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Supersolo Jazz 1320

HerstellerLenzner
BezeichnungSupersolo Jazz 1320
Arco+
Pizzicato++
Slap+
Hohe H/C 
Farbcode Saitenhalter 
Farbcode G (A) 
Farbcode D (E) 
Farbcode A (H) 
Farbcode E (Fis) 
Farbcode hohe C 
Farbcode H (Cis) 
Farbcode lange E 
OrchesterstimmungJa
Saitenstärke [mm] 
Solostimmung
Lange 4. Saite
Tiefe H/C Saite
Normale Länge
1/2 Länge
1/4 Länge
1/8 Länge
1/10 Länge
Satzpreis ca.220

Rezensionen

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schaedlich!, 02.09.2007


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02.09.2007
Lenzner D und G

Hallo,

wahrscheinlich gibt es immer wieder Jazzer, die auf der Suche nach Darmsaiten für einen Sound a la Paul Chambers etc. sind (so wie ich).
Weil viele Saiten mit vielen Spielern und Bässen immer wieder in Sound und Spielgefühl unterschiedlich sind, kann man immer wieder nur relativ vage Ratschläge geben und muß allerhand ausprobieren.

Hier eine meiner Erfahrungen - betr. insbes. das "gemischte Konzept" (d. h. Metallsaiten E und A/Darmsaiten D und G):
nach längerer Zeit mit Pirastro "Oliv" D und G fand ich, daß die Oliven auf meinem Baß "nicht genug nach Darmsaiten" klingen. Das hängt wohl in erster Linie mit der Metallumwickung der "Oliv"-Saiten und möglicherweise auch noch damit zusammen, daß mein Baß ein relativ neues, qualitativ hochwertiges und auch sehr dickes Griffbrett hat. Solche dicken und sehr harten Griffbretter sind m. M. n. in manchen Fällen gar nicht mal so günstig für eine (klang-ästhetische) Ausrichtung auf "akustischen Sound", weil sie einen (zwar) sustain-reichen, aber mitunter etwas "glatten", je nachdem auch "mittigen" Sound mit sich bringen. Jedenfalls klangen Oliv-Saiten auf meinem Baß zwar an und für sich sehr gut, aber nicht besonders unterschiedlich zu durchschnittlichen Metallsaiten, abgesehen von geringfügig weniger Sustain (was mir weniger wichtig ist) und einem darmsaitenähnlichen, "konkreteren" Anschlags-Sound (den ich bevorzuge). Im Spielgefühl waren Oliven übrigens m. M. n. sehr gut (zugkräftig genug, nicht zu dick, ausgewogene Zugstärke, allerdings natürlich weniger stimmungsstabil und sowieso etwas schwieriger zu intonieren).
Im Übrigen finde ich sie zu teuer (wie ich überhaupt insbes. die Darmsaiten aus diesem Hause völlig überteuert finde).

Lenzner "Jazz"-Saiten (Kat.-Nr. 1320) bringen diesen Sound sehr schön (auf meinem Baß). Leider hatte ich von vornherein das sehr lästige Gefühl, die (nylonumsponnene) D-Saite sei "zu schlapp" - auch im Verhältnis zur G-Saite aus demselben Satz. Außerdem läßt sich sich nur mit Mühe und einigem Risiko streichen - der arco-Klang ist wahrhaft gräßlich (hört sich ungefähr an wie ein Kater auf Helium). Übrigens hatte ich auch die "Classic"-Saiten (D und G); Resultat: die G war etwas dicker, klang ansonsten praktisch gleich, war also eigentlich auch genausogut für Jazz. Die D ("Classic" = blank) war in ähnlicher Weise "schlapp", wesentlich dicker, bei pizz völlig tot, dagegen aber bei arco gut im Sound.

Auch nach einem Vierteljahr konnte ich mich noch nicht an die Unausgewogenheit im Spielgefühl der beiden ("Jazz"-)Saiten gewöhnen - besonders im Zusammenspiel mit meinen D´Addario Hybrid E- und A-Saiten (was auf meinem Baß jedoch klangmäßig sehr gut funktioniert). Durch die benachbarte Metall-A-Saite kam die mangelnde Zugstärke der D-Saite nochmals stärker zur Geltung.

Der freundliche Herr Schneider in Bad Elster (saitenkatalog.de) hat sich des Themas angenommen und mir eine "zugstärkere" D-Saite bei Lenzner anfertigen lassen (zusätzliche 3kg im Zug). Das hat sehr gut geklappt und mit der speziellen D-Saite habe ich das Gefühl, daß die nun endlich mit der G-Saite harmoniert (ohne daß ich bei pizz öfters "hängenbleibe", statt den beabsichtigten Ton in der beabsichtigten time zu spielen usw.). Ich kann diese Saite (im Unterschied zu der "regulären Katalog-D-Saite) empfehlen. Vollends zufrieden wäre ich, wenn dieselbe Saite ohne die Nylon-Umspinnung zu haben wäre (weil die besagte schlechte arco-Bespielbarkeit vermutlich daher rührt). Das muß ich noch erkunden.

Wichtig ist in dem Zusammenhang, daß man eine neue Darmsaite wenigstens 24 Std. (besser zwei volle Tage) aufgezogen lassen und immer wieder nachstimmen sollte, um einen realistischen Eindruck von ihrer Zugkraft zu haben. Das übersieht man möglicherweise, wenn man neue Darmsaiten testet.

Eben schnell noch zum besagten "gemischten Konzept": bislang finde ich, daß der "Jazz-Darmsaiten-Sound" viel eher (und somit vorwiegend) davon herrührt, daß man die beiden höheren Saiten auf dem Kontrabaß aus Darm spielt. Ich finde, daß es klangmäßig im Grunde recht wenig Unterschied macht, ob die beiden tieferen Saiten auch noch Darmsaiten sind oder aus Metall (mit dem Thema werde ich mich vielleicht noch genauer auseinandersetzen; setze hier auch auf gewissen Hersteller-Support, sonst wird das einfach zu teuer..). So überwiegen m. M. n. in puncto E- und A-Saite die Vorzüge von Metallsaiten bei weitem.

Das hier ist natürlich nur eine Art Momentaufnahme (09/2007; tempora mutantur..).

Bei der Gelegenheit noch ein Hinweis auf die sehr gute Home Page des Kollegen Hervé Jeanne (http://www.hervejeanne.de/flash.php) - u. a. mit seinen Saitensorten-Hörbeispielen.

Grüße - Johannes Schaedlich


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