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Mozart forever !!!

> 2 Bässe doppelt so laut?

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Zugeordnete Kategorien: Klassik - Üben

heinerle Profilseite von , 21.11.2006, 07:00:15
Mozart forever !!!
Morgähhn !!!

Also ich persönlich bin schon wirklich froh, wenn das Mozartjahr endlich vorbei is.

Nicht, dass mir Wolferls Musi nicht gefällt, aber er ist und bleibt ein Sadist..... :))

Bin gerade dabei, sein Hornkonzert Nr. 2 in die Finger zu bekommen, und gibt´s im 1. wie im 3. Satz 16-tel Bewegungen, die mir mit (fast) jeder Technik nahezu unspielbar vorkommen. (übertriben, ich weiß, aber ...)

Frage an die Expertenrunde:

Außer "üben,üben, üben usw" hat jemand mit dem Stückl schon so seine Erfahrungen, oder sind die Stellen auf meiner Aufnahme (es geht nix über ein gutes play-along *ggg*)einfach nur über-drüber schnell (die Viertel zählt rund 130)
oder hab ich mir gerade unsterblich blamiert .....?

Oder gibt´s einen ganz schlichten Tipp, wie man hier nicht nur ein Grummel-Grummel, sondern sogar die einzelnen Töne WIRKLICH hörbar spielen kann ? *verzag*

Liebe Grüße !!
streichbass Profilseite von streichbass, 23.11.2006, 21:08:52
Ich üb´s so, daß ich mir zu erst aus den wichtigsten Noten eine Melodie mache. Also zunächst jedes vierte Sechzehntel. Wenn diese Melodie im Kopf ist und in Fleisch und Blut übergegangen ist, dann nehme ich jedes zweite hinzu, das wird eine etwas schnellere und feingliedrige Melodie. Wenn wiederum diese "sitzt", dann - und erst dann - nehme ich die restlichen Sechzehntel hinzu.
Das hat den Effekt, daß man nicht die einzelnen Noten so wichtig nimmt. Es ist vor allem eine Übung für den Kopf, gleichzeitig aber auch für die Finger. Wichtig ist, daß du auch bei den "ausgedünnten" Melodien die originalen Fingersätze beibehälst. Also - wenn du das erste Sechzehntel einer Gruppe mit den zweiten Finger spielen würdest, spiele es auch denn mit dem zweiten, wenn die anderen drei Noten dieser Gruppe weg fallen, selbst, wenn unter diesen neuen Bedingungen ein anderer Fingersatz besser gehen würde.
Wenn du die Melodien aus den wichtigen Noten (der ersten und evtl. der dritten jeder Gruppe) im Hinterkopf hast, dann spielen sich die restlichen, schnellen Noten viel lockerer und "fluffiger". Probiers aus. Dein Feedback würde mich interessieren.
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Advent, Advent, ein Cello brennt! Erst eins, dann zwei, dann drei, dann neun - dann spielt der Kontrabass allein.
heinerle Profilseite von , 24.11.2006, 07:02:16
Vielen herzelichen Dank - und wenn ich mir diesen Tipp so mit geschlossenen Augen und imaginär mit dem Hals in der Hand die Sechzehntelbewegungen durchgreifend so vorstelle:

Jaaaaaaaa.... des könnt wirklich gut gehen, weil so zum einen quasi die "Hauptmeldodie" erhalten bleibt, und - so quasi nach Lust (und Können ...) dann eben die restl. Noten dazukommen.

Ich werd das sofort heut mal durchprobieren und das Ergebnis dann am Montag posten.

Wobei: Lustigerweise beim "Trockenüben", also OHNE play-along ist´s (fast ..) kein Problem. Natürlich, Geschwindigkeit, Intonation ... ich weiß, ich weiß ...

Aber sobald die Stelle(en) dann beim Mitspielen kommt/kommen, ist´s wie eine optische Blockade, und noch bevor ich die zeitgerecht im Kopf lösen kann, ist die Stelle auch schon wieder vorbei ... !!

Daher glaub ich nämlich wirklich, dass der Tipp erfolgreich angewandt werden kann deshalb, weil man "die Stelle" halt vorab - ohne dass sie den Charakter verliert - mit weniger Noten spielt, und nach und und nach kommen dann die anderen dazu.

Find ich irgendwie cool und bin mehr als dankbar für den Tipp, weil diese Art des Einübens hat mir wirklich noch niemand empfohlen.

Meld mich - hoffentlich mit Erfolgsmeldung ! - am Montag !!

Schönes Wochenende !

Bassige Grüße aus Österreich
bass-me-up Profilseite von bass-me-up, 24.11.2006, 17:17:18

servus heinerle,

das mit der blockade im kopf hört sich bekannt an. versuch doch mal beim "trocken" üben wie folgt vorzugehen:

- spiele zuerst die letzte phrase (z.b. die letzten 4 sechzehntel) + den nächsten takt spielen
- füge nun die vorletzte phrase hinzu ( also nochmal 4 sechzehntel) + den nächsten takt
- immer so weiter machen, bis du am anfang der kompletten problemstelle bist
- wenn das funktioniert, dann einen takt vor dem problem + einen takt danach üben
- danach 2 takte vor dem problem bis 2 takte danach üben
- etc.

das hilft die blockade im kopf zu lösen. du achtest dann nicht mehr auf die einzelnen noten sondern mehr auf den zusamenhang

vielleicht hilft dir das

cheers

steffen
http://www.bass-me-up.de

streichbass Profilseite von streichbass, 24.11.2006, 21:28:43
Als Zwischenstufe zwischen "play-along" und ganz alleine mag vielleicht ein Metronom gute Dienste leisten. Das hält das Tempo, egal was du machst. Dann hörst du auch ganz genau, wo das Tempo "wackelt".
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Advent, Advent, ein Cello brennt! Erst eins, dann zwei, dann drei, dann neun - dann spielt der Kontrabass allein.
bassogrosso Profilseite von bassogrosso, 25.11.2006, 15:10:32
Hi, Heinerle
"play-along" finde ich ohnehin problematisch; entweder du musst die Anlage richtig aufdrehen, um alles mitzukriegen, was da im Orchester passiert oder aber mit Kopfhörer, dann hörst du dich eventuell selber nicht mehr richtig... (davon abgesehen stört mich so'n Teil auf dem Kopf immens beim Spielen...) Das Wichtigste ist aber, dass du keinen Kontakt zu den Spielern hast, zum Geschehen (Atmen in Pausen, Bogenbewegung des Konzertmeisterts usw.). Deswegen meine ich, wenn die Stelle gut geübt ist, geht sie dann in der Live-Situation besser als zur CD!
Apropos Metronom: das ist natürlich ein guter Tipp. Was ich auch hin und wieder praktiziere ist : die betr.Stelle im halben Tempo spielen -mit dem Metronom- und dann ganz langsam, Schritt für Schritt, das Tempo steigern. Das wirkt Wunder !!  (vorausgesetzt, du hast einen guten Fingersatz, der nicht das schnelle Tempo a priopi unmöglich macht... das soll's ja auch geben...)
Gutes Gelingen
Harami Profilseite von Harami, 25.11.2006, 20:49:16
Tip meines früheren Bigbandleiters (zwar auf die Bläser gemünzt, aber universell verwendbar): schwierige Stelle erst in gemütlichem, spielbaren Tempo, dann Metronom eine Stufe bzw. zwe/drei bpm höher, wenn´s klappt wieder höher, wenns nicht klappt ZWEI Stufen runter, bis es wieder geht, dann entsprechend langsam hoch, bis es sitzt. Hab´ich zwar selber nicht so gemacht (Schande über mich), soll aber Wunder wirken.
max Profilseite von max, 24.11.2006, 23:10:04

Hallo, Heinerle,

ich hätte noch´n Tip gegen das "Festfressen" an Problemstellen (falls noch nicht allgemein bekannt) von einer Geigenlehrerin: wenn die Stelle beim Üben ein mal funktioniert hat, sofort damit aufhören und was anderes Üben- dann ist die Stelle "in richtig" abgespeichert und funktioniert beim nächsten mal doppelt so gut- bei mir hilft das jedenfalls

heinerle Profilseite von , 27.11.2006, 07:16:44
Liebe Bass - Gemeinde !!

Vielen herzlichen Dank für eure prompten und vor allem hilfreichen Tipps für mein "Blockadenproblem" !!

Hab jetzt einmal zweierlei gemacht: erstens mal immer nur 1.Sechzehntel (tw. sinds nämlich 6 Noten pro Schlag !!!) gespielt. Also so, als wär´s eben nur eine Viertel-Note.
(nur so zur Erklärung: der erste Satz dieses "sadistischen" Wolferl-Werkes ist im 4/4 {aber eben so um die 130..}und drei Sechzehntel-Bewegungen pro Takteinheit, wohingegen der dritte Satz im 6/8 auf 2 - im selben Tempo *seufz*, das sich dann noch ordentlich steigert - geschrieben steht. Und in diesem dritten Satz sinds eben 6 Sechzehntel am zweiten Schlag ....mörderisch)

Am Samstag hatten wir 4- stündige (!!) Orchester(tutti-) Probe.

Lustigerweise in völlig eingeschränkter, ausgedünnter Besetzung, d.h., manche Register waren überhaupt nur so 2-3.

Und ich .... ich arme Sau war ALLEINE !!!!

Aber wie durch ein Wunder war´s tatsächlich einfacher (wiewohl nicht viel langsamer ...) als mit dem play-along.

Ich sag nicht, dass "meine Stellen" perfekt waren - bei Gott nicht, und mit mir selber zufrieden war ich schon überhaupt net, aber irgendwie (..!::) gekommen sind die Sechzehntel dann doch, und der Kpm hat zumindest keine blöden Bemerkungen gemacht ... (ist ja auch schon was)

jedenfalls werd ich mir bis zur nächsten Probe einmal sämtliche Tipps von euch nochmal eingehend zu Gemüte führen, und dann wieder ausführlich berichten.

ABER SPASS MACHTS TROTZDEM - UND WIE !!!

In dem Sinne:

Bassige Grüße an euch alle !!!!!!
Jörn Profilseite von , 27.11.2006, 23:50:14
Eine Frage an die Klassiker: Wie schnell spielt Ihr eigentlich? Ich habe mal - wie ich heute denke - eine Vorliebe für geisteskranke Tempi gehabt. Nach einigen Monaten Affenzahnübungen konnte ich Just one of those things bei Metronom bis zum Anschlag in Doubletime spielen. Das waren 416 Schläge pro Minute. Die Aufnahme von Bebop mit Scott LaFaro, Victor Feldman und Stan Lewey ist noch schneller, allerdings auch nicht sauber.

Für Euch müßte das aber noch nicht die Schmerzgrenze sein. Habe ich Heinerle richtig verstanden, daß Ihr bei Tempo 130 Sechzehntel spielt? Das wäre 520 Töne pro Minute.

Jörn
bassogrosso Profilseite von bassogrosso, 28.11.2006, 03:43:13
Tja, das iss richtig. In der Klassik (Romantik etc.) sind Sechzehntel bei Tempi von 130 (pro viertel) und mehr keine Seltenheit - mit dem Bogen natürlich!
Für Mozarts "Figaro-Ouverture" z.B. (die ich neulich zum Thema "Griffbrett"-Pflege hier erwähnt habe) wäre 130 noch ein recht gemütliches Tempo... dabei ist natürlich zu erwähnen, dass nicht in jedem Fall pro 16/tel ein anderer Ton folgt, sondern oft 2,3 und mehr Töne repetiert werden - dann kann man sich wieder etwas zurücklehnen...
Es gibt allerdings auch extreme Beispiele wie etwa L.v. Beethovens Sechste ("Pastorale"), wo im 4.Satz  "Gewitter, Sturm"gegeben wird: dort finden sich 16/tel (teils 4 auf einen Bogen, teils auch einzeln), die im Tempo, je nach Temperament (oder Unverstand) des Stockschwingenden,  gut und gerne 90 - 96 bpm erreichen  - pro Halbe, versteht sich. Moment, lasst mich rechnen: das sind -im günstigsten Fall- 180 als viertel x 4 macht 720 Töne pro Minute... ja, da können einem schon mal die Fingerchen heiß laufen!
Natürlich geht das nicht minutenlang am Stück so durch, so verrückt war Beethoven auch wieder nicht - obwohl, im Schlußsatz der Neunten treibt er's wirklich wieder wild (schöne Alli, gell?)... stocktaub schon, aber umso genialer :z.B. Triolen, wilde Sprünge,  bei 4/tel = 158 (Zinman)  und dann bei "Seid umschlungen, Millionen" Sechstolen bei ca. 92 - 95 das Viertel  (hört sich gar nicht soo schnell an, rein rechnerisch, aber die Skalen habens in sich... da fragt man sich dann hinterher: hey, wie hab ich denn das geschafft!?) Echt krasser Stoff, Leute. Zieht euch das mal (wieder) rein!
Neuester Beitrag heinerle Profilseite von , 28.11.2006, 06:50:03
Morgähhhhn,

hab mir gestern original einen Tag Übungs-pause gegönnt...

Aber wenn jetzt manche beginnen, "mörderische" Stückln aufzulisten, dann kann ich (nebst dem Mozart) auch noch eines beitragen: die Ouvertüre zu "Banditenstreiche" von Franz v. Suppe.

Da geht´s ebenfalls - und überhaupt net langsamer als beim Hornkonzert .. - MÖRDERISCH zur Sache.

Der Unterschied zu "meinem" Hornkonzert vom Wolferl ist, bei den Banditenstreichen spielen Gott sei Dank auch Tuben mit ... hähähä !!

Tempo würd ich im übrigen mit 130+ bezeichnen, und sind hier zum Überfluss an zig Stellen 4 Sechzehntel/Takt, und zwar bis zu drei-/viermal hintereinander zu spielen.

Und zwar "richtige" (zugegebnermaßen sich wiederholende) Läufe und keine repetierten Noten.

Werd´s heut wieder angehen .... Let´s Bass

Liebe Grüße
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