Vibrato- wann eigentlich? < | Klangbeurteilung vor dem Kauf | > Empfehlung für Basschule? |
Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen
Zugeordnete Kategorien: Kauf & Verkauf
Hallo Allerseits!
Ich bin neu im Forum und möchte mir einen linkshändigen KB kaufen. Bei Gedo bin ich fündig geworden und man hatte mir 3 rumänische Modelle der Firma Hora zum Antesten vorbereitet (leidlich vorbereitet, und von Bespielbarkeit noch weit entfernt). Alle 3 Instrumente klangen sehr unterschiedlich und mein Favorit war schnell gefunden. Es war der Vollmassive KB. Die beiden anderen Bässe haben "nur" eine massive Decke.
Gekauft habe ich Ihn dann aber doch nicht, weil:
An allen 3 Bässen fiel die E-saite klanglich seehhr stark ab. Sie klang dumpf, tot...nicht ein winziges bischen resonant und offen.
Da ich ein KB-Anfänger bin, habe ich keinerlei Möglichkeit diesen Umstsand einzuordnen. Meine Fragen konnten von Gedo-Musik leider nicht schlüssig beantwortet werden, die Besitzer sind keine Musiker...
Alle 3 Bässe sind mit denselben billigsten Saiten ausgestattet gewesen. Könnte DAS die Ursache für den schlechten Klang (eigentlich kann man das nichtmal als Klang bezeichnen, es war eher ein "Geräusch") der E-Saite sein?
Was mich stutzig macht, ist die Tatsache, daß die a d g Saiten an dem vollmassiven Bass wirklich gut klangen.
Also lauter als die beiden halbmassiven , außerdem voll, knurrig und transparent...
Was mich auch stutzig machte, ist die Tatsache, daß die Mitarbeiterin mir nicht anbot bspweise bessere Saiten aufzuziehen. Es hieß nur der Vollmassive würde sich klanglich durch Bespielung noch entwickeln.
Keine überzeugende Erklärung..., oder?
Wenn man darauf baut, dass sich so eine Unausgewogenheit noch "entwickelt", kann man sich das Anspielen ja auch gleich sparen. Man spielt ja gerade deswegen an, um sowas festzustellen.
Ansonsten spielen das Setup und die Saiten natürlich eine große Rolle für den Klang. Den konkreten Einfluss der einzelnen Parameter (Instrument + Setup + Saiten) zu bewerten und daraus Rückschlüss auf das vorhandene Klangpotential eines Basses zu ziehen ist aber einem Anfänger quasi nicht möglich.
Billige Saiten sind natürlich nicht förderlich. Aber auf einem ordentlich klingenden Instrument klingen selbst 30€ Thomann-Saiten (selbst ausprobiert).
Bzgl. Entwicklung: Da die Bässe wahrscheinlich ziemlich dick lackiert sind hält sich das in engen Grenzen.
Vielleicht hilft dir das ja:
Hi BloddyB!
Zunächst mal willkommen! Laut Gedo-Webseite soll der vollmassive für 1899,-- € ja mit Presto Balance Hybrid für den Verkauf ausgerüstet sein, vielleicht kann jemand dazu etwas sagen. Ich habe es bei Gedo aber auch schon erlebt, daß Bässe mit guten Saiten angeboten wurden, welche zum Verkauf dann auch tatsächlich aufgezogen wurden, im Laden standen die Bässe aber noch mit Billigsaiten.
Ansonsten hat Jonas ja schon alles wesentliche gesagt. Für einen allgemeinen Überblick kannst Du hier ja mal das Stichwort "Kaufberatung" eingeben.
@ Johannes: "•Hardware: Die Stimmmechaniken sollten leichtgängig und stabil sein. der Saitenhalter bevorzugt aus Ebenholz, der Stachel einen stabilen Halt bieten. Dabei sollte bedacht werden: Ein Austausch der Mechanik kann schnell 300€ und mehr kosten bei guten Einzel-Mechaniken." Das mit dem Saitenhalter stimmt so nicht, viele Bässe klingen mit einem SH aus leichterem Hartholz besser oder gar mit den paar Drähten des Marvin-SH. Und die Aussage zu den Mechaniken trifft natürlich auf alle Mechaniken zu, etwa auch für Tiroler.
Grüße
Thomas
"Bzgl. Entwicklung: Da die Bässe wahrscheinlich ziemlich dick lackiert sind hält sich das in engen Grenzen."
In der Tat waren 2 Bässe dick glänzend lackiert. Und die klangen nicht sehr offen(porig) Schade, daß der Vollmassive Hora im Prinzip nicht mehr in Frage kommt. Bei einem KB für 2 Kilo€ ist es mir einfach zu riskant auf Verdacht zu kaufen....
Dein Kapitel zum Basskauf ist gelungen und sehr hilfreich. Danke!!!
Du verkaufst ja zur Zeit auch sehr schöne alte KB: DIE in linkshändig, das wär zu schön....
Na Ja-Eventuell habe ich über das Kontrabass-Atelier/Lando Musik in Frankfurt die Möglichkeit einen Christopher lefty (DB302) zu erstehen. Das scheinen ja recht interessante Instrumente zu sein...
Zur Zeit übe ich mit einem 4/4 Strunal-Sperrholzbomber, der für mich aber definitiv zu groß ist. So richtig Spaß macht das Spielen auf dem nicht gerade...
Hi!
Wenn der Baß sonst einen guten Eindruck macht, vielleicht mal da: http://www.hora.ro/master_dbass_gamba.html nachfragen, wer die in Deutschland sonst noch hat.
Grüße
Thomas
Morgen,
ich besitze einen vollmaßiven Hora und habe ihn vom großen T. erstanden unter deren Label. Ich habe dort auch einen Kommentar zum Instrument abgesetzt. Ist halt ein ganz passabler Einsteigerbass, hab schon bessere aber auch schlechtere gespielt.
Also letztes Jahr hatten de bei Hora einen Super-4-Saiter auf der Musikmesse. War natürlich schon verkauft bevor ich ihn ausprobiert habe. Klang aber echt klasse. War natürlich für Rechtshänder...
Bei Gedo war ich auch vor kurzem. Ich habe da ausschließlich Fünfsaiter probiert und war eher enttäuscht. Gerade auch von den Vollmassiven. Der 4/4 Hora-Sperrholzbass ging einigermassen, so ganz überzeugt war ich aber nicht davon, insbesondere war er gross und schwer und ich wollte eher einen 3/4, der nicht zu schwer ist. Die tiefe H-Saite war meist extrem schwach, mindestens aber ziemlich schwach. An den Saiten kann das nicht gelegen haben, es waren auch Evah Pirazzi darunter, das ist dann schon der Bass selbst. Da ich aber ohnehin nur mal sehen wollte mit was ich dort rechnen kann, und ich keine konkrete Kaufabsicht hatte (ich könnte demnächst vielleicht (!) einmal ein günstiges Instrument für rauhe Umgebungen brauchen) hat es mich halt nur ein wenig enttäuscht. Jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass die rumänischen Hora-Bässe deutlich besser klingen als Gedos (chinesische?) Eigenmarke.
Die Bässe von Jonas habe ich mal auf der Musikmesse angespielt, aber irgendwie wurde ich mit denen nicht so recht warm. Vielleicht lag es aber auch an der lauten Umgebung. Bei Strunal war nur der Vollmassive OK, der Rest für mich ebenfalls schwach. Natürlich alles Rechtshänder-Instrumente. Vermutlich bin ich von meinem 5-saitigen 4/4 E. Wilfer-Bass zu verwöhnt.
Ich würde mal auf die Musikmesse gehen und alles mögliche an Bässen dort ausprobieren. Damit bekommt man einen Überblick, welche Qualität man für welches Geld wo erwarten kann. Jedenfalls durfte ich (an den Profitagen) alles ausprobieren was ich wollte. Man mußte halt öfter mal ein wenig Geduld haben und höflich fragen.
Hi Jörg!
Danke für Deinen Bericht! Wir sollten aber folgendes nicht vergessen: Wir sprechen hier über Neubässe im Bereich von ein paar Hundert bis < 2k €, einschließlich brauchbarer Hülle. Und Du hast jetzt nur über schwächelnde HS geschrieben - nicht über explizit schwache ES - und die finden wir bisweilen auch bei sehr, sehr viel teureren 5-Saitern. In keinem anderen Bereich würde man erwarten, daß Produkte, die 1/10 bis 1/20 der Spitzengruppe der vergleichbaren Warengruppe kosten (Autos, Kameras, Motorsägen, Eßbesteck oder was auch immer - und ich rede hier nur von Neuware) eine vergleichbare Qualität und Leistung erbringen. Insofern muß man mal fragen, wer in diesem Preissegment überhaupt so viele 5-Saiter anbietet - wenn überhaupt. Die i.a. nächst bessere Qualitätsstufe sind dann Bässe der - ich nenne sie mal so - Mastri/Fischbach-Klasse. Die liegen dann aber auch bei > 5k €.
Die Masse der Sperrholz- und Hybridbässe von Gedo gehören nunmal zur CCB-Klasse (Cheap Chinese Bass), die günstigeren Vollmassiven kommen zumeist aus Korea, die besseren aus Rumänien oder Tschechien. Hat mir Herr Gerigk zumindest mal so gesagt.
Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
Die E-Saiten waren etwas besser, aber manche auch recht schwach. Ich wunderte mich nur, warum man dort 5-Saiter tief bezogen verkauft, wenn man dort unten doch kaum etwas hören kann. Wenn ich beim nächsten Mal mehr Zeit habe, dann probiere ich mal alles durch, was ich in die Finger bekommen kann, egal ob 4- oder 5-Saiter.
Klar ist das das Billig-Segment, aber wenn die massiven ca. 2K-Bässe immer noch recht schwach sind, dann fragt man sich doch ein wenig, wie diese Bässe überhaupt einzuordnen sind.
Den einzigen Hora fand ich ja auch einigermassen OK. Kostete in Sperrholz aber eben auch schon über 1K. Ich hoffe ja, dass ich was brauchbares in Sperrholz oder Halbmassiv für ca. 1K finden kann. Der Hora war leider ein 4/4 und (u.a. daher) recht schwer. Wenn er etwas günstiger gewesen wäre (<1k) hätte ich mich vielleicht damit anfreunden können.
Ich werd' auch nochmal hinfahren wenn eine neue Lieferung da ist. Im Augenblick kann ich mir eh keinen leisten, habe nur so langsam Angst um meinen Wilfer bei den Fahrten zu den wöchentlichen Proben und monatlichen Aufführungen in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Großstadt zur Stoßzeit. (Früher habe ich immer mit dem Auto fahrenn können, aber das war ganz woanders und auch zu anderen Zeiten...)
Hallo Tekken,
Thomann habe ich gar nicht erwähnt und auch nicht probiert. Die Fahrt wäre mir für den Zweck doch etwas weit und die Erwartungen recht gering. Bei Jonas würde ich mir sicher noch einmal Zeit nehmen und mehr Bässe probieren als auf der Messe standen. Da das aber im Moment gar nicht ansteht (nicht finanzierbar) erspare ich ihm das im Moment.
Ich kenne durchaus das untere Preissegment, schließlich war mein erster (geschenkter) Bass ein Sperrholzbass, bei dem sich schon die Laminatschichten an den Rändern abgelöst hatten und für den ich nur Steg, Saitenhalter, Saiten, Bogen und Hülle nachkaufen mußte. Die Musikschule hatte ihn schon im Heizungskeller stehen und wenn ich ihn nicht gerettet hätte wäre er auch in dieser zur energetischen Nutzung gelandet. Ich habe ihn leider nicht mehr, er wurde mir vor Jahren aus dem Keller gestohlen. (Da hatte ich in meinem Appartment nicht genug Platz für zwei Bässe.)
Ich hätte ja auch gern bei Gedo einen halbmassiven und einen massiven 3/4 Hora 5-Saiter und vielleicht auch einen 3/4 Sperrholzbass angespielt, aber die hatten sie nicht im Vorführraum. Deshalb werde ich da auch noch einmal hinfahren.
Ich suche etwa seit drei Wochen, seit ich bei Gedo war, nach einer Quelle für einen eventuellen Reservebass. Er soll nicht viel kosten und robust sein, dafür nehme ich natürlich auch einiges an Abstrichen hin. Ich weiss, was mein Wilfer heute kosten würde. Ich war nur gerade von den Massiv-Bässen gegenüber den Sperrholzbässen recht enttäuscht, da ich kaum einen Unterschied hören konnte. Auf der letzten Musikmesse habe ich mehr spaßeshalber mal einiges an Bässen angespielt, vom Strunal Sperrholzbass bis zum Pöllmann, um meinen Wilfer in etwa einordnen zu können. Offenbar ist der sehr viel besser als ich gedacht habe und was man für den damaligen Preis erwarten konnte.
Der eventuelle Bedarf an einem robusten Bass hat sich im übrigen auch erst kürzlich ergeben. Dass es etwas dauern könnte stört mich gar nicht. Ich rechne durchaus auch damit, dass ich in meinem Preisegment nichts für mich Akzeptables finde. Das war eben eine erste Sondierung der Lage. Ich hatte halt bei den >2K Massiv-Bässen, die ich nur Interesse halber probiert habe, deutlich mehr erwartet (zumal es auch deutlich günstigere Massiv-Bässe als diese bei Gedo gibt).
Der tolle Hora-Bass von der Musikmesse hatte durchaus auch mehr als 4K gekostet, er war aber jeden Cent davon wert. Irgendwie war ich dann auch froh, dass es nur ein Viersaiter war, der für mich ohnehin nicht in Frage gekommen wäre, so habe ich nichts verpaßt. Ich fand ihn klanglich noch besser als meinen Wilfer, der heutzutage gut 50% mehr kosten würde als der Hora. Aber das war ja zu erwarten.
Im übrigen müßte man vermutlich zu zweit die Bässe testen. Im Raum klingt es sicher anders als für den Spieler. Wenn sich der Spieler allerdings nicht wohlfühlt, ist das natürlich auch nicht so gut.
Was die Bässe bei den einschlägigen Geigenbauern kosten, ist mir bekannt. Das trifft aber in nahezu allen Fällen nicht das Ziel einen preisgünstigen robusten Bass zu haben, der einigermaßen klingt. Schon gar nicht bei einem Fünfsaiter.
Mir ist schon klar, dass ich das was ich gern hätte so nicht haben kann, aber ich möchte sehen, ob ich mich dem sinnvoll annähern kann oder ob ich es lieber bleiben lasse. Das kann ich aber nur nach vielem Probieren selbst entscheiden.
Werter Tekken!
Also jetzt mal bitte keine Unterstellungen und Häme Jörg gegenüber. Einerseits hatte ich selbst ja schon geschrieben, daß man von Bässen dieser Preisklasse keine absolute Spitzenleistung erwarten kann. Und "eigentlich" wissen wir das auch alle. Andererseits steht es jedem frei innerhalb seines Budgets ein möglichst optimales Instrument zu finden.
Berichtet dann jemand hier mit Kompetenz (!) davon, sollten wir und besonders diejenigen, die eine Kaufberatung erwünschen, darüber dankbar sein. Jörg hat hier in den letzten Jahren sehr viele, sehr umfangreiche, sehr qualitätsvolle und sehr hilfreiche Beiträge geschreiben!
Tekken, außer dieser Polemik hier fällt mir jetzt gerade nichts (konstruktives) von Dir ein. Vielleicht künftig keine Unterstellugen und Unsachlichkeiten, die am eigentlichen Thema vorbeigehen, solche Beiträge kannst Du Dir sparen, zumal wenn Du bisher auch nur drei andere Beiträge von Jörg gelesen haben solltest.
Natürlich kann auch ein Fachmann in seiner Einschätzung eines Sachverhalts mal voll daneben liegen - was hier nicht der Fall ist - dann wäre aber eine angemessene Korrektur angezeigt. Sachliche Kontroverse ja - irgendwelche Unterstellungen -> siehe die fünf (!) Forumsregeln.
In diesem Sinne
Thomas
Prima! Das sind für mich Dank Midioma, LowB, Johannes Oehl und Jlohse schon viele relavante Informationen zusammen gekommen..
Extrahiert habe ich (nicht nur aus diesem thread):
Also den vollmassiven Hora fand ich von der Verarbeitungsqualität schon recht gut. Innen sehr sauber verarbeitet, die Lackierung abenfalls ohne Mängel. Der Klangmaßstab ergibt sich bei mir aus meinem Leihinstrument. Das heißt, die getesteten Bässe mußten sich gegen einen Strunal Sperrholzbass "durchsetzen".
Ich nahm an das sei keine besonders hohe Meßlatte...Tja! Also Entweder ist der Strunal richtig gut, oder aber die Horas sind....? Oder ich habe keine Ahnung was man im unteren Preissegment erwarten "darf"!
Vielleicht off-topic, aber: Am kommenden Donnerstag fahre ich nach Frankfurt um einen Christopher DB 302 anzuspielen.
Grüße
Moin!
Ich finde es durchaus gefährlich, dem geneigten Neuling zu suggerieren, mit einer handvoll Tips aus dem Kindernet könne man getrost Bassgeigen kaufen gehen. Da spielen derart viele Kriterien eine Rolle, dass man streng genommen viel Erfahrung haben muss, um nicht in die Scheiße zu greifen, und Erfahrung ist exakt das, was dem Einsteiger am meisten fehlt.
Ich empfehle zu Beginn ein haptisch optimal eingestelltes Instrument, dessen klangliche Eigenschaften erst mal scheißegal sind, das Nicht-Klingen liegt während der ersten Jahre zuallererst am Spieler, da kann auch der allerteuerste Bass nichts gegen ausrichten. Die Kiste muss bequem spielbar sein, von der Größe her passen, gute Saiten sind wichtig. Mir ist bis heute kein werksseitig optimal eingestelltes Griffbrett begegnet, da muss immer der Geigenbauer ran, also gehe ich gleich dort hin und lasse ein zwei Chinakisten liefern, die sowieso optimiert werden müssen. Die Vorstellung, man könne einem squier-Ersatzbass vergleichbar einen Kontrabass von der Stange weg sofort nutzen, funktioniert nicht. Wer sowas behauptet, hat keine Ahnung.
Zu deinem, blutiger Berthold, gefassten Fazit möchte ich ergänzen:
- große Serienstreuung immer und überall!!
- die E-Saite kann von des Spielers Platz aus am schlechtesten beurteilt werden!!!!!
- eine vernünftige Einstellung kostet ruckzuck so viel wie ein billiger Bass!!
- Hände weg von der Vorstellung, der Anfänger könne Kontrabässe beurteilen
Just my 2 wie man so schön sagt!!
Ich stimme dir 100% zu. Da deine ironische Bemerkung wohl auch auf mich abzielt: Ich habe das bewusst "Hilfe zum Kontrabass-Kauf" genannt und nicht "Ultimativer Ratgeber wie man sich als Anfänger einen Bass kauft"- ich stehe auf jeden Fall zu dem was ich geschrieben habe und denke, das es hilreich sein kann. Probieren muss jeder selbst.
Extrahiert habe ich (nicht nur aus diesem thread):
Große Serienstreuung bei v.a. günstigen industriell gefertigten Bässen.
Die E-Saite scheint ein neuralgischer Punkt am KB zu sein (bzw. die tiefe H-Saite).
Ein vernünftig eingestellter Bass ist bei bestimmten Anbietern Glückssache bzw.nicht ohne Mehrkosten zu erwarten
Hände weg von Internetware
Hinzufügen würde ich:
Auch teure Bässe können mies klingen
Lautstärke der E-Saite hängt auch von den Saiten und der Spielweise ab.
Wie beim Autokauf gilt: Vor dem Kauf einen Experten draufschauen lassen. Lehrer oder Geigenbauer, auch gern beide. Grobe Fehlkäufe kann man dann vermeiden.
Mir fällt gerade folgendes ein:
Gerade die tiefen Saiten können, wenn sie noch neu und steif sind, matt und kurz klingen. Wenn sie dann mit der Zeit flexibler werden klingen sie besser. Allerdings hat das mit der Lautstärke nicht viel zu tun, sondern eher mit dem Klang.
Es ist in der Regel nicht die E-Saite selbst, die bei einem Bass schwach klingt, sonderen deren Abstrahlung. Das kann man mit manchen Saiten ein wenig verbessern (z.B. mit Evah Pirazzi), aber damit legt man sich in der Saitenauswahl wieder ziemlich fest.
Letztlich viel probieren, auch die Bässe, die man sich nicht leisten kann/will. Es muss ja nicht gleich ein superteurer Pöllmann sein, aber ein ordentlicher Orchesterbass sollte als Referenz wie es klingen könnte auch mal ausprobiert worden sein.
Nach dem Klang (oder auch vorher) sind andere Eigenschaften des Basses wie Halsprofil, Halsmensur (D oder Es oder dazwischen), ggf. auch Schulterbreite, Gewicht (wenn man ihn viel und weit transportieren muss) wichtig. Es hilft im Niedrigpreissegment nichts, wenn der Klang gut ist, aber die Ergonomie nicht zum Spieler passt, Änderungen wären zu teuer. In gewissem Rahmen kann man vielleicht Kompromisse machen, aber man wird sich u.U. auch sehr lange über den Kompromiß ärgern.
Mir fällt gerade folgendes ein:
Gerade die tiefen Saiten können, wenn sie noch neu und steif sind, matt und kurz klingen. Wenn sie dann mit der Zeit flexibler werden klingen sie besser. Allerdings hat das mit der Lautstärke nicht viel zu tun, sondern eher mit dem Klang.
Das ist ja mal eine gehaltvolle Ansage.
Alle 3 Bässe waren tatsächlich erst kurz zuvor (1h) mit den nagelneuen Saiten eingerichtet worden. Das erklärt auch, warum die E-Saite an allen Bässen gleich "matt" und mit wenig Sustain klangen, die übrigen Saiten von Instrument zu Instrument aber individuelle Unterschiede zeigten. Der sehr dick glänzend lackierte Halbmassive klang dumpf und war nicht sehr schwingfreudig, der seidenmatte und leichtere Halbmassive klang höhenreicher und offener, der Vollmassive dann am lautesten und holzigsten. Vom Gewicht her lag der in der Mitte.
Nach dem Klang (oder auch vorher) sind andere Eigenschaften des Basses wie Halsprofil, Halsmensur (D oder Es oder dazwischen), ggf. auch Schulterbreite, Gewicht (wenn man ihn viel und weit transportieren muss) wichtig. Es hilft im Niedrigpreissegment nichts, wenn der Klang gut ist, aber die Ergonomie nicht zum Spieler passt,
Meinst Du mit Halsprofil die Halsdicke? Oder gibt es wie beim E-Bass C-oder D-Profile? Neben der Mensur(länge) ist für mich noch die "Schulterbreite" wichtig.
Die ist beim Hora eher breit...also für mich nicht optimal. Der Christopher hat Gambenform und sieht schalschultriger aus.
Danke nochmals für Eure Hinweise und Informationen...
Meinem KB-Lehrer kann ich den Bass natürlich erst nach dem Kauf präsentieren. Er läßt sich verständlicherweise nicht auf kategorische Statements ein. Über Ihn habe ich allerdings schon eine gute Addresse für die individuelle Einrichtung meines Basses bekommen.
ciao...
Hallo blutiger Berthold!
Schön, dass du einen Lehrer hast, der dir alle deine Fragen in einem knappen statement zu Beginn deiner nächsten Stunde hätte beantworten können. Hier haben sich ein paar Leute die Finger wund getippt, weil sie dachten, dass du planlos und fern der Heimat im bassistischen Nirwana rumtrudelst.
Dass man einem Lehrer einen Bass "natürlich" erst nach dem Kauf präsentieren kann, finde ich gut nachvollziehbar. Er sei dir gegönnt!!
Schönen Sonntach allahseits!
N´abend old MeckerHead!
In deinem freundlichen Stil erkennt man "alte Schule": Bassprofessorforum...?
Schön, dass du einen Lehrer hast, der dir alle deine Fragen in einem knappen statement zu Beginn deiner nächsten Stunde hätte beantworten können.
Schön, daß Du im Detail informiert bist über meine Zeitplanung und über die meines Basslehrers gleich dazu.
Hier haben sich ein paar Leute die Finger wund getippt, weil sie dachten,
Was echauffierst Du dich denn so? Niemand hat Dich gezwungen dein sacrosanctes Herrschaftswissen preiszugeben. Deine Beiträge schienen mir ohnehin am entbehrlichsten zu sein.
"Erstmal 2 ChinaBässe zum Geigenbauer deines Vertrauens schicken lassen..."(gute Idee, thump-up!)
Schönabendnoch...
Hi BloodyB!
Also, mir war aufgrund des ersten Absatzes Deines Eröffnungsthreads schon klar, daß Du jetzt nicht bei absolut Null stehst was Deine Kontrabaßkenntnisse anbelangt. Und wenn manche Personen hier (mit Fachkenntnis!) etwas kratzbürstig schreiben - laß sie doch, solange es nicht in persönliche Angriffe und Unterstellungen mündet. Jeder tickt halt anders.
In sehr seltenen Fällen kann es vorkommen, daß Saiten auch mal von Markenherstellern echte Nieten dabei haben, vor knapp zwei Jahren war dies bei den ES der Spirocore mittel der Fall http://geba-online.de/forum.php?action=viewtr ... =0&search=Spirocore . Mein Beitrag dort war der letzte, interessant war ja, daß die HS auf den beiden genannten Bässen schon wieder viel besser/lauter klangen. Zumindest einer der beiden dieser letzten - danach wurde das Modell nicht mehr geliefert - wurde von einem Forumsmitglied gekauft, mit dem ich deswegen auch in regem Austausch per PN war, eine kritische Anmerkung zu ES oder HS habe ich nach Saitenwechsel von ihm nicht empfangen.
Grüße
Thomas
Mit Halsprofil ist der Querschnitt des Halses gemeint. Da beinhaltet die Breite, die Dicke aber eben auch die Form der Rundung. Es gibt nämlich auch hinten eher flache Hälse, die vorwiegend an den Außenkanten gerundet sind und welche die eine mehr oder weniger gleichmäßige Rundung haben. Vielleicht meinst Du das mit C- und D-Profile. Es kommt da sicher auch auf die Anzahl der Saiten an, beim 5-Saiter ist der Hals in der Regel ja breiter, aber es ist eben auch eine persönliche Vorliebe, die bei jedem etwas anders ist.
Viele (wenn nicht sogar die meisten) Lehrer von Streichinstrumenten bieten Anfängern an, bei der Auswahl des Instruments zu helfen und dabei zu sein, damit man ein geeignetes Instrument zu einem angemessenen Preis erwirbt. Selbst wenn man die Zeit dem Lehrer bezahlt (was vermutlich die Regel ist), ist es sehr empfehlenswert ein solches Angebot anzunehmen.
Wenn Dein Lehrer dafür keine Zeit hat oder das definitiv nicht will, muss man sich fragen wie sehr er an seinen Schülern interessiert ist.
Wenn er es nicht von sich aus anbietet, sollte man fragen, ob er dazu bereit wäre. Man kann ja vorher schon einmal Instrumente ausprobieren und einige selbst in die engere Wahl ziehen. Allerdings kann es sein, dass der Lehrer (aus gutem Grund) keines davon für geeignet hält. Aber einen Versuch ist es wert die Vorauswahl schon einmal einzuschränken. Man sollte nur nicht an der eigenen (Vor-)Entscheidung kleben.
Bzgl. der Schulterbreite bitte keine Verallgemeinerungen auf alle Bässe eines Herstellers. Die bauen schon sehr unterschiedliche. Ein Solo-Bass ist fast immer ein 3/4-Bass und hat in der Regel schmale Schultern, damit man leichter in die hohen Lagen kommt und der Korpus nicht zu sehr stört. Die sind aber dann üblicherweise schon ordentlich teuer...
Im Kern der Sache muss ich old_slapperhand zustimmen, wenngleich ich das etwas anders verpackt hätte. Ich finde, dass der Lehrer der erste Ansprechpartner sein sollte. Natürlich kann man sich auch Tipps hier holen, aber die sollten nur ergänzen und hinweisen, entscheiden sollte der Lehrer mit Dir zusammen.
Ich finde es schon recht merkwürdig, dem Lehrer nach dem Kauf den Bass zu präsentieren, um dann möglicherweise gesagt zu bekommen, dass das Instrument nichts taugt oder überteuert war. Bevor man Schrott kauft oder deutlich zu viel bezahlt (oder auch beides) sollte man lieber warten bis der Lehrer Zeit hat sich mit Dir zusammen um den Bass zu kümmern. Ggf. anstatt des Unterrichts.
Bei vielen Geigenbauern kann man das Instrument auch ausleihen, um es mit dem Lehrer zusammen zu begutachten und auszuprobieren, bevor man es kauft. In der Billigklasse vermutlich eher nicht, aber auch da lohnt es sich zu fragen. Ggf. muss man eben ein reichliches Pfand deponieren.
Bzgl. der Steifheit der E-Saite: Lockere mal die E-Saite bei einem der Bässe bis sie keine Spannung mehr hat, und fühle ob sie eher sehr steif ist (das machen die Windungen, wenn sie von der Herstellung her noch sehr stark aneinandergepresst sind) oder eher recht flexibel. Dann kannst Du einordnen, ob es eher am Bass oder an der Saite liegt. Es gibt durchaus Saiten, die frisch ausgepackt recht flexibel sind. Die ganz billigen Stahlsaiten haben aber häufig einen massiven Stahlkern, klingen sehr hell, fast scharf, und federn stark zurück (auch stark hin und her, wenn sie ohne Spannung sind und sich frei bewegen können). Die sind ohnehin nichts und halten im wesentlichen den Steg und den Stimmstock am Platz (OK, ein klein wenig überspitzt ausgedrückt).
Mit Bogen klingen steife Saiten deutlich besser als gezupft. Wenn Du einen hast oder leihen kannst und auch einigermassen damit umgehen kannst, dann nimm Bogen und Kolophonium mit oder bitte um einen Bogen zum Ausprobieren. Da merkst Du ob in der Tiefe was kommt oder es immer dünner klingt (dann fehlen die tiefen Teiltöne der Saite, weil die Decke in diesem Frequenzbereich nicht gut schwingen kann). Mit Bogen werden steife Saiten auch schneller flexibel als pizzicato. Aber einige Wochen bis Monate dauert es auch mit dem Bogen (je nach Saite).
... noch etwas Grundsätzliches ...
ein neues Instrument sollte man mindestens zwei Wochen ausprobieren, bevor man sich zum Kauf entscheidet. Denn es klingt je nach Raum und Mitspieler anders. Diesen Service sollte ein Bassverkäufer bieten. Und das tun eigentlich auch alle guten/seriösen Geigenbauer bzw. Instrumentenhändler. Ist das nicht möglich, würde ich zum nächsten Laden weiterziehen.
Dabei sollte ein "Kandidat" einige Stationen durchlaufen:
- Zu Hause beim Üben
- In der Orchester- bzw. Bandprobe
- Am besten auch auf der Bühne / im Konzertsaal / in der Kirche
- Evtl. Solo mit Klavierbegleitung, oder im Kammermusikensemble
... je nachdem, für welche Musik der Bass verwendet werden soll.
Und wenn man ihn ein paar Wochen zum Testen ausgeliehen hat, sollte man ihn seinem Lehrer zeigen (ihn testen lassen) und auch mal Kollegen darauf spielen lassen. So bekommt man kompetentes Feedback vom Lehrer/Kollegen und kann hören, wie das Instrument aus größerer Entfernung klingt.
Einen Kontrabass kauft man ja nicht alle Tage ...
Grüße
Andreas
Vibrato- wann eigentlich? < | Zurück zur Liste | > Empfehlung für Basschule? |
Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn