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Also, soweit ich das erkennen kann, handelt es sich schon um einen Bass, den er da spielt.
Und wenn das jetzt nicht ein YouTube-Video wäre, sondern eine mp3-Datei: hättest Du die Finger- und Bogenhaltung gehört?!?
'n Abend Kollege Krittiker,
mit dem nachfolgenden link kannst Du Dich zu diesem komplexen Thema eingehend informieren:
http://www.silviodallatorre.de/index.php?lang ... e-bass&ebene=1&thema=4
Schönen Feierabend & Gruß in's Forum
Pollux
Das ist ein französischer Bogen, deshalb diese Haltung.
Kopfschmerzen????
Ich weiss wohl was der freundliche Scharfrichter von nebenan empfiehlt, ansonsten rate ich dazu erstmal zu lernen wie Gondrabus übahaut geschriewween wid.
Gebe dem Krittiker absolut recht, es sieht sonderbar aus. Außerdem wird ein Bass mit den Fingern gespielt. Bögen benutzen nur Anhänger der klassischen Musik, und die sehen auch so langweilig aus wie sie sind (siehe Video)!
Hi Leute,
erstaunlich, wie gut es trotz der offensichtlichen technischen Mängel klingt!
Schade, sonst wäre es noch deutlich besser.
Was mich am meisten nervt ist das ständige Beschleunigen des Bogens vor jedem Wechsel, den dadurch erzeugten Effekt am Ende der Note macht der Bassist sicher nicht aus musikalischen Gründen.......schade auch, daß das Vibrato nicht immer intelligent gestaltet wird, z.B. bei der allerletzten Note. Offensichtlich möchten Klavierspieler und Bassist hier ein Verklingen erzeugen, was aber durch das Abwürgen des Vibratos gestört wird. Mit einer korrekten Handhaltung würde das Vibrato in der Daumenlage auch nicht so anstrengend sein bzw. klingen...ansonsten noch die Wahl der Kontaktstelle, durch die Bank an der Dynamik orientiert (was an sich ja nicht ganz verkehrt ist) aber dabei die Verkürzung der Saite durch das Greifen der linken Hand vernachlässigt.
Handhaltung rechts ist auch nicht wirklich gut. Obergriff ist ja i.O. (spiele ich selbst relativ häufig, gerade bei Bottesini & Co. , man gewinnt einfach automatisch 5 cm Richtung Steg...), aber blockiertes Handgelenk......
Piansit: wie immer halt beharrt er auf temperierter Stimmung, auch nicht gerade hilfreich
MlG, Klaus
Hi,
hast ja recht, aber es könnte halt NOCH besser sein. Meine Kritik an der linken Hand bezieht sich nicht auf die 4-Finger-Technik sondern auf das ständige Durchdrücken von Gelenken und Abspreizen von Fingern, was sich beides halt nicht so toll auf Intonation und Vibrato auswirkt. Ansonsten hab ichs ja schon geschrieben, kling sehr schön....bis auf.....
MlG, Klaus
Hi,
ob das auf der Höhe der Zeit ist oder nicht bzw. ob Cellisten das auch so machen ist nicht die Frage. Probier einfach mal aus, wie Dein Vibrato klingt und gestaltbar ist, wenn Du die Hand klein machst bzw. die freien Finger wegspreizt oder wenn Du den Finger durchdrückst bzw. wenn er rund ist.
MlG, Klaus
Mal eine paar dumme Fragen:
Dieser ganze Komplex "Niederlaendische Schule" usw:
hat das Relevanz fuer nicht-Klassiker? Oder bzw. Nicht-Erzromatiker?
Von dem was auf Herrn Dalla Torre's Website ist, und auch dieses Werk, habe ich den Eindruck, Spaetromantik ist das aesthetische Ideal dieser Leute. Oder ist das allgemein bei Klassikern so?
Persoenlich kann ich damit nicht soviel anfangen; mit zunehmendem Alter wird es zwar etwas besser (mein Zugang zu dieser Epoche). Alles in allem ist mir das ganze Kapitel aber noch zu stark belegt mit vielem Negativen.
Also, ich will jetzt hier nicht eine Grundsatzdiskussion zum Zaune brechen. Ich finde es bloss komisch, dass eine Technik sich als fortschrittlich bezeichnet, dann aber hauptsaechlich diese Musik aus dem spaeten 19 Jhd praesentiert, vor der mir bei aller Beweunderung immer noch gruselt. Wie sieht denn das aus mit Werken aus der Moderne oder auch zeitgenoessischen Musik? Kann man die mit dieser Technik auch spielen? Und was ist ueberhaupt eine Kantilene?
Off-Topic und um ein bisschen die Plauderei im Gange zu halten: Kannst du mir bitte ein paar der negativen Aspekte des Kapitels "Romantik" darlegen? Denkst du dabei an Dekadenz?
Das hat sehr wohl für alle Richtungen eine Bedeutung.
Ich sehe oft genug Bassisten die alle Finger an einander quetschen und das ist nun einfach unergonomisch ... warum Klassische Bassisten das nicht verstehen weiß ich nicht aber die Jungs und Mädels die sagen das diese Haltung "falsch" ist sollten dann bitte mal etwas anderes außer Klassik spielen! z.B. Funk oder einfach modernere Stücke. Ich selbst spiele gar keine Klassik, was ich aber nicht auf die Musik sondern auf die steifheit der Mitmusiker zurück führe. Ich fidne das es einfach keinen Spaß macht wenn immer jemand meckert das diese und jene Haltung nicht stimmt, denn Haltungen oder Technicken die "falsch" oder unergonomisch sind fallen irgendwann von alleine weg.
Ich selbst konnte ein paar sachen aus der Niederländishcen Schule übernehmen.
Au weia, da hast du ja einen alten Thread ausgegraben.
Verstehe allerdings deinen Punkt nicht ganz, weil bei Funk usw, wo man oft eine halbe Stunde lang einen Riff spielen muss, der auf dem E-Bass sich nur ueber drei Buende erstreckt, gerade da nimmt man doch eher "geschlossene" Haltung der linken Hand - mache ich auch auf dem Ebass.
In dem Video sieht das durchdruecken der greifenden Finger wirklich kriminell aus. Ich denke das ist einfach eher Schlamperei, die man sich als reifer Maestro mit einem superkonfortabel eingerichteten Spitzenbass leisten kann, als irgendeine bewusste Methode. Wenn ich sowas auf meinem Bass versuchen wuerde, koennte ich erstmal ein paar Tage nicht spielen weil irgendwas gezerrt oder ueberbelastet.
Funk war hier nur als Beispiel für Populärmusik in dem man Läufe spielt ^^ nicht so wie in vielen Rock Stücken wo man jeweils einen Takt lang einen Ton spielt. Und außerdem gibt es auch Funkstücke die sich über mehr als 2 Bünde erstrecken ;-)
Und das die Finger überdehnt sind ist eine Sache ich kann es nur einfach nicht haben wenn manche Mitbassisten eine neue Technick sofort zerreißen^^
Natürlich haben auch geschloßene Griffweisen eine Daseinsberächtigung ^^ nur sie sind einfach nicht ultimativ und die anderen Technicken sind auch nicht gleich falsch! Darauf wollte ich herraus ^^ sorry wenn es falsch klang ^^ ich kann mich nur fürchterlich über sowas aufregen xDDD
Herr Dalla Torre ist ein Spezialist für Alte Musik. Er spielt in einigen Barockensembles, u.a. das bekannte L'arte del mondp Ensemble und gibt oft Meisterkurse für Alte Musik. Die 4-FT ist in anlehnung an Johann Matthias Sperger, der Kontrabassvirtuosen der Wieder Klassik, für den u.a. auch Mozart ein Stück geschrieben hat. Das Klangideal der Neuen Niederländischen Schule orentiertiert sich am barocken Klang, einem freien schwingendem Klang. Sorry Basstöpel, das hat mit Romantik nichts zu tun. Man kann mit der Neuen Niederländischen Schule alles spielen, es ist einfach nur ein Ansatz Kontrabass zu spielen. Es gibt auch andere 4-FT, andere Leute die mit schweren Bogen spielen, im Sitzen wie im Stehen, usw.. Jeder Professor verfolgt da seine eigene Philosophie. Eine typische Schule gibt es gar nicht mehr, jeder Prof ist eine eigene Schule. Es bringt auch jedem was, ich habe letzens erst mir eine Stunde im Pizzicatospiel bei Professor Dalla Torre geben lassen. Auf seiner CD How Low Can You Go beweist er auch wie eindrucksvoll er das kann in der Proto-Sonate.
Es geht hier auch nicht um eine Grundsatzdiskussion, jeder der Silvio Dalla Torre oder Hans Roloefson mal live vor sich spielen erlebt hat weis das alles funtioniert und möchte seinen Bogen frustriert in die Ecke schmeißen, den die Jungs klingen genial!
alles Klar, war ja nur 'ne Frage.
>jeder Prof ist eine eigene Schule.
Hoert sich ja an wie im ... Jazz.
Ne klar, war ja auch nur eine Antwort ;-)
Die Hochschullandschaft in Deutschland ist wirklich schlimm. Jeder hällt den Bogen anders und so, ich habe einigen vorgespielt und alle hatten erstmal was an meiner Spielposition, an meiner Bogenhaltung, etc.. zu meckern. Das ist ja okay, ich mein man lernt ja nie aus. Das witzige dabei war aber das ein Professor dem anderem sogar wiedersprochen hat. Der eine meinte "der Bogen wird so gehalten", der andere meinte das wieder anders. Und bei jedem werden staccato-Noten anders artikuliert^^
Das ist schon sehr amüsant..
Das ist nicht nur in Deutschland so.......bzw. hier geht es sogar noch, da doch eigentlich alle "deutsche Bogenhaltung" lehren.......
Ja das stimmt natürlich wiederum. In anderen Ländern ist das wahrscheinlich noch schlimmer!
@Hen Was Armin hier fragt, kommt nicht von ungefähr, mir geht es ähnlich, die meisten Einspielungen die ich von SiDaTo und Roloefson kenne haben mitnichten einen Schwerpunkt auf sogenannter alter Musik (von der man üblicherweise nur bis zur vor- oder frühbarocken Periode spricht, Alte Musik hört eigentlich ab Frescobaldi schon auf, Telemann, Bach usw sind in d.S, also keine "Alte Musik". Blos weil sich jemand einen Violone bauen lässt und sich darauf versucht, ist er noch lange kein Spezialist für Alte Musik. Einen freien und schwingenden Klang wollte man zu allen Zeiten erzeugen und gebraucht man auch überall, das ist kein Spezifikum von „Alter Musik“
Und Sorry Hen, die Lebensdaten und Kompositionsstile von Bottesini, Max Bruch usw weisen diese ganz klar als Spätromantiker aus, Glasunow und Piazzolla von mir aus sogar "Postspätromantiker". Armin hat schlicht und ergreifend recht und zumindest gute Gründe für die These "haben diese Leute ihren ästhetischen Schwerpunkt in der Spätromantik?".
Wenn ich Dich hier richtig interpretiere, hast Du Dich mittlerweile zum Spezialisten für diese "Neue Niederländische Schule" entwickelt, zumindest was das Erläutern derselbigen anbelangt. Dann bin ich ja genau an der richtigen Adresse, da mir einige Dinge unklar sind. Warum z.B. "Niederländische Schule" ? Ist Herr Roloefson so eine Art niederländischer Basspapst, dem alle dortigen Bassisten und Basslehrer unterwürfig folgen oder folgt er selbst einem uns unbekannten niederländischen Basslehrplan, (von wem auch immer ein solcher verfasst sein sollte)?
Was ist an dieser Art Kontrabass zu spielen typisch niederländisch? Ich mit meinen begrenzten Vorstellungen von Holland denke mir, man muss vor oder nach jeder Übesession bekifft einen Matjes einwerfen und mit Genever runterspülen, geht da meine bauchbetonte Phantsie mit mir durch oder gibt es tasächlich ästhetisch /musikalische Kriterien für einen niederländischen Kontrabassstil?
Was ist an der "Neuen Niederländischen Schule" wirklich "Neu"? Wie Du selbst schreibst, spielten und spielen auch andere Leute mit schweren Bögen und mit 4FTechnik und zwar nicht erst seit Roloefson. Ich habe Roloefson und SiDaTo noch nicht life erlebt, was ich auf den Videos höre und sehe macht mir den Eindruck, das sie ähnlich wie Rabbath spielen aber nicht so klingen. Sie spielen nicht mit Knickstachel und daher können sie nicht im Stehen spielen. Vielleicht liegt es daran, dass ich sie in Puncto Beweglichkeit, Effet und musikalischer Charme deutlich schwächer als Rabbath finde. Wer hat denn da von wem abgekupfert? Ein kurzer Blick auf die Geburtsdaten könnte uns zu einem üblen Verdacht nötigen. Was ist der Unterschied zwischen der „Neuen Niederländischen Schule“ und der „Nouvelle Technique de la Contrebasse“? Egal, Du wirst mir das schon alles erklären.
@Basstölpel um nochmal kurz auf Deine Frage zurückzukommen, im Sinne eines durch Publikation verbreiteten Usus kenne ich keine „Neue“ Variante von Kontrabass- Spieltechnik die speziell entwickelt worden wäre um damit zeitgenössische Kompositionen oder Free zu spielen. Ich denke, das die Erfordernisse und Möglichkeiten in diesen Musikbereichen derart vielfältig und komplex sind, das es letztendlich immer auf einen sehr persönlichen Stil einer Spieltechnik hinausläuft. Ein früherer Lehrer, der in den 70ern eng mit Kagel gearbeitet hat, hatte einen elektrischen Motorbogen mit umlaufenden Bogenbezug entwickelt (keine Naturhaare sonden eine Pflanzenfaser wie Sisal oder Baumwolle glaube ich). Irgendwie hat er (mein Lehrer) damit auch eine Spieltechnik entwickelt, um Springbogen zu spielen sowie mit und gegen die Laufrichtung zu streichen. Er hat es mir damals mit viel Schmunzeln erzählt, hat wohl Spaß gemacht. Ich kann ihn heute leider nicht mehr fragen, er ist vor einigen Jahren verstorben. Ich selbst habe mal eine Saitenstimmung mit E Fis C und Cis gemacht um möglichst leicht Dissonanzen in Doppelgriffen spielen zu können, dies um ein Projekt mit Peter Kowald zu machen, habs aber verworfen, das war ein viel zu verkopfter und planerischer Ansatz um mit dem Bauchmusiker Peter Kowald mitzuhalten. Es gibt oder gab in Cincinatti/Ohio einen interessanten Bassproffessor namens Barry Green, der hat ähnlich schräge Techniken entwickelt, als er bei einer Performance irgendwann mal wie Alice Cooper aus einem Sarg stieg, war mir allerdings nicht mehr klar was reiner Klamauk und was künstlerische Intention war, die Grenzen bei ihm waren wohl fliessend.
Puuh meiner Lieber Bassknecht, das sind viele Fragen. Alsooo:
Ich gebe Dir Recht, es sind wirklich keine Einspielungen von den beiden mit dieser Musik vorhanden, der Verdacht ist durchaus gerechtfertigt.
Das alles Zeiten versucht haben einen schwingenden Klang zu erzeugen würde ich anstreiten denn mir hat man teilweise anderes erzählt. Und diesen Personen die mir das erzählt haben das es nicht immer so war (und das sind nicht nur Leute der NNS) glaube ich im Moment noch. Das aber ein Resonannter Klang das Ziel immer war streite ich nicht ab.
Warum das ganze "Neue Niederländische Schule" heißt kann ich Dir gar nicht sagen, ich werde mich aber mal erkundigen.
Und was daran typisch niederländisch ist kann ich dir daher auch nicht sagen (ich habe es auch nie so aufgefasst aber es ist interessant sich damit mal zu beschäftigen).
Die Neue Niederländische Schule erhebt nicht den Anspruch etwas "neues" zu machen. Ganz im Gegenteil, sie beruft sich auf alte, verlorengegange Techniken und versteht sich als eine Art Renessaince. Dies steht aber auch so auf der Webside von SiDaTo. Deswegen hat auch niemand bei niemand abgekupfert, denn darum geht es auch nicht. Die Ähnlichkeiten mit der Technik von Rabbath sind verblüffend, das wissen diese beiden auch. Seit sie das festgestellt haben stehen sie im ständigen Austausch mit ihm und versuchen gemeinsam sich weiterzuentwickeln. Das sie nicht an Rabbath rankommen ist klar, er ist einzigartig und so auch einfach der Beste. Sie versuchen beide von ihm zu lernen. Der wirklich interessante Punkt ist der: Die Neue Niederländische Schule und die Rabbath Technik sind unabhängig voneinander entstanden, der Ausstausch der beiden Schulen bekann erst in den letzten 2-3 Jahren. Während Rabbath sich da Spiel autodidaktisch beigebracht hat ist die Niederländische Schule durch Forschungen enstanden. Es geht dabei ja auch nicht um ein Richtig oder ein Falsch. Gerade SiDaTo ist die Bescheidenheit in Person, obwohl er eine großartige Klangkultur hat. Er spielt nicht nur 4 FT sonde auch 3 FT, je nachdem wie er es gerade braucht. Er findet viele 3 FT Spieler sehr gut und verlangt gar nicht nach einer Vereinheitlichnug. In seiner Klassen spielt eine Studentin in Stehen aber 4 FT, eine spielt im Sitzen aber 3 FT, ein Student spielt mit der Französischen Bogenhaltung, eine Studentin beschäftig sich ausschließlich zu nicht Jazz, eine spielt mit leichten Bogen, einer mit schwerem, etc... Das ist der Geist der Schue: Toleranz und Vielfalt der Technik. Sein Unterricht besteht nicht aus irgendwelchen Technikübungen sonder aus Klangübungen. Wie man den Bogen bei ihm hällt ist so egal, hauptsache der gewünschte Klang kommt. Und das ist der Geist der Neuen Niederländischen Schule. SIe ist ein bestimmter Weg Bass zu spielen, aber nicht der einzige, für was sie auch keinen Anspruch erhebt. Was diese Schule aber anprangert ist eine bestimmte Klangkultur die sich beim Kontrabass entwickelt hat die esa auf anderen Streichinstrumenten nicht gibt, ja sogar undenkbar ist da bestimmte allgemeine Bogenregeln beachtet werden, die von vielen Kontrabassisten immer noch nicht beachtet werden. Aber auch da ist man tolerant, es wird nur nicht gelehrt, aber jeder darf spielen wie er will.
Und zu Roelofson: Ich mag seinen Klang nicht, aber er artikuliert und phrasiert einfach toll! Und es muss immer solche querdenker geben um Diskussionen und Austausch anzuregen, und wenn sie am Ende nur zeigen wie es nicht gemacht werden soll!
Lieber Jürgen,
die Technik verlangt keine Spreizung der linken Hand. SIe ist auch nicht anstrengender, ganz im Gegenteil. Dadurch, das die Hand befreit wurde und die Finger sich nicht mehr verkrampfen beim spielen, ist man in der Lage das Gewicht der Armes beim spielen zu nutzen. Die Abstände zwischen den Tönen werden nicht durch Spreizung sondern durch Bewegung erspielt. Der Finger der gerade einen Ton drückt dreht sich in die entsprechende Richtung zum nächsten Finger. Das ist ähnlich wie ein Pianist. Der hat ja auch nicht seine fünf FInger aud fünf Tasten nud rückte diese dann von Lage zu Lage (wie es viele Kontrabassisten aber machen). Der bewegt die Finger in bestimmte Richtungden, dreht Finger, nutzt stumme Fingerwechseln auf einer Taste, greift über, etc... Da ist Null Spreizung da. Und so ist es auch bei der Niederländischen Technik. Es geht dabei um flexilibität und diese muss man üben, man hat die nicht aus dem nichts. Du könntest das auch, aber du musst es üben und das ist ein langer Prozess die Finger daran zu gewöhnen. Natürlich sind aber große Hände ein Vorteil, was aber in der "normalen" Schule auch der Fall ist.
Hi,
die Jazzer kennen sicher von A. Roidinger "Der Kontrabass im Jazz". Da wird das mit der Flexibilität auch angesprochen, in der Art daß der Fingersatz immer so gewählt werden soll, daß die Hand sich dabei natürlich zum neuen Ton hin streckt. D.h. Lagenwechsel nach oben immer (wenns halt möglich ist) mit dem 1. Finger beginnen, nach unten immer mit dem 4. Finger. Beispiel: Moll-Tl nach oben 1-2-4, nach unten 4-4-1.
Etwas unbekannter sind die Etüden von C. Witter (ich habe die Ausgabe von 1956, "12 Studien für Kontrabass"), hier wird gleich in der ersten Etüde 4-Fingertechnik angezeigt: Chromatik im Rahmen einer kleinen Terz ist in einer Lage zu spielen, d.h. 1-2-3-4 4-3-2-1. Hierbei streckt die Hand sich ebenfalls von ganz alleine.
Beide Techniken ermöglichen ein sehr viel freieres Musizieren, sollten aber meiner Meinung nach (gerade die 4-Fingertechnik) nicht als Selbstzweck eingesetzt werden sondern da, wo es Sinn macht und v.a. erst geübt werden, wenn die nötigen Grundlagen erarbeitet worden sind.
Gerade die 4-Fingertechnik mit der flexiblen Hand setzt voraus, daß der Bassist keine Probleme mehr mit der Intonation hat, sonst gibts Chaos pur. Wenn man sich die Streicher-Schule anschaut, dann sieht man, daß er sehr viel Wert auf Doppelgriffe legt. Hierdurch lernt die Hand die Abstände der Töne zueinander innerhalb der neu zu erlernenden Lage und gewöhnt sich daran, eine entsprechende Haltung anzunehmen um diese Töne schnell und sicher spielen zu können. Dies ist für viele Passagen in der Kontrabass-Literatur sehr gut, allerdings wäre es z.B. beim Vibrato absolut hinderlich, die Hand groß zu lassen, ebenso den Daumen in den Halslagen immer stur am selben Platz zu behalten....
MlG, Klaus
Roidinger: mit Abstrichen gut, weniger als Schule, als als Zusatzheft. Gut hauptsaechlich wegen des Materials - es sind sowohl gut klingende Bebop/Modern Jazz orientierte Etuden drin, als auch Material fuer modernere Stile. Gerade die Intervall-orientierten Uebungen sind Zeugs, was ich sonst kaum irgendwo gefunden habe - ganz erfrischend. Was dagegen (mich) nervt ist das rumgereite auf simplen pentatonischen Patterns, die dann auch noch Seitenweise in allen Tonarten abgedruckt werden (halt so 70er Jahre stuff)
Ein weiterer Mangel ist, dass nichts erklaert wird, weder zur Technik (keine Fotos), noch zur Improvisation (wie man zu dem Material der Improv Etuden kommt). Wobei er ja schon hauptsaechlich 3FT verwendet; es gibt da nur eine Seite 'gestreckter Fingersatz' mit 4FT in den mitteleren Lagen. Ach ja, und er verwendet den kleinen Finger in der Daumenlage.
Finde diese Schule, die ihrerzeit sicher richtungsweisend war und sich eher an Profis (Musikstudenten) richtet, heute hoechstens als Zusatz-Material empfehlenswert. Muss man nicht haben, und fuer Anfaenger im Selbststudium kaum zu gebrauchen.
Stimm ich Dir voll und ganz zu, wobei ich es teilweise noch einige Nuancen schärfer formulieren würde - ich habs ja auch nur für das eine konkrete Beispiel angeführt.
MlG, Klaus
Deine Situationsbeschreibung mag ja zutreffend sein und dein bedauern ehrlich, aber:
wie soll sich daran jemals etwas ändern, wenn alle opportun auf den ausgetretenen Pfaden bleiben?
Die einzige realistische Chance, daran was zu ändern ist: - beim Probespiel mit sicherer Intonation, solider Bogentechnik und einer überzeugenden Interpretation zu bestehen und dann die Augen offen halten und neugierig bleiben. "Neuerungen" wie 4-FT erst nach dem Probejahr im Dienst mit einbringen und im Alltag testen. Wenns gut ist, dann lassen sich die Kollegen überzeugen. Oder meinst Du, der Solobassist der Frankfurter Oper hätte beim Probespiel mit frz.. Bogenhaltung eine Chance gehabt.......halt die Pionierarbeit für kommende Generationen leisten.
Wichtig ist dabei aber immer, die "neuen" Techniken zu hinterfragen und sinnvoll anzuwenden und nicht den Bass lilablasblau anzumalen, nur weils der Starbassist xy so gemacht hat und bei dem klingts super......
MlG, Klaus
Lieber Landstreicher,
daß der Kontrabass in seiner Entwicklung am Anfang steht, sehe ich komplett anders. Die Virtousen aller Epochen (Dragonetti, Sperger, Bottesini,..) verlangen doch in ihren Werken eine hervorragende Technik. Sicher verfügten allen Virtousen aus allen Epochen über die nötigen techn. Mittel, die Stücke spielen zu können.
Du kannst für jedes Instrument verschiedene Schulen finden, im Prinzip gibt es soviel Schulen als Professoren.
Ich sehe die 4-Finger Technik nicht als Gegensatz, sondern als Ergänzung. Ich konnte auf Grund der vielen Anregeungen von Sidato meinen Fingersatz-Wortschatz erheblich erweitern und kann das auch im Orchester umsetzten. Auch das mit den Aufsetzten der Finger, daß man nur den Spielfinger aufsetzt und nicht möglichst viele Finger liegen läßt, sieht nicht besonders aus, macht aber durchaus Sinn.
Simandl, Findeisen, Streicher,...oder Niederländisch, irgendwie muß man das Baby ja taufen, sonst wird man ja auch nicht wahrgenommen.
Am Ende ist nur wichtig was vorne rauskommt, ....und das ist bei Sidato, man höre die CDs, sehr gut.
VG
Frank
Hallo Landstreicher, ich hoffe nicht dass Dein Nick eine Lebenssituation ausdrückt, in der du Dich befindest, weil du als Vierfingerer keine Orchesterstelle bekommst. Dein Beitrag drückt vieles aus, was ich unterstreichen kann. Die Bedingungen und Grundlagen auf denen man eine Orchesterstelle bekommen kann sind schwierig und es kann durchaus passieren, dass man den Job aufgrund unorthodoxer Spieltechniken nicht bekommt. Ich beschrieb hier unlängst, dass es sinnvoll wäre z.B. Fingesätze und Bogenstriche zu benutzen die die Solobassisten auch benutzen. Dies wäre eine Bewerbungstaktik um niemanden das Gefühl zu geben das man sich mit dem neuen Kollegen eine Laus in den Pelz setzt, wenn dieser neue Standarts setzen könnte. Hierzu kam Folgendes:
„Ich kann Deine Erfahrung nicht teilen. Ich selbst habe zwei Probespiele in deutschen Theater-Orchestern gewonnen, ohne besonderes Insider-Wissen, einfach nur mit Bass spielen. Es ist Unsinn zu glauben, man würde eine Stelle wegen spezieller Fingersätze oder sonstigem Kleinkram gewinnen, oder auch nicht. Ich habe in genügend Probespielen gesessen: man ist schlicht und ergreifend daran interessiert, einen guten, fantasievollen und gründlich ausgebildeten Musiker für's Orchester zu finden“. Zit Ende.
Ich weiss das es oftmals nicht so ist und bedauere die ehrgeizigen jungen Leute die glauben eine berufliche Zukunft allein auf soliden und fantasievollen Musikertum gründen zu können, sie werden kaum verhungern, aber möglichereise enttäuscht und unzufrieden werden.
Indem Du die Situation mit SiDaTo und Roloefson als Hochschulprofessoren die Berufsausbildungen anbieten, als unverantwortlich bezeichnest, kritisierst du entweder die Gremien und Rahmenbdingungen die die beiden in ihre Positionen gebracht haben, oder die Studienbewerber die unverantwortlich mit ihrer eigenen Zukunft umgehen allerdings wird ihnen ja kein Heroin verkauft, sondern Töne. Das die Profs diesen Job gern machen kann ich ihnen nicht verdenken und ich bin sicher, dass sie bemüht sind verantwortlich zu handeln, ob es ihnen gelingt weiss ich nicht. Ich bin aber der Ansicht, das jeder Mensch gewisse Lebensrisiken selbst zu tragen hat und ein volljähriger Studienbewerber kann sich darum kümmern wie potentielle Berufsaussichten allgemein sind und woran solche Aussichten geknüpft sind, das muss auch jeder tun der sich zwischen Medizin, Informatik und einer Schlosserlehre entscheidet.
sehr gut, was der "Landstreicher" da geschrieben hat...
Was halt nicht immer für jeden erkennbar ist, das ist ob der Musiker wegen oder trotz der angewandten Technik so gut ist und ob die spezielle Technik für jeden anzuraten ist.
MlG, Klaus
Es wäre ja viel schlimmer wenn der Musiker eigentlich schlecht ist aber dank unorthodoxer Techniken gut klingt.. oder wäre das etwa doch nicht schlimm?
Na, falls das jemals vorkommen sollte, dann sollte man die unorthodoxe Technik mal genauer unter die Lupe nehmen.....
Unorthodoxe Techniken sind ja nicht grundsätzlich verkehrt, es kommt halt auf die Anwendung drauf an. Ein italienischer Kollege z.B. hat die Vorliebe, Passagen "im Schnee" derart zu spielen, daß die linke Hand auf der falschen Seite vom Hals greift. Geht nur im Sitzen und ist auch nur möglich, wenn vor und nach der extrem hohen Passage genug Zeit ist, aber dann ists einfach genial.....
MlG, Klaus
Was??? Bitte genauer erklären!
Hi,
ist eigentlich ganz einfach: Du setzt Dich mit dem Bass ganz normal zum Spielen hin, aber der Bass bleibt neben Dir, d.h. Du nimmst ihn nicht wie üblich in den Arm sondern der linke Arm kommt auf die selbe Seite wie der rechte Arm. Du kannst so nur in der Daumenlage spielen, der linke Oberarm kommt dabei übers Griffbrett, die linke Hand stützt den Arm auf den Saiten ab und spielt dabei wunderbar virtuos bis in die allerhöchsten Lagen, Du kannst mit dieser Technik sogar problemlos unterhalb des Steges greifen. Aber sei vorsichtig v.a. beim Umgreifen in bzw. aus dieser Speziallage, nicht die Oma umschmeissen..... Haftung für eventuelle Schäden lehne ich ab .
Viel Spaß beim Ausprobieren,
mlG, Klaus
Alles klar! Klingt interessant, ich werde es gleich mal ausprobieren.. und ich passe auf die Oma auf, ist ja auch im Schadensfall versichert
Ein kleiner Nachtrag zur Geschichte mit dem Studium, der Vorbereitung durch die Professoren und dem Konervatisum der Orchesterlandschaft: Ich habe ein wenig nachgedacht mit meiner Freundin, die Geige studiert, und ein paar Geschichten zusammengetragen:
Ich habe mal eine Barockmugge gespielt. Das Continou hatte viel Pause währen der Proben da die Geigen nicht sehr fit waren was Barockstrich angeht (nicht das ich es bin aber egal). Der Cellist hat mir erzählt er hatte eine Stelle bei den Essener Philharmonikern und hat das Probejahr nicht bestanden. Der Grund den er dafür genannt bekam wäre seine Passivität beim spielen, er würde nich mit der Musik mitgehen. Wenn man seine Meinung hört könnte es wohl aber eher daran gelegen haben das er bei diversenen Muggen nicht mit den Orchestermitgliedern danach einen trinken gegangen ist...
Eine MItstudentin meiner Freundin bewarb sich nach dem Konzertexamen bei den Berlinern Philharmonikern für eine Tutti-Position in den ersten Geigen. Das Vorspiel fand vor dem Vorhand statt und sie gewann ist und sollte genommen werden. Als der Vorhang viel sag man das sie etwas übergewichtig, um nicht fett zu sagen, war. Man sagte ihr sie würde nicht in das Bild des Orchesters passen und bekam die Stelle im Nachhinein doch nicht. Sie hat ein Trio gegründet und gastiert damit heute Weltweit und verdient (nach ihrer Aussage) das dreifache als das was sie bei den Berlineern verdient hätte. Und abgenommen hat sie auch ein wenig...
Letztens habe ich mich durch Zufall mit einem Kontrabass-Studenten aus Dresden unterhalten. Er hat mir erzählt das man eine spezielle Bogentechnik können muss um bei der Dresdner Staatskapelle mituzspielen. Es geht dabei um einen Knick im Handgelenk den die Dresdner anders machen. Dies würde man nur in Dresden lernen und die Bassisten der Staatskapelle wären alle von der Hochschule in Dresden...
Meine Freundin hatte ihr Schülerpraktikum (!!!) beim Hr absolviert und spielte dort mit 17 Jahren zwei Wochen in den ersten Geigen mit. Sie fragte die Leute warum Stellen nicht besetzt würden und was man beim Probevorspiel beachten müsste. Die meinten das die Hauptstücke von allen immer sehr gut gespielt werden aber es immer an den Orchesterstellen mangeln würde. Diese wären nur schlampig vorbereitet und ohne Ausdruck gespielt. Man würden den Leuten anmerken das sie nichts über das Werk wüssten und einfach nur Noten runterspielen würden, null Interpretation. Meine Freundin fanden die wiederum alle ganz toll und rechnetet aus wann sie fertig studiert hat und welche Stelle sie dann bekommen könnte im Hr. Letztens war sie mal wieder da (nach einem jahr) und man fragte sie sofort wann sie fertig mit Studium wäre damit sie dort anfangen könnte...
Bei einer anderen Mugge traf ich mal einen Bassisten der seit Jahren ohne Stelle war und nur einen Aushilfsvertrag bei den Essenern hatte. Er überlegte was er danach machen könnte an anderen Berufen weil er zu alt für neue Vorspiele wäre und er auch keine Lust mehr hätte. da er über 30 nicht bestanden hatte im Laufe der Jahre. Der aushilfsvertrag hatte durch Kontakte bekommen erzählte er da er auch in Essen studiert hatte. Er beschwerte sich fürterlich das für die neue Speilzeit ein Kontrabassist die Stelle fest bekommen hat und er nicht, dabei wäre er so unsauber gewesen und so. Er spielte mir den ersten Satz der e-moll Sonate von Brahms vor. Er war sauber, wirklich sehr sauber, jeder Ton stimmte. Aber er war soooo langweilig, ich habe selten eine so langweilige Interpretation gehört. Eigentlich war es keine Interpretation, es war mehr wie eine Midifile mit dem Stück. Null Ausdruck, null Seele und null Tiefe. Ich habe ihm meine Vermutung, warum ein anderer die Stelle vielleicht bekommen hat nicht gesagt...
Wenn ich über diese Beispiele nachdenke dann komme ich nur zum Ergebniss das viel mehr dazugehört als die "richtige Technik". Ja ich glaube sogar das die Technik eher egal ist, es kommt auf viel mehr an. Jeder der mal bei Bands vorgespielt hat weis aus Erfahrung das es lange nicht nur auf das spielen ankommt. Die "Chemie" muss stimmen (ein berühmter Satz, 100000000 schon gehört von irgendwelchen Leuten), das Umfeld muss stimmen (gleiche Ziele, etc..), ja alles muss passen. Wie oft habe ich auch schon Stellen in Bands nicht bekommen weil ich zu jung war. Ein anderer, älterer Bassist war viel schlechter als ich, aber er passte besser rein (und er hatte Geld den Proberaum mitzufinanzieren). Warum sollte dies in der Klassik im Orchester anders sein? Kontakte, Aussehen, Technik, Trinkfestigkeit.. alles gehört dazu eine Stelle zu bekommen. Es muss einfach passen, in allem. Wie soll also ein Professor einen Studenten optimal vorbereiten??? Was soll er machen??? Er bringt den Studenten das Bass spielen so bei wie er glaubt das es am besten ist. Aber für den Rest kann er nichts machen! Und die Verantwortung die er tragen sollte, was hat es damit aufsich? Dafür ist der Student selber verantwortlich! Wer heute Musik studiert muss so oder so Idealist sein. Ich habe letztens die aktuellen Statistiken gelesen. Es bleiben etwa 50% alles Studenten ohne Stelle. Tendenz steigend. Wo ist da noch Sicherheit? Die Zeiten, wo mein sein Instrument ordentlich studiert und dann seine Stelle bekam sind auch für Bassisten schon lange vorbei. Wenn ich an meinen ehmaligen Lehrer denke. Hat Gitarre auf Schulmusik studiert, mit 21 Kontrabass im Nebenfach angefangen, mit 24 Kontrabass voll studiert und mit 29 seine Stelle im Rundfunk bekommen.. Sowas war vor 50 Jahren. Wenn ich Geld verdiene will, dann muss ich eh was gescheites machen. Jura oder Medizin, wenn man sich da während des Studium den Arsch aufreißt und wirklich lernt dann hat man später auch seinen Job. Zu Beginn der Studiums unterschätzen die meisten aber die Anforderungen, ich kenne ja meine Altersgenossen. Warum möchte ich Kontrabass studieren? Weil ich ins Orchester will, eine feste Stelle, quasi Beamter? Nein, ich will Kontrabass studieren weil mich das Intrument interessiert, weil ich es Liebe und mich damit merh auseinandersetzen will, ja weil ich mir eigentlich gar nichts anderes vorstellen kann. Trotzdem träum ich nicht vor mir her. Klar, ne schöne Stelle später wäre cool, aber ich gehe nicht davon aus das es klappt. Vielleicht muss ich später auch was ganz anderes machen um eine Familie zu ernähren. Deswegen habe ich ein gescheites Abitur gemacht. Aber soweit denke ich noch gar nicht. Und ich denke erst recht nicht über die Technik nach, denn daran wird es später für mich ganz bestimmt nicht scheitern, sonder eher weil ich zuviel nachm Auftrit trinke weil ich die Finger nicht von gutem Whiskey lassen kann. Deswegen auch einen Wink an den netten Herr Landstreicher: Wenn ich sooo naiv bin und Musik studiere und dann alles auf 4 Finger schiebe, dann tut es mit nicht leid das man als Landstreicher endet! Aber weis, jetzt lerne ich 4 Finger und den schweren Bogen und weis der Kuck-Kuck und werde arbeitslos und weine. Aber vielleicht änder sich auch die Zeit und alle finden das total geil. Dann bin ich und fett und hocke mit meine fetten Arsch und Professuren in Berlin, Wien und München und lehre alles wie ich es heute lerne. Irgendjemand spielt dann aber Kontrabass aufm Kopf und hält den Bogen zwischen den Beinen. Ich lache über den in meine arroganten Alter und in 20 Jahren, wenn ich tot bin und kein Mensch mehr von mir spricht der der dann die Professur. Also scheiß auf Technik und den Schulen und den ganzgen Firlefanz sonder kümmert euch um Musik. Denn darum geht es doch eigentlich, oder?
Danke für die Aufmerksamkeit, ich geh jetzt üben!
„Ich selbst habe zwei Probespiele in deutschen Theater-Orchestern gewonnen, ohne besonderes Insider-Wissen, einfach nur mit Bass spielen. Es ist Unsinn zu glauben, man würde eine Stelle wegen spezieller Fingersätze oder sonstigem Kleinkram gewinnen, oder auch nicht. Ich habe in genügend Probespielen gesessen: man ist schlicht und ergreifend daran interessiert, einen guten, fantasievollen und gründlich ausgebildeten Musiker für's Orchester zu finden. Zumal die meisten Zuhörer keine Bassisten sind.“
Zit. nagybögö im thread Compact Disks.
So unterschiedlich können Erfahrungen in der Thematik Stellenvergabe sein .
Wobei ich Deine (Hen´s) Informationen für die realistischeren halte. Gerade das Ding mit der Geigerin die nach gelüfteten Vorhang optisch ungeeignet erschien glaube ich unbesehen, Exakt Gleiches habe ich erlebt, als nach gelüfteten Vorhang sichtbar wurde, dass der Kontrabassbewerber mit Obergriffbogenhaltung gespielt hatte. Hätte er schnell den Bogen verschwinden lassen und einen deutschen Bogen in die Hand genommen wäre er drin gewesen. Das ganze hatte ein unschönes juristisches Nachspiel, darum nenne ich hier keine Daten zu Zeit und Ort.
Vielleicht gibt es ja igendwo einen Prof der auch die übergeordneten Disziplinen lehrt, die zur Stellenerlangung relevant sind, also „Apres Dittersdorf / Beethoven 9 Party“
Auch dem gibt es nichts hinzuzufügen, du hast von deiner Sicht der Dinge aus bestimmt recht! Ich bleibe aber bei meinem Standpunkt das der Professor keine volle Verantwortung trägt. Er trägt lediglich die Verantwortung für das Bass spielen, für Kontakte oder Ähnliches nicht. Das es aber dazu gehört streite ich nicht ab, nein ganz im Gegenteil. Es ist sehr wichtig.
Man braucht aber nicht zwangsläufig eine Orchesterstelle um vom Kontrabass spielen leben zu können! Man kann auch Unterrichten (Musikschule, Privat, etc..), man kann mit Muggen einiges verdieden (da sind Kontakte erforderlich, keine Frage) und man muss musikalisch flexibel sein. Klar, ein rein klassicher Kontrabassist, der zwar das Bogenspiel perfekt beherscht aber nicht in der Lage ist einen Walking Bass zu zupfen das es groovt, ja der keine Akkordsymbole auflösen, der sich zu fein ist auch mal den E-Bass in die Hand zu nehmen und in ner Cover-Top 40 Band zu spielen (und da kann man richtig viel verdienen, ohja...) - so ein Bassist wird es schwer ohne Orchesterstelle haben. Und unter der Tatsache das 50%der Abschlüsse ohne Stelle bleiben zeigt das. Dieses Problem (was ich glücklicherweise nicht habe) ist aber eine völlig andere Schublade die einen neuen Thread erschaffen würde und ich glaube dazu hätten viele was zu sagen hier! Ich bin der Meinung das alle Musikstile zu Bass spielen gehörten. Das Vorteil vieler Klassiker Jazz und Popmusik sein "unterkassik" (huhu Wortspiel ;-) ist für diese oftmals selber ein Problem, sie stehen sich damit selber im Wege. Gerade die Nachfrage nach guten Kontrabassisten ist extrem hoch. Ich könnte bestimmt in 20 Kapellen mitspielen, und ich bin noch nichtmal gut! Ich sage ständig Leuten ab und kann nicht mal wirklich weitervermitteln weil andere Kollegen ausgebucht sind. Es gelten in der Musik also die gleichen Regeln wie auf dem restlichen Arbeitsmarkt: Flexibilitä! Und das sind leider viele nicht, oftmals nur deswegen weil sie es nicht wollten. Denn ganz im ernst, um eine Walking Bassline zu einem Jazz-Standart zusammen zu bekommen, welches dann im Trio mit Klavier und hübscher Sängerin im vornehmen Hotel als Hintergrundsmusik für die Bar gespielt wird... das ist wirklich nicht sooo schwer! Aber wie schong gesagt, das ist ein anderes Thema.
Das Professoren teilweise realitätsfremd sind weis ich auch, so dürfen die Studentinen des Geigenprofs meiner Freundin nur die minimalstundenanzahl im Orchester pro Semster verbringen, die sie müssen um die Scheine zu machen. Er verbiete es denen richtig und sagt denen sie sollen behaupten das sie krank sind. Es gilt nur das Solospiel. Den meisten Cellisten geht es da nicht anders. Also da sind wir in Deutschland noch sehr gut auf dem Kontrabass beraten, man bekommt schon viel für das Orchester mit. Aber Traumtänzer gibt es auch immer, klar...
Durch Beiträge von Scheiss Forenspammern?
Die Schmerzgrenze hängt so tief wie tief der Magen durchhängt wenn er leer ist. Ich sage ja nicht das eine Top 40 Band das Ziel ist aber mit guten Musiker und Jungs macht das auch Spaß und es ist immer noch besser als gar nix haben oder zu Lidl an die Kasse zu gehen. Schade nur das eine erstnhafte Diskussion durch die Spamer nicht möglich sein wird.
@ admin: Können wir die nicht mal sperren? Sollte doch kein Problem sein, dann haben wir zumindestens so lange ruhe bis die neue E-Mail-Adressen haben (also 10 Minuten^^) ...
Also da ich neuerdings auch ein Vertreter der "Neuen Niederländischen Schule" bin muss ich mal sagen, dass das einige Vorzüge gegenüber der Simandeltechnik bringt.
Ein Beispiel: Wer Barockmusik spielt weiß, dass man da ständig so sachen hat wie fis-g-a-h-c-fis und so weiter (1 und 2 Lage). Wieso soll ich da bitte nen Lagenwechsel machen, wenn ich das auch bequem (ja, das kann auch bequem sein wenn man weiß wie... :) ) mit dem vierten finger das c nehme und mit dem dritten das 2 fis... Probierts mal aus!
Auch eine gute Stelle: Eccles erster Satz ganz oft b-c-d spiele ich auf der d/g seite und dann mit dem 4 das c; ohne Lagenwechsel...und dann is alles in einer Lage: a-b-h-c-d-es-e-f und so weiter nach unten. Äußerst praktisch oder?
Auch noch ein Beispiel: Dragonetti 12 Walzer Solo probierts mal aus mit 3 fingern und mit 4...:)
(Sorry falls ich was wiederholt haben sollte, ich hab keine zeit gefunden alles zu lesen)
P.S.: Am besten ihr hört euch Sidato und Hans Roelofsen mal live an und bildet euch dann eure Meinung...:)
Auch wenn das Thema schon 'etwas' *hust* älter ist, mal noch meine Bescheidene Meinung:
Das Problem mit dem durch drücken der Gelenke habe ich auch, aber ich kann leider nichts daran ändern, da ich erstens riesige Hände und zweitens noch eine Bindegewebsschwäche in Zusammenhang mit Hypermobilität (Überbeweglichkeit, sprich zu lange Sehnen) habe. Somit kann ich keinen meiner Finger wirklich rund auf die Seiten setzen. Ich persönlich finde er spielt zwar auf eine sehr 'eigene' Weise aber immerhin produziert er ja immernoch einen schönen Klang.
Mit besten Grüßen
Clemens
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