linke Arm über dem Korpus agieren, da man hierbei den Daumen aus praktischen und naheliegenden Gründen auch zum Greifen benutzt und mit aufs Griffbrett setzt, wird diese Art zu spielen, gemeinhin Spielen in "der" Daumenlage genannt. Da es eigentlich ganz viele Daumenlagen gibt, je nach dem an welchem Punkt zwischen Sattel und Steg man tatsächlich spielt, finde ich die Bezeichnung "Spielen im Daumenaufsatz" angebrachter. Egal, wie man das Kind nun auch nennt, sobald man über dem Korpus agiert, muss der linke Arm über die obere Korpusschulter gehoben und eine Zeit X überm Korpus schwebend gehalten werden. Legt man den Unterarm dabei bequem auf dem Zargenrand ab, ist das ein spieltechnischer Nachteil, ähnlich wie man aus einem Sessel in dem man sich bequem niedergelassen hat schwierig wieder hochkommt, kommt man mit aufgelegten Unterarm auch schlecht vom Fleck und die Sehnen zu den Fingern werden behindert. Ist die Schulter kaum im Weg, was bei einer Schulter in Gambenform der Fall ist, fällt es den meisten Leuten leichter mit einem solchen Instrument im Daumenaufsatz zu spielen. Ich glaube aber nicht, dass diese Erwägung eine Rolle gespielt hat als man im 16./17. Jahrhundert begann die Vorläufer unserer heutigen Kontrabässe mit Gambenschultern zu bauen, man spielt damals sehr wahrscheinlich niemals in den oberen Registern dieser Instrumente und überlies diesen Tonbereich (wie ich meine) vernünftigerweise kleineren Instrumenten in Cellogrösse. Insofern hat Jonas wahrscheinlich Recht mit der Annahme, das die Gambenform zunächst auf rein historischen und ästhetischen Gründen beruhte.
Ciao Roland
Danke für die schöne Ausführung, Roland, so etwas dachte ich mir schon, daß es einen spieltechnischen Aspekt gibt. Und das ästhetische Moment mit den "Schultern" kam mir in tatsächlich auch schon beim Betrachten der Abbildungen in den Sinn. Die Gambenform ist irgendwie "weiblicher", dem weibl. Schönheitsideal der damaligen Zeit folgend.
Ich bin absoluter Anfänger, wenn man von etwas E-Baß und Guitarrenfähigkeiten absieht. Ich war darauf gekommen, weil bei einem bekannten Internet-Auktionator neue Bässe in verschiedensten Ausführungen angeboten werde und man die Wahl zwischen Gamben- und Viloinenform hat.
Es wurde schon einmal hier etwas bemerkt über diese Bässe, wohl mit Sperrholzboden (und Decke?), aber für 649 Euro, kann man da was falsch machen, wenn man mit so etwas einsteigt?
Bist Du der Betreiber dieses Blog? Mir war beim Lesen aufgefallen, daß der Satz
"Hauptsächlich aus Kostengründen wird für Hälse auch Buchenholz und für Griffbretter Palisander oder Brazilholz verwendet"
zweimal vorkommt.
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