Autor: Joe Viera Kategorie: Kontrabassbau und -geschichte ISBN: 3923657382 Sprache: Preis: 15,80 € Bestellen bei Amazon |
dave, 08.09.2006
Armin,
ich mag mit Joe etwas zu hart ins Gericht gegangen sein.
Ich habe aber wahre Begebenheiten aus den 50ern beschrieben, als man eben in Nachkriegsdeutschland sehr viel Old Time spielte. Der Free Jazz war damals noch garnicht erfunden, sodass Deine spitze Bemerkung über die Beschränktheit der Dixielander ins Leere geht. Ich habe Joe auch später nie free oder "progressiv" spielen hören.
Aber Du magst recht haben insofern, als es zahllose Jazzbücher gibt, die nicht aus der lebendigen Praxis, sondern aus akademischer Theorie heraus geschrieben sind. Geht wohl nicht anders. Kann mir ja auch nicht vorstellen, dass Th. Monk ein Kompendium des Jazz herausgegeben hätte.
Barmin, 22.07.2006
Dave,
ich finde es sollte hier um das Buch gehen und nicht um die Person des Autors.
Habe mal in ein anderes Buch von Viera reingeguckt (Einfuehrung in die Jazzharmonik, Reihe Universal Edition) und fand es gar nicht schlecht, auch wenn es mittlerweile vielleicht bessere Buecher zum THema gibt. Von jenem Buch hatte ich den Eindruck dass der Autor eher aus der progressiv-Jazz- bis Free-Jazz-Ecke kommt. Kann mir schon vorstellen, dass da einiges bei Dixielandmusikern Stirnrunzeln verursacht, an wessen Beschraenkheit das liegen koennte, mag dahingestellt sein.
Aber wie gesagt sollte hier doch Viera als Autor und nicht als Musiker zur Debatte stehen. Gute Musiker sind nicht unbedingt gute Didakten/Paedagogen und umgekehrt.
Meine persoenliche Einstellung ist, zu versuchen, von jedem Musiker oder Musikerin was zu lernen.
Armin
Dave, Mitglied von GEBA-online.de, 26.08.2005
Dass ausgerechnet der JOE der erfahrenste Jazzpädagoge Europas sein soll, ist ein Schlag ins Gesicht aller grossartigen Jazz-Vermittler und Instrumentalisten dieses Kontinents.
Ich ziehe jetzt mal ungeniert vom Leder (mag unter uns bleiben): Der Joe kam mit seinem Alt fast allabendlich in den Jazzkeller Türkenstrasse angedackelt, in den späten 50igern/frühen 60igern. In München. Dort spielte man (auch ich, als Posaunist) Old Time und Dixieland. Und wenn der Joe die Band auf dem Podium fragte: "Derf I eisteign bei Euch?", drucksten alle verlegen rum: Ja später, jetzt grad ned, mir gengan eh glei. Und was man so sagt, wenn man einem nicht ins Gesicht sagen will, dass er wenig kann, und des wenige auch noch stilistisch garned herpasst, und die Harmonien beachtet er schon gleich garnicht. Er kam also fast nie zum Zug.
Aber hartnäckig war er. Und ungeniert. Und so kraxelte er die Leiter des "Jazzexperten" mühsam hoch, über Burghausen etc., weil er hatte ja sonst kein Beruf ned. Zäh wie Leder war er, und wurde einer von den Offiziellen.
Ich kenne sein Buch nicht; es mag eine gute Kompilation sein. Aber wer den Joe kennt, sagt sich: des werd scho wos Gscheits sei .......
Facit meinerseits: Der "angesehenste Jazzpädagoge Europas", wenn ma sowas überhaupts behauptn will: Da kenn I ganz andere.
Neue Musik-Zeitung, 26.08.2005
"Klare Einblicke in die 'Geheimnisse' des Jazz verspricht Joe Viera, Jazzmusiker und -pädagoge (einder der erfahrensten Europas), in seinem Buch und klärt zuerst einmal auf.
Gegliedert in:
1. Jazz und Musik, Jazz und Kunst, Jazz und Gesellschaft.
2. Die Arbeit des Jazzmusikers.
3. Elemente des Jazz.
4. Geschichte des Jazz,
ist dieses Buch weder Lexikon noch Anektdotensammlung, sondern eine komprimierte Beschreibung der wesentlichen Merkmale des Jazz und eine Zussammenfassung dessen, was in seiner Entwicklungsgeschichte bis heute geschehen ist. Den Schluß bilden ein CD/LP-, ein Viedo-, ein Literaturverzeichnis und ein Register."
Ruhr Nachrichten, 26.08.2005
"Jemandem, der sich noch nie näher mit Jazz beschäftigt hat, zu beschreiben was Jazz ist und wie verschieden Jazz sein kann, ist schwierig - und doch ist es dem Jazz-Pädagogen und Tenorsaxophonisten Joe Viera überaus trefflich gelungen."