Hi Gubi,
einiges hat das Forum ja schon zu deiner Theorie gesagt. Mir fällt des weiteren ein, dass bei der Viola del Gamba, d.h. dem historischen Bassvorläufer, ja schon die Saitenzahl so hoch war wie bei den maximal ausgestatteten (und meiner ansicht nach maximal sinnlosen) modernen E-Bässen, d.h. 6 oder 7.
Also, ich glaube nicht, dass die Saitenzahl was mit der Saitenlage zu tun hat. Letztere ist auf dem KB ganz stark eine Frage in erster Linie deiner Praeferenz, und des weiteren von der Natur deines Basses und der benutzten Saiten abhängig.
Ob du elektrisch verstärkst oder nicht, bedingt auch nur indirekt die Saitenlage. Ich meine, du bekommst einfach einen anderen Sound und ein anderes Spielgefühl mit jeder Änderung der Saitenlage. Ich persönlich bin eher für relativ niedrige Saitenlage, aber ein gewisses Minimum ist einfach wichtig, damit die Saite schwingen kann und du ein gewisses Dynamikspektrum hast. Wenn du auf so Jazzrockgeschichten à la Stanley Clarke oder Buster Williams stehst, die spielten in ihrer 70er Jahre Phase bestimmt ziemlich niedrige Saitenlagen.
Wenn du auf der anderen Seite (Saite?) einen sehr laueten und rootsmässigen Sound haben willst, ist hohe Saitenlage und eine gewisse Brutalität angesagt. Ich habe zwei Kollegen hier in London die extrem hoch spielen. Kann dir nicht genau sagen, wie hoch, aber deutlich höher am Griffbrettende als mein Daumen breit ist, schätze so irgendwo zwischen 2.6 und fast 3 cm. Der Vorteil ist, man kann volle Suppe reinhauen und sehr laut spielen. Wenn man die entsprechende Hornhaut hat. Wenn du John die Hand gibst fühlt sich dass an wie Eichenborke. Der Nachteil ist, dass der Sound und die Ansprache in den hoher Lagen nicht so klasse sind, abgesehen davon, dass das Spiel da natürlich noch kraftraubender wird.
Zurück zu der Fingertechnik:
Versuche halt was für dich funktioniert. Ich versuche seit einiger Zeit, die Vier-Finger-Technik miteinzubeziehen, und das ist schon machbar. Meine persönliche Entscheidung ist, nicht konsequent umzusteigen, nur für bestimmte Sachen. Zum Beispiel in den Lagen wo du auf der A-Saite das E hast, entweder auf Zeige- oder Mittelfinger. Dann liegt halt bei 4-Fingertechnik eine Moll- bzw Durskala sehr easy. Im Prinzip, doch wenn man dieses Modell mit einiger Intonationssicherheit chromatisch verschieben möchte, erfordert dies einfach Fleiss und Geduld.
In der Daumenlage gibt es Leute die alle 5 Finger einsetzen. Liegt mir nicht so, den kleinen Finger verwende ich da nicht.
Bon Courage!
Armin